Geldbuße für Specialized Europe: 378.000 € Strafe wegen Preisbindung

Geldbuße für Specialized Europe: 378.000 € Strafe wegen Preisbindung

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Nach einem rechtskräftigen Beschluss des österreichischen Kartellgerichts muss die Specialized Europe B.V. eine Geldstrafe von 378.000 € bezahlen. Nach Ansicht des Gerichts hat das Unternehmen von 2011 bis 2016 Händler in der Preisgestaltung und im Online-Verkauf eingeschränkt.

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Geldbuße für Specialized Europe: 378.000 € Strafe wegen Preisbindung
 
Nur weil es Recht ist, ist es noch lange nicht gerecht. Daher, was Felix sagt.

Ich möchte zudem darauf hinweisen, dass Felix hier nichts propagiert, sondern erklärt, warum bestimmte Sachverhalte in der freien Marktwirtschaft für den Einzelhandel zu Problemen führen können. Ich habe zudem nirgends gelesen, dass er den Verstoß von Specialized verteidigt. Er weißt hingegen darauf hin, dass es Gründe gibt, die aus der Sicht einiger (vielleicht vieler) unabhängiger Einzelhändler, ein solches Verhalten rechtfertigen würden, auch, wenn es ein Rechtsverstoß ist.

Und so verstoßen auch viele Radfahrer gegen geltendes Landesrecht, wenn sie auf einigen Wegen unterwegs sind. Ich erachte das auch als nicht gerecht, obwohl es Recht ist.

Grüße
André
Doch genau das tut er, er verteidigt offen den Rechtsbruch von Specialized. Wörtlich schreibt er "Beliefert ein Zulieferer wie z.b. Specialized Händer nicht mehr, die den Preis der Produkte in den Keller reißen, schützen sie damit letztlich nur ihre Händler."
Dem Rechstempfinden steht aber das Recht entgegen. Wenn ich in meinem Kulturkreis die Blutrache als angemessen empfinde und deshalb jemanden töte, wäre das dann auch in Ordnung? Das Beispiel ist bewusst drastisch gewählt, um deutlich zu machen, wo der Denkfehler liegt.
 
@davez
Ist in den vergangen 8 Seiten eigentlich schon der detaillierte Grund für die Strafe genannt worden? Der ursprüngliche Newstext wurde bisher nicht aktualisiert. Unter Umständen streitet ihr euch über Sachen, die gar nicht zutreffend sind, sondern nur aufgrund Spekulationen getragen werden.
 
Fahrräder sind Saisonware - das ist hausgemacht von den Herstellern, die ja gerne jede Saison einen neue Sau durchs Dorf treiben. Ironischerweise habe ich sogar ein individuell aufgebautes 26 Zoll Specialized im Keller stehen, in dem Jahr als erstmalig 27,5er in den Markt gedrückt wurden.
Saisonware bringt es mit sich, dass der Preis verfällt. Spätestens wenn die Händler wieder die neuen Räder in die Läden stellen müssen, müssen die Alten raus. Und kein Käufer kauft die vorjahres Räder zum gleichen Preis wie die aktuellen. Denn Specialized und alles anderen Hersteller hämmern uns ja ein, dass das alte Rad nix mehr taugt (Stichwort "moderne Geometrie").
Schönes Gegenbeispiel sind Hersteller wie Lupine oder Trickstuff, die hochwertige Produkte herstellen und sehr vorsichtige Produktpflege betreiben. Dann kann man sich dem Rabattwahnsinn entziehen. Bei Saisonware funtktioniert das nicht.
Deshalb ist das Verhalten von Specialized widersprüchlich, auf der einen Seite Preisstabilität bei den Händlern zu fordern, aber wie alle anderen Hersteller auch fast im Jahrestakt Bikes mit neuen Standards in den Markt zu pushen.
Einfach nachhaltige Produktpolitik betreiben, das wäre für Kunden, Hersteller und Händler die bessere Strategie

