Fragen zu GA1 und GA2

Erst Watt und nach einer gewissen Zeit (Wenn die HF hoch geht) nach HF. Ich nutze aber die Chance und fahre mit dem Gravelrad oder Mtb und ohne Leistungsmessung.
Mal als grundsätzliche Frage: Einerseits steigt ja mit der Zeit der Trainingseffekt, d.h. aus derselben HF sollten ja mit der Zeit mehr Watt rauskommen. Wenn man nach Watt geht, müsste man die also ständig anpassen. Andererseits will man ja auch sein FatMax nach oben schieben; dazu müsste man also die HF ebenfalls anpassen, wenn auch vermutlich langsamer.
Im Prinzip müsste man ein Gefühl für die Belastung des Muskels entwickeln, bei der die Fettverbrennung optimal ist, und das dann konstant halten. Der Muskel wird dann bei gleicher „Belastung“ immer mehr Leistung abliefern, auch wenn der Puls nach oben geht.

Edith meint, die Frage hätte ich vergessen: Wie macht Ihr Trainingsprofis das, basierend auf was wird welcher Zielwert angepasst?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich meine jetzt Zeit desTrainings selbst. Wenn ich 4h oder 5h Grundlage fahre, dann steigt der Puls an. Würde bedeuten, dass ich bei GA-Leistung den Puls im Tempo-Bereich habe. Wenn es sich in solch eine Richtung verschiebt kann man getrost die Leistung senken, sodass der Puls im GA-Bereich bleibt.
 
Thema Gesamtvolumina von GA Einheiten:
Letztes Jahr um diese Zeit sah mein Fettstoffwechsel ungefähr so aus wie von @Anferd weiter oben beschrieben. Also quasi nicht existent. :ka: Drum hatte ich dieses Jahr beschlossen, daran etwas zu ändern 8-) und erstmals gründlich in die Grundlagenausdauer zu investieren. Wenn ich mir anschaue, was ich darin investiert habe, überrascht ich der Erfolg doch einigermaßen: Letztlich komme ich auf nur ca. 10 lange* Ausfahrten, die ich bewußt low intensity gefahren habe. *) lang bedeutet dabei jeweils ca. 5 Stunden und zwischen 70-130km. Davon wiederum nur 2, die wirklich im für mich niedrigen Bereich (um 70-75% HFmax) gefahren wurden, der Rest mit einer Ziel-HF um die 80% (ø niedriger, stellenweise drüber).

Einerseits sind das 10 mehr oder minder komplette Tage, die ich mich aus dem Familienleben rausgeschnitten habe, andererseits sind 50 Stunden direkt billig wenig. Und dadurch, daß ich die meisten Touren so um die 80% HFmax gefahren bin, waren die jetzt auch nicht so schrecklich langweilig, wie ich erst befürchtet hatte.

Es heißt ja immer, man solle 80% GA und nur 20% HI fahren. Gut, das betrifft dann vermutlich Leistungssportler, weil es da anders gar nicht geht. Ich fahre ja nur moderat hobbymässig. Wenn ich jetzt auf die Gesamtkilometer schaue, dann entfallen von den 2500km dieses Jahr damit ca. 1000km auf GA, der Rest auf alles, was Spaß macht (Ballern, Arbeitsweg, Touren, Trails fahren). Da fallen sicher auch Teile in den GA Bereich, aber allenfalls abschnittsweise. Somit komme ich auf 40% GA, 60% Rest.

Im Ergebnis habe ich damit meinen Bereich, in dem ich Fett verbrennen kann, von vielleicht 70% auf 80% HFmax angehoben. Klingt nicht viel, aber für mich sind das Welten. 80% heißt, dass ich damit in einem realistischen Tempo Berge hinauffahren kann, das reicht für 600+ hm/h. 70% ist Rollen in der Ebene mit Rückenwind. Und das alles für 10 Trainingseinheiten. Das ist n echt fairer Deal.

Ist das realistisch, oder habe ich mich da irgendwo vertan? 2000hm ohne massive Energiezufuhr zwischendrin, das ist für mich n krankes Gefühl und war komplett jenseits meiner Vorstellungskraft.
Habe ich einfach Glück, oder ist das das, was man normalerweise erwarten würde? Oder "erinnert" sich der Körper einfach an Dinge, die er früher schonmal gemacht hat (habe ich aber nicht, jedenfalls nicht auf dem Level. Bin zwar ausdauernd, aber bisher sozusagen komplett KH-fokussiert unterwegs gewesen). Oder kann man einen Körper, der schonmal einen guten KH-Umsatz hat, leichter auf Fett "umpolen", nach dem Motto, Sauerstoffversorgung ist ja grundsätzlich schonmal da? Fragen über Fragen.
 
