Neuausrichtung bei Decathlon: Neue Markenidentät und Nachhaltigkeitsziele

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Hint: Greenwashing bedeutet, dass etwas grünes gemacht wird. Klar, dabei versucht sich jemand zu profiliern.. trotzdem passiert was grünes, was sonst nicht passiert wäre!

Vieleicht ein einleuchtenderes Beispiel mit weniger Verblendung und Emotionen:
Wenn jemand der Oma über die Straße hilft, ist es mir scheißegal, ob er es aus selbstlosigkeit tut oder sich als helfer profilieren will.. er hat omi über die straße geholfen.. das hat erst mal einen Wert!

Greenwashing ist deswegen noch lange nichts gutes.. aber so eine pauschale Aussage, dass es "generell" und "natürlich" ein Problem ist, ist halt falsch.
Greenwashing ist an Betrug grenzende Verarsche und wird geduldet damit Menschen weiter mit gutem Gewissen konsumieren und manche windige Geschäftemacher noch von nichts profitieren.
Vereinfachtes Beispiel: Du möchtest einen Flug kompensieren und bezahlst freiwillig eine entsprechende Massnahme. Z.B. eine Baumpflanzung.
Wenn es seriös läuft wird ein Setzling gepflanzt und gepflegt, in einigen Jahren oder Jahrzehnten wandelt er so viel CO2 in Sauerstoff um wie dein Flug erzeugt hat. Im unseriösen Fall drückt jemand irgendwo einen Setzling in die Erde und kümmert sich nicht mehr drum, zwei Tage später frisst eine Ziege den Setzling und das wars mit der Kompension.
In beiden Fällen ist das, durch den Flug erzeugte, CO2 in der Atmosphäre und schadet. Im ersten Fall ist das mit dem Baum schon irgendwie gut aber lange nicht so gut wie wenn du auf den Flug verzichtest, im zweiten Fall Verarsche.
In beiden Fällen wird jemand dran verdienen und du kannst behaupten du hättest dafür bezahlt den von dir verursachten Schaden zu kompensieren.
 
Wachstum und Konsum sind per se nicht nachhaltig, da können sie noch so viele Reports schreiben. Da ist Decathlon eine Marke von vielen, die uns und sich selbst etwas vormacht.
 
Wachstum und Konsum sind per se nicht nachhaltig, da können sie noch so viele Reports schreiben. Da ist Decathlon eine Marke von vielen, die uns und sich selbst etwas vormacht.
Na ja, es gibt Modelle die Kreislaufwirtschaften mit entsprechender Energieversorgung beschreiben die da schon nahe dran sind. Das Problem ist die Transformation dahin und die ist teuer und in einer globalisierten Welt mit Wettbewerbsnachteilen verbunden. Vor allem bedeutet das erstmal Verzicht in vielerlei Hinsicht.
 
Was wäre dann die Lösung?

Abgesehen davon, was ist an Konsum(ieren) (so) schlecht?

Wollen wir, in der westlichen bzw Industrienationen, das?
Wird schwierig, aber ja ich würde es wollen und wäre auch bereit auf einiges zu verzichten.
Grob geschildert haben wir in planetarer Hinsicht mehrere Krisen: Klimakrise, Artensterben, Ressourcenknappheit ,Süsswasserknappheit, den Verlust von Ackerflächen und das Kippen von wichtigen Ökosystemen. Die Krisen bedingen und verstärken sich und das mit zunehmendem Tempo.
Dummerweise hält sich z.B. die Physik nicht an demokratische Entscheidungen oder Verordnungen. Anders ausgedrückt,dass wir wirklich eine Wahl haben ist nicht so ganz richtig. Zumindest keine die unseren Lebenstil ermöglicht ohne in einer Katastrophe zu enden.
Ich halte es aber für möglich, nach entsprechenden Einschränkungen, mit neuen Technologien in Zukunft zu einem ähnlichen Lebensstil zurückzukehren.
 
