Jo Klieber erklärt das neue Syntace K.I.S.-System: Physik-Vorlesung für Bike-Nerds gefällig?

Jo Klieber erklärt das neue Syntace K.I.S.-System: Physik-Vorlesung für Bike-Nerds gefällig?

Mit dem K.I.S.-System möchte Syntace-Chef Jo Klieber das Handling von MTBs revolutionieren. Wie es zur Erfindung kam und was die Vorteile sein sollen, könnt ihr dieser lockeren, 2-stündigen Vorlesung entnehmen – jetzt ab auf die Schulbank und Ruhe, wenn ich bitten darf!

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Jo Klieber erklärt das neue Syntace K.I.S.-System: Physik-Vorlesung für Bike-Nerds gefällig?

Was sagst du zu Jo Kliebers Ausführungen? (Hier geht’s zum Canyon K.I.S. Test)
 
@Syntace
Wenn ich die Reach und Stack-Werte des Spectrals mit K. I. S. mit einem Spectral ohne K. I. S. vergleiche, fällt auf, dass Reach und Stack geringer ausfallen.

Jeweils Spectral in Größe L:

Mit K. I. S.:
Stack 623
Reach 460

Ohne K. I. S.:
Stack 633
Reach 481

Gibt es dafür Gründe? Hängt der verkürzte Reach mit dem K. I. S. zusammen?

Gerade der Reach von 460 an einem Endurobike in Größe L (Empfehlung Canyon für Piloten von 180 bis 194 cm) geht ja eher wieder einen Schritt zurück.
Rein von den Geodaten auf dem Papier würde ich mich für ein Bike in meiner für mich notwendigen Größe mit so einem eher geringen Reach nicht entscheiden.

Gruß

P. S.:
Lob: Eure Laufradl sind einfach top. Ich hoffe, die wird es weiterhin in dieser Qualität geben.
Kleiner Tip:
Das ist ein Zahlendreher zwischen M und L. Die Geometrie mit K.I.S. ist identisch zum Standardmodell.
 
Da hatte ich mich auf eine Physik Vorlesung gefreut...naja, wenig Inhalt für 2h.🥱

Das System müsste man halt mal ausprobieren, auch wenn es erstmal unnötog erscheint. Das tun viele neue Dinge. Muss auch nicht für Jeden sein. Es scheint doch aber durchdacht. Wahrscheinschlich wird der Effekt mit zunehmender Ridermasse geringer, oder?
Ich sehe sowas eher als i-Tüpfelchen, wenn sonst alles passt. Das ist bei Vielen in Sachen Fahrwerk aber schon nicht gegeben. Dann gibt es Viele, die merken eh gar nix.

Und weil die größeren Laufräder auch so schön und endlich mal richtig angesprochen wurden - ich selbst fahre 29" und 27,5"- Wo bleibt der 29er Vorteil für ein Hobby wie mich und die meisten da draußen, wenn ich aktiv fahre und das VR dem Untergrund durch ziehen und drücken anpasse? Für mich überwiegen da die Nachteile im Uphill und der Stabilität, wachsend mit bergablastigem Aufbau.:ka:

So, jetzt aber ab in Wald!
 
Kleiner Tip:
Das ist ein Zahlendreher zwischen M und L. Die Geometrie mit K.I.S. ist identisch zum Standardmodell.
Dann sollte irgendjemand Canyon Bescheid sagen das die Komplette Geotabelle des KIS modells falsch ist:

1667116754634.png
 
You do not really understand something unless you can explain it to your grandmother

oder
Wenn man etwas nicht einfach erklären kann, hat man es nicht verstanden.

Ich hab mir einiges davon angeschaut und verstehe schon was sich der Opa dabei denkt. Und Trotzdem ist es eine Lösung für ein Problem, das ich nicht sehe.

Es gab in den letzten 20 Jahren so einiges wo man erst mal gedacht hat wofür - und heute würde man es nicht mehr hergeben wollen. (z.B. versenkbare Sattelstütze)
Aber es gibt auch viel dass ein bike unnötig komplex und anfällig macht. (Für mich z.B. blockierbare Federgabel)

Aber ich muss es ja auch nicht kaufen.

Syntace / LV fand ich in den 90ern/Anfang 2000er noch spannend. Danach waren die eigentlich nur noch gut für Witze über das blubber Marketing und Überheblichkeit.
 
