Moin!
Zwischen den tollen Aufbauthreads würde ich mal gerne ein Wenig in die Theorie eintauchen. In die Theorie der Millimeter in der Geometrietabelle.
Ich war bisher ausschließlich mit dem Hardtail unterwegs. Mittlerweile zieht es mich aber doch eher auf Trailtouren. Deshalb spiele ich mit dem Gedanken, meinem Hardtail ein Trailbike zur Seite zu stellen. Ich denke an 130-140 mm Federweg und natürlich 29". Das Budget läge bei 3 ... 3,5 k.
Mangels Kenntnis anderer Rahmen ziehe ich zum Vergleich mein Hardtail heran. Das hat in Größe XL einen Reach von 482 mm. Dazu fahre ich einen 100 mm langen, negativ gedrehten Vorbau. Das fühlt sich für mich auf dem Trail (also in den Pedalen stehend) nicht besonders lang an, sondern passt gut. Zum Tempobolzen im Sitzen lege ich sogar gerne die Handballen auf die Barends. Weiß man heutzutage überhaupt noch, was das ist?
Der Grund dürfte mein Körperbau sein: 188 cm Gesamtgröße, aber nur 85 cm Schrittlänge. Dafür eine Armspannweite von 195 cm. Also ein langer Torso und lange Arme. Und klar, ich kenne nichts anderes.
Vereinfacht addiere ich mal Reach und Vorbaulänge, wohl wissend dass das nicht auf den Millimeter hinhaut. Dann habe ich jetzt 582 mm bis zum Lenker. Bei einem Trailbike-üblichen 5 cm langen Vorbau bräuchte ich einen Rahmen mit ca. 530 mm Reach, um auf eine ähnliche Länge zu kommen.
Jetzt schaue ich also Geometrietabellen an und stelle u.a. folgende Reachwerte fest:
Canyon Neuron: 453 (L) bzw. 473 (XL)
Radon Skeen: 474 (L) bzw. 490 (XL)
Ghost LS AMR: 455 (L) bzw. 485 (XL)
YT Izzo: 472 (L) bzw. 492 (XL)
Sie sind also allesamt deutlich kürzer als das, was ich aus der unqualifizierten theoretischen Überlegung heraus für passend halten würde. Und bei XL-Rahmen wird es schnell eng mit einer Teleskopsattelstütze. Der Abstand zwischen Tretlager und Unterkante Sattelgestell beträgt bei mir ca. 74 cm. Wenn ich mal mit einer 170 mm Sattelstütze und 5 cm Bauhöhe kalkuliere und annehme, dass manch ein Sattel ggf. etwas höher baut, darf das Sitzrohr also nicht länger sein als 520 mm. Für's Sicherheitsgefühl wohl eher nicht länger als 500 mm. Und schon fällt gefühlt die Hälfte der XL-Rahmen, die ich gesehen habe, aus der Auswahl.
Nun frage ich mich, ob ich einen Denkfehler begehe. Andere große Menschen sind ja auch mit diesen vermeintlich kurzen Bikes glücklich. Und außergewöhnlich sind meine Proportionen jetzt auch nicht.
Frage:
Wählt man beim Trailbike vielleicht generell deutlich kürzere Reachwerte als beim Race-Hardtail?
Ich hätte gerne mal eure Erfahrungen gelesen. Gerade von jenen, die beide Bike-Welten kennen. Insbesondere von @Laktathunter und @nopain-nogain; von euch weiß ich, dass ihr ursprünglich vom Hardtail kommt und inzwischen auch Trailbikes bzw. gar Enduros habt. Selbstverständlich nehme ich aber gerne jeden Input, den mir das Forum geben kann
Um das Ganze etwas einzugrenzen: Ich bin keiner, der auf S2/S3-Trails mit der Stoppuhr fährt. Ich will überhaupt erstmal S2-Trails ohne mulmiges Gefühl fahren können. Ich buche auch keine Flugstunden, bei mir gehören beide Räder fest auf den Boden. Mir kommt es auch nicht darauf an, möglichst schnell um enge Kurven zu wedeln. Dafür habe ich ein Faible für Uphill-Challenges und bolze kurze Gegenanstiege gerne im Vollsprint hoch. Ich denke also nicht an etwas, das der IBS-Tester als Spaßmaschine "mit Pop" oder Mini-Enduro bezeichnen würde, sondern ein Bike das Vertrauen vermittelt und auch bergauf Spaß macht.
