Geldbuße für Specialized Europe: 378.000 € Strafe wegen Preisbindung

Geldbuße für Specialized Europe: 378.000 € Strafe wegen Preisbindung

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Nach einem rechtskräftigen Beschluss des österreichischen Kartellgerichts muss die Specialized Europe B.V. eine Geldstrafe von 378.000 € bezahlen. Nach Ansicht des Gerichts hat das Unternehmen von 2011 bis 2016 Händler in der Preisgestaltung und im Online-Verkauf eingeschränkt.

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Geldbuße für Specialized Europe: 378.000 € Strafe wegen Preisbindung
 
Die großen Onlineshops sind zu riesigen Mengen und Umgehen von Vertreiben so günstig, weil sie ganz anders wirtschfaten können. Hier wird vielmehr ein Preisbild künstlich niedrig gehalten. Das ganze hat sich so sehr hoch, bzw. eher runtr geschaukelt, dass die onlineshops im Grunde genommen gar nicht mehr rentabel sind, aber stets noch als Geldparkplatz für große Investoren gelten. Würde ein kleiner Händler so arbeiten, würde das Finanzamt wegen Liebhaberei auf der Matte strehen.
Ein einzelner Hersteller oder Vertreib kann gar keine so große Marktmacht haben, dass er die Preise nach oben diktieren kann. Denn er steht ja immer noch in Konkrrenz zu anderen Marken, die sich am Markt tummeln.

Felix
Deine Annahme ist falsch. Ich hatte Einblick in die Finanzdaten von zwei sehr großen Bike Online Händlern - und die sind sehr profitabel. Durch die Einkaufsmengen bekommen sie sehr hohe Rabatte und geben diese an die Kunden weiter. Zudem haben sie durch ihre Online Geschäfte genauen Einblick in die Bedürfnisse des Kunden und können diese mittels gutem CRM zielgenau ansprechen
 
Als Händler habe ich ja durchaus ein Interesse dran, dass die Preise stabil bleiben oder eben steigen. Oder würdest du etwa eine Gehaltserhöhung ausschlagen?
Denn wenn der Hersteller die Preise anhebt, die Margenkalkulation beibehält, verdient auch der Händler mehr.

Um es mit den Worten meines WirtschaftsProfs zu sagen: "Wer giert, verliert".
Sind ja schon genug Hersteller und Händler an Ihrer "Politik" gescheitert.



Siehe halbwegs und lass bitte abverkaufsware weg. Versuch doch ein 2020er zu dem kurs zu bekommen

Wo ist ein Produkt den Preisstabil wenn es im Q1 des Jahres in den Handel kommt und im Q3 des selben Jahres schon wieder im Abverkauf ist, da die neuen Modelle schon anstehen und vom Händler bezahlt werden müssen?
Ist halt wie "Fast-Fashion" von Primark und Co. Kann man gut finden........
 
Die Chefs von bike Discount haben wegen Reichtum dauerhaft geschlossen. Bei denen läufts ziemlich gut. Bei anderen wirklich grossen Shops sieht das ganz genau so aus. Gemein ist allen, dass an Mitarbeitern gespart wird wo es geht. Deswegen bin ich aus dieser Branche auch raus.

Übrigens gibt es bei den meisten grossen Shops in D keine Investoren. Die sind fast alle inhabergeführt ausser diese Fahrrad.de bude, zu denen Brügelmann und co gehört.

Da hat sich das Blatt einfach gewendet. Die Macht liegt beim Händler und die Importeure und Hersteller Buckeln.

Damit sterben aber onlinehörige Marken wie Thule, gopro und co im Einzelhandel einfach aus. Der stationäre Bikeinzelhandel kann eigentlich nur noch vom Fahrradverkauf, näher dem Verkauf von Ebikes, leben. Klamotten und Teile lohnen kaum noch und werden, wenn man den Aussendienstlern mal Glauben schenken kann, zunehmend reduziert.

