The Snake - von La Palma zum Gardasee

13.07. 16:30 Les Deux Alpes, Burgerbar

Nicht viel passiert heute. Der Vormittag ist verregnet, der nachmittag auch nicht viel besser. Ab und zu guckt zwar auch mal die Sonne hinter den Wolken hervor, aber richtig einladend um irgendwelche Unternehmungen zu starten ist das Wetter nicht.

Ich beschränke mich heute aufs rumgammeln und shopping. Neue Reifen für Specki sind wie erwartet kein Problem, neue Schuhe für Zorro sind dagegen trotz intensiver Suche nicht aufzutreiben. Glaub ich war in jedem Bikeshop des Orts, und das sind wahrlich nicht wenige. Downhill-Kram gibt's tausendfach zu kaufen, mit Rückenpanzern und Integralhelmen könnte ich mich in jeder Form und Farbe bedienen. Aber sobald man nach Bikeschuhen mit Klickpedalen fragt, erntet man nur ein Achselzucken. Naja, ein bisserl halten sie vielleicht noch...

Sollte das Wetter es zulassen, geht's morgen rüber nach Alpe d'Huez zum gondelmäßigen freireiten. Abends möchte ich dann noch über den Col de Sabot, den Glandon und den Croix de Fer rüber und einen Anstieg und zum Refuge de l'Ententard auf 2500m raufkurbeln. Hab da einen interessanten Track gefunden, der mir ein bisserl nach Gletscherüberquerung ausschaut. Na mal sehen, was dabei rauskommt.

Weiter dann irgendwie nordwärts nach Annecy durchwuseln (noch keine Ahnung wie genau) und rüber nach Osten nach Les Gets, Morzine, Avoriaz. Schätze Frankreich noch auf eine gute Woche, dann rein in die Schweiz. Anb den Hängen im Rhonetal gibt's noch einige wunderbare Sachen zu entdecken, hoffe ich.

Oder vielleicht doch vorher noch nach La Grave? Da solls ja auch ein paar nette Sachen geben. Stand da nicht mal was in der Bike oder bei Marco? Aber ohne Seilbahn bisserl ab von den Downhill-Only-Gebieten würd ich mich eigentlich wohler fühlen. Wenn jemand noch ein paar Tracks findet, her damit (damit meine ich wie immer: gpx per email).
 
@fatz, jetzt nicht mehr, bin ja immer nur sporadisch online und morgen wohl gar nicht. und dann ists zu spät und ich bin weit weg. darum gilt grundsätzlich: wer nachfragt, verliert :-).

@trek, 2.5er diesel natürlich. die alpen fordern schwerere geschütze.
 
@fatz, jetzt nicht mehr, bin ja immer nur sporadisch online und morgen wohl gar nicht. und dann ists zu spät und ich bin weit weg. darum gilt grundsätzlich: wer nachfragt, verliert :-).
verloren hast in dem fall du. wollt nur fragen, bevor ich mir die arbeit mach. wenn dir das
in letzter minute einfaellt kann ich auch nix dafuer......

ist das mit auchan jetzt eigentlich was geworden?
 
@trek, 2.5er diesel natürlich. die alpen fordern schwerere geschütze.

:eek: 2.5 conti diesel - ein bißchen übertrieben / unpassend für die schmale Felge mit der geringen Innenweite, oder?! :ka::confused: Will es zwar nicht hoffen für Dich, aber da kann es Dir doch den Reifen bei schneller Fahrt evtl. von der schmalen Felge ziehen, oder?! :ka::confused: *das Felgchen ist doch keine Sun Double Wide :lol: *

Der Conti Mountain King 2,4 Protection oder noch besser der Schwalbe Fat Albert 2,35 wär vllt. besser gewesen, oder?!

Na ja, Du wirst es schon wissen oder merken ... :D

Specki soll wohl mal härtesten Enduro-/Freeride-Belastungen, wie z.B. Roadgaps, Drops, usw. ausgesetzt und als drittes Canyon-Rad in Folge geschrottet werden?! :D *Du willst wohl ein Torque für die Alpen?*
 
Zuletzt bearbeitet:
14.07. 12:00 Oz en Oisans Station, 1350m

Am morgen immer noch leichter Nieselregen. Mir egal, hab die Nase voll vom abwarten, ein Ruhetag ist genug. Also pack ich meine sieben Sachen und verlasse die Jugendherberge in Les Deux Alpes.


Trail nach Venosc.

Zum Frühstück gibt's den wirklich gelungenen Singletrail von Les Deux Alpes nach Venosc. Heut ist er zwar ein bisserl feucht, aber mit den brandneuen 2.5er-Diesel-Schlappen macht das eigentlich nix, der Grip ist ausgezeichnet. Zu diesen 800 Höhenmetern über einen steilen Abhang muss man den Trailbauern wirklich gratulieren, so viele Steilkurven hab ich selten auf einem Haufen gesehen. Die umherziehenden Nebelfetzen in dem steilen, felsigen Tal erzeugen zudem irgendwie eine spannende Atmosphäre. Fast könnte man vergessen, in einem Bikepark zu sein.

Von Venosc geht's weiter auf Straße bis Bourg d'Oisans. Dort such ich mal wieder vergeblich nach Bikeschuhen mit vernünftiger Laufsohle. Na immerhin gibt's neue Beinlinge, die waren auch schon lange fällig. Aber das Schuhproblem bedarf langsam aber sicher einer Lösung.

Auf einer Piste entlang der Romanche lasse ich den Anstieg nach Alpe d'Huez diesmal rechts liegen und radle weiter nach Allemont am Fuß des Col de la Croix de Fer. Der Pass muss allerdings noch warten, erst will ich noch ein bisserl freeriden. Von Allemont fährt ein kostenloser Shuttlebus rauf nach Oz en Oisans und hier gibt's per Gondelbahn Anschluss ans Gebiet von Alpe d'Huez. Das muss man den Franzosen lassen, der Service für die Biker ist hervorragend. Die Halbtageskarte für das komplette Gebiet kostet zudem nur lächerliche zwölf Euro, da sollten sie sich im Winter bei den Skipasspreisen mal ein Beispiel dran nehmen!

Jetzt müssen nur noch die Wolken verschwinden, dann steht einem spassigen Nachmittag nichts mehr im Wege...
 
14.07. 19:00 Bourg d´Oisans


Der erste Downhill ist noch etwas feucht und schlammig, macht aber trotzdem Spaß.


Specki ist sofort von einer dicken Matschkruste überzogen. Macht nix, schützt vor Kratzern.


Weichei-Uphill auf 2700m. Die letzte Sektion bis zum Pic Blanc (3300m) ist für Bikes heute tabu. Kein Wunder, oben liegen nach den letzten Regentagen sicher 30cm Neuschnee.


Aber weiter unten lässt sich's auch hervorragend spielen.


Ich finds geil, nur mein kleiner Mitfahrer macht einen bisserl angefressenen Eindruck. Zu viel Schlamm geschluckt, Tiger?


Das Wetter wird immer besser, die Trails immer flowiger.









Was soll ich noch groß sagen ausser... saugeil wars! Hätte ja eigentlich nicht gedacht, daß ich ein Bikepark-Typ wäre. Aber Alpe d'Huez hats wirklich in sich, auch ohne den Pic Blanc. Selbst mit der Halbtageskarte gibt's fünfeinhalb Stunden Trailspaß am Stück. Höhenmeter bergauf? Null. Bergab? Unzählbