SAG einstellen - im Sitzen oder im Stehen?

Marc B

MTB Fan, Cycling & Einrad-Freak :-)
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Olsberg
Da lese ich in jedem Buch o. Magazin etwas anderes drüber.

Wie denkt ihr darüber? Ich habe in meinen Setup-Artikel im Stehen geschrieben.

Ride on,
Marc

P.S.: Vllt. für All-Mountain bis Downhill im Stehen und bei Marathon und Chill-Touren im Sitzen? ;)
 

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Re: SAG einstellen - im Sitzen oder im Stehen?
Meine Methode bei Fullys (XC-Enduro)
Ich beginne mit dem Hinterbau und zwar sitzend. Danach kommt die Gabel, vorerst beachte ich aber deren Negativfederweg nicht, wichtiger ist es mir, dass es mit dem Hinterbau harmonisiert. Nach dem kommen Zug- und Druckstufe. Das Feintuning folgt dann durch zig Geländefahrten, wo ich schaue, dass der Federweg gut ausnutzbar ist, Durchschläge aber nur in Extremsituationen vorkommen, z.B. bei Sprüngen oder Drops. Mit anderen Worten ein schrittweises Herantasten ans Optimum.
 
Danach kommt die Gabel, vorerst beachte ich aber deren Negativfederweg nicht, wichtiger ist es mir, dass es mit dem Hinterbau harmonisiert.
den satz versteh ich nicht. wie harmonisierst du da? und was?



Mit anderen Worten ein schrittweises Herantasten ans Optimum.
das macht wohl jeder so. wobei "sag einstellen" (wie oben erklärt) den ersten schritt beim schrittweisen herantasten darstellt.
 
Ich würde auch sagen, im Stehen. Wobei mit "Stehen" dabei natürlich nicht die Wiegetrittposition, sondern die "Trailposition" mit zentralem Schwerpunkt gemeint ist, aber das hattest du in deinem Artikel ja auch gemeint.
Bei Enduros mit flachen Sitzwinkel ist der Unterschied schon deutlich spürbar. Ein im Stehen korrekt eingestellter Sag führt dann natürlich im Sitzen zu einem noch flacheren Sitzwinkel.
 
Man kann es auch umgekehrt machen:

Das Fahrwerk so einstellen, daß es nicht oder nur extrem selten durchschlägt bei maximaler Ausnutzung des Federwegs. So ergibt sich automtisch der Sag. Bei mir maximal 20 % vorne und hinten, vorne teilweise noch weniger.

Würde ich mich an einige der postulierten Angaben halten, die bis zu 40 % gehen, dann hätte ich nur Durchschläge. Zudem ist es Geschmackssache, ob man es lieber straff oder soft mag.

Sag sollte man m. M. n. nur im Stehen messen, da man in der sog. Attack-Position, also im stehenden Fahren, den Maximalfederweg eher ausnutzen sollte als im Sitzen.

Viele fahren wohl auch massig Sag und knallen zum Durchschlagschutz die Druckstufe zu. Dann kann ich auch direkt mit weniger Sag und weniger Druckstufe fahren.

Gruß Thorsten
 
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sag stell ich in der grundposition ein, stehend also. in dieser position auf dem trail muss die gabel- und dämpferabstimmung passen. der sag im sitzen ist für mich zweitrangig (wenn auch nicht ganz vernachlässigbar). ich fahr ja keine trails im sitzen runter.
 
den satz versteh ich nicht. wie harmonisierst du da? und was?.
Harmonisieren bedeutet für mich, dass wenn man aufsteht und auf und ab wippt, dass Hinterbau und Gabel etwa gleich stark einfedern. Der Sag ist ja nur ein Richtwert, es macht also Null Sinn, dass man zwar hinten und vorne 25% Sag hat, der Hinterbau dabei allerdings butterweich ist und sich die Gabel eher straff anfühlt.