Wo ist ein Produkt den Preisstabil wenn es im Q1 des Jahres in den Handel kommt und im Q3 des selben Jahres schon wieder im Abverkauf ist, da die neuen Modelle schon anstehen und vom Händler bezahlt werden müssen?
Ist halt wie "Fast-Fashion" von Primark und Co. Kann man gut finden........

Ok, dann muss ich meine aussage dahingehend präzisieren, dass die Zeit rausfliegt. Bikes sind Saisonware. Nimm irgendeinen tag XY im Jahr und strebe Verleiche an. In der Saison werden die Preise in Breie relativ gleich sein. Nach der Saison auch, allerdings günstiger. Es gibt z.B. Hersteller, die mit ihren Händlern das Gentlemen Agreement haben die Preise bis September zu halten. Danach 10% und ab November scheißegal.

Namen der Marken nenne ich aber lieber nicht :s
 
Zuletzt bearbeitet:
Wir sollten uns bei einer solchen Diskussion wohl immer die Frage stellen, wie wir ein Handelsnetzwerk haben wollen.

Möchten wir kleine spezialisierte Händler haben, die sich auch einmal mit Problemen auskennen, die hier im Forum nur schwer zu lösen sind, die Hand anlegen können und auch Marken importieren oder vertreiben, die nicht nur profitabel sind, oder möchten wir nur noch ZEG, Stadler, Amazon und ein paar große Onliner als Anbieter von Zweirädern?

Es gibt im Markt ganz klare Tendenzen, geht zu eurem Händler, fragt ihn mal, wie gut seine Kalulationen sind, wie sehr es ihm und der Familie oder den Angestellten geht, wenn er um Preise der Mitbewerber zu halten erhebliche Rabatte einräumen muss.

Wollen wir eine hauptsäche Marktkonzentration, ohne eventuelle Händler vor Ort? Natürlich machen die Margen, die ein Vertrieb, der Händler, oder ein Distrubutor erwarten, einen Teil des Preises aus. Aber wir ihr selbst sagt, der Händler hat dann schon bezahlt, den Nachlass zieht er von seiner Marge ab, und die ist selten groß.

Finde ich es gut, was Specialized hier offensichtlich gemacht hat? Nein. Dennoch, Recht ist nicht immer gerecht.
 
Ok, dann muss ich meine aussage dahingehend präzisieren, dass die Zeit rausfliegt. Bikes sind Saisonware.

Und genau da liegt doch das Problem in der Branche. Warum muss den ein Rad Saisonware á la Fast-Fashion sein?
Die Werkstoffe ändern/verbessern sich nicht in der Geschwindigkeit. Wenn man Produkte vor dem Release testen würde wären ein Promille-Grad Lenkewinkeländerung etc.pp. nicht notwendig und und und.
Keine Frage, auch wir Konsumenten tragen einen Teil der Schuld, da wir den Schwachsinn finanziell auch noch tragen und mit schreien nach ständiger "Innovation" vorrantreiben.

Damit wäre auch den kleinen Händlern geholfen. Aber mal ehrlich.....wollen das die Hersteller überhaupt?
 
Wir sollten uns bei einer solchen Diskussion wohl immer die Frage stellen, wie wir ein Handelsnetzwerk haben wollen.

Möchten wir kleine spezialisierte Händler haben, die sich auch einmal mit Problemen auskennen, die hier im Forum nur schwer zu lösen sind, die Hand anlegen können und auch Marken importieren oder vertreiben, die nicht nur profitabel sind, oder möchten wir nur noch ZEG, Stadler, Amazon und ein paar große Onliner als Anbieter von Zweirädern?

Es gibt im Markt ganz klare Tendenzen, geht zu eurem Händler, fragt ihn mal, wie gut seine Kalulationen sind, wie sehr es ihm und der Familie oder den Angestellten geht, wenn er um Preise der Mitbewerber zu halten erhebliche Rabatte einräumen muss.