Wird schwierig, aber ja ich würde es wollen und wäre auch bereit auf einiges zu verzichten.
Find ich edel. Keine Ironie.
Mal ein Vorschlag für nen kleinen Test:
Es gibt ja einige CO2-Rechner im Netz, die bei mir recht ähnliche Ergebnisse bringen: ca. 8 tons/Jahr. Durchschnitt in D ca. 8-16 tons/Jahr. Gibt da leider die unterschiedlichsten Daten im Web.
Jetzt macht mal den Test für Euern Lebensstil. Ich schlag den WWF-CO2-Rechner vor. Der hat den Vorteil, daß man nicht nur seinen aktuellen Verbrauch ehrlich ermitteln kann, sondern auch die Antworten mal so wählen kann, um einen möglichst niedrigen CO2-Verbrauch zu ermtteln - und was das für den persönlichen Lebensstil bedeutet. Ich komm da auf ca. 4 tons (keine Flüge, kein Auto, keine Urlaubsreisen, kleinere Wohnung. ). Kann man machen. Hab ich in den 50er-60er Jahren auch noch so erlebt. Könntet ihrs auch?
Und um dem Ganzen noch die Krone aufzusetzen, die EU peilt als Ziel wohl 2,99 tons pro Kopf und Jahr an (den Wert hab ich mal irgendwo gelesen, konnte ihn aber selber im Web nicht finden).
Wenn das so stimmen sollte, dann hätte ich jedenfalls ne ganze Menge Fragen, wie das funktionieren soll, wie seriös das überhaupt ist und ob so Themen wie Nachhaltigkeit, etc. letztlich nicht nur Feinsttuning auf höchstem Niveau sind ohne nennenswerten Effekt auf den vor sich gehenden Klimawandel.
Aber ein gutes Gewissen ist ja auch was wert. :)
 
Bin ja auch ein bekennender Decathlon Fan und die höherwertigen Serien kann man immer kaufen und bei den Einstiegsserien gibt es auch überraschende Ausreißer was vernünftige Qualität anbelangt,
was ich immer lustig in solch Foren Bubblen finde, wie vehement das hochpreisige angeblich nachhaltige verteidigt wird,
bin schon viel zu lange im Einzelhandel tätig, gut eine andere Branche, aber.....wie oft das eine oder andere Produkt aus der selben Firma in China vom Band fällt, man gibt sich nicht mal mehr Mühe das zu kaschieren, man sieht es schon optisch, wenn man als Verbraucher mit offenen Augen durchs Leben geht,
Bei Bekleidung ist das nicht viel anders, eine Produktionsstraße, viele Labels die hinten im Kragen eingenäht werden, und das Logo vorne eingestickt wird,
Immer interessant zu sehen, wenn morgens in Deutschlands grössten Fabrikverkaufsort, Ware aufgefüllt wird........
 
Ganz schön verlogen dieses Greenwashing….

Und damit meine ich nicht den Decathlon, sondern die ganzen Diskutanten hier inkl. Redaktion.

Klimawandel, Umweltverschmutzung, alle sind sie am jammern und hängen den Retter raus.

Aber , kurz mal nach USA, Kanada, Asien jetten wegen einer Produktvorstellung oder Rennbericht.
Am WE zum Gletscherski mit dem Auto düsen oder kurz in die CZ zum biken.
Der Bikepark am Samstag, kein Problem. Die 150km nach Beerfelden oder 350km ins Brandtnertal, alles easy.

Hey, wir sind so grün und toll aber der böse Decathlon mit seinem Greenwashing…

Erinnert mich an meinen Nachbarn. 15m beheizter Swimmingpool mit Gegenstromanlage im Garten, keine Urlaubsreise unter Langstreckenflug.
Dafür Solaranlage auf dem Dach und der G63 ist schließlich das Hybridmodel und schon ist alles wieder gut.

Sagt doch gleich, euch ist das Klima/die Umwelt scheißegal.
Das wäre wenigstens ehrlich
 
Sagt doch gleich, euch ist das Klima/die Umwelt scheißegal.
Das wäre wenigstens ehrlich
Wenn's mich betrift, ist mir das Klima/die Umwelt (fast) scheißegal 💩.

Wenn es vor allem große Konzerne betrifft, die sehr viel tun bzw einsparen könn(t)en :eek:, dann interessiert mich das schon sehr. Bzw bin ich dafür, dass die Ankündigungen auch kritisch beäugt und eingehalten werden.
 
Wenn's mich betrift, ist mir das Klima/die Umwelt (fast) scheißegal 💩.