das macht wohl jeder so. wobei "sag einstellen" (wie oben erklärt) den ersten schritt beim schrittweisen herantasten darstellt.
Der Sag ist wie bereits gesagt nur ein Richtwert. Wenn man bei den Testfahrten feststellt, dass zu schnell viel Federweg ausgenützt wird und man deswegen nicht gleich die Druckstufendämpfung erhöhen will, dann geht man halt von 25% auf 22% Sag. Das Sagverhalten hängt ja davon ab, welcher Art die Negativfeder ist. D.h. auch der Sag, den man anfangs ermittelt, ist später immer noch ein änderbarer Parameter.
 
es macht also Null Sinn, dass man zwar hinten und vorne 25% Sag hat, der Hinterbau dabei allerdings butterweich ist und sich die Gabel eher straff anfühlt.
Eine solche Dämpfungseinstellung "macht Null Sinn".
Wenn man bei den Testfahrten feststellt, dass zu schnell viel Federweg ausgenützt wird und man deswegen nicht gleich die Druckstufendämpfung erhöhen will, dann geht man halt von 25% auf 22% Sag.
Was spräche denn dagegen(abgesehen von einer schei$$e konstruierten Druckstufe einer RC2-Däpfung von Marzocchi, die aber vermutlich auch nur in Verbindung mit Luftfeder problematisch ist)?
 
Zuletzt bearbeitet:
Bekanntlich führen viele Wege nach Rom. Bei mir hat sich diese Herangehensweise bewährt und so konnte ich meine Fahrwerke für meine Bedürfnisse optimal einstellen.

Fragt sich so oder so was denn der „wahre“ Sag des Fahrwerkes ist. Denn beim Fahren gibt es immer kleine Schläge und das Fahrwerk befindet sich da im dynamischen Sag. Beim Draufsetzen misst du den statischen Sag, wo die Druckstufe auch eine Rolle spielt. Du setzt dich langsam auf deinen Esel und die Druckstufe bremst das komplette Einfedern in den Sag ab.

Ein schlauer Spruch in der Elektronik besagt „Wer misst, misst Mist“. Es ist nur die Frage ob ein negativer Einfluss vernachlässigbar in seiner Grösse ist oder nicht.

Nebenbei:
Glaubenskriege über Hersteller und Modelle führe ich grundsätzlich nicht, denn ich mache Dinge nicht einfach schlecht, die ich nicht mal kenne.
 
Also ich hab als erstes den optimalen sag für mein gewicht angepasst, bei der 3.4.5. ausfahrt gemerkt dass er durchschlägt. Jetzt hab ich soviel luft im dämpfer, dass er nur noch ca. 1mm sag hat.:rolleyes:
Ich find das zwar übel, will aber nich das der dämpfer durchschlägt.
greets Special_Biker:)
 
Ich hab keine Ahnung wieviel SAG ich fahre. Hab am Anfang grob auf 15-35% eingestellt und danach viel hoch & runter gefahren und solange an Druck und den vielen Dämpfungseinstellungen rumgedoktort bis ich gefunden habe was ich wollte und wusste wie sich welche Dämpfung wann auswirkt. Dann Drücke, Dämpfungseinstellung und grobe Temperatur notiert und fertig.

grüße,
Jan
 
hier reden zwei aneinander vorbei: sag einstellen ist der erste schritt bei der abstimmung. sag stelle ich ein, wenn ich erst mal in der werkstatt den dämpfer aufpumpe. sag stelle ich ein, bevor ich ein neues beik ausprobiere. sag stelle ich ein, bevor ich mich an den rest mache.
der sag ist aber NICHT die richtige abstimmung der federhärte.
selbstverständlich stellt man beim fahren den luftdruck etc. noch nach, je nachdem, wie sich das ding fährt.
sag ist einfach nur die erste anlaufstelle.
dass man anschliessend noch optimiert, hat mit dem einstellen vom sag nichts zu tun.
 
Wollte das Thema nochmal aufleben lassen:

Was ist denn mittlerweile eure Meinung zum Messen von sag? Mich interessiert eher die Theorie und warum ihr das so macht?