Wollen wir eine hauptsäche Marktkonzentration, ohne eventuelle Händler vor Ort? Natürlich machen die Margen, die ein Vertrieb, der Händler, oder ein Distrubutor erwarten, einen Teil des Preises aus. Aber wir ihr selbst sagt, der Händler hat dann schon bezahlt, den Nachlass zieht er von seiner Marge ab, und die ist selten groß.

Finde ich es gut, was Specialized hier offensichtlich gemacht hat? Nein. Dennoch, Recht ist nicht immer gerecht.
Der Bike Markt ist doch extrem heterogen und ausdifferenziert. Eigentlich gut für Biker. Deswegen verstehe ich das Gejammere nicht. Es gibt kleine lokale Bike Hersteller, internationale Boutiquen, große internationale Marken usw. d.h. jeder Händler kann sich seine Hersteller suchen mit denen er vor Ort die größten Marktchancen sieht.
 
Und genau da liegt doch das Problem in der Branche. Warum muss den ein Rad Saisonware á la Fast-Fashion sein?
Die Werkstoffe ändern/verbessern sich nicht in der Geschwindigkeit. Wenn man Produkte vor dem Release testen würde wären ein Promille-Grad Lenkewinkeländerung etc.pp. nicht notwendig und und und.
Keine Frage, auch wir Konsumenten tragen einen Teil der Schuld, da wir den Schwachsinn finanziell auch noch tragen und mit schreien nach ständiger "Innovation" vorrantreiben.

Damit wäre auch den kleinen Händlern geholfen. Aber mal ehrlich.....wollen das die Hersteller überhaupt?
Die hersteller wollen niemandem helfen. Die wollen das konsumiert wird, am besten ganzjährig mit stetigem wachstum. Dafür muss man natürlich anreize schaffen die kundschaft zu locken, und sei es nur durch andere farben.
 
Der Bike Markt ist doch extrem heterogen und ausdifferenziert. Eigentlich gut für Biker. Deswegen verstehe ich das Gejammere nicht. Es gibt kleine lokale Bike Hersteller, internationale Boutiquen, große internationale Marken usw. d.h. jeder Händler kann sich seine Hersteller suchen mit denen er vor Ort die größten Marktchancen sieht.

Dann unterhalte dich mal mit einem Gros der Händler ob das so ist, und ob es o einfach ist, wie du es hier formulierst, HINT: Ist es nicht.
Es gib eine riesengroße Auswahl an Rädern, aber das Richtige ist fast nie dabei und wirdmeist über große Streckehn transportiert. Entweder man hat eine riesengroße Lagerhaltung, oder man versucht als kleiner Händler in der Saison noch ein Modell zu bekommen, dass der Kunde möchte. Meist zu schlechten Preisen oder kaum mit Lieferbarkeit.
Da kommen so viele Faktoren zusammen, dass der kleine Einzelhändler meist kaum Chancen hat vernünftig kalkulieren zu können, wenn er sich nicht komplett selbst ausbeuten möchte.

Ich habe mir als Laden Marken gesucht mit denen ich gute Chancen sehe, baue sie auf, lasse mir das gut bezahlen, weil ich für mich, wie du wohl auch, beanspruche, dass ich eine vernünftige Bezahlung bekomme.
Die Räder gibt es ähnlich auch im Netz, aber günstiger. Der Kunde kauft dort.

Was erscheint daran fair? Oder ist das das Verständnis von Marktwirtschaft? Irgendjemand kann es noch etwas günstiger anbieten, vielleicht macht er es nicht im Vollerwerb, oder als Hobby, oder hat kaum Lebenskosten. Hier im Forumsmarktplatz täglich zu erleben. Ist das Fair? Brauchen wir einfach keinen Facheinzelhandel mehr, denn der lohnt sich in den meiten Fällen nur bedingt, lohnenswert wird es, wenn es um Masse geht.
 
