Nachdem du ja selbst offenbar ein Trek Slash, ein Fatbike und diverse andere hochpreisige Bikes dein Eigen nennst: mich würde mal interessieren, wo genau du da die Grenze definierst?
Eine scharfe Grenze würde ich nicht unbedingt ziehen. Die ist meistens fließend.
Warum ist das Slash mit 170mm FW, Highend-Fahrwerk usw. usf. mit 26" für dich noch akzeptabel, das 160mm 29er Fully aber "zuviel"?
Das gibt sich wahrlich nicht viel; siehe fließende Grenzen.
Aber das 29er hat eben mehr Auflagefläche, rollt noch besser und schneller über Hindernisse, ist länger vom Radstand, ermöglicht somit sichereres (?) und schnelleres fahren (meist berg ab). Und die Auflagefläche vergrößert sich bei noch breiteren Reifen zwangsläufig (zB 2,25 Zoll bei 26/27,5 Zoll gegenüber 2,5-2,6 Zoll bei 29 Zoll) natürlich auch nocheinmal.
Dh insgesamt auch mehr Federweg (bei gleichbleibenden Fahrwerken bei jeweils zB 160 mm).
Zusätzlich noch die Entwicklung, die es bei den Rädern bzw Fahrwerken in den letzten 3-4 Jahren gegeben hat.
Warum das Fatbike, wenn man mit 2,5er Reifen genauso alles fahren kann?
Kann man eh. Das Fatbike war bzw ist halt ein Spielzeug das ich mir geleistet habe. Für die paar Schneetage (-stunden) in den letzten 3-4 Jahren. Jo mei. Allerdings fahre ich das Fatbike bewußt auch mit einer Starrgabel und gelegentlich auch unter normalen trockenen Verhältnissen. Da macht der "Reiz", die Starrgabel aus; eben zwecks (ein bischen) Fahrtechnik.
Warum ein Carbon-Racebike wie das Cannondale F-Si mit vermutlich 9,xx kg, wo doch die "breite Masse" (zu der du - ja, wirklich! - genauso zählst) genauso mit einem 11 Kg-Fahrrad fahren kann, und nicht viel Unterschied bemerken wird?
Ich wollte mir nach langen Jahren mal etwas gönnen. Ua auch mal, gleich vom Start weg, etwas leichtes. Mit einigen Gimmicks und neuersten Technologien; sowie ein bischen Andersartigkeit. Mit 100mm (wenn überhaupt) und als Hardtail sicher kein fahrwerskschluckendes Monstrum. Nur leicht und teuer
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Das 170mm FW Fully Slash ist halt für spezielle Strecken gedacht, die ich mit dem Cannondale oder dem 29er Lynskey Titan Rohloff ungern fahren würde. Da fehlt mir die Sicherheit und Fahrtechnik
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Allerdings arbeite ich daran ständig. Egal ob auf dem Weg zur Arbeit, beim Warten auf die anderen, während ich immer wieder das Versetzen übe (am Wheelie scheitere ich nach wie vor; außer ein paar Zentimeter), Stufen/Absätze öfters fahren usw usf.
Gelegentlich bin ich auch mit einem 26 Zoll, 1,5 Zoll Reifen, starr(e Gabel) vorne und starr(es Ritzel) hinten gefahren. Noch schwieriger oder härter geht wohl kaum
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Ich versteh nicht ganz, warum du dich hier ständig als über den Dingen stehend gerierst, wenn du doch selbst eine fast zweistellige Anzahl an Fahrrädern für jeden erdenklichen Einsatzzweck besitzt.
Weil ich mir darüber viele Gedanken mache. Ein Rad um etliche hundert oder meist tausend Euro wollen mal verdient werden und wohl überlegt sein. Und bei einigen habe ich nicht das gefühl, dass sie das tun. Wie es halt oft üblich ist, werden nicht die Ursachen bekämpft und elliminiert, sondern einfach etwas anderes, besseres, gekauft. Das ist ja nicht weiter schlimm (ich will mich derzeit auch nicht über mein Smartphone weiter ärgern und werde vermutlich ein neues kaufen; nach 5 Jahren). Und daher meine ich, man kann sich durchaus mal mit der Fahrtechnik auseinandersetzen. Dadurch erlebt man auch ein positives Gefühl. Man wird besser, man kann mehr Strecken(abschnitte) meistern, man hat selbst etwas getan, sich selbst weiterentwickelt und das ist eben auch ein schönes und positives Gefühl.
Nichts desto trotz:
Ich für meinen Teil mach das, weil ich Spaß an der Technik habe und gern solche Dinge ausprobiere.
gebe ich dir da Recht.
Das ich keinen hochgezüchteten Carbonhobel brauche, ist mir selbst auch klar. Warum man sich dann aber dafür rechtfertigen soll, wenn man für sein Hobby Geld ausgibt und sich intensiv damit beschäftigt, müsstest du mir schon erklären.
Warum nicht?
Das ist ein Diskussionforum und ich stehe zu meinen Käufen, Fehlkäufen und meiner Ansicht.
Ich zB habe auch kein Problem, jemanden zu sagen, wieviel ich für mein Rad, meine Räder, Sonderanfertigungen oder Schlösser ausgegeben habe. Und ich habe auch kein Problem zu sagen, dass bestimmte Räder für mich, entweder im Vorhinein oder im Nachhinein, unnötig waren. Ich überlege auch öfters, ob sich die zwei Räder (Lynskey ca 4500€ und Cannondale 4000€) wirklich ausgezahlt haben bzw ob das nötig war
. Und beim Slash um 3000€, welches auch nur ca 5-10 Tage im Jahr bewegt wird, stelle ich mir auch die Frage, ob das notwendig war/ist
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Ein bischen Selbstkritik/Selbstreflektion und Offenheit schadet meiner Meinung nach nicht.