Hast du das vorher und nachher im Labor testen lassen?
Hätte wollen, aber die Labore halten einfach nicht genug Kapazitäten frei für so Premiumkunden wie mich. :p:ka: Mit anderen Worten: Im Oktober hätte ich noch nen Termin bekommen, aber da bringt es mir fürs Training nix mehr. Steht aber definitiv auf dem Plan für 2023. So April/Mai rum.
Drum bin ich auf grobe Schätzungen angewiesen. Körper-Feedback (Kein Hunger, keine Schmerzen, das Gefühl, schier ewig so weiterfahren zu können) verglichen mit letztem Jahr. Wissenschaftlich ist das leider nicht. Wenns dumm läuft, bin ich von 74% auf 76% hoch. Glaube ich aber nicht. Irgendwas hat sich da schon getan, und nicht zu knapp.
Aber ich entnehme Deinem Kommentar, dass das normalerweise nicht so einfach ist. Das würde sich auch mit meinen Erwartungen decken.
 
Hast du das vorher und nachher im Labor testen lassen?
Das ist ja auch mein Thema: so wild will ich es gar nicht treiben.
Mir "reicht" es, dass ich theoretisch mein Fahrverhalten (Training) in die richtige Richtung verlagere.
Mein Hauptanteil bleiben Sozialfahrten, bei denen ich die Intensität nicht steuern kann. Sie liegt aber immer näher an HIT als an LIT.
Dessen war ich mir nicht bewusst und wenn ich allein unterwegs war, bin ich eher mehr Richtung HIT unterwegs. Das mache ich jetzt anders und suche gezielt LIT. Nur die 4-5h sollte ich noch gezielter einstreuen.
Traum/ Ziel: eine typische Tour komplett innerhalb HF2.
 
... meist der Grundsatz Technik vor Kraft, Ausdauer oder what ever
...
Technikanwendungstraining, da kann es erwünscht sein, dies auch im ermüdeten Zustand zu trainieren
wie erklärt sich der widerspruch?


Technikanwendungstraining, da kann es erwünscht sein, dies auch im ermüdeten Zustand zu trainieren; allerdings sind Wettkampf und "hartes" Training im schweren Geläuf eben Dieses und ich würde es daher nicht nach GA machen
den nachsatz verstehe ich nicht.
"allerdings sind Wettkampf und hartes Training im schweren Geläuf eben Dieses " - sind was? techniktraining?
 
Mein Plan ist nicht (komplett) aufgegangen.
5h45 inkl Platten beim SBM 90km 2.200hm ist nicht so pralle und ich hatte mir mehr erhofft. 5h wären rechnerisch drin, mit 5h15 wäre ich happy gewesen.
Ich habe deutlich zu wenig trainiert.
Mit HF3 bis 40 Minuten ging ich sehr defensiv ran. Und war dann auch ca. Letzter.
Danach noch eine Stunde so zwischen HF3 und 4.
Danach HF4 Power: an wirklich steilen Stücken darf die HF wohin sie und wenn es wieder flacher wird zurück auf HF4.
Tempo war dann sehr konstant und ich konnte auch am Ende noch Gas geben. Das war ok so.

Fazit: für mehr als Bester der letzten 10% (angekommen) muss ich mehr und gezielter trainieren. Was ich wohl nicht tun werde.
Edit: noch ein kleines Zusatzfazit. Vllt. wäre ich 1-5 Minuten schneller gewesen, wenn ich von Anfang in "meinen" Pulk gefahren wäre. Aber die Gefahr schon nach 3h völlig verbrannt gewesen zu sein, wäre doch recht hoch.
Problempunkt beim SBM 90: es geht am Anfang 9km leicht bergab und da wäre der Windschatten im Pulk hilfreich; ich stand voll im Wind. Wenn ich aber bis zum ersten Anstieg im hinteren Pulk unterwegs gewesen wäre, wäre es furchtbar schwer gewesen zurück auf Puls zu gehen und abreißen zu lassen.
 
Zuletzt bearbeitet:
wie erklärt sich der widerspruch?
Um eine Technik zu erlernen, soll man frisch und ausgeruht sein, um sie optimal umsetzen zu können und nicht falsche Bewegungsmuster angelernt werden --> Stichwort Engramme anlegen.