Dann unterhalte dich mal mit einem Gros der Händler ob das so ist, und ob es o einfach ist, wie du es hier formulierst, HINT: Ist es nicht.
Es gib eine riesengroße Auswahl an Rädern, aber das Richtige ist fast nie dabei und wirdmeist über große Streckehn transportiert. Entweder man hat eine riesengroße Lagerhaltung, oder man versucht als kleiner Händler in der Saison noch ein Modell zu bekommen, dass der Kunde möchte. Meist zu schlechten Preisen oder kaum mit Lieferbarkeit.
Da kommen so viele Faktoren zusammen, dass der kleine Einzelhändler meist kaum Chancen hat vernünftig kalkulieren zu können, wenn er sich nicht komplett selbst ausbeuten möchte.

Ich habe mir als Laden Marken gesucht mit denen ich gute Chancen sehe, baue sie auf, lasse mir das gut bezahlen, weil ich für mich, wie du wohl auch, beanspruche, dass ich eine vernünftige Bezahlung bekomme.
Die Räder gibt es ähnlich auch im Netz, aber günstiger. Der Kunde kauft dort.

Was erscheint daran fair? Oder ist das das Verständnis von Marktwirtschaft? Irgendjemand kann es noch etwas günstiger anbieten, vielleicht macht er es nicht im Vollerwerb, oder als Hobby, oder hat kaum Lebenskosten. Hier im Forumsmarktplatz täglich zu erleben. Ist das Fair? Brauchen wir einfach keinen Facheinzelhandel mehr, denn der lohnt sich in den meiten Fällen nur bedingt, lohnenswert wird es, wenn es um Masse geht.
Ich habe nicht gesagt, es sei leicht. Von außen betrachtet sehen viele Jobs einfach aus, sind sie aber nicht. Aber es ist im Vergleich zu vielen anderen Märkten ein heterogener Markt, d.h. man ist als Händler weniger abhängig von dominanten Herstellern als in anderen Märkten.

Welche Art des Handels ist final geben wird, werden final die Kunden und Hersteller entscheiden.

Die Diskussion wird an dem Punkt philosophisch. Wieviel ist die Arbeit des Einzelnen Wert? Welche Arbeit verdient welchen Lohn? Meiner Meinung nach ist unser System nicht gerecht. Über den Punkt mich darüber aufzuregen oder zu glauben das änderen zu können, bin ich hinaus. Marktwirtschaft ist nicht "fair"; durch soziale Marktwirtshaft können wir die größten Ungerechtigkeiten ausgleichen, mehr leider nicht. Aber durch die internationale Vernetzung der Wirtschaft können wir uns nicht los koppeln und das tun, was wir als fair empfinden.
 
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Die Diskussion wird an dem Punkt philosophisch. [...]durch soziale Marktwirtshaft können wir die größten Ungerechtigkeiten ausgleichen, mehr leider nicht. Aber durch die internationale Vernetzung der Wirtschaft können wir uns nicht los koppeln und das tun, was wir als fair empfinden.

Ich bin an vielen Punkten bei dir, das soziale wäre an dieser Stelle die Verantwortung auch die Diversität im Markt zu ermöglichen (vgl. Buchpreisbindung), statt durch einen vermeintlichen Vorteil des Konsumenten durch freie Preiswahl, den lokalen Händler unter Druck zu setzen.

Es gibt sicher nicht DIE Antwort, die Tendenzen, dass der lokale Handel unter den aktuellen Gegebenheiten massiv leidet, sind allerdings sichtbar. Ich wünsche mir weiterhin Einzelhändler bei mir um die Ecke, und ich vermute dass viele Menschen den Einzelthandel vermissen werden, wenn es zu spät ist. Im Fahrradeinzelhandel sehe ich das besonders besorgt, wohin bringt man sein Rad, wenn es niemanden mehr gibt, oder wollen wir dann reine Servicegeschäfte?

