Frühlingserwachen in der Tundra. Das Aus für den Steppenwolf?

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610
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Leonberg
es blüht und wächst überall....

am Oberrohr:
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... am Unterrohr:
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und an den Sitzstreben:
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Was meint ihr? Der Natur ihren Lauf lassen oder abholzen und drüberbetonieren?

Ich bin hin- und hergerissen

"Die meisten Menschen wollen nicht eher schwimmen als bis sie es können." Ist das nicht witzig? Natürlich wollen sie nicht schwimmen! Sie sind ja für den Boden geboren, nicht fürs Wasser. Und natürlich wollen sie nicht denken; sie sind ja fürs Leben geschaffen, nicht fürs Denken! (Hermann Hesse, Der Steppenwolf)

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Ein Freund von mir hatte das auch an seinem Rotwild unter dem Klarlack auf gebürsteten Alu. Irgendwann hat er den Rahmen zu Rotwild gegeben, die haben ihn dann neu lackiert, diesmal wurde der Rahmen aber erst silbern lackiert und dann mit Klarlack überzogen. Später ist das Rotwild am Sattelrohr gerisssen, seit dem fährt er ein Steppenwolf Tundra. Der Tundra-Rahmen ist auch gut ein halbes Kilo leichter wie der Rotwild-Rahmen.
Ich habe an dem Tundra meines Freundes auch etwas herumgeschraubt, der Rahmen erscheint mit als sehr hochwertig. Ich würde den Rahmen strahlen und neu pulvern lassen, er ist es wert und ohne Behandlung wird ja nicht besser. Z.B. bei denen: http://www.maxx.de/de/pulverbeschichtung/pulverbeschichtung_fahrrad.html
Es grüßt Dich der Armin!
 
Das Problem ist halt immer, dass man für das gleiche Geld einen guten Rahmen ohne Lackprobleme bekommen kann.
Wenn man also nicht an dem Rahmen hängt, aus irgend welchen nostalgischen Gründen, dann lohnt das imho die Mühe nicht.
Wert ist der Rahmen ja vielleicht 20 Euro.. Nach dem Pulverbeschichten 50. Hat aber 100 gekostet...
 
Wie Alt ist denn der ?kann man den nicht mehr reklamieren? Sowas sollte eigentlich nicht passieren, oder bist du den durch eine Salzwüste Gefahren?
 
Wie Alt ist denn der ?kann man den nicht mehr reklamieren? Sowas sollte eigentlich nicht passieren, oder bist du den durch eine Salzwüste Gefahren?
Der Canti-Gegenhalter sagt mir, dass die Gewährleistungsfrist schon viele Jahre vorüber ist ;)
Grundsätzlich bin ich immer für den Erhalt von Dingen wie diesem Rahmen, auch wenn es Geld kostet - aber bei Steppenwolf würde ich das lassen, da einem Freund schon einige (Tundra und Taiga FS) gerissen sind (irgendwie kam er aber bisher nicht weg von der Marke; dieses Jahr wurde wieder ein Rahmen repariert).
 
Na ja, dann? Wenn solche Rahmen keine lebenslange oder 10 jährige Garantie haben und es die Firma nicht einmal mehr gibt?! Mein Alpinestars wurde damals nach ca. 5- 8 Jahren Anstandslos gegen ein Modell meiner Wahl getauscht. Das gibt es wohl nicht mehr.....schade
 
Na ja, dann? Wenn solche Rahmen keine lebenslange oder 10 jährige Garantie haben und es die Firma nicht einmal mehr gibt?! Mein Alpinestars wurde damals nach ca. 5- 8 Jahren Anstandslos gegen ein Modell meiner Wahl getauscht. Das gibt es wohl nicht mehr.....schade

Alpinestars ist ja auch nie pleite gegangen, die haben nur aufgehört Fahrräder zu produzieren. Und zwischen 5 und 8Jahren warst du wohl in jedem Fall einer der ersten und letzten Kunden in der Fahrradsparte ;)

Btw: Nutzen bis zum bitteren Ende, Neulack nur wenn es wirklich geliebt wird.
 
Ich kann leider nicht sagen, wie alt der Rahmen ist. Hinten steht noch "made by Votec" drauf!?
Gepulvert wurde damals wohl auch in zwei Schichten Silber und Klar. Unter dem aufgeplatzten Lack sieht das Alu eigentlich noch gut aus....
 
Die Oxidation bei Aluminium schafft eine harte Schutzschicht auf der Oberfläche. Normalerweise ok. Problematisch sind jedoch Legierungen mit hohem Magnesiumanteil. Das Magnesium sorgt für massiven Lochfraß und macht das Material spröde. Ist im Motorradtrialsport an den historischen Motorrädern ein Problem. Ich würde dem Rahmen nicht mehr vertrauen...
 
Ich fand die Rahmen immer spitze, sehr leicht, tolle Geometrie, schön verarbeitet und keine Kirmesbude. Leider ist Steppenwolf eine von drei Herstellern, die ich einfach nicht mehr fahre. Ich hatte 2 Fullyrahmen, die alle an den unmöglichsten Stellen gerissen sind und das nach lächerlich wenig km. Ich würde also nicht zuviel Geld versenken. Wenn du Zeit und Lust hast, dann kannst du ja selber Hand anlegen. Chemisch oder mechanisch entlacken, die aufgeblühten Stellen sauber abschleifen und dann selber mit der Kanne mit mattem Klarlack lackieren. Hätte den Vorteil, dass du dann mit ruhigen Gewissen weiterfahren kannst, ggf. Risse schnell entdecken kannst, du ein paar g Gewicht einsparts und den Rahmen so noch ein paar Jahre schenkst. Nachteil wäre eine ausführliche schriftliche Verwarnung der foreninternen Stylepolizei...
 