Technikanwendungstraining - erst sinnvoll, wenn die Technik schon verinnerlicht ist , hier geht es darum, nicht in "alte Muster" zu verfallen, sondern die Technik auch unter hohem Stress (Wettkampf, Absturzgefahr o.ä.) auch sauber anwenden zu können. Bei russischen Turnern galt (gilt?) die Regel, erst wenn ein Programm 1000x Fehlerfrei absolviert wurde, ist es "Reif" für Olympia.
den nachsatz verstehe ich nicht.
"allerdings sind Wettkampf und hartes Training im schweren Geläuf eben Dieses " - sind was? techniktraining?
Technikanwendungstraining.
 
Mein Plan ist nicht (komplett) aufgegangen.
5h45 inkl Platten beim SBM 90km 2.200hm ist nicht so pralle und ich hatte mir mehr erhofft. 5h wären rechnerisch drin, mit 5h15 wäre ich happy gewesen.
Ich habe deutlich zu wenig trainiert.
Mit HF3 bis 40 Minuten ging ich sehr defensiv ran. Und war dann auch ca. Letzter.
Danach noch eine Stunde so zwischen HF3 und 4.
Danach HF4 Power: an wirklich steilen Stücken darf die HF wohin sie und wenn es wieder flacher wird zurück auf HF4.
Tempo war dann sehr konstant und ich konnte auch am Ende noch Gas geben. Das war ok so.

Fazit: für mehr als Bester der letzten 10% (angekommen) muss ich mehr und gezielter trainieren. Was ich wohl nicht tun werde.
Edit: noch ein kleines Zusatzfazit. Vllt. wäre ich 1-5 Minuten schneller gewesen, wenn ich von Anfang in "meinen" Pulk gefahren wäre. Aber die Gefahr schon nach 3h völlig verbrannt gewesen zu sein, wäre doch recht hoch.
Problempunkt beim SBM 90: es geht am Anfang 9km leicht bergab und da wäre der Windschatten im Pulk hilfreich; ich stand voll im Wind. Wenn ich aber bis zum ersten Anstieg im hinteren Pulk unterwegs gewesen wäre, wäre es furchtbar schwer gewesen zurück auf Puls zu gehen und abreißen zu lassen.
Naja, aber immerhin bist Du durchgekommen und deutlich besser als die Maximalzeit, oder? (war die nicht bei 7h?) 🏆
Mein Alpencross ist auch rum, und ich bin mit der Performance meines Körpers mehr als zufrieden. Gute 8700hm in den ersten 4 Tagen, und jederzeit in der Lage, auch nach längeren Anstiegen nicht erst "Pause"/"Leerlaufrollen" machen zu müssen, sondern die konstante Ausdauerleistung einfach weiter voll anliegen zu haben. Ist schon ein geiles Gefühl. Dazu kann man offenbar alle paar Minuten mal für 10 Sekunden Vollgas geben, wenn es denn mal sein muss (oder Spaß macht), das regeneriert dann schnell wieder, wenn man schön weiter im GA Bereich fährt.
Die 36 Zähne auf meinem Kettenblatt sind schon ne Herausforderung an den ganz steilen Stücken, aber ich habe nirgends deswegen schieben müssen (ein paar Stellen waren halt steil UND steinig). War zwar schon ne Menge Strecke auf dem größten Ritzel, aber dafür ist es ja da.
Mache ich nächstes Jahr wieder so.
 
Naja, aber immerhin bist Du durchgekommen und deutlich besser als die Maximalzeit, oder? (war die nicht bei 7h?) 🏆
Danke
Ja, 7h
jederzeit in der Lage, auch nach längeren Anstiegen nicht erst "Pause"/"Leerlaufrollen" machen zu müssen, sondern die konstante Ausdauerleistung einfach weiter voll anliegen zu haben. Ist schon ein geiles Gefühl.
Ja, das war durch meine Einteilung bis kurz vor Schluß möglich und ein Riesenunterschied zu 2016. Allerdings fand ich die Strecke 2016 auch anspruchsvoller nach oben.
an den ganz steilen Stücken, aber ich habe nirgends deswegen schieben müssen
Das war auch ganz anders: während ich 2016 noch manches Steilstück einfach geschoben habe, war das dieses mal nicht einmal notwendig. Und es waren ein paar dabei, wo ich gedacht hatte, ob ich nicht doch auf meine 2016er Taktik wechseln soll: da ich bei wirklich steilen Stücken nicht langsamer laufe als radle und es auch mal andere Muskeln belastet, habe ich mich früh entschieden dort nicht "all in" zu gehen.