Ich denke es gibt da zwei Begründungen. Auf der einen Seite wird vielelicht die ganze Anti-Wipp-Kinematik auf den sag ausgelegt. Vermutlich wäre das Rad dann im Bereich des empfohlen sag am neutralsten im Antrieb. Die Überlegung wurde dazuführen, den sag im Sitzen einzustellen um bei pedalieren die beste Performance zu erreichen. Den Durchschlagschutz könnte man dann über Spacer und Druckstufe einzustellen. Auf der anderen Seite wäre es doch auch denkbar, dass das Ansprechverhalten im empfohlenen sag am besten ist. Kenne mich mit den Hinterbaukinematiken leider nicht so gut aus, als da Aussagen über Ansprechverhalten etc was sagen zu können. Dann wäre es natürlich sinnvoll den sag in der Trailposition einzustellen, um die beste Performance auf dem Trail zu erreichen.

Ganz grundsätzlich wäre es doch sinnvoll, die Hersteller würde sich da mehr Gedanken machen und bsp. sag fürs Sitzen und Stehen angeben. Auch den Hinterbau so auszulegen, dass er im "Sitz-sag" antriebsneutral ist und im "Steh-sag" so eine Art "Arbeitspunkt" hat. Wenn es tatsächlich so sein sollte, dass es eine Art Arbeitspunkt vom Fahrwerk gibt, in dem es am besten funktioniert und gleichzeititg in dem Punkt das Anti-Squad-Ausgelegt ist wäre das ja nicht ideal. In der Theorie kann man ja noch einiges beachten. Beispielsweise, dass durch die Steigung bzw. das Gefälle die Position auf dem Rad sich ja ändern und deswegen der sag im waagrechten, ja eigentlich auch gar nichts über das echte fahren aussagt. Will man bspw optimalen Anti-Squad müsste man den sag ja bei ner Steigung optimal einstellen. Oder andersrum im Gefälle wo sich ja die Gewichtsverteilung ja auch ändert.

Insgesamt finde ich das mit den sag-Angaben ziemlich komisch, wenn man sich da mal bisschen Gedanken macht. Natürlich hat das hier nichts arg theoretisch und hat nicht unbedingt was mit dem realen Einstellen und Performance zu tun. Frage mich aber wie ihr mittlerweile darüber denkt und vor allem mit welcher Begründung. Auch was sich die Hersteller dabei denken, wie das Rad einzustellen ist. Iregndwann im Konstruktionsprozess stellt man sich ja die Frage.
 
Ganz grundsätzlich wäre es doch sinnvoll, die Hersteller würde sich da mehr Gedanken machen und bsp. sag fürs Sitzen und Stehen angeben.
Warum sollte der Hersteller mir sagen mit wieviel % Sag ich zu fahren habe? Das merkt man doch selbst ob es passt oder nicht. Die Fahrwerkseinstellung ist genauso persönlich wie die Einstellung des Sattels oder der Griffweite der Bremsen. Stell einfach den Sag ein bei dem du dich wohlfühlst.

Im Übrigen machen die Hersteller diesen Quark bereits indirekt mit den empfohlenen Luftdrücken.
 
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Warum sollte der Hersteller mir sagen mit wieviel % Sag ich zu fahren habe? Das merkt man doch selbst ob es passt oder nicht. Die Fahrwerkseinstellung ist genauso persönlich wie die Einstellung des Sattels oder der Griffweite der Bremsen. Stell einfach den Sag ein bei dem du dich wohlfühlst.

Im Übrigen machen die Hersteller diesen Quark bereits indirekt mit den empfohlenen Luftdrücken.

Meine Frage hat sich nicht auf das tatsächliche Einstellen bezogen, sondern darauf, was dahinter steckt. Genauso gut könnte man sich Fragen, warum einem der sag taugt, den man (persönlich!) eingestellt hat. Je nach sag in Gabel/Dämpfer ändern sich ja auch Lenkwinkel etc.

Habe es ja schon in meinem Post davor versucht zu erklären, warum das meine Überlegung wäre. Der Konstruktuer wird sich ja irgendwas gedacht haben wegen Anti-Squat zum Beispiel. Und in welchem sag Bereich das am effektivsten ist.
 
Dann müßte der Rahmenkonstrukteur wissen was du bevorzugst und wie du gebaut bist und welche Gabel du fahren wirst , bzw. der Gabelkonstrukteur das selbe bez. dir und Rahmen . :ka:
 
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