Ich bin zu 100% bei dir, dass eine Entschleinigung am Markt dringen nötig ist. Erst letztes Jahr hatte sich der markt ja selbst überholt, wenn im April Bike verfügbar sind, und im Mai dann die neuen Modelle vorgestellt werden. Den Frust der Käufer, sich jetzt über Jahre das neuste (29", 650b, Fatbike, 650b+ um letztlich dann doch wieder bei 29" zu laden) gekauft zu haben und am Ende dann doch wieder was altes zu haben. Das waren viele Kunden leid und hatten sich die vergangenen jahre in eine Lauerstellung begeben, statt sofort neusten kaufreflexen nachzugeben
Das haben wir, wie auch die ganze Branche (EBike mal ausgenommen) deutlich zu spüren bekommen - die Marktwirtschaft funktioniert also doch noch.
Abgesehen davon, dass wir uns die letzten Jahre ordentlich im Kreis gedreht haben war für die Firmen immer weniger Zeit echte innovation zu entwickeln und auch zu testen und für die Händler der Absatzdruck enorm hoch, weil die Verkaufszeit immer kürzer wurde.

Dennoch geht es bei dem, was ich verstehe und zu erklären versuche, warum es zwar nach Gesetz nicht rechtens ist, aber nach meinem Verständnis legitim, um Lieferbeschränkungen bei Preisdumping mit System. Also nicht um den Händler der weil die 2020er Bikes bald kommen, die 2019er Ware abverkauft. Sondern um die die jetzt, obwohl sie noch nichts aktuelles im Lager haben, schon mal -25% an die kommenden Bikes drangeschrieben haben.

Felix
 
Man sieht ja alleine am Margenbegriff, der hier immer wieder herum geistert, dass etwas nicht stimmt. Ich geben zu, dass ich nicht weiß zu welchen Preisen Specialzed verkauft. Aber 30% Marge wäre grandios - ist aber so illusorisch, dass ich bezweifle, dann Specialized da seinen Händlern gewähren kann und will. Ich rechne eher mit 20-25% Marge.
Gehen wir aber mal von deiner Kalkulation aus und ein Händler verkauft ein Bike für 5000€. So blieben 1500€ hängen. Und dabei bedeuten hängenbleiben nicht ab in die Tasche damit, sondern das wird noch einkommens- und gewerbeversteuert und alle Ausgaben des Händlers (Ladenmiete, Mitarbeiter, div. Kammer- und Versicherungungsbeiträge etc. Krankenversicherung und Altersvorsorge) müssen damit gedeckt werden.
Gibt selbiger Händler jetzt mal eben die so locker geforderten 10% Rabatt auf den Kaufpreis, hat er seine Marge im obigen Beispiel um knapp 28% verringert. Mit -20% auf den Kaufprreis um 56%, mit 30% Rabatt um 84% und bei 36% legt er drauf. Wohlgemerkt mit einer Marge, die höchst selten bei Komplettbikes anzutreffen ist und die man sich vorher hart und lange erarbeiten musste. Mir tun Händler leid, die so arbeiten müssen, um etwas zu verkaufen.
Auf deinen Job gesehen steht jetzt dein Chef vor dir und möchte, dass du deine gute Arbeit nur noch für 72/44/16% Lohn machst (deine Kosten bleiben natürlich gleich) - sonst holt er sich halt nen anderen...
Ich will weder jammern noch klagen, aber gern hätte ich ein bisschen mehr Verständnis wie und womit Händler ihre Brötchen verdienen und damit eben auch mit falschen Vorstellungen zur Marge etc. aufgeräuft.
Und wer jetzt fragt, wie dann die großen Shops sowas mit -40% hinbekommen? Tja, die kaufen a) anders ein, halten b) die eigenen Kosten klein und manche Zahlen mehr Geld an ihre Anwälte als Steuern im Land.

Gruss, Felix
Es gibt einen feinen Unterschied zwischen 10% fordern und bekommen. Genau das sage ich nun schon seit einigen Posts, es soll jeder Händler selbst entscheiden können wo und wieviel Rabatt er geben möchte. Das möchtest du verhindern und findest deshalb die Machenschaften von Specialized zwar nicht ok aber kannst damit leben.

Na dann überleg mal was passiert wenn alle Waren bei allen Anbietern gleich teuer oder günstig sind?
 