Zwischen den tollen Aufbauthreads würde ich mal gerne ein Wenig in die Theorie eintauchen. In die Theorie der Millimeter in der Geometrietabelle.
Ich war bisher ausschließlich mit dem Hardtail unterwegs. Mittlerweile zieht es mich aber doch eher auf Trailtouren. Deshalb spiele ich mit dem Gedanken, meinem Hardtail ein Trailbike zur Seite zu stellen. Ich denke an 130-140 mm Federweg und natürlich 29". Das Budget läge bei 3 ... 3,5 k.
Mangels Kenntnis anderer Rahmen ziehe ich zum Vergleich mein Hardtail heran. Das hat in Größe XL einen Reach von 482 mm. Dazu fahre ich einen 100 mm langen, negativ gedrehten Vorbau. Das fühlt sich für mich auf dem Trail (also in den Pedalen stehend) nicht besonders lang an, sondern passt gut. Zum Tempobolzen im Sitzen lege ich sogar gerne die Handballen auf die Barends. Weiß man heutzutage überhaupt noch, was das ist?
Der Grund dürfte mein Körperbau sein: 188 cm Gesamtgröße, aber nur 85 cm Schrittlänge. Dafür eine Armspannweite von 195 cm. Also ein langer Torso und lange Arme. Und klar, ich kenne nichts anderes.
Vereinfacht addiere ich mal Reach und Vorbaulänge, wohl wissend dass das nicht auf den Millimeter hinhaut. Dann habe ich jetzt 582 mm bis zum Lenker. Bei einem Trailbike-üblichen 5 cm langen Vorbau bräuchte ich einen Rahmen mit ca. 530 mm Reach, um auf eine ähnliche Länge zu kommen.
Jetzt schaue ich also Geometrietabellen an und stelle u.a. folgende Reachwerte fest:
Canyon Neuron: 453 (L) bzw. 473 (XL)
Radon Skeen: 474 (L) bzw. 490 (XL)
Ghost LS AMR: 455 (L) bzw. 485 (XL)
YT Izzo: 472 (L) bzw. 492 (XL)
Sie sind also allesamt deutlich kürzer als das, was ich aus der unqualifizierten theoretischen Überlegung heraus für passend halten würde. Und bei XL-Rahmen wird es schnell eng mit einer Teleskopsattelstütze. Der Abstand zwischen Tretlager und Unterkante Sattelgestell beträgt bei mir ca. 74 cm. Wenn ich mal mit einer 170 mm Sattelstütze und 5 cm Bauhöhe kalkuliere und annehme, dass manch ein Sattel ggf. etwas höher baut, darf das Sitzrohr also nicht länger sein als 520 mm. Für's Sicherheitsgefühl wohl eher nicht länger als 500 mm. Und schon fällt gefühlt die Hälfte der XL-Rahmen, die ich gesehen habe, aus der Auswahl.
Nun frage ich mich, ob ich einen Denkfehler begehe. Andere große Menschen sind ja auch mit diesen vermeintlich kurzen Bikes glücklich. Und außergewöhnlich sind meine Proportionen jetzt auch nicht.
Frage:
Wählt man beim Trailbike vielleicht generell deutlich kürzere Reachwerte als beim Race-Hardtail?
Ich hätte gerne mal eure Erfahrungen gelesen. Gerade von jenen, die beide Bike-Welten kennen. Insbesondere von @Laktathunter und @nopain-nogain; von euch weiß ich, dass ihr ursprünglich vom Hardtail kommt und inzwischen auch Trailbikes bzw. gar Enduros habt. Selbstverständlich nehme ich aber gerne jeden Input, den mir das Forum geben kann
Um das Ganze etwas einzugrenzen: Ich bin keiner, der auf S2/S3-Trails mit der Stoppuhr fährt. Ich will überhaupt erstmal S2-Trails ohne mulmiges Gefühl fahren können. Ich buche auch keine Flugstunden, bei mir gehören beide Räder fest auf den Boden. Mir kommt es auch nicht darauf an, möglichst schnell um enge Kurven zu wedeln. Dafür habe ich ein Faible für Uphill-Challenges und bolze kurze Gegenanstiege gerne im Vollsprint hoch. Ich denke also nicht an etwas, das der IBS-Tester als Spaßmaschine "mit Pop" oder Mini-Enduro bezeichnen würde, sondern ein Bike das Vertrauen vermittelt und auch bergauf Spaß macht.