Insgesamt muss ich nach deinem Beitrag meinen Zufriedenheits-Level noch ein paar Punkte nach oben heben. Danke
Am Ende war es ja auch so, dass ich keinen wirklichen Vergleich habe.
 
Nachbetrachtung: Ich habe den Eindruck, seit der Steigerung der Ausdauerleistung viel stärker zu schwitzen. Also bei vergleichbarer Belastung läuft viel mehr Brühe. Das ist echt nervig. Ich hab ja eh schon immer recht viel Kühlflüssigkeit verbraucht, das gehört dazu und ist ja auch Beweis von geleisteter Arbeit, aber das ist echt nochmal ein neues Level. Am Körper stört mich das nicht so, aber am Kopf ist das echt lästig. Dabei hab ich ja gar nicht so sehr die Trainingsleistung gesteigert, als mehr die Art, wie diese erbracht wird. Also Körper mehr auf Fettstoffwechsel programmiert bei ähnlichem Kalorienumsatz zu früher. Geht das anderen ähnlich?
 
Das ist normal und dein Körper stellt sich nun schneller und besser auf die Belastung ein. Das führt auch zu mehr Schweißbildung. Größere Leistung bzw mehr Muskelaktivität fordert auch mehr Kühlung. Spricht also alles eher für den Erfolg deines Trainings. So lange du die Flüssigkeit wieder ein den Körper reinbekommst, ist es einfach nur ein „gesellschaftlich unangenehmes“ Problem.
 
Ich hab mal gelesen, man schwitzt mehr wenn man fitter ist, jedoch ist der Anteil an Mineralien die man mit ausschwitzt geringer. Quelle finde ich aber grad nicht.
 
Naja wie gesagt, „fitter“ ist ja relativ. Ich hätte jetzt gedacht, dass ich auch in früheren Jahren genaudo fit oder fitter gewesen sei, nur halt „anders“ - bspw. bin ich vor 4 Jahren deutlich schneller und weiter gelaufen, gut 1,5 km/h schneller. Allerdings weniger ausdauernd. Mir macht es den Eindruck, dass der Ausbau / das Training des Fettstoffwechsels mit gesteigerter Schweissproduktion einhergehe, bei anderweitig ähnlich hohem Energielevel
 
Kurze Frage, nach der Formel 220-Alter kann man ja seine ungefähre max. Herzfrequenz berechnen.
Ich erreiche meine max. Herzfrequenz aber selbst unter sehr großer Belastung nie, sondern bleibe immer etwa 10 Schläge darunter. Bin ich jetzt trainierter, und meine max. Herzfrequenz ist niedriger oder muss ich einfach noch mehr reintreten?

Danke :) , Alb Joe (sorry wenn das hier nicht ganz zum Thread dazu passt, ich hoffe das ist halbwegs ok)
 
Vergiss die Faustformel.
Warum: Wie bei allem in der Natur beschreibt so eine Formel zwar den Durchschnitt ganz gut, aber Du als Spezialfall kannst locker 20-30 Schläge in jeder Richtung abweichen.
Deinen Maximalpuls gibt Dein Herz vor, den kannst Du i.d.R. auch nicht beeinflussen. Ist mehr oder minder vorgegeben. Nach der Formel wäre bei mir bei 172 Schluss; bei mir fängt da der Spaß aber erst an. Bis 202 rauf habe ich dieses Jahr gemessen.
Bei Dir scheint es andersrum zu sein. Kein Grund zur Sorge. Musst halt versuchen, Deinen persönlichen Maximalpuls herauszufinden (dazu gibt es verschiedene Methoden), dann kannst Du Dein Training (wenn Du pulsbasiert trainieren möchtest) darauf einstellen.
Nur anhand der Faustformel was einzustellen, davon würde ich Dir abraten. Das ist wie wenn Du ein Gewichtstraining anhand von „der Durchschnittsmann kann xy kg Gewicht stemmen“ machen würdest. Entweder unterforderst Du Dich damit, oder machst Dir die Knochen kaputt. Genauso ist es mit dem Puls. Deswegen: Erstmal einschätzen lernen, was ungefähr Dein persönliches Maximum ist, dann beim Training in sich reinhorchen, ob die angestrebte Intensität in etwa dem geplanten Level entspricht.
 
