Patellaspitzensyndrom

MissOldie

ist stets bemüht ;-)
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3. September 2007
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3
Ort
Hochtaunuskreis
Hallo,

ich habe seit ca 1 1/2 Jahren Probleme mit meiner Patella-Sehne. Diagnose: Patellaspitzensyndrom
Therapien: viele (Spritzen, Einlagen, Physio, etc.)

Jetzt bat ich meinen Orthopäden um eine OP. Ja, ja, ich könnte noch dies und das und jenes probieren, will ich aber nicht. Ich habe die Nase voll. Ich habe konstant Schmerzen, egal, ob Ruhe oder Belastung. Aber egal, meine Frage ist, hat jemand von euch schon mal so eine OP hinter sich? Hat sich dadurch etwas gebessert? Hat sich der Eingriff gelohnt? Wie lange hat es geauert, bis ihr wieder Sport treiben konntet?

LG, MissOldie
 
Hi MissOldie,
ein Patellaspitzensyndrom kann sehr hatnäckig sein - wie Du ja merkst - und ist meistens der Ausdruck für tiefergehende arthromuskuläre Dysballancen. Da stimmt etwas grundlegendes nicht! Der Schmerz der Patellaspitze mit dem Ansatz der Patellarsehne ist ja meist nur das Symptom. Eine OP bringt Dir in keinem Fall eine Garantie, dass die Beschwerden anhaltend weg sein werden. Im Gegenteil, leider. Die Erfolgsquote ist bei der operativen Therapie sehr uneinheitlich und wie schnell Du wieder voll belasten kannst ist leider auch sehr individuell unterschiedlich. Theoretisch: 14 Tage Wundheilung, dann noch 2 -3 Wochen Rekonvaleszenz und danach sollte es wieder gehen. Gruß.
 
Hallo gt-timber,
vielen Dank für deine Antwort. Dass ich keine Garantie auf Besserung bekomme, ist mir schon klar, aber ich habe schon so viele Sachen getestet und nichts hat geholfen. Ich habe mittlerweile konstant Schmerzen, auch im normalen Alltag. Ich setze jetzt all meine Hoffnung in diese OP.
Hinzu kommt, dass ich eine so genannte Wiberg-Patella habe. Meine Kniescheiben sind nicht dort, wo sie hingehören, sondern zu weit außen. Weißt du, ob man das korrigieren kann? Das komplette OP-Gespräch habe ich erst am 18.10. Dann bekomme ich genau erklärt, was gemacht wird.

Viele Grüße
MissOldie
 
Hi MissOldie,
das ist jetzt etwas kompliziert, es kommen mehrere Sachen zusammen. Die Form der Rückfläche der Patella wird nach Wiberg klassifiziert. Da gibt es mehrere Schweregrade. Im Grunde beschreibt das die Abflachung der eigentlich dreieckigen Rückfläche. Diese passt sich idealerweise optimal in die gegenüberliegende Gleitbahn am Oberschenkel ein. Wenn die Rückfläche abgeflacht ist, wird die Patella nicht mehr gut geführt und kann dann nach außen gleiten. Also dein Fall.
Die Rückfläche wird sofern der Knorpel O.K. ist bei der OP nicht angetastet. Es gibt mehrere Methoden um die Patella wieder besser zu zentrieren - reine Weichteileingriffe und auch Umstellungen am knöchernen Ansatz der Patellarsehne. Was dir im speziellen geraten wird hängt allerdings von weiteren Faktoren ab. Ich will hier aber nicht im Nebel stochern...
 
Hi,
das hilft mir schon mal weiter. Ich habe laut MRT-Befund eine Wiberg III Patella. Ich lass mich mal überraschen.
Danke, Gruß und einen schönen Start in die Woche
 
PSS ist extrem hartnäckig.
bei mir hats zwei volle jahre gedauert, bis ich schmerzfrei war.

preis: eine komplette umstellung in sachen sport. zeitweilig.

zur vorgeschichte: bin beim biken gestürzt, technische stelle, schritttempo und genau auf die patellasehne gefallen. punktgenau auf einen der zahlreichen steine. großer schmerz, ein bier bei einer hütte und ein grappa halfen übern ersten schock. nächster tag schmerzfrei, nur hinknien war nicht möglich.
also wurde der urlaub fortgesetzt, inkl strammer biketouren und laufwanderungen.
daheim normales programm, mo-fr brav laufen oder biken, WE klettern.

monate später wurde die patellasehne größer. es entstand ein "wuckel". der fing bald einmal an, zu schmerzen. erst nur nach belastung, dann während, und später immer.