Einige dieser Fragen sind philosophischer Natur, das Leben ist nicht fair, das ist mir bewusst, aber kann man sich nicht darum bemühen es fairer zu machen?
 
bei nicht preisgebundenen waren wie bücher etc. sollte und ist doch wohl der händler frei in der preissetzung abgesehen von unter ek-preis (wettbewerbsverzerrung) und wucherpreisen - dem händler den vk-preis zu diktieren ist absurd
spezi sorgt doch schon durch den ek-preis für gehobene preise, was der händler dann am rad verdient kann spezi doch wurst sein
 
Ich bin an vielen Punkten bei dir, das soziale wäre an dieser Stelle die Verantwortung auch die Diversität im Markt zu ermöglichen (vgl. Buchpreisbindung), statt durch einen vermeintlichen Vorteil des Konsumenten durch freie Preiswahl, den lokalen Händler unter Druck zu setzen.

Es gibt sicher nicht DIE Antwort, die Tendenzen, dass der lokale Handel unter den aktuellen Gegebenheiten massiv leidet, sind allerdings sichtbar. Ich wünsche mir weiterhin Einzelhändler bei mir um die Ecke, und ich vermute dass viele Menschen den Einzelthandel vermissen werden, wenn es zu spät ist. Im Fahrradeinzelhandel sehe ich das besonders besorgt, wohin bringt man sein Rad, wenn es niemanden mehr gibt, oder wollen wir dann reine Servicegeschäfte?

Einige dieser Fragen sind philosophischer Natur, das Leben ist nicht fair, das ist mir bewusst, aber kann man sich nicht darum bemühen es fairer zu machen?
Die Buchpreisbrindung hat ja ziemlich offensichtlich nicht funktioniert - das zeigt deutlich, dass Preisbindungen nicht zum gewünschten Erfolg führen
 
Inwiefern funktioniert die Buchpreisbindung nicht?
Was sind deine Punkte?

Grüße André
Bei dem Punkt fehlen mir die harten Zahlen. Es gibt aber sehr starke Anhaltspunkte dafür.
Den Filialisten wie Hugendubel, Thalia und Weltbild geht es schlecht. Sie schließen immer mehr Filialen (oder verkleinern sie) bzw. sind insolvent (Weltbild). Amazon dominiert unangefochten den Online Handel mit Büchern in Deutschland. Der Großhändler KNV, der den Großteil der unabhängigen Händler beliefert (und damit die Ware vorfinanziert hat - Working Capital) ist ebenfalls insolvent.
 
Bei dem Punkt fehlen mir die harten Zahlen. Es gibt aber sehr starke Anhaltspunkte dafür.
Den Filialisten wie Hugendubel, Thalia und Weltbild geht es schlecht. Sie schließen immer mehr Filialen (oder verkleinern sie) bzw. sind insolvent (Weltbild). Amazon dominiert unangefochten den Online Handel mit Büchern in Deutschland. Der Großhändler KNV, der den Großteil der unabhängigen Händler beliefert (und damit die Ware vorfinanziert hat - Working Capital) ist ebenfalls insolvent.

Gleichzeitig hat der Buchmarkt aber in den letzten Jahren dennoch zugelegt, es werden weiterhin mehr Bücher abgesetzt, und es gibt Schieflagen (wie in vielen Branchen), ich habe jedoch auch in kleineren Ortschaften und in Radngebieten weiterhin Büchergeschäfte.

Ich würde daher behaupten, es gibt anscheinend Veränderungen, die auch kleinere Unternehmen (die möglicherweise Service besser Wahrnehmen als Filialisten) unterstützen, gleichzeitig aber auch Amazon. Auf der Strecke bleiben die Unternehmen, die entweder nicht so schnell liefern können, und daher die Faulheit bedienen, oder beim Service nicht mithalten können. Die quasi noch nicht groß genug, aber schon zu groß sind.

Mein Fazit daraus ist, es wird weiterhin eine umfangreiche Belieferung gewährleistet, entweder online, oder auch auf dem Dorf zu Fuß erreichbar, wer nicht gut Beraten kann, oder schnell liefern, bleibt auf der Strecke.