Das WAR Deutsch... 😂

Ich verstehe Euch Meckerer sehr gut, ganz ohne Anbiederung!
Die Lenkung war für mich auch das Teil am Bike, an dem ich eher am wenigsten auszusetzen hatte!
Und wenn ich mit ihr haderte, habe ich es immer zu 100٪ auf meine persönliche Kappe genommen. Seit meinen Kindertagen.

Dann kam K.I.S..
Ohne um Erlaubnis zu fragen.

Tja, das Leben passiert, aber du meinst du kannst es kontrollieren...
Jo Klieber
 
Kleiner Tip:
Das ist ein Zahlendreher zwischen M und L. Die Geometrie mit K.I.S. ist identisch zum Standardmodell.
Merci für die Rückmeldung.

Da muss ich dem Maffin recht geben. Da stimmt dann auf der Canyonseite vermutlich die gesamte Geotabelle für das Spectral mit K. I. S. nicht. Auch Oberrohre, Sitzrohre und Kettenstreben weisen in allen Größen unterschiedliche Werte auf.

Aber das hat ja dann nix mit dem K. I. S. zu tun.
 
ich habs mir mal komplett angeschaut. teilweise zäh, aber an sich doch interessant. Irgendwie reizt mich die Idee schon.
Ich frage mich was das beste einsatzgebiet ist, ich vermute etwas eher die gravity discziplinen, kann es aber nirgendwodran festmachen
 
Sorry 5Jahre Entwicklung,da hätte man besser dem 301 einen anständigen Pop in den Hinterbau geben sollen.Denn ohne Tuning geht's halt nicht .Aber viel Spass mit der neuen Erfindung
 
Ich kann der erklärung schon folgen und ich glaube sogar dass es einen positiven effekt haben kann. Das heisst aber nicht dass man nicht trotzdem darauf verzichten könnte. Ich hatte mit meinem hightower lt und 160mm formula gabel wirklich äuffällig viele stütze wegen wegklappendem VR in mittelschnellen engen kurven. Ich könnte mir jetzt vorstellen dass es mit dem wheel flop zu erklären wäre.
Mit meinem 150er pike banshee prime und viel höherem lenker ist mir das kein einziges mal passiert. Ich denke dass andere Dinge als die Lenksteifigkeit einen grösseren Einfluss haben und flache lenkwinkel gut kompensieren können.
 
Zuletzt bearbeitet:
You do not really understand something unless you can explain it to your grandmother

oder
Wenn man etwas nicht einfach erklären kann, hat man es nicht verstanden.
Sorry, dass ich hier nochmals kurz einhake, aber das kann man so nicht stehen lassen.

Oder vielleicht haben wir einfach eine unterschiedliche Auffassung von Verständnis.

Es gibt aber imho Dinge, die sind kompliziert, und deshalb kann man sie nicht einfach erklären. Man kann vielleicht anschauliche Beispiele oder Vereinfachungen geben, Dinge plausibel machen, aber mit „einfach erklären“ meine zumindest ich, dass man der Erklärung gut folgen kann und dann ein eigenes Verständnis hat. Verständnis heißt dann, mit der gewonnenen Erkenntnis etwas anfangen zu können. Eigene Schlussfolgerungen zu ziehen. Wenn etwas aber kompliziert ist, dann geht das nicht so einfach und schnell.

Ein Beispiel sei da Quantenmechanik. Man kann einige Grundsätze der Quantenmechanik plausibel machen, man kann nette Beispiele bringen. Aber damit kann man Quantenmechanik nicht verstehen. Quantenmechanik macht seltsame Dinge und um da zu belastbaren Schlüssen zu kommen, muss man sich mit einer ganzen Menge Mathematik und Formalismus auseinandersetzen, ansonsten ist das allerhöchstens raten.

Fahrrad fahren ist zum Glück viel einfacher als Quantenmechanik, aber die Mechanik des Fahrradfahrens ist nicht so trivial. Immerhin ist sie so kompliziert, dass es bis heute kein geschlossenes Modell im Sinne eines Satzes von Formeln gibt, mit denen man in jeder Situation das weitere Verhalten eines Fahrrads vorhersagen kann.

Meine größte Kritik an dem Vortrag von Jo Klieber wäre wohl, dass er oftmals zwischen plausibel machen und genau erklären wollen hin und her springt und sich da dann auch mal verzettelt. Besser wäre imho gewesen, sich mehr aufs Veranschaulichen zu verlegen und das dann besser auszuarbeiten im Hinblick auf Nachvollziehbarkeit für das Zielpublikum. Versehen mit dem Hinweis, dass die genaue Erklärung in den Fußnoten steht, wo sie dann wirklich konsistent und mit der nötigen Tiefe nachgereicht wird. Wer sich da rein nerden will, hat dann mehr davon, und der Großteil, der sich dafür eh nicht interessiert und da teils auch gar nicht folgen will und kann, der wird mit den vereinfachten Veranschaulichungen auch glücklicher.