erster doc: "machens weniger sport, und jetzt mal ein halbesjahr gar nix. und noch was: nehmen sie basenpulver..." achja, MR gabs auch mit dem ergebnis (o-ton radiologe, sehr süffisant): "wannst nicht aufpasst, machts ratsch und das ding ist ab"

zweiter doc (sportarzt): punktiert 6 monate nach der verletzung die sehne. mit dem erfolg, dass der "wuckl" sich vergößerte und entzündete.

laufen ging ich ohnehin nimmer. radfahren nur RR flach und keine dicken gänge. schwimmen, ja gottseidank war winter. klettern auch nicht, ich konnte ja kaum gehen. schifahren auch nicht. und wenn, dann gabs eine woche der reue.

dritter doc (privat, sportchirurg): op nein, da gibts nix zu operieren, bzw er würde nicht eingreifen, das risiko wäre zu hoch. ein jahr physio und alles was weh tut sein lassen. gezieltes krafttraining. konsequentest.
er hatte recht.

zwei jahre sind um.
heuer bin ich unzählige biketouren und auch einen 14tägigen alpencross der etwas härteren gangart gefahren. kann wieder berglaufen. schifahren. klettern. alles schmerzfrei.

geholfen hat nur die konsequente einsparung der schädigenden bewegungsschemata und das gezielte training.

ich will dir jetzt nicht von der op abraten, denn jede diagnose ist anders.
aber überlegs dir.

was hängenblieb:
vorher hab ich nur "kür" gemacht. berglaufen, biken, bergsteigen, klettern... alles, immer und soviel wie möglich.
null ausgleich. kein begleitendes krafttraining, kein zeitfressendes dehnen oder kräftigen. jetzt gibts an drei abenden kraft, oder im winter 1xdie woche schwimmen. im büro liegt ein mft-board. auf dem wird telefoniert und auch die e-mails abgerufen.
man muss an sich arbeiten. gezielt. man wird älter und muss mehr auf seinen kadaver schauen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hatte mir durch zuviel Joggen die Patella- und Achillessehne entzündet. Hatte die Beschwerden durch Stoßwelle in den Griff bekommen. Kostest zwar Geld wenn man nicht Privat versichert ist und ist recht schmerzhaft, aber es war das Einzige was bei mir geholfen hat. Ich kann Stoßwelle nur empfehlen. Einfach mal drei Sitzungen machen :) Ich bin jedenfalls schon sehr lange schmerzfrei und kann auch wieder Joggen ;)
 
Hallo,

ich habe seit ca 1 1/2 Jahren Probleme mit meiner Patella-Sehne. Diagnose: Patellaspitzensyndrom
Therapien: viele (Spritzen, Einlagen, Physio, etc.)

Jetzt bat ich meinen Orthopäden um eine OP. Ja, ja, ich könnte noch dies und das und jenes probieren, will ich aber nicht. Ich habe die Nase voll. Ich habe konstant Schmerzen, egal, ob Ruhe oder Belastung. Aber egal, meine Frage ist, hat jemand von euch schon mal so eine OP hinter sich? Hat sich dadurch etwas gebessert? Hat sich der Eingriff gelohnt? Wie lange hat es geauert, bis ihr wieder Sport treiben konntet?

LG, MissOldie

Hey MissOldie,

hast du dich schon mal gefragt ob vielleicht die Diagnose des Arztes falsch ist? Denn wenn die Diagnose falsch ist und das wäre nicht das erste mal, wird die Behandlung auch nicht helfen und Op`s machen die Sache dann noch um einiges schlimmer. Also entweder suchst du dir nen Spezialisten der nicht selber operiert oder du fragst den Doc nach nem Manuelle Therapierezept und suchst dir nen Physio der Manuelle hat und am besten noch Sportler betreut.

Mit freundlichen Grüssen

cd-sport
 
Hey hier noch ein kleiner Nachtrag,

nur weil im MRT ein Befund gefunden worde heisst das noch lang nicht das es auch mit deinem Problem in Zusammenhang steht, ich weiß das hört sich doof an aber ist nicht selten. Die Ursachen für einen vorderen Knieschmerz sind so vielfältig wie weitreichend das für die Probleme z.B. das Fußgelenk das Hüftgelenk das Iliosakralgelenk die Lendenwirbelsäule, verschiedene Nerven, Muskeln und um das Chaos komplett zu machen auch mehrere dieser Dinge zusammen.
Bitte keine Op bevor das nicht alles abgeklärt ist, sonst tut mir der Physio schon leid der dich hinter her nach behandeln darf und du natürlich auch.

P.S. bin selber Physio
 
Hallo zusammen,

ich habe die OP nun seit fast 4 Wochen hinter mir. Es ist alles glatt gelaufen. So gut wie keine Wundschmerzen. Gehen in der Ebene geht gut, nur Treppen oder Bergabgehen bereiten mir noch Probleme. Physio hat sich wegen Reizerguss leider um eine Woche verzögert, konnte ich erst letzte Woche anfangen. Mein Therapeut sagt, dass mein Knie schon wieder sehr beweglich und auch schon recht kraftvoll ist.

