MTB Geometrie Frage zum Sitzwinkel

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Es gibt da eine Sache die ich nicht kapiere! Wenn ich mein MTB auf meine Körpergröße einstelle, also z.B. bei einer 84er Schrittlänge den Sattel von mitte Tretlager auf 74cm ausziehe. Jetzt ein Lot von der Kniescheibe durch die Pedalachse fälle und den Sattelvorschub entsprechend anpasse ergibt das z.B. einen Abstand von mitte Tretlager (gedachte Linie) bis zur Sattelnase von 7,5cm.
Wenn das jetzt meine Sitzposition ist, bleibt doch der Sitzwinkel des Fahrrades egal, oder?
Wenn jetzt Fahrrad A einen Sitzwinkel von 72 Grad hat und Fahrrad B einen von 74 Grad so ändert sich zwar die Position der Sattelaufnahme in der Sattelstütze (vorne oder hinten) nicht aber meine Persönlicher Sitzwinkel auf dem bike, oder?
Welchen Sinn haben dann aussagen zum Sitzwinkel ob ein MTB gut oder schlecht klettert? Ist hierfür nicht einzig und alleine die länge der Kettenstrebe von mitte Tretlager bis mitte Schnellspanner hinten verantwörtlich wie weit mein Gewicht nach hinten wandert und nicht der Sitzwinkel?
 
Winkel, den das > Sattelrohr zur Fahrbahnebene bildet.

Der Sitzwinkel bestimmt den horizontalen Verstellbereich des Sattels, nicht aber
unmittelbar das > Fahrverhalten eines Rades. Erst wenn durch ein zu steil oder
zu flach stehendes Sattelrohr der Sattel nicht genügend nach vorne oder nach
hinten geschoben werden kann, kann über die Schwerpunktlage des Fahrers das
Fahrverhalten beeinflußt werden. s.a. > Sitzposition.

Der gebräuchliche Sitzwinkel bewegt sich zwischen 68° und 80°. Die Werte für
verschiedene Radtypen:

Gebrauchsrad: 68°-72°;
Mountainbike: 70°-74°;
Rennrad: 72°-75°;
Triathlonrad: 73°-80°.

Ein steiler stehendes Sattelrohr verkürzt die Länge des > Oberrohrs und macht
damit den Rahmen seitensteifer, s. > Seitensteifigkeit, außerdem >
Rahmenbelastung, > Rahmenflattern.

Für Fahrräder, die abwechselnd von mehreren Leuten mit unterschiedlicher
Sattelhöhe gefahren werden, empfiehlt sich ein flacher Sitzwinkel von 69°-70°,
da sich in diesem Fall bei einem > Steuerwinkel von 72°-73° das Rad bei
Höhenverstellung sozusagen "öffnet", dem großen Fahrer also die
Möglichkeit gibt, sein Gewicht gleichmäßig auf Vorder- und Hinterrad zu
verteilen.

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Also kann es passieren: Das mit einem "innovativen neuen MTB", welches einen Sitzwinkel von größer als 74 Grad und einer graden Sattelstütze mit wenig Einstellbereich, ich den Sattel nicht weit genug nach hinten scheiben kann um eine Postion einzustellen, bei der das Lot über der Pedalachse fällt sondern davor. Das sollte dann ja unergonomisch sein und zu evtl. zu Schmerzen führen.
Warum schreiben dauernd die Bike Bravos von gutem Kletterverhalten, dank steilem Sitzwinkel, wenn dieser das Kletterverhalten eigentlich nicht beeinflusst? Stellen die ihre Testräder nicht auf die Fahrer ein oder wieso macht der Sitzwinkel einen Unterschied?
 
Zunächst mal gibt es gar nicht "die" richtige Position. Es gibt viele, die ihren Sattel ca. 2 cm weiter nach vorne stellen, so daß das Lot genau über das Gelenk führt und nicht über die Kniescheibe. Dies führt nicht nur zu einer oft als angenehmer empfundenen Sitzposition, sondern logischerweise auch zu einer erhöhten Kletterfähigkeit. Mit kleineren Sitzwinkeln ist dies jedoch oft gar nicht möglich, oder nur so, daß der Sattel auf Anschlag ganz vorne steht, was dann zu enormen Belastungen am Sattelgestell und damit oft zum Bruch führt.
 
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