Team Tomburg SchiebeX 2007 - Der Bericht (Tag 3)
Wie hat noch ein weiser Mann gesagt, Aller guten Dinge sind Drei. Die Weisheit dieses Knabens dürfen die vier Tomburger Ritter nun mit aller Rechtfertigung bezweifeln. Idyllische Weiten, panoramische Tiefblicke, sonnige Wiesen und eisige Höhen gab es zuhauf auf dieser denkwürdigen dritten Etappe. Alles andere war, na ja sagen wir mal vorsichtig, beindruckend fordernd. Der dritte Tag läutete die erste große Prüfung auf dem diesjährigen Schiebecross ein.
Nach ausgiebigem und bekannt reichhaltigem Frühstück machte sich das Expeditionsteam auf den Weg zur ersten Wasserstelle.
Ingenieure und Einzelhändlern unter sich mussten nach minutenlangem Eruieren des Lösungsraumes dann doch konkludieren, dass nicht alle Wasserkästen mitgenommen werden konnten. Zum Glück hat die moderne Technik ja flexible Getränkebeutel in allen Farben und Formen hervorgebracht, so dass einer Weiterfahrt bzw. dem Beginn der Fahrt nichts mehr im Wege stand.
Bei bestem Wetter folgte das Team der Route auf den Kronplatz. Das folgende Bild ist das aktuelle 2007 Bild. Allerdings unterscheidet es sich in kaum einem Detail von dem 2005 Bild gleiche Fahrer, gleiches Maisfeld, gleiche tiefstehende Sonne etc. etc.
Obwohl Harvey diesmal das Team Tomburg nicht verstärkte, weilte sein Geist doch unter uns. Und so kann und darf es nicht verwundern, dass trotz wiederholter gegenseitiger Versicherungen, Nein, ich fahr heute nicht schnell und Nein, ich werde ganz gemütlich hinaufkurbeln, schon nach 100m der Wind die ehernen Vorsätze verblies und das Bergrennen begann. An dieser Stelle soll nur soviel verraten werden, dass natürlich ein Mitglied des Team Tomburgs die Bergwertung gewann.
Nach kurzer Rast tauchte Team Tomburg in den Panoramaweg Nr.8 ein, der vom Kronplatz in das nächste Tal führen sollte. Ein meditativer Supersingletrail, den der Guide 2005 aus Unerfahrenheit oder blankem Unvermögen dem Team noch vorenthalten hatte. Aber deshalb fährt man ja immer wieder über die Berge. Und so flogen, surften, schwammen und andere Superlative die Biker diesen flowigen Trail hinab, bis signifikante Navigationsschwierigkeiten kleine Unterbrechungen erzwangen.
Nachdem die Unstimmigkeiten zwischen Karte, GPS und zwei Navigatorenmeinungen aufgelöst werden konnten, stand den wackeren Rittern der Tomburger Tafelrunde die eigentliche Prüfung noch bevor. Und das, obwohl 1100 Hm die Waden schon etwas verhärtet hatten. Nächstes Etappenziel war St. Martin, um dort wieder in die luftigen Höhen zu kraxeln.
Für das, was dann kam, war eiserne Willenskraft gefragt. Zuerst noch fahrend, mussten die Ritter sehr bald die Steigungsprozente und steinerne Stufen neidlos anerkennen und dem Berg seinen Willen lassen. Getreu dem Motto, nicht Alpencross, sondern Schiebecross, erarbeitete sich das Team Meter um Meter die Göma Passhöhe. Na, zumindest wurde visuell etwas geboten. Das Panorama war einfach feinstes Schiebepanorama.
Von der Göma bis zur Schlüterhütte sollte es dann eigentlich nicht mehr weit sein und auch kaum noch hinaufgehen (laut Guide). Interessant, wie weit doch Interpretations- und Auslegungsräume sein können. Die letzten Meter forderten das letzte von jedem Ritter und kurze Schwächeanfälle häuften sich.
Wie gut, dass die mitgeführten Dopingmittel (natürlich alles legal) eine sofortige konditionelle Besserung herbeiführen konnten.
So konnten denn auch alle Biker das wirklich umwerfende Panorama bis zur Schlüterhütte ausgiebig geniessen.
Endlich an der Schlüterhütte angekommen, musste noch etwas auf das Quartier gewartet werden, da Heerscharen von Wanderern erst einmal verköstigt werden mussten. Das schreckt einen TT Ritter natürlich überhaupt nicht und so wurde das obligatorische Bergbier eben in der Diele neben mindestens 100 Wanderstiefelpaaren eingenommen. Beim Abendessen in der drangvollen Enge der Hüttenstube erschienen Pasta und Suppe gleich dreimal so groß. Vielleicht waren sie es auch. Es sind jedenfalls alle satt geworden. Dennoch zeigten die Strapazen des Tages Spuren.
Später am Abend durften unsere Kreuzritter noch das erste Gewitter erleben und sich am ersten harten Regen erfreuen, der sie auf den nächsten Etappen ständig begleiten sollte.
Was für eine Etappe! Klassisch Team Tomburg eben.
Tourdaten: 66 km, 2826 hm
Ciao,
Ralf