Ich sehe hier die Verbesserung nicht...
1.) Die Negativkammer wird kleiner
2.) Durch die Verschiebung des Bypass von 10% Federweg auf 0% wird zusätzlich der Druck in der Negativkammer gesenkt.
Beides sollte dazu führen, dass 1.) die Kennlinie wieder einen stärker s-förmigen Verlauf bekommt, da die Negativkammer weniger Volumen hat und 2.) wird auch noch das Ansprechverhalten verschlechtert, weil der Druck in der Negativkammer sinkt und nur noch genauso hoch ist wie in der Positivkammer. Außerdem wird der 1.) Effekt dadurch auch noch verstärkt.
Eigentlich möchte man doch bei 0% Federweg annähernd ein Kräftegleichgewicht haben. Das wird hiermit verschlechtert/unmöglich gemacht. Auf der Stangenseite des Kolbens (Negativ) braucht man einen höheren Druck, da hier die Fläche (bedingt durch den Schaft) kleiner ist, als auf der Positivseite. Um bei kleinerer Fläche die gleiche Kraft zu entwickeln, muss der Druck hier größer sein.
Deswegen ist eine solche Überströmöffnung bei Luftfedern schon seit einigen Jahren nicht mehr am Nullpunkt (wie etwa bei den alten 26" soloair-Gabeln mit dem blauen Kolben, in dem ein Ventil saß, das bei 0% Federweg betätigt wurde). Stattdessen die Überströmöffnung sitzt wie hier beschrieben etwa bspw. bei 10%, damit beim weiteren ausfedern der Druck in der Negativkammer über den in der Positivkammer steigt und so bei 0% Federweg annähernd ein Kräftegleichgewicht herrscht. Andere Hersteller bewerkstelligen dies bspw. auch über getrennt voneinander zu befüllende Kammern. Das Prinzip ist aber immer das gleiche.
Mir leuchtet nicht ein, warum RS hier M.E. einen Schritt zurück macht. Wenn jemand es weiß, oder eine plausible Erklärung hat, bin ich begierig sie zu erfahren.
PS: Auffällig ist ja auch, dass an der Boxxer, deren Negativkammer nochmals deutlich größer ist, als die an der Yari/Lyrik keine Verkleinerung vorgenommen wird. Weiß jemand auf Anhieb, bei wieviel % Federweg bei der Boxxer der Ausgleich stattfindet?