Aber das wichtigste ist: Wenn ich vorne auf die Sehne drücke, spüre ich keinen Schmerz mehr! Das stimmt mich sehr optimistisch und lässt mich hoffen, dass die Entscheidung richtig war.
 
Hallo Rolf,
bei Dr. Gumpert hatte ich mich auch informiert. ;-)
Stoßwellentherapie hatte ich auch, hat bei mir aber nichts gebracht.

Seit Mitte Dezember, also ca. 6-7 Wochen postoperativ, durfte ich langsam wieder mit Sport anfangen. Alles sehr kontrolliert und mäßig, aber immerhin. D. h. Ergometer ohne Widerstand (zumindest fast), leichtes Krafttraining an den Geräten: Beinpresse mit kurzer Amplitude (sagt man so?), so dass nicht der große Oberschenkelmuskel, sondern die Muskulatur rund um das Knie trainiert wird und nur wenig Gewicht.

Letzte Woche hat mich mein Physiotherapeut als geheilt entlassen. Gestern habe ich auch das Go vom Orthopäden bekommen. Ich darf nun peu á peu die Belastung steigern, soll aber nicht gleich wieder in die Vollen gehen.

Im Alltag bin ich fast wieder komplett hergestellt. Ich kann das Bein voll bewegen und normal gehen. Die Schmerzen an der Sehne sind weg. Es gibt noch Dinge, die etwas weh tun, wie z. B. in die Hocke gehen, aber das ist wohl normal und geht wieder weg.

Bisher bin ich überzeugt, die richtige Entscheidung getroffen zu haben und würde es auch wieder tun. Es ist recht langwierig, aber das habe ich vorher schon gewusst. Wenn meine Klausuren vorbei sind und ich am Wochenende nicht mehr so viel lernen muss, werde ich mich mal aufs Bike schwingen und eine kleine Testrunde drehen. Ich freue mich schon tierisch darauf und bin mächtig gespannt.

Viele Grüße
MissOldie
 
Ich kämpfe auch mit PSS

würde mich freuen, wenn du berichten könntest wie deine OP gelaufen ist.
An mir wird seit 2 Jahren rumgedoktert - ich mag nicht mehr!!!
 
Meine Patellasehne wurde denerviert, d. h. das Gewebe um die Sehne herum wurde entfernt und sie wurde am oberen Ansatz in Längsrichtung "eingeritzt". Den Sinn des Einritzens habe ich ehrlich gesagt nicht ganz verstanden (bin halt kein Mediziner), habe diese Maßnahme aber auch öfters im Internet gefunden.

Durch die Denervierung muss man halt den Bewegeungsablauf komplett neu lernen. Anfangs hatte ich öfters das Gefühl, dass mir mein Knie nicht gehorcht, dass ich keine richtige Kontrolle hatte, aber mit zunehmendem Muskelaufbau ist es immer besser geworden.

Seit ich die Sportfreigabe sowohl von meinem Orthopäden, als auch meinem Physio bekommen habe, ist mein Knie noch einmal um einiges stabiler und schmerzfreier geworden. Ich mach 3x pro Woche Krafttraining (Milon-Zirkel) und versuche zwischendurch Ergoeinheiten einzuschieben. Letzten Sonntag saß ich zum ersten Mal auf dem Bike und war einfach nur happy. Ich bin halt nix steiles gefahren, um das Knie nicht allzu sehr zu belasten. Konditionell bin ich weit von meinen vorherigen Leistungen entfernt, aber ich sehe das optimistisch und denke, das wird wieder.

lg, MissOldie
 
Gebt bei google mal "Running willi" ein und schaut euch auf seiner Seite um, der hat wohl verletzungszechnisch auch schon einiges mitgemacht. Dort gibt es auch Super tips gegen pss u triggerpunkte, dehnübungen, buchtips usw
 
Heeey!
Bei mir ists nun auch diagnostiziert worden und ich wollte mal fragen, was für Dehnübungen man so machen kann, mit den meisten Beschreibungen hier kann ich leider nichts anfangen...
Wisst ihr irgendwelche guten Seiten?
Fahre 4X und hab die Beschwerden immer nach Rennen...
Grüße und dankeschön schonmal :)
 
Hallo zusammen, habe auch ein Patellaspitzensyndrom habe aber absolut keine schmerzen !
Meine frage wie lange dauert bis das ding geheilt ist, manchmal wenn ich das knie hin und her bewege dann spüre ich die patella nicht mehr scheint zu heilen aber wieviel jahre dauert das kann man das so pauschal sagen ?

MFG
 
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