Ich schließe mich an, großer Respekt da nein zu sagen und sich nicht in etwas hineinzwingen zu lassen, was man nicht will.
Ich sehe die diesjährige Rampage mit etwas geteilter Meinung. Ich fand das herauslassen von riesigen Holzfeaturen sehr gut. Auch die Maßnahmen den Athleten den Druck etwas zu nehmen. Allerdings war der große Druck doch wieder war. Der Grund: Der Wind. Ich bin der Meinung man hätte allerspätestens nach dem ersten Durchgang abbrechen müssen und verschieben. Eigentlich sogar schon viel früher, nämlich als Wind aufkam. Das Problem an dem Event ist das enge Zeitfenster. Freitag oder Samstag (wo noch schlechteres Wetter vorhergesagt war) musste es stattfinden. Ich finde ein solcher Event muss auch mal über eine Woche geschoben werden können, wenn notwendig, weil die Bedingungen nicht gegeben sind. Das waren sie definitiv nicht. Aggy hat das beispielsweise mit einem Beckenbruch bezahlt.
Passen die Verhältnisse (Wind, Wetter) ist das Format wie dieses Jahr aus meiner Sicht eigentlich ok. Ich glaube auch, das sich viele Fahrer über die Ausgesetztheit nicht wirklich beschweren, oder das eher als die "nötige" Herausforderung sehen. Eines muss man halt auch sehen: Rampage ist wohl der einzige echte Big Mountain Freeride Wettkampf, den es gibt. Es ist kein Slopestyle-Event. An diesem nehmen aber Fahrer aus höchst unterschiedlichen Bereichen oder mit sehr unterschiedlichem Hintergrund teil. Das ist durchaus problematisch. Der ein oder andere Fahrer mit echtem Big-Mountain-Hintergrund wie Kurt Sorge, The Claw, James Doerfling, usw. oder auch Fahrer mit DH / Freeride -Hintergrund wie Kyle Straight oder Lacondeguy tun sich mit ausgesetzten Line sicherlich etwas leichter, als Fahrer die eigentlich komplett aus der Dirtjump / Slopestyle-Ecke kommen, was auch durchaus nachvollziehbar ist. Die einen fahren ausgesetzte Lines auf schwierigem Untergrund öfter mal, die anderen einmal im Jahr zur Rampage.
Was allerdings dennoch passen sollte, sind die Bedingungen, z.B. der Wind. An windigen Tagen werden auch die "erfahrenen" Fahrer solche Lines nicht ansteuern und wie Aggy sagte: Er wäre an keinem anderen Tag da reingedroppt. Das sehe ich als Hauptproblem des Events.
Man schaue sich Big Mountain Freeride Events im Wintersport an. Da wird auch nicht gefahren, wenn Lawinengefahr herrscht, oder ein Schneesturm. Da wird auch mal ne Woche gewartet, wenn das Wetter nicht passt. Die Jungs hauen sich im Schnee noch gewaltigere Klippen runter und es ist bei falscher Linienwahl sicher tödlich. Aber keiner wird den ganzen Berg mit Fangnetzen abhängen.
Was aber normalerweise wenigstens gegeben ist: Die Bedingungen das ganze für die Fahrer beherrschbar zu machen.
Das war bei der diesjährigen Rampage nicht der Fall.
Von daher auch Hut ab vor so einer Entscheidung.