Im ESK-Trikot durch hessische Mittelgebirge

darkdesigner

***ESK***
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Ort
Krankfurt
Samstag, 6.9.2003
Irgendwie noch nicht ganz wach vom Vorabend schloß ich gegen 10:45 die Vorbereitungen für meine, eigentlich überhaupt nicht vorbereitete Odenwald - Tour ab. Mit dem gepackten Transalpine auf dem Rücken, das Bergzweirad zwischen den Beinen ging es zum Hauptbahnhof. Die freundliche und heute ausnahmsweise mal pünktliche (ich sollte noch meine Überraschung an diesem Wochenende erleben) Regionalbahn (11:07) nach Heidelberg wurde geentert und nach ca.40min in Alsbach-Hähnlein wieder verlassen. Dieses Kaff und der erste Anstieg zum Alsbacher Schloß, bzw. die Verlängerung bis auf den Melibocus dürfte den drei R´s (Rob, Rikman, Rifli) noch vom GBBC gut bekannt sein. Von Kommilitonen hörte ich, daß es in Alsbach-Hähnlein nen guten Swingerclub geben soll, hab ich aber an diesem Tag nicht getestet:D
"Durch den Ort durch und dann immer bergauf", so lautete die Info eines Einheimischen am Wegesrand. Es traf mich erstmal wieder wie ein Schlag, aber ab der Gipfelankunft Melibocus lief es rund. Um 12:03 wurde das Schloß erreicht und weitere 23 Minuten später der Melibocus. Ab dort hielt ich mich dann exakt an den Weg mit dem weißen Balken. Super ausgeschildert, bis auf ganz wenige Ausnahmen und selbst an denen scheitert niemand ohne Karte. Es folgte ein ca. 4km langer Downhill auf leckeren Trails, dabei wurden 200hm vernichtet. Im direkten Anschluß ging es auf ebenso lustigen Trails wieder hinauf auf den Felsberg (Ankunft 13:04). Der Felsberg liegt direkt oberhalb des sagenumwobenen Felsenmeeres, dieses Terrain ist allen ortskundigen Freunden der DH-Fraktion sicherlich gut bekannt. Nun ging es wieder bergab durch den Wald in Richtung Beedenkirchen, am Parkplatz unterhalb des Felsenmeeres gab es einige Treppenstufen zu bewältigen. In umgekehrter Richtung heißt es an diesem Punkt wohl absteigen. Das Nest Beedenkirchen wurde passiert und jetzt ging es durch die herrliche Hügellandschaft über freies Feld in Richtung Fränkisch-Crumbach. Ein weiteres Örtchen namens Brandau wurde durchquert und jetzt hieß es wieder richtig beißen. Der Weg läßt wirklich kein Hügelchen und Berg aus, aber zwischen Brandau und Neunkirchen schneidet er die Höhenlinien mal wieder senkrecht. Endlich auf der Höhe angekommen (13:48), war ich erstmal überrascht wie günstig man noch Essen und Trinken kann in deutschen Gastronomiebetrieben. Beim nächsten Mal ist hier ein fester Zwischenstop eingeplant. Nach einem kurzen und äußerst schnellen Asphaltstück ging es im Wald auf teilweise mit umgefallenen Bäumen blockierten Singletrail bergauf und auch (oh, Überraschung) wieder bergab. Ziel war eine, an diesem Tag von allerhand bunt verkleideten Rittern belagerte, Schloßruine namens Rodenstein (14:15). Nachdem ich mich von hinten durch den Burggraben reingeschlichen hatte, zog ich es dann doch vor meine Fahrt fortzusetzen. Selten so schräge Vögel gesehen, aber von Morgenstern schwingenden Zeitgenossen sollte man sich lieber fernhalten (hatte Angst um mein Bike ;) ). Nach einer kurzen Forstautobahn folgte die an diesem Tag schnellste Abfahrt, über einige Serpentinen auf Asphalt ging es durch Erlau nach Fränkisch-Crumbach. An einer Wochenendhaussiedlung (welch Wort) vorbei wurde auch die letzte nennenswerte Steigung bezwungen. Am Schnellerts (15:00) begrüßten mich einige Rentner mit Bier und Wasser, allerdings sollte ich ihnen auch bei irgendwelchen Aufräumarbeiten behilflich sein. Ich verzichtete dann auf die Getränke (kein Bock auf Schubkarre schieben) und beließ es beim Fachsimpeln über die Genauigkeit von Höhenmessern. Meiner zeigte 354m, der vom Renter (integriert in ein Schweizer Messer) zwei Hm weniger, laut Karte ist der Berg 350m hoch, also war alles recht genau...
Böllstein lautete der nächste Ort, die Granitfelsen ließ ich zurück, dann noch durch Kirchbrombach, ein herrliches Panorama bot sich ein letztes Mal und dann folgte der Downhill nach Bad König. Um 15:50 wurde in einer Pizzeria in Bad König erstmal ein Kapuziner Weizen zum Mitnehmen geordert. Etwas verdutzt wurde meinem Wunsch aber nachgekommen und so konnte ich recht entspannt beim Warten auf die Bimmelbahn mein Weizensaftgetränk im (hoffentlich nicht letzten Sommer-) Sonnenschein genießen.