@davez
Ist in den vergangen 8 Seiten eigentlich schon der detaillierte Grund für die Strafe genannt worden? Der ursprüngliche Newstext wurde bisher nicht aktualisiert. Unter Umständen streitet ihr euch über Sachen, die gar nicht zutreffend sind, sondern nur aufgrund Spekulationen getragen werden.
Relativ einfach: "....Specialized Europe in den Jahren 2011 bis 2016 Händler verpflichtet hat, Bikes zu festgelegten Preisen zu verkaufen, sowie den Internetverkauf durch Händler eingeschränkt hat."
Und bitte nicht darüber jetzt diskutieren, das sei doch rechtens. Nein das ist ein Verstoß gegen Kartellrecht
 
Relativ einfach: "....Specialized Europe in den Jahren 2011 bis 2016 Händler verpflichtet hat, Bikes zu festgelegten Preisen zu verkaufen, sowie den Internetverkauf durch Händler eingeschränkt hat."
Und bitte nicht darüber jetzt diskutieren, das sei doch rechtens. Nein das ist ein Verstoß gegen Kartellrecht

Ich kenne mich mit Kartellrecht nicht aus, allgemein bin ich aufgrund meines technischen Berufes zu weit weg von Rechtssachen. Allerdings habe ich auch schon gelernt, dass zwei falsche Wörter in einem Vertrag schon gewaltigen Ärger verursachen kann. Von daher würde ich lieber etwas Zurückhaltung bis zur detaillierten Urteilsbegründung anstreben, als hier Felix vorzuwerfen er würde den Rechtsbruch verteidigen. Da sehe ich in seiner bisherigen Argumentation nicht so.

@sworks2013
Und was denkst du, wie viel Prozent vom UVP der Händler als Einkaufspreis hat?
 
Es gibt einen feinen Unterschied zwischen 10% fordern und bekommen. Genau das sage ich nun schon seit einigen Posts, es soll jeder Händler selbst entscheiden können wo und wieviel Rabatt er geben möchte. Das möchtest du verhindern und findest deshalb die Machenschaften von Specialized zwar nicht ok aber kannst damit leben.

Na dann überleg mal was passiert wenn alle Waren bei allen Anbietern gleich teuer oder günstig sind?
Auch du ließt nur, was du lesen möchtest.
Ich will nicht verhindern, dass ein Händler Rabatte geben kann - ich finde es lediglich legitim, dass Specialized Händlern, die zu höhe Rabatte versprechen und geben, nicht mehr beliefert. Denn das sorgt letztlich dafür dass keiner mit einem produkt mehr etwas verdienen kann. Und wenn an der Marke immer das "Sale"-Schild dran hängt, ist bald die Marke selbst im Ausverkauf.

Was denkst du, was passiert, wenn es einen von oben verordneten preis gibt? In meiner Idee geht der Kunde dann zu dem Händler der ihm für den Preis am meisten (Beratung, Service, Qualität, Frappucino etc.) bietet. Davon hätten dann besonders die Kunden etwas. Sie hätten vielleicht nicht jedes Jahr ein neues Bike, aber das das sie haben ist in Top zustand, weil sich der Händler, um seine Kunden zu halten, bestens kümmert.

Ebenso habe ich mich hier gegen den Schadensbegriff am Kunden gewehrt, wenn er keinen Rabatt bekommt. Wir sprechen hier von hochpreisigen Luxus-Spielzeugen. Macht es Luxus nicht aus, dass er teuer ist? ist es noch Luxus, wenns jeder haben kann? Wie kann also jemanden ein Schaden entstehen, weil ein Luxusartikel nicht zum Streichpreis zu bekommen ist? Vor allem wenn damit Qualität und Service besser wird als gegenwärtig.
Wie schnell muss man im Konsumrad rennen, damit man sich benachteiligt fühlt wenn das, womit man die Kumpels beeindrucken kann, nicht doch irgendwie über den Rabatt ganz gewöhnlich wird.

Gruss, Felix
 
@speedy_j Wie bereits geschrieben, es werden um die 30% sein. Wenn du es genau weisst, kannst du es ja posten.

@felixthewolf Du bist ja selbst Unternehmer, du kaufst doch auch deine Teile nicht beim teuersten Zulieferer ein? Was wenn aber der Hersteller dir dies unterbindet indem er allen Zulieferer den Preis diktiert?

Ob Luxus oder Normal spielt überhaupt keine Rolle. Specialized wurde nicht nur wegen den hochpreisigen Bikes verurteilt.
 
Zuletzt bearbeitet:
@speedy_j Wie bereits geschrieben, es werden um die 30% sein. Wenn du es genau weisst, kannst du es ja posten.

Wo hast du nur die 30% her? Es gibt so gut wie nix (OEM mal ausgenommen) was ich als weiterzuverarbeitendes Teil mit der Marge einkaufe.