Ein super Beispiel für das plausibel Machen ist da der Einwurf von Fabien Barel am Ende. Damit konnten wohl die meisten was anfangen. Physikalisch korrekt in dem Sinne, als dass KIS da im komplizierten Wechselspiel der Kräfte am Vorderrad eine dominante Rolle übernimmt, wie das die Erklärung von Barel nahe legt, ist das wohl nicht. (@Syntace möge mich da korrigieren, aber wenn KIS wirklich die dominante Kraft wäre, dann könnte der Fahrer wohl nicht mehr frei agieren; unter dominanter Kraft stelle man sich etwa einen Einfluss vor, der die Situation des Kräftespiels soweit beeinflusst, sodass man die übrigen Einflüsse als Störung eines Gleichgewichts behandeln könnte.) Aber KIS erlaubt Barel halt, die Situation so viel besser und direkter wahrzunehmen, dass er selbst wesentlich besser die dominante Kraft ausüben und damit das System Rad-Fahrer-Untergrund unter Kontrolle halten kann, als er das ohne KIS könnte.
 
als ich auf 29 und slack und lang umgestiegen bin, war dieses "Problem" in Kombination mit anderen Faktoren (nach hinten schauen;-)) der Auslöser für einen Sturz mit diversen Brüchen. Mittlerweile habe ich mich an den "wheel flop" gewöhnt und ich würde nie auf die Idee kommen mir ein Rad mit KIS zu kaufen. Da wäre ein KISS T-Shirt als Bonus schon eher Kaufargument....
 
nothing vor ungood, aber wenn man 2h dafür braucht, ums zu verstehen...falsches Produkt
Ist ja auch eher wie technische Marketing Veranstaltung und kein Marketingsprech.

Zwei verschiedene Zielgruppen. Ich persoenlich wuerde mir oefter mehr Details zu Produkten wuenschen, da ich oftmals Interesse habe.
 
Der Wheel-Flip wurde an früheren Bikes durch steilen Lenkwinkel und vor allem unsinnig langen Vorbauten kaschiert.
Ein langer Vorbau erzeugt in Verbindung mit (der horizontal-Komponente) meiner Gewichtskraft auf den Handgelenken genau das stabilisierende Drehmoment, das bei KIS jetzt die Feder aufbringt.
Ich habe zumindest genug Rollen vorwärts mit dem Bike gemacht, daß ich diesen Murks nicht mehr will!
(Scheint vielen so zu gehen - lange Vorbauten sind vom Markt verschwunden…)

Ich hätte KIS gerne am bike. Und ich gehe davon aus, daß es in Großserie keine 10 Euro mehr kosten wird…
 
Ist nicht auszuschliessen, dass nachdem man sich angepasst hat das ganze Vorteile hat. Vielleicht in Verbindung mit Geometrieoptimierung.

Beim Vortrag gab es einige Vergleiche mit Servolenkung im Auto, dabei sind die Vorgänge recht verschieden. Mit zwei Räder lenkt man gegen (countersteering) um in schräglage zu kommen, und die gyroskopische Rückstellkräfte spielen eine große Rolle. Beides würde hier nicht mal erwähnt. Um den Unterschied deutlich zu machen kann ich mit zwei Räder freihändig fahren (auch Kurven), mit dem Auto klappt das nicht so toll.

Beim Anlehnen sicher hilfreich, sonst mal sehen ob sich das durchsetzt.
 
als hätte man Bikes so konstruiert und damit ein Problem geschaffen, welches so jetzt gelöst werden muss.
Nein!
Man hat mit langem Radstand/flachem Lenkwinkel ein sehr gefährliches Problem (Überschlag) entschärft und damit ein kosmetisches Problem („Wheel Flip“) in Kauf genommen.

Achtet nur zum Spaß mal darauf, wieviele Bikes mit unterdimensionierten Bremsen am Vorderrad kommen, damit sie sich nicht gleich bei der ersten Probefahrt auf dem Parkplatz überschlagen!
 
Zuletzt bearbeitet:
ohne Dämpfung macht das ganze nicht so wirklich Sinn. Mit reinem HS Dämpfer ohne Feder wäre es aber durchaus interessant
 
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