Dem gegenüber steht der Radhandel, bei dem der Preis, oder die Lieferbarkeit das Hauptargument ist. Hier wird der "kleine" Einzelhandel doppelt "benachteiligt", er kann bei Lieferbarkeit (Lagerhaltung und - menge) und bei Preis (Einkaufsmenge und Nachlass) nicht mithalten. Sein Argument ist der Service. Zusätzlich bieten "Trittbrettfahrer", teils aus dem Keller mit nur sehr geringen Gewinnerwartungen verschiedentlich Produkte im Markt feil und erhöhen den Preisdruck innerhalb des Marktes zusätzlich.

Was hier auch immerwieder angesprochen wird, wir sind nicht gezwungen etwas zu verkaufen, auch bei einer Preisbindung greifen gewisse Mechanismen der Marktwirtschaft, ist das Angebotene für einen festgeschriebenen Preis zu teuer, wird es nicht gekauft. Hier hat Amazon (oder vergleichbare Onlinehändler) jedoch den Vorteil, dass sie durch ihre längere Marge mehr Nachlass gewähren können und selbst unter schlechtesten Bedingungen noch den meisten Gewinn oder wenigsten Verlust einfahren.

Auch hier Stelle ich die Frage, was wollen wir, denn hier sind die Tendenzen so, dass die kleinen Geschäfte irgendwann aufgeben müssen, sie rechnen sich klassisch nicht mehr, sie können noch als Serviceanlaufstelle dienen, das wird aber für eine Menge dieser Geschäfte unattraktiv sein. Das liegt schon an der Bezahlung der Branche, meist macht man den Beruf auch aus einem gewissen Idealismus heraus, wenn selbst das, was zuvor noch etwas Befriedigung in dem Beruf erlaubte wegfällt, wird es komplett unattraktiv.
Dann läuft es Stück für Stück auf Filialisten heraus, deren Qualität von Produkten und Service zumeist nicht den Standards, die nach Handwerkskammer angelegt werden sollte, genügt. Und dann kommen die Onliner, die einen guten Job machen, aber serviceseitig erhebliche Lücken lassen.

Daher die Frage, Quo vadis?
 
Ganz einfach:
EK Preise für alle gleich, ob Grosshändler oder 1- Mann Bude und kein mengenabhängiger Sonderrabatt bei der Vororder.
Aber wie schon oben erwähnt sind die Hersteller zu gierig und nicht die Händler!
 
Eigentlich ist die ganze Entwicklung bei den Fahrradhändlern nun doch wirklich nichts neues. Früher waren es die Handwerksmanufakturen, welche durch Fabrik ersetzt wurden. Maschinen ersetzten einen Teil der Landarbeiter, Supermärkte die Gemüsehändler usw. Jetzt ist halt der Einzelhandel an der Reihe. Das nennt sich Fortschritt und Marktwirtschaft. So funktioniert unsere Wirtschaft. Der am besten wirtschaftende bzw. das beste Produkt soll sich durchsetzen. Worüber man reden könnte, währen große Investorengesellschaften, welche durch Dauerdumping einen Markt kaputt machen. Aber auch dieses ist gesetzlich geregelt.

Eine anderes Modell wäre die Planwirtschaft. Dort gibt es aber keinen privaten Handel und wirklich funktionieren tut es auch nicht. Der freie Handel impliziert auch selbst zu Handeln und damit eigene Preise festzulegen bzw. mit dem Kunden auszuhandeln. Es wird ein Geschäft zwischen Käufer und Verkäufer geschlossen. Auch jeder Fahrradhändler wird auf Dauer bei. einem anderen Zulieferer kaufen, wenn er die Produkte dort günstiger bekommt. Außer der Großhandel bietet einen besonderen Service als Mehrwert. Daher hält sich mein Mitleid da doch in starken Grenzen.