@felixthewolf Du bist ja selbst Unternehmer, du kaufst doch auch deine Teile nicht beim teuersten Zulieferer ein? Was wenn aber der Hersteller dir dies unterbindet indem er allen Zulieferer den Preis diktiert?

Ich hätte damit absolut kein Problem, wenn alles diesen EK preis zahlen müssten. Bereits jetzt wähle ich bei ähnlichen Preisen eher den Zulieferer, der mir langfristig mehr bietet als nur den billigsten Preis. Netter Kontakt, Hilfestellung bei Problemen, rasche Auskunft bei technischen Fragen.
Aber ich habe eben auch das glück, dass ich nur selten explizit nach Preis einkaufen muss, weil das meine Kunden ähnlich sehen.

Gruss, Felix
 
@speedy_j Wie bereits geschrieben, es werden um die 30% sein. Wenn du es genau weisst, kannst du es ja posten.

Es bleiben dem Hersteller also 10 % um seine Kosten zu decken und Gewinn, nach Steuern, einzufahren? Ich denke, du solltest meine Frage noch einmal lesen.
Schon allein mit dem "um die" steht unter Umständen eine Menge Euros als Handlungsspielraum zur Verfügung. Die bekommt aber nicht jeder Händler eingeräumt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich lehne mich bezüglich Herstellungspreis und UVP einmal etwas auf dem Fenster.

Selbst wenn es 20% sind, dann ist das wahrscheinlich der Ex-Herstellungslandpreis, dazu kommen Frachtkosten, Importkosten, Steuern (evtl. Strafsteuern je nach Herstellungsland), dann ist es in Deutschland, dann kommt die Marge des Herstellers drauf, dann geht es zum Händler, zzgl Frachtkosten, dann kommt die Marge des Geschäftes drauf. Dann hat man etwa einen UVP.

Und jetzt überschlagt das im Kopf mit etwas Wissen über wirtschaftliche Abläufe in Unternehmen.

Als Hinweis noch, Direktvertrieb hat etwas weniger Kosten, also etwa - 30%, importierte Marken haben höhere Kosten, also etwa +30%.
Und das liegt daran, dass in diesem Kreislauf jedes Unternehmen mit seinen Mitarbeitern auch etwas Geld verdienen muss, sonst haben die morgen nichts mehr zu Essen. Leider ist Biken auf der Seite der Theke nicht nur eine Spaß Veranstaltung sondern der Broterwerb.

Grüße
André
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kenne mich mit Kartellrecht nicht aus, allgemein bin ich aufgrund meines technischen Berufes zu weit weg von Rechtssachen. Allerdings habe ich auch schon gelernt, dass zwei falsche Wörter in einem Vertrag schon gewaltigen Ärger verursachen kann. Von daher würde ich lieber etwas Zurückhaltung bis zur detaillierten Urteilsbegründung anstreben, als hier Felix vorzuwerfen er würde den Rechtsbruch verteidigen. Da sehe ich in seiner bisherigen Argumentation nicht so.
Den Kram habe ich mal studiert :lol: (inkl. Anwaltszulassung); Specialized hat Händlern Preisvorgaben gemacht und diese bei Nichteinhaltung nicht mehr beliefert. Felix findet das nach eigenen Worten völlig in Ordnung. Insofern muss ich mich da gar nicht zurück halten, denn sowohl die Verfehlung von Specialized ist eindeutig als auch die Äußerungen von Felix.
Sein Aussage war "Beliefert ein Zulieferer wie z.b. Specialized Händer nicht mehr, die den Preis der Produkte in den Keller reißen, schützen sie damit letztlich nur ihre Händler." Und genau das verstößt gegen das Kartellrecht. Zum Nachlesen eine vergleichbare Entscheidung des Kartellamts gegen ein Matratzenhersteller (hatte ich schon einmal gepostet)
https://www.bundeskartellamt.de/Sha...15/22_10_2015_Matratze_Tempur.html?nn=3591568
 