Wenn es vor allem große Konzerne betrifft, die sehr viel tun bzw einsparen könn(t)en :eek:, dann interessiert mich das schon sehr. Bzw bin ich dafür, dass die Ankündigungen auch kritisch beäugt und eingehalten werden.
Klar, und jeder bezahlt dann gerne 50€ mehr für die Jeans, wenn diese in Malaysia unter vernünftigen Menschen und Umweltbedingungen hergestellt wird.
Oder doch nicht? Aber die großen Konzerne sollen ein besseres Umweltgewissen haben als der Konsument. Und den ganzen Spaß auch noch bezahlen, denn mehr ausgeben willkommen man jnatürlich trotzdem nicht.

Man könnte ja sehr einfach mit den Resourcen besser umgehen.
Z.B. anstatt die Redaktion zu irgendwelchen Rennen nach Südafrika fliegt, einfach Leute vor Ort beauftragen.
Die neueste Bikevorstellung in Amerika einfach nicht mitmachen, sondern eine in Deutschland einfordern.
Ja, dazu gehört Rückgrat, hat nicht jeder.

Oder die Jeans nicht beim Discounter kaufen sondern, z.B. in der Augsburger Manufaktur. Kostet halt 120€ anstatt 35€.

Es liegt am Konsumenten die großen Konzerne zu beeinflussen. Die werden einen Schweißdreck tun und sich freiwillig ändern. Letztendlich stellst immer ein Aktionär dahinter. Und der interessiert sich nur für Rendite.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich komm da auf ca. 4 tons (keine Flüge, kein Auto, keine Urlaubsreisen, kleinere Wohnung. ). Kann man machen. Hab ich in den 50er-60er Jahren auch noch so erlebt. Könntet ihrs auch?
7.3 Tonnen, wenn ich nicht mehr auswärtig Essen gehe wäre es deutlich weniger, ansonsten wie bei Dir.
Fernwärme, Mehrfamilienhaus BJ 1950 energetisch vollsaniert, überwiegend vegetarisch und regionales Essen.
Aber bei der Arbeit gehe ich fast jeden Mittag essen, ist so der größte Impact. Bleibt aber auch so :)
 
7.3 Tonnen, wenn ich nicht mehr auswärtig Essen gehe wäre es deutlich weniger, ansonsten wie bei Dir.
Nicht schlecht, Herr Specht. Vor allem, wenns Dir so paßt.
Ich find ja mein "sparsames" Leben mit 8 tons schon ziemlich kraß. Funktioniert freiwillig auch nur, weil ich schon uralt bin und auf vieles keinen großen Bock mehr habe, bzw. mir der geistige, zeitliche, finanzielle Aufwand bzw. damit verbundene negative Nebeneffekte inzwischen zu groß sind.
 
Was das Lieferkettengesetzt ist, sollte den meisten klar sein. Mich würde aber die Quelle zu der Aussage interessieren, dass dies an den Produktionsstandorten nichts bringt und die Zertifizierungsstellen sich die Taschen voll machen.
So eine Zertifizierungsdings schafft keine Werte an sich, sondern ist die moderne Form des mittelalterlichen Ablasshandels, bei der gegen eine gewisse finanzielle Unterstützung versprochen wird, das alles gut wird.
Arbeitsplätze schafft und erhält es auch, nämlich dort in den Büros.
Evtl werden da auch noch mal ein paar Bäume irgendwo hin gepflanzt und die sollen dann den CO2 Ausstoß beim Fliegen kompensieren - wer das glaubt, der glaubt auch noch an das C von der CDU.
 