Nachdem ich mir mal was zum Thema Stahl,Titan,Aluminium & Carbon auf Georg Blascke aka @Edelziege seiner Seite durchgelesen habe, sehe ich dem Erhalt von älteren Aluminium Rahmen sehr skeptisch entgegen :( hier ein kleiner Auszug:

Stahl hält ewig, Aluminium bricht irgendwann

Hauptargumente für diese Aussage sind oft persönliche Erfahrung aber auch das sog. Wöhler-Diagramm. In Kürze: Im Wöhler-Diagramm werden üblicherweise die Ergebnisse von Lebensdauertests von Materialproben dargestellt. Es zeigt sich, daß Stahl dauerfest sein kann, wenn die Belastung relativ gering ist. Bei Aluminium ist das nicht der Fall. Dieses Diagramm ist für die Konstruktion eines Rahmens natürlich wichtig, weil es dem Konstrukteur bei der Dimensionierung der Bauteile hilft. Für die Bewertung eines Rahmenmaterials ist es aber aus folgenden Gründen ungeeignet:

Es werden nur Materialproben getestet. Also wird die Konstruktion des Rahmens (Wandstärken, Durchmesser, Verarbeitung usw) überhaupt nicht berücksichtigt. Eine Lösung dafür wäre, ein Diagramm für einen bestimmten Rahmen zu erstellen, allerdings sind die Kosten immens, so daß das in der Fahrradindustrie bisher noch nie gemacht wurde. Dann wüßte man aber, welche Belastungen ein Rahmen dauerhaft erträgt.

Kein Fahrradrahmen wird daraufhin ausgelegt, daß er dauerfest ist. Der wäre viel zu schwer. Natürlich gibt es aber Unterschiede: Von einem superleichten Rennrahmen wird niemand ernsthaft erwarten, daß er 20 Jahre lang hält. Von einem Reiserad, das gebaut wurde, um jemanden drei mal um die Erde zu tragen, schon eher. Aber das wird sicherlich schwerer sein, egal aus welchem Material es ist.

Das Diagramm berücksichtigt keine Korrosion, das gilt natürlich für alle Materialien. Deshalb kann ein und derselbe Rahmen 10 oder 15 Jahre halten, zB. je nachdem ob er im Neuzustand hohlraumkonserviert wurde oder nicht. In Foren für klassische Fahrräder sind Rostprobleme bei 10 Jahre alten Rahmen keine Seltenheit, es tritt also durchaus auf, wird aber hauptsächlich bei Stahlrahmen als Problem erkannt. Bei Aluminiumrahmen ist die Diagnose meistens "Riß", obwohl da Korrosion die Rißentstehung und -ausbreitung verursachen oder beschleunigen kann.

Auch die persönlichen Erfahrungen sind mit Vorsicht zu genießen. Fast jeder kennt Geschichten von brechenden Aluminiumrahmen. Viele dieser Geschichten sind allerdings schon manche Jahre alt und stammen aus der Anfangszeit des Rahmenbaues mit Aluminium. In dieser Zeit sind zum einen sicherlich viele Fehler gemacht worden. Zum anderen waren die damaligen Aluminiumrahmen aber fast ausschließlich High-End-Rahmen an der damalig unteren Gewichtsgrenze. Also etwas, von dem man nicht unbedingt ewiges Leben erwarten sollte. Ein heutiger nicht zu leichter Aluminiumrahmen der mittleren Preisklasse sollte eine erheblich höhere Lebensdauer erreichen. Ein Beispiel für einen Konstruktionsfehler ist zB. die Sattelklemme: Heutige Aluminiumrahmen (auch viele Stahlrahmen) haben dort eine Klemmschelle als separates Teil, frühe Aluminiumrahmen hatten angeschweißte Aufnahmen für die Klemmschraube. Das hat regelmäßig zu Rissen (auch bei geschweißten Stahlrahmen) geführt, die heute kaum noch vorkommen.

Bei der Frage der Lebensdauer kommt es so stark auf die Konstruktion und die Belastung eines Rahmens an, daß ich bei keinem Material einen wirklichen Vorsprung sehen würde. Auf jeden Fall nicht dann, wenn man zum Maßstab gleich schwere Rahmen nimmt. Nicht gleich schwere oder falsch konstruierte oder behandelte Rahmen zu vergleichen ist meiner Meinung nach Unsinn, da sie einfach nicht vergleichbar sind.

Titan hat wegen der Korrosionsbeständigkeit und seiner sonstigen Eigenschaften sicherlich das Potential zu dauerfesten Rahmen. Allerdings werden auch diese Rahmen nicht mit diesem Ziel konstruiert, zudem kann bei der Verarbeitung sehr einfach sehr viel falschgemacht werden. Ich mußte diese Erfahrung bei einem Titanrahmen machen, den ich für den täglichen Weg zur Arbeit nutzte: Ein Riß am Tretlager beendete sein Leben...

CFK ist wie üblich problematisch zu bewerten. Die momentane Carbonwelle birgt sicherlich wie damals beim aufkommenden Aluminium die Gefahr, daß viele Fehler gemacht werden. Das vor allem von Firmen, die schnell auf den Zug aufspringen und gar nicht die Kapazität haben, sich richtig einzuarbeiten und zu testen. Ein gut konstruierter und gefertigter Carbonrahmen hat sicherlich eine ausreichende Lebensdauer, wie ein gut konstruierter und gefertigeter Rahmen aus anderen Materialien eben auch.

Hier das Ganze:

http://www.gebla.de/Technik/Rahmenmaterialien.html

Im Absatz davor etwas zu Aluminium Korrosion...
 
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