Davon ab: Keine Ahnung, ob man seinen persönlichen Maximalpuls jemals oder regelmässig erreicht; Die o.g. 202 habe ich ein einziges mal gemessen, regulär komme ich mit Vollgas nur in den Bereich bis vielleicht 195. Dennoch lege ich die theoret. HFmax auf 205, weil ich ansonsten mit den Trainingsbereichen und der dort gefühlten Anstrengung nicht hin komme. Ich denke, auch hier sind die empfohlenen Trainingsbereiche sehr sehr individuell, und Du musst quasi durch rumprobieren rausfinden, was für Dich wie gut funktioniert. Ich hab für mich dieses Jahr einen traumhaften Volltreffer erzielt (wenn Du viel Zeit hast, kannst Du ja den Thread durchlesen), das war aber auch viel Glück und Zufall. Andererseits ist ja auch der Körper nicht digital und schaltet den Trainingseffekt nicht brutal ab, wenn Du mal mit der Intensität 5% daneben liegst. Musst also selber herausfinden, ob für Dich 60% oder 75% HFmax optimal sind.
 
Einerseits steigt ja mit der Zeit der Trainingseffekt, d.h. aus derselben HF sollten ja mit der Zeit mehr Watt rauskommen. Wenn man nach Watt geht, müsste man die also ständig anpassen. Andererseits will man ja auch sein FatMax nach oben schieben; dazu müsste man also die HF ebenfalls anpassen, wenn auch vermutlich langsamer.
...Wie macht Ihr Trainingsprofis das, basierend auf was wird welcher Zielwert angepasst?
die Wattleistung entspricht der (äusseren) Belastung, die auf den Körper wirkt, d.h. bei konstanter Trainingsbelastung bliebe die Wattzahl gleich.
die herzfrequenz entspricht der Reaktion des Körpers darauf, also die (innere) Beanspruchung. und die ist - wie du schreibst - nicht nur abhängig von der Intensität, sondern eben auch von anderen Faktoren, also z.B. der Dauer.

ich fahre ein einigermassen anstrengendes training über x Minuten bei konstanter Wattleistung. der puls wird sehr wahrscheinlich langsam ansteigen.
mit anderen Worten: die Belastung ist kontinuierlich unverändert, die Beanspruchung des Körpers steigt.

und auf dieser Unterscheidung basieren die üblichen Trainingskonzepte.

pulsgesteuertes training ist viel ungenauer als ein leistungsgesteuertes.
wenn man die wahl hat, kann man eher auf den pulsmesser verzichten.

der gag ist ja eben, dass bei gleicher wattzahl der puls nicht immer identisch ist (wegen stress, temperatur, vorbelastung, tageszeit und -zig anderen faktoren). genau deswegen wird ja korrekter nach watt, und nicht nach Hf gesteuert, um diese störgrößen gar nicht erst ins spiel kommen zu lassen.

-> Hf ist ja nur die reaktion auf eine belastung plus thermoregulation plus stress plus temperatur plus x andere faktoren.

viele denken aber: oh, puls geht aber hoch! da muss ich langsamer fahren!
 
Der Thread hat mich dazu gebracht, meine Trainingsmethoden zu überdenken und zur Abwechslung mal vor dem Frühstück eine längere Strecke bei niedriger Intensität zu fahren. Das macht zwar nicht ganz so viel Spaß wie sonst, hat aber auch seinen Charme und wird spätestens, wenn man das Ganze noch mit ein paar Minispielen wie "Die Herzfrequenz darf 135 nicht überschreiten"* kombiniert, auch nicht langweilig.
Ziel: max. HF <= 135​
Ziel: ⌀ HF ~= 135​
power_analysis_1.png
power_analysis_2.png
*) das Minispiel hab ich übrigens auf dem Heimweg - als der Hintern gefühlt am Sattel festfror und die Gedanken in Richtung des verschmähten Schokocroissants abglitten - am Ende doch knapp verloren.

Hier zum Vergleich noch mal dieselbe Strecke mit "gelöster Handbremse" ohne Herzfrequenzlimit:
power_analysis_3.png

Da artet es dann - spätestens mit einem biestigen E-Bike im Nacken - doch gerne mal ein wenig aus:
power_analysis_3_z.png


Meine HFmax liegt schätzungsweise bei 194 BPM, Ruhepuls bei ca. 52 BPM und die FTP bei ca. 200 W.
 