Den Kram habe ich mal studiert :lol: (inkl. Anwaltszulassung); Specialized hat Händlern Preisvorgaben gemacht und diese bei Nichteinhaltung nicht mehr beliefert. Felix findet das nach eigenen Worten völlig in Ordnung. Insofern muss ich mich da gar nicht zurück halten, denn sowohl die Verfehlung von Specialized ist eindeutig als auch die Äußerungen von Felix.
Sein Aussage war "Beliefert ein Zulieferer wie z.b. Specialized Händer nicht mehr, die den Preis der Produkte in den Keller reißen, schützen sie damit letztlich nur ihre Händler." Und genau das verstößt gegen das Kartellrecht. Zum Nachlesen eine vergleichbare Entscheidung des Kartellamts gegen ein Matratzenhersteller (hatte ich schon einmal gepostet)
https://www.bundeskartellamt.de/Sha...15/22_10_2015_Matratze_Tempur.html?nn=3591568

weil du das jetzt zum achtzigstem mal schriebst, dass das gegen das Kartellrecht verstößt, komme ich nicht umhin mir gerade vorzustellen, wie du nach dem Abendessen mit der Familie nin mit finsterer Miene in deinem Arbeitszimmer sitzt und immer wieder mit dem Zeigefinger auf den Gesetzestext tippst.
Mit dem Kartellrecht ist es so wie mit den Gesetzen zum Datenschutz. Eine gute alte Idee, die in die Jahre gekommen und in aktueller Zeit schlicht deplaziert ist.
Und nein ich bin nicht gegen Datenschutz. Ich bin nur gegen die aktuellen Ausführungen, die weil deren Ersteller keine Ahnung von modernem Datenfluss haben, etwas gesetzlich festlegen, was im eigentlichem Sinne kaum Wirkung zeigt aber in anderen Bereichen massiv Probleme bereitet. Oder kennst du jemanden der am GSGVO nichts zu monieren hat?
Kartellrecht ist wie alt? Du hast es schließlich studiert. Als der Gesetzestext dazu die Konsumenten schützen sollte, gab es da schon e-commerce, Preisuchmaschinen und gekaufte Online-Bewertungen?

Felix
 
Specialized hat Händlern Preisvorgaben gemacht und diese bei Nichteinhaltung nicht mehr beliefert.

Woher hast du diesen Sachverhalt? Da du Jura studiert hast, solltest du das Gelesene auch richtig verstehen. Wenn es aus der Newsmeldung ging, dann solltest du die Meldung mit KTM in Verbindung bringen und nicht mit Specialized.
Ob das nun Felix für gut hält, auch wenn es gegen geltendes Recht ist, ist seine Sache und darf er, dank freier Meinungsäußerung, auch publizieren. Er hat dadurch nichts Verbotenes getan.
 
Woher hast du diesen Sachverhalt? Da du Jura studiert hast, solltest du das Gelesene auch richtig verstehen. Wenn es aus der Newsmeldung ging, dann solltest du die Meldung mit KTM in Verbindung bringen und nicht mit Specialized.
Ob das nun Felix für gut hält, auch wenn es gegen geltendes Recht ist, ist seine Sache und darf er, dank freier Meinungsäußerung, auch publizieren. Er hat dadurch nichts Verbotenes getan.
Sorry, da lag ich in der Tat falsch bezüglich Specialized :anbet:
 
weil du das jetzt zum achtzigstem mal schriebst, dass das gegen das Kartellrecht verstößt, komme ich nicht umhin mir gerade vorzustellen, wie du nach dem Abendessen mit der Familie nin mit finsterer Miene in deinem Arbeitszimmer sitzt und immer wieder mit dem Zeigefinger auf den Gesetzestext tippst.
Mit dem Kartellrecht ist es so wie mit den Gesetzen zum Datenschutz. Eine gute alte Idee, die in die Jahre gekommen und in aktueller Zeit schlicht deplaziert ist.
Und nein ich bin nicht gegen Datenschutz. Ich bin nur gegen die aktuellen Ausführungen, die weil deren Ersteller keine Ahnung von modernem Datenfluss haben, etwas gesetzlich festlegen, was im eigentlichem Sinne kaum Wirkung zeigt aber in anderen Bereichen massiv Probleme bereitet. Oder kennst du jemanden der am GSGVO nichts zu monieren hat?
Kartellrecht ist wie alt? Du hast es schließlich studiert. Als der Gesetzestext dazu die Konsumenten schützen sollte, gab es da schon e-commerce, Preisuchmaschinen und gekaufte Online-Bewertungen?

