Es ist äußerst interessant, dass hier wieder diejenigen verurteilt werden, die Trails pflegen, die sicher von einer Mehrheit der Stuttgarter Mountainbiker genutzt werden. Wenn ich sehe, wie viele biker mit äußerst schlechter Fahrtechnik sämtliche Kurven kaputt fahren, dann bin ich sehr froh, dass es engagierte Biker gibt, die solche Stellen reparieren. Oder riesige Pfützen nach Regenfällen ablassen. Ihr solltet euch mal überlegen, wie die Trails bei der heutigen Frequenz ohne diese Pflege aussähen.
Ich kenne einige, die sich viele Jahre lang für legale Lösungen eingesetzt haben. Wenn selbst Förster sich für uns eingesetzt haben, man aber auf höherer Ebene auf völlige Ignoranz und Sturheit trifft, dann ist Frust programmiert. Wenn es keine Möglichkeiten gibt und keine in Aussicht stehen, dann wird das zwangsläufig zu illegalen Trails führen. Hier kann man natürlich den Hilfssherriff spielen und auf die Illegalität hinweisen.
Als Biker wiegt man dann aber Kosten und Nutzen ab. Wenn ich als Student keinen körperlichen Ausgleich in Form von Mountainbiken habe, geh ich daran kaputt. Also nehme ich die Illegalität in Kauf, denn die möglichen Strafen sind im Vergleich zum Verlust meines Sports doch vernachlässigbar.
Im übrigen freue ich mich jedes Mal, wenn ich junge Kids beim Biken treffe. An einem bekannten Jump-Spot traf ich zuletzt einen 8-jährigen, der nach Sprungtechniken für nen Stepup fragte und mir erzählte, er wolle mal Weltmeister im Mountainbiken werden. Ein anderes Mal waren nach eigener Aussage syrische Flüchtlingskids mit ihren Rädern dort und völlig begeistert vom Mountainbiken. Solchen Kids, die ihre Kindheit und Jugend gerne im Wald verbringen würden, will das Land den Sport verbieten. Herzlichen Glückwunsch! Lasst die Kids lieber am Eckensee spielen und zur Party- und Eventszene heranwachsen. Dann bekommt Stuttgart endlich wieder viel kostenlose Medienpräsenz in DE.
Entweder, die Stadt/ das Land geht auf die Notwendigkeit legaler Lösungen ein, oder es wird weiter illegal gebaut und gefahren. 15 jährige Kids werden sich sicher nicht den Spaß verderben lassen. Wenn ein Trail abgerissen oder kontrolliert wird, werden gerade die Jüngeren einfach nen Kilometer weiter den nächsten Trail bauen.
So, jetzt wär des ao gschwätzt.