Jo Physikwissenspranz:
Leichterer Laufradsatz bietet vielerlei Vorteile.
1. Energie ist in verschiedenen Bewegungen gebunden bzw. in
potentieller Energie: Die Masse geht einfach ein, mit jedem Höhenmeter und das mal etwa 10. Betrachtet man den Spaß allein, so lohnt sich jedes Kilo egal wo es eingespart wird
2. Kinetische Energie: Die Masse geht mit dem Faktor 0,5 ein und die Geschwindigkeit quadratisch. Masseersparnis lohnt sich also nur im geringen Maße.
3. Rotationsenergie/Trägheitsmoment: Energie muss in Rotationsenergie umgewandelt werden um zu rollen, wenn weniger Dauerleistung (Leistung*Zeit=Energie) aufgewendet werden muss um die andauernd ablaufenden Geschwindigkeitsveränderungen in Rotationsenergie umzuwandeln, dann fährt sich der ganze Spaß schon viel leichter und flüssiger.
Hier lohnt es sich also an der Masse zu sparen und das an einer gerichteten Stelle (vorher war es ja egal).
4. Widerstände: Der Rollwiderstand ist von der Masse abhänig, auch hier lohnt die Ersparnis wobei bei einigen Fahrern (wie bei mir) Abnehmen am effektivsten ist.
5. Selbststabilisierendes Laufrad: Rotierende Körper lassen sich nur mit dem Einsatz von Kraft (im Endeffekt also auch Energie) in ihrer Rotationsebende drehen. Wenn es auf präzises Fahren ankommt kann dieser Effekt (bei höheren Geschwindigkeiten) recht bedeutsam. Wenn sich Flieh-, Seiten-, Lenk- und Rotationskräfte am Laufrad treffen bleibt zum Schluss ein Schluss. Masse muss weg. Denn Kraft ist Masse*Beschleunigung und die Beschleunigung und damit im Endeffekt die Geschwindigkeit wollen wir!
Und jetzt etwas, was in vielen Modellen einfach verschwiegen wird:
Ungefederte Masse ist böse und eines der größten Übel!
Wenn man nicht gerade auf der Bahn unterwegs ist (hallo, das istn MTB-Forum oder?!) hat man recht raue Straßen (und Schlimmeres

) unter sich. Also wird das Rad ständig angehoben und abgesenkt, diese Veränderung erfolgt schnell genug um es als Stoß ansehen zu können. Jeder dieser Stöße erfolgt so, dass Impulse sinnlos im Boden verpuffen und was der Hauptteil ist von einem guten Laufradsatz geschluckt werden. Angefangen beim
Reifen, der schon recht viel schluckt, über die Felge die sich fröhlich elastisch verformt, über die Speichen die sich dehnen und stauchen bis die Impulse im Rahmen landen und dort im Zweifelsfall auf einen Dämpfer treffen oder bei guten Rahmen im Hinterbau verschluckt werden. Sollten die Stöße beim Fahrer ankommen wird es erstens ungesund für die Bandscheiben und es geht so richtig viel Impuls verloren.
Kurzum: Ein Laufradsatz, der gut schluckt und zudem möglichst leicht ist sorgt dafür, dass die nachfolgenden federnden Elemente weniger zu tun haben und so der Stoß schon viel eher abgefangen wird, was weniger Verlust bedeutet. Also bringt ein gut ausbalancierter LRS extrem viel. Aber auch am Rahmen wird es hier deutlich. Beim CC sind die Stöße so heftig, dass Laufrad und Rahmen kaum etwas dämpfen können, also sitzt die Hauptdämpfung in den beinen und in der Gabel (ich geh vom Hardtail aus). Wenn jetzt das gesamte Rad möglichst leicht ist, hat der Fahrer an sich weniger aus den Beinen zu arbeiten, die die Impulse die er abfeder muss deutlich geringer sind. Der Effekt beruht aus p=m*v also geht die Masse einfach ein und bei tausenden von Stößen summiert sich der Spaß auf beachtliche Werte!
Nochma die Zusammenfassung: Weniger Masse ist besser und am Laufradsatz besonders wichtig, wobei die Grundfunktionen erhalten bleiben müssen.