Fazit: Ne saugeile Tour durch eine sehr schöne Mittelgebirgslandschaft bei nochmal super Wetter, Fahrt mal in den Odenwald, lohnt sich!

Tourendaten:
Start: Albach-Hähnlein Bahnhof 100m ü. NN, ca. 11:47
Ziel: Bad König Bahnhof 190m ü. NN, ca. 15:50
gefahrene Hm: 1377up, 1291down
gefahrene Km: ca. 50


Sonntag, 7.9.2003
Nachdem es ja am Vortag nochmal richtig schön war, wurde ich morgens durch Plätschern geweckt. Im I-net erstmal nach ner Zugverbindung geschaut und festgestellt das ich jetzt nochmal zwei Stunden bis zur nächsten Abfahrt hatte :mad:
Um 11:55 fuhr dann endlich die Regionalbahn nach Gießen um mich dem heutigen Ziel namens Vogelsberg näher zu bringen. Umsteigen und weiter bis Lauterbach, dort angekommen wurde ich erstmal durch ein regelrechtes Unwetter zum zügigen Aufbruch genötigt. Eigentlich hätte ich mir ja gerne die Oldtimershow noch kurz angeschaut, aber in Anbetracht der schwarzen Wolken fuhr ich sofort los. Auch das Einfahren beschränkte sich auf die zwei Kilometer im Ort, ab dann gab es nur noch Vollgas. Mein Ziel war der Vulkanradweg, dieser erstreckt sich auf einer stillgelegten Eisenbahntrasse von Lauterbach bis Glauberg, Länge ca. 60km. Ja, ich gebe es zu feinster Asphalt und kein bißchen Gelände an diesem Tag. Dafür aber doch ein paar Höhenmeter. Nachdem das gröbste des Gewitters mich verschonte, begann es irgendwann nach ca. 25km doch kräftig zu schauern. Egal, Regenjacke raus, Neoprenüberschuhe aufgezogen und weiter RR-Sportler gejagt. Der höchste Punkt wurde nach eineinhalb Stunden auf 578m ü. NN erreicht. Ab dort war 30km abwärtsrollen angesagt, bin noch nie so lange am Stück über 40km/h gefahren. Kurz vor dem Ziel in Glauberg verließ ich die Piste und legte noch einige (ca.30) Kilometer bis Friedberg/Wetterau zurück. Dort wollte ich die Regionalbahn nach FFM um 17:41 bekommen, diese Schei$bahn hat immer 5Minuten Verspätung, nur heute nicht!!! Einmal fährt der Zug pünktlich...
Okok, an diesem Wochenende war die Bahn zumindest im Raum FFM zeitnah am Plan...

Fazit des heutigen Tages: Geile Heizerstrecke, aber besser mit Semi-Slicks und nur bei schlechtem Wetter, ansonsten ist davon auszugehen, daß hunderte von Familien und Rollerbladern dem Spaß im Wege stehen. Beim nächsten Mal durch den Vogelsberg im Wald auf Waldwegen/Trails...

Tourendaten:
Start: Lauterbach Bahnhof 297m ü. NN, 13:58
Ziel: Friedberg Bahnhof 190m ü. NN, ca. 16:50
gefahrene Hm: ca. 800up, ca. 900down
gefahrene Km: 95,05
Schnitt: 26,90km/h

dd :bier:

Bis bald in Berlin, werde am 2.10. eintreffen.
 
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