So eine Zertifizierungsdings schafft keine Werte an sich, sondern ist die moderne Form des mittelalterlichen Ablasshandels, bei der gegen eine gewisse finanzielle Unterstützung versprochen wird, das alles gut wird.
Was soll man als kleinerer mittelständischer Zulieferer eines Großkundens auch machen, wenn der mit Forderungen aus dem Lieferkettengesetz kommt.
Ist doch dieselbe Wixe wie z.B. bei der GMO-Verordnung im Lebensmittel-/Nahrungsergänzungsmittelbereich. Da haste als Lohnhersteller 2-3000 Rohstoffe, meist aus China oder Indien im Lager und sollst für alle garantieren, daß in diesem Fall die Rohstofflieferanten bzw. die Bauern vor Ort keine Gentechnik anwenden. Kann man gar nicht überprüfen. Selbst ne gut aufgestellte Qualitätsabteilung schafft vielleicht 10 Audits pro Jahr, wenn überhaupt. Also entwirft man ein entsprechendes Formular, daß der Lieferant unterzeichnet und gut ist. Prüft ja eh niemand wirklich nach. Zur Not nimmt man noch nen Gutachter/Zertifizierer mit ins Boot (z.B. SGS Controllco oder Norske Veritas), bei denen man auch vermuten kann, daß deren Gutachter vor Ort von den lokalen Produzenten hinreichend geschmiert werden, damit das Ergebnis paßt.
Ein Beispiel für alle Veganer: Nicht genmodifiziertes Soja. Wird in ganz USA nicht mehr angebaut. Kommt daher überwiegend aus Südamerika (Argentinien, Brasilien). Da steht dann nicht genmodifiziertes Soja auf den Feldern neben Feldern mit gentechnisch modifiziertem. Zertifkat gibts trotzdem. Von Crosscontamination durch Wind hat man ja noch nie gehört, kanns also nicht geben. Aus meiner Sicht alles eine große Bescheiße zur Beruhigung des eigenen Gewissens.
Sorry für soviel OT. Aber ich tu mich zunehmend mit Diskussionen schwer, wo Glauben Wissen ersetzt.
Mich würde im Übrigen echt mal interessieren, um wieviel manche Produkte billiger sein könnten, wenns diese überbordende und komplett überflüssige Bürokratie und den Zertifizierungswahn nicht geben würde.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nicht schlecht, Herr Specht. Vor allem, wenns Dir so paßt.
Ich find ja mein "sparsames" Leben mit 8 tons schon ziemlich kraß. Funktioniert freiwillig auch nur, weil ich schon uralt bin und auf vieles keinen großen Bock mehr habe, bzw. mir der geistige, zeitliche, finanzielle Aufwand bzw. damit verbundene negative Nebeneffekte inzwischen zu groß sind.
Ist etwas Offtopic:
Vielen Dank für den Link, bei mir rechnet er 7,8 t aus. Bei mir sind es die km mit dem Motorrad oder mit dem Auto (wobei beides sehr sparsam im Verbrauch).
Interessant fand ich den dort angegebenen weltweiten Durchschnitt vom 6,4 t, da hätte ich mit einem geringeren Wert auf Grund der großen Zahl der Menschen in Armut gerechnet.

Dennoch ist es auch irgendwie Ontopic, da dieser Artikel einen animiert sich Gedanken darüber zu machen.
 
Klar, und jeder bezahlt dann gerne 50€ mehr für die Jeans, wenn diese in Malaysia unter vernünftigen Menschen und Umweltbedingungen hergestellt wird.

Eigentlich ist das schlimme ja vielmehr, dass es um gar keine 50 € geht, die das mehr kosten würde. Es geht vielmehr um ein paar dutzend Cent bis wenige Euro.

Dass viele Markenklamotten so teuer sind ist auch weniger eine Folge von besseren Arbeits- und Umweltbedingungen als vielmehr eine Folge von teurem Marketing und teurere Lieferketten bis zum Endkunden mit einigen die da dran verdienen.

Wenn Firmen wie Decathlon wollen, dann können die mit moderaten Mehrkosten hier auch deutlich bessere Bedingungen schaffen. Das Problem: Die Kunden in diesem Preissegment sind oft Pfennigfuchser die dann halt für 23 Cent weniger bei AliExpress bestellen und die, denen Nachhaltigkeit wichtig ist kaufen eher bei einschlägigen Marken die schon seit Jahren mit Nachhaltigkeit werben.
 
Es liegt am Konsumenten die großen Konzerne zu beeinflussen.
Das tun sie auch.
Die werden einen Schweißdreck tun und sich freiwillig ändern. Letztendlich stellst immer ein Aktionär dahinter. Und der interessiert sich nur für Rendite.
Die soziale Verantwortung von Unternehmen besteht darin, ihre Gewinne zu steigern (Milton Friedman)

Friedman fand, gesellschaftliches Engagement sei nur legitim, wenn es der Rendite diene. Wer dieses dann aber in einen wohltätigen Mantel verpacke, verhalte sich unredlich. «Das mag ihnen (den Geschäftsleuten, Anm. d. R.) auf kurze Sicht Ansehen verschaffen. Aber es trägt dazu bei, die bereits allzu weit verbreitete Ansicht zu verstärken, dass das Streben nach Gewinn böse und unmoralisch ist und von externen Kräften gebremst und kontrolliert werden muss»,
schrieb er 1970 in einem Artikel für das «New York Times Magazine».
 
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