Natürlich hat ein Händler kein Interesse an einem Konkurrenten, welcher das gleiche Produkt oder Dienstleitung günstiger anbietet. Der Kunde jedoch sehr wohl ! Auch der Händler, welcher günstiger verkaufen kann möchte seine Produkte zu einem anderen Preis anbieten, als der UVP.
Wenn der Markt nicht mehr genug für alle abwirft sind einfach zu viele Händler im Markt bzw. er ist einfach gesättigt. Dann erfolgt eine Bereinigung. In Anbetracht von 27,5" und andauernden neuen Bikekategorien dürfte das für den Fahrradbereich vermutlich zutreffen.

Das Problem bei Preisbindungen ist, dass der Marktpreis zum Nachteil des Kunden verzerrt wird. Die Ware soll aber ihren Preis durch Angebot und Nachfrage erzielen und nicht durch einseitige Vorgaben. Für einen hohen Verkaufspreis muss die Ware, (das Fahrrad) entsprechende Eigenschaften mitbringen, damit der Kunde bereit ist diese zu bezahlen. Staatliche Preisbindungen gibt es nur für Bereiche von allg. Bedeutung. z.B. Arzeneimittel oder Kulturgüter.

Da hier auch schon mal das Thema soziale Marktwirtschaft aufkam. Dieser soziale Teil ist primär für die Menschen gedacht, welche eben nicht am freien Wettberwerb teilnehmen. Ein Angestellter kann eben nicht frei Handeln, wird nicht am Unternehmensgewinn beteiligt und muss deshalb geschützt bzw. abgesichert werden. Natürlich gelten auch Spielregeln für Firmen untereinander. Eine davon ist es eben nicht den Herstellern zu erlauben die Preise der Händler zu diktieren, welche vielleicht ein Stück weit vom Hersteller abhängig sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
Weil es mich wirklich interessiert nochmal meine Frage, ob das auch in DE so ist.
Bekommt man beim Kauf eine Speci Rad keine Rabatte vom Händler oder verstehe ich hier was falsch?

Grüße.
 
Weil es mich wirklich interessiert nochmal meine Frage, ob das auch in DE so ist.
Bekommt man beim Kauf eine Speci Rad keine Rabatte vom Händler oder verstehe ich hier was falsch?

Grüße.

jein, in Deutschland kannst du nach wie vor nach Rabatten fragen. Aber im Gegensatz zu Österreich ist es nach deutcher Rechtsprechung so, dass du als Käufer eine Strafe in Höhe des verlangten Rabattes zahlen musst.

Natürlich ein Scherz, du musst hier nicht 7 Seiten Meinung dazu lesen, wenn du nur den Ursprungsartikel aufmerksam ließt.
Dich als Kunden tangiert das unabhängig, ob du in D oder AT wohnst rein gar nicht. Frag deinen Händler nach Rabatt und wenn er dir welchen geben will und kann, dann bekommst du welchen. Das kann aber nicht die Forumsgemeinde, sondern nur der Händler entscheiden.

Felix
 
Weil das mit dem Rabatt hier gerade aufkommt:

Bei dem Thema hat sich Speci gegen Ende des im Bericht angesprochenen Zeitraums auch nicht sonderlich mit Ruhm bekleckert, als den Händlern "von oben" verordnet wurde, bestimmte Modelle mit einem von Specialized vorgegebenen Rabatt anzubieten.

Das ist für den Händler dann doppelt doof:
Seine Marge verringert sich, da das große S die Rabattaktion sehr kurzfristig angesetzt und ihm den zu gewährenden Rabatt nicht in irgendeiner Form erstattet hat und er verärgert - ohne es zu wollen - Teile seiner Kundschaft.
Beispiel: Kunde kauft ein Rad zum höheren Preis und kommt eine Woche später nochmal in den Laden, um Zubehör zu kaufen. Dabei sieht er, dass das gleiche Modell auf einmal x% günstiger ist und spricht den Händler darauf an. Dieser steht dann in einem ganz schlechten Licht da, weil er dem Kunden glaubhaft machen muss, zum Zeitpunkt des Verkaufs noch nichts von der Rabattaktion gewusst zu haben.
 
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