Momentan mache ich Trainingspause; bin eh erkältet, bzw. die Familie schleppt sich damit rum; also mache ich alle Fahrten, die ich noch mache, mit geringer Intensität.
Fürs neue Jahr werde ich versuchen, die Forschungsergebnisse dieses Jahres zu wiederholen: Ziel sollen 700hm/h bei Fatmax herum sein, oder das, was ich dafür halte. Dazu werde ich einplanen, jedes 2. Wochenende eine lange >5h GA Tour zu machen. Die werde ich bei 70% HFmax anfangen, und langsam auf 80% steigern. Begleitend im Plan: So oft es geht Vollgas/kurze Intervalle auf dem Arbeitsweg und ergänzend Spaßfahrten 1-3h „mit alles“ im Wald.
Dann will ich noch ab und zu laufen gehen (kopfkratz jetzt wird es eng) und ein bisschen Krafttraining wollte ich eigentlich auch… huiuiui. Aber so viel anders als dieses Jahr ist das auch nicht, und der Erfolg von 2022 war ja mal richtig motivierend. Im Mai gibt es ne Leistungsdiagnostik, da werde ich mal sehen, wo ich wirklich stehe, oder ob das Fettbrimborium alles nur Einbildung ist. :cool:

Klingt alles stressiger, als es ist - Die Vollgasintervalle zur Arbeit machen suchtverdächtig Spaß; man kommt wach und voller Endorphine am Arbeitsplatz an. Die langen Ausfahrten kann ich zu Beginn mit dem Trekkingrad machen, da kommt man auch mit niedriger Intensität schnell sehr weit. Und der Rest ist dann eh Spaß.
Euch allen ein gutes, erfolgreiches und gesundes 2023!
 
700hm/h inkl. DH über mehr als 1h?
DH=DownHill? Nein. 700hm/h sollen es bergauf sein. Da ich dieses Jahr 1000hm in etwas unter 1:30 gefahren bin (bei um die 75-80% HFmax) sollte das möglich sein. Nur habe ich leider hier in der Nähe nirgends eine Rampe, an der ich volle 700hm mal ausfahren könnte. Es gibt zwar einen Weg von Dolni Zleb zum Sneznik hoch in Tschechien, aber der ist anfangs recht technisch und zwischendrin sind ein paar km fast eben. Da muss ich mir mal ne andere Strecke suchen. Vielleicht irgendwo südlich von Altenberg auf der Tschechischen Seite. Falls sich da wer mit schönen Strecken auskennt, immer her damit.
 
Soooo, da simmer wieder. Nach der November/Dezemberpause habe ich mir vorgenommen, etwas früher ins Training einzusteigen und einfach von allem ein bisschen mehr zu machen. Beim Thema GA war ja der Plan, bei knapp unter 70% HF anzufangen, und mein System dazu zu bringen, den Fettstoffwechsel langsam an höhere Intensitäten zu gewöhnen. Bilanz des Januars bislang sind 2 längere Ausfahrten in dem Bereich; die erste mit Pulsziel 140, heute mit Ziel 142.
Was ich total unterschätzt habe, ist dass ich bei diesen Intensitäten gar nicht richtig warm werde; wenn es dann wie heute um 0 Grad hat, muss ich mich schon ungewohnt warm einpacken, und trotz Überschuhen sind mir die Füße schon ordentlich geeist. Und auf der Heimfahrt wollte ich einfach heim, da gings eher so Richtung 146-148. Schnitt über alles immerhin genau 142. Tadaaa. Oder: Ächz, diszipliniert fahren ist nix für mich:wut:, kann es kaum erwarten, die Ziele hochzusetzen. Aber gemach, gemach. Mal sehen, was es bringt. Lohn der ganzen Mühen: Im Januar stehen schon 500km auf dem Tacho, davon entfallen gut 200km auf die beiden langen Ausfahrten mit dem Trekkingrad, der Rest läppert sich aus Arbeitsweg, einigen Einkaufsfahrten, klassischem Mountainbiken und Schneefahrten zusammen. Mountainbiken grad ziemlich wenig, nur wenn der Wald einigermassen trocken ist.
Vielleicht hätte ich das mit den langen Fahrten auch etwas weniger lang angehen lassen sollen. :confused: Hm. Meine Konzession an das Thema „langsam anfangen“ war halt schon die Geschwindigkeit/Intensität. Meine Beine finden jedoch, 3 statt 4 Stunden hättens auch getan heute. Nun, da müssen sie jetzt wohl durch. :ka:
 
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