Hier meine Eindrücke vom
HighRoller 2 EXO 3C nach einer Fahrtechniksession und zwei größeren Touren. Getestet wurde auf DT EX500
Felgen mit 21mm Maulweite, Luftdruck vorn 1,8bar/hinten 2bar. Untergründe waren gut durchfeuchteter Waldboden, trockener Waldboden, weicher sowie harter Waldboden, Hardpack mit Steinen/Geröll, Brechsand, Schotter.
Das Fahrverhalten wurde nicht wie
Minion F oder der alte
HighRoller racemäßig ausgelegt. Also mit deutlichem aber schmalen Grenzbereich. Dieses digitale Fahrverhalten und die deutliche Trennung zwischen Mittel- und Seitenprofil ist bei DH Rennfahrer geschätzt. Doch finde ich im normalen AM/Enduro Betrieb, auf verschiedensten Strecken, teilweise unbekannt, einen breiteren Grenzbereich viel sinnvoller und einfacher zu fahren. Ein in Kurven zu rutschen beginnendes Vorderrad sollte noch nicht gleich das absolute Limit des Reifens sein. Vielmehr sollte es nur eine Warnung sein, nach der immer noch mit einem ständigen Minimum an Grip zu rechnen ist. So traut man sich auch als Nichtrennfahrer öfter mal ans Limit heran. Jedenfalls ist der neue
HighRoller 2 deutlich gutmütiger ausgelegt. Die längeren und größeren Seitenstollen funktionieren auch auf tieferen Böden sehr gut. Das Einlenkverhalten ist sehr rund und leichtgängig. Auf weichem Waldboden, feuchtem Waldboden sind sowohl Spurführung, sowie Kurvengrip sehr gut. Man hat immer ein sicheres Gefühl und das Limit des Reifens kündigt sich sanft an. Er ist nicht zickig und hat nicht diesen kurzen Gripverlust wie ein
Minion F im Grenzbereich. Das hat mich bei diesem immer gestört, dieser ständige, digitale Wechsel zwischen Gripverlust und wieder Gripaufbau im Grenzbereich. Der
HighRoller 2 verliert langsamer und allmählich der Grip. Auf Hardpack, festem, steinigen Boden ist der Seitenhalt wirklich überragend. Absolut sauber und präzise kann man ihn in die richtige Linie werfen und er führt stabil um die Kurve. Der neue
HighRoller 2 hat eine gute Portion Präzision des
Minion F bekommen, dazu einen ordentlichen Schuss Gutmütigkeit und Allroundfähigkeit des SwampThings. Auch Bremsverhalten und Spurführung sind noch einen Ticken besser als beim alten
HighRoller. Alles in allem ist, meiner Meinung nach, der
HighRoller 2 EXO 3C einer der besten Allmountain/Enduroreifen auf dem Markt. Ein
Reifen der geübte Fahrer begeistern wird und ihnen ein perfektes
Werkzeug für schnelle Trails stellt.
Am Hinterrad habe ich den
Maxxis Advantage 2.25 in 60a gewählt. Es ist durch seine hohe Karkasse ein leichter und gut rollender Partner. Seine Allroundfähigkeiten sind gut bekannt, dazu verlässlicher Kurvengrip und ordentliche Bremstraktion. Ein
Reifen der absolut unauffällig und zuverlässig seinen Dienst verrichtet, aber auch nirgendwo mit Spitzenwerten aufwartet.
Diese Kombination ist ziemlich perfekt für alles war einem im Allmountain/Trailriding Bereich unter die Räder kommt. Dazu auch absolut tauglich für leichte Enduroeinsätze und mit einem sauberen, sicheren Fahrer sogar für gröbere Sachen zu haben. Mit zwei
HighRoller 2 EXO
Reifen sollte man auch im harten Enduroeinsatz keine Sorgen haben.
Im Vergleich zu meinen bisherigen Intense
Reifen: Mit der Kombi Intense 909 AM 2.35/System4 2.25 kann die
Maxxis-Kombo locker gleichziehen. Im Gesamtpaket sehe ich beide gleich, Stärken und Schwächen aber unterschiedlich verteilt. Hinten ist der Advantage dem System4 in Haltbarkeit und Stabilität der Karkasse überlegen. Vorne ist besonders auf Hardpack und Waldboden der
HighRoller 2 deutlich besser, wird es tiefer/gerölliger, liegt der 909 vorn. Einen Intense Intruder schlägt der
HighRoller 2 in der Allroundfähigkeit nicht, auf Hardpack aber schon. Dafür ist der Intruder aber auch nur in der +1kg Variante zu haben. Auf meinen Hometrails hier in D-Land würde ich eigentlich immer zum
HighRoller 2 greifen, der passt da am besten. Zumal ich auch nur noch bei relativ trockenem Wetter in den Wald gehe. Auf La Palma wäre es bestimmt ein spannendes Duell zwischen Intruder/
HighRoller 2. Was besonders auffiel, die
Maxxis-Kombo konserviert auf kurvigen Trails deutlich besser den Speed. Wenn man in eine Sektion mit schnellen Wechselkurven fährt, kommt man mit den Intense viel langsamer aus der Kurve raus und man muss stärker nachbeschleunigen. Die
Maxxis halten den Speed ziemlich hoch. Natürlich mit ca. gleichen Anfahrgeschwindigkeiten und ohne Bremsmanöver. Woran das liegt, konnte ich nicht nachvollziehen, da bergauf und in der Ebene der Rollwiderstand nicht geringer ist als bei Intense.