Felix
Die DSGVO (im Englischen GDPR) ist brandneu und darum werden wir überall beneidet. Denn es geht nicht mehr um die Datensparsamkeit wie im früheren Datenschutz, sondern um die Souveränität über unsere eigenen Daten. Interessanterweise fordert selbst der CEO von Apple vergleichbare Regeln für die USA. Durch die DSGVO hat jeder von uns erstmalig Kontrolle über seine Daten. Dass das lästig für Unternehmen ist und viele Dinge verkompliziert weiss ich. Auch dass es in Einzelfällen zu Absurditäten führt, ist mir klar. Es ist jedoch revolutionär, denn durch die DSGVO ist der einzelne Bürger nicht mehr schutzlos den Internetunternehmen ausgeliefert. George Orwells Ausführungen sind ein Witz dagegen, was tatsächlich möglich ist durch die Verknüpfung von Daten - und genau dem wird ein Riegel vorgeschoben. Es geht um etwas Großes und es ist schade, dass Du aufgrund Deiner Alltagsprobleme im Umgang mit der DSGVO das nicht siehst.
https://www.engadget.com/2018/10/24/tim-cook-calls-for-gdpr-style-privacy-laws-in-the-us/

Das Grundgesetz ist von 1949 und ist damit noch älter als das Kartellrecht, ist es deshalb überholt? Wenn man Deiner Argumentation folgen würde, wäre es so. Gesetze werden ständig überarbeitet und den Veränderungen in der Gesellschaft und Technologien angepasst. Aber der von Dir so hingebungsvoll bekämpte Grundsatz des Kartellrecht gilt sowohl online als auch offline und das aus wichtigem Grund. Und er wurde bewusst nicht mit dem Aufkommen des Internethandels angepasst bzw. verändert.
 
Es geht um etwas Großes und es ist schade, dass Du aufgrund Deiner Alltagsprobleme im Umgang mit der DSGVO das nicht siehst.

wenn es doch um etwas Großes geht, für das ich gern einstehe, warum geht das dann zu Lasten der kleinen und nicht auf Kosten der Großen, vor deren Machenschaften das Gesetz den Konsumenten schützen soll Ein Gesetz, das bei so vielen für Alttagsprobleme sorgt, ist kein gutes Gesetz.
Und genauso schrieb ich es auch, dass es gut gemeint aber schlecht umgesetzt ist.
In einer Zeit, in der nahezu jeder sein komplettes Privatleben offenlegt und wir damit tagtäglich neuronale Netzwerke immer weiter füttern, ist die saubere Umsetzung eines Gesetzes zum digitalem Kunden- und Datenschutz wichtiger den je, aber dann bitte auch auf der Höhe der Zeit und nicht mit dem Internet als Neuland.

Ich bekämpfe auch nicht hingebungsvoll den Grundsatz des Kartellrechts, sondern kann lediglich durchaus verstehen, wenn sich jemand darüber hinweg setzt.
Da du diese Differenzierung nicht hinbekommen kannst (was in deiner Position als gelernter Jurist katastrophal wäre) oder willst (dann ist das halt so) disqualifizierst du dich für mich allerdings als Diskussionspartner.

Felix
 
Ich bekämpfe auch nicht hingebungsvoll den Grundsatz des Kartellrechts, sondern kann lediglich durchaus verstehen, wenn sich jemand darüber hinweg setzt.
Und was denkst du über Firmen die sich an das Kartellrecht halten und deswegen gegenüber Firmen, denen das Kartellrecht egal ist, Nachteile haben.
Es geht ja nicht nur um den Käufer beim Kartellrecht, sondern auch um die Mitbewerber.

IMHO haben andere Radhersteller in dem Segment einen höheren Kostendruck, weil sie wegen den Rabatten nicht so leicht Fantasiepreise durchsetzen können. Sie müssen dann zB die Stückzahl begrenzen um eine gewisse Preisstabilität zu sichern.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es bleiben dem Hersteller also 10 % um seine Kosten zu decken und Gewinn, nach Steuern, einzufahren? Ich denke, du solltest meine Frage noch einmal lesen.
Schon allein mit dem "um die" steht unter Umständen eine Menge Euros als Handlungsspielraum zur Verfügung. Die bekommt aber nicht jeder Händler eingeräumt.
Ich denke wir sind hier nicht in einem Verhör, wenn du doch doch die Zahlen weisst, dann frag doch nicht sondern sag die einfach.

Lies halt meine Antworten auch genau durch! Ich beziehe mich auf die Marge des Händlers
Es bleiben dem Hersteller also 10 % um seine Kosten zu decken und Gewinn, nach Steuern, einzufahren? Ich denke, du solltest meine Frage noch einmal lesen.
Schon allein mit dem "um die" steht unter Umständen eine Menge Euros als Handlungsspielraum zur Verfügung. Die bekommt aber nicht jeder Händler eingeräumt.
Wie entsteht der UVP denn? Herstellungskosten plus Betriebskosten und den gewünschten Gewinn. Dem gegenüber steht der Preis der Konkurenz um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Der Marge des Händlers hat bei der Findung des UVP keinen primären Einfluss.
Habe bis jetzt immer die 20% erhalten, ohne Eintausch und Barzahlung. Händler hat immer noch verdient. Bin aber auch unkompliziert.
 
Ich kenn die Nettopreise nicht, aber max. 20% vom UVP wird wohl passen, eher weniger. Wird übrigens beim Bike nicht viel anders sein.

Was vollkommener bullshit ist. Nur mal so.

Bitte schlagt doch vorher mal ein Rechnungswesenbuch auf und informiert euch, bevor ihr so einen Schwachsinn schreibt. Es nervt, wenn offenkunding ahnungslose über Themen Mutmaßungen anstellen, von denen sie nicht mal im Ansatz einen Schimmer haben. Daraus entstehen immer öfter Meinungen, die auf falschen Fakten beruhen.

herstellkosten setzen sich u.a. Aus materialkosten und fertigungskosten zusammen. Materialkosten machen teilweise weit über 50% des Kaufpreises aus und diese Kosten lassen sich auch nicht ins unendliche drücken. Mit ein Grund warum bei allen automobilkonzernen ein unfassbarer aufwand betrieben wird um die materialwirtschaft zu optimieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und was denkst du über Firmen die sich an das Kartellrecht halten und deswegen gegenüber Firmen, denen das Kartellrecht egal ist, Nachteile haben.
Es geht ja nicht nur um den Käufer beim Kartellrecht, sondern auch um die Mitbewerber.

IMHO haben andere Radhersteller in dem Segment einen höheren Kostendruck, weil sie wegen den Rabatten nicht so leicht Fantasiepreise durchsetzen können. Sie müssen dann zB die Stückzahl begrenzen um eine gewisse Preisstabilität zu sichern.

Ich denke, dass dass sich einem Marktbegleiter hier kein Nachteil ergibt, wenn er es zulässt, günstiger zu verkaufen. denn dann kaufen die Kunden halt das, was es mit dem gewohntem Rabatt gibt. Da muss dann eher die Menge gesteigert werden, um bei geringerer Marge je Stück den Umsatz zu erreichen.
Oder wie meinst du, entsteht einem Mitbewerber ein Nachteil, wenn Specialized seine Händler verpflichtet nah am VK zu verkaufen?

Wie entsteht der UVP denn? Herstellungskosten plus Betriebskosten und den gewünschten Gewinn. Dem gegenüber steht der Preis der Konkurenz um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Der Marge des Händlers hat bei der Findung des UVP keinen primären Einfluss.
Habe bis jetzt immer die 20% erhalten, ohne Eintausch und Barzahlung. Händler hat immer noch verdient. Bin aber auch unkompliziert.

Doch, die Marge des Händlers hat durchaus einen primären Einfluss auf die Preisfindung des VK. Kannst du als Hersteller deinem Händler keine ausreichende Marge bieten, bist du nicht interessant für ihn. Und dabei ist es egal, ob du dem Händler von Anfang eine geringe Marge zugestehst oder ob du die Marge im nachhinein kürzt, weil du eine verramschund deiner Preise zulässt und der Händler im Preisdruck keinen ausreichenden Gewinn erzielen kann.
Und so schützt Specialized sich selbst und seine Händler in dem die die den preisdruck erhöhen und damit den anderen Händlern die Verdienstmöglichkeiten nehmen aus dem Spiel genommen werden.

kein Händler wird jemals da sitzen und einen Preis für zu hoch halten. Die Preise senkt er nur, wenn er Angst haben muss, dass er wegen seines hohen preises das Geschäft nicht macht.
Oder meinst du die großen Onlineshops schrieben die -50% bei Reifen und Verschleißteilen im Sinne des Gemeinwohls dran. Nein das ganze hat sich inzwsichen so weit heruntergeschaukelt, dass die Margen winzig klein sind und alles über die Masse geht. Einige Produkte haben schon gar keine Marge mehr - aber der Kunde wird damit in den Shop gelockt und kauft vielleicht etwas mit mehr Marge.
Spinnt man das zu Ende ist hier gerade ein Verdrängungskampf im Gange (ähnlich der Reisebussdienstleister, die lange ins Minus garbeitet haben, bis der Markt bereinigt war). Jetzt geht es auch für die großen Shops darum, so lange mit wenig Profit auszukommen, bis der andere "verhungert" ist. Und dann wirds irgen wann Zeit fürs Kartellrecht in seiner angedachten Form.

Gruss, Felix
 
Noch fairer wäre es doch, wenn sich Firmen im gleichen Marktsegment ebenfalls abstimmen, um ihre Händler Kunden zu schützen. Ansonsten könnte doch der Kunde aus Versehen und aus Unwissen einfach ein Rad eines anderen Herstellers kaufen und liefe Gefahr, durch dessen selbstausbeuterisches Dumping-Vertriebsmodell hinterher keine guten Serviceleistungen zu bekommen. Deswegen wäre hier doch eine kleine Koordination - rein im Kundeninteresse, versteht sich - sehr wünschenswert.
Dann kann der Kunde rein nach Qualität aussuchen und muss sich um den Preis keine Gedanken machen. :teufel:

Bei den Spritpreisen funktioniert es doch auch...
 
ist hier gerade ein Verdrängungskampf im Gange
Wenn dieser nicht gewünscht ist, hilft es aber nur die freie Marktwirtschaft und das Streben nach Gewinnmaximierung abzuschaffen.

Ich bin zu 100% dafür für gute Arbeit/Material gutes Geld zu zahlen, aber zu denken es wäre irgendwas zu erreichen, wenn sich Händler an UVPs von Herstellern halten ist doch mehr als naiv.

Immer wenn viele Händler ein vergleichbares Produkt anbieten wird es einen "Verdrändungskampf" geben.
Und wie weiter oben schon Mal geschrieben ist das doch nicht auf irgendwelche Rabatte auf UVPs beschränkt...

Selbst wenn alle Händler zum selben Preis verkaufen müssten, wird es diesen "Verdrändungskampf" weiterhin geben.
Der "große Shop, der mit wenig Profit auskommt" wird die durch die höheren Preise freigewordenen zusätzlichen finanziellen Mittel dann eben für andere Anreize für den Kunden nutzen. Noch einen größeren Shop zu bauen z.B., mehr Teile von mehr verschiedenen Herstellern auf Lager legen, mehr in Service investieren, mehr Werbung schalten, in besserer Lage bauen usw.

Und auch online geht es in die Richtung. Wenn ich mir z.B. den neuen bc Shop anschau gibt es da einen Blog und einen Chat und es sind riesige Mengen an Komponenten lagernd verfügbar. Wie sollte sich sowas ein kleiner Shop leisten können?

Dafür gibt es bei bc aber z.B. keine Versandkostenbefreiung ab einem bestimmten Wert. Oder extrem niedrige Preise.
Die erste Anlaufstelle für viele Kunden ist es trotzden.

Ich denke man muss das ganze schon differenzierter Betrachten als mit dem klassischen "Die Onlineshops machen mir kleinem Händler die Preise kaputt". Und solange es sich um eine freie Marktwirtschaft und vergleichbare Produkte handelt, wird es auch immer ein Kampf sein als kleiner Händler zu überleben. Das ist Schade, aber es muss ja auch nicht jeder dasselbe anbieten.

Noch fairer wäre es doch, wenn sich Firmen im gleichen Marktsegment ebenfalls abstimmen, um ihre Händler Kunden zu schützen. Ansonsten könnte doch der Kunde aus Versehen und aus Unwissen einfach ein Rad eines anderen Herstellers kaufen und liefe Gefahr, durch dessen selbstausbeuterisches Dumping-Vertriebsmodell hinterher keine guten Serviceleistungen zu bekommen. Deswegen wäre hier doch eine kleine Koordination - rein im Kundeninteresse, versteht sich - sehr wünschenswert.
Dann kann der Kunde rein nach Qualität aussuchen und muss sich um den Preis keine Gedanken machen.
Das wäre der Gedanke einen Schritt weiter gesponnen. Wollt auch schon sowas in die Richtig schreiben, habs mir dann aber doch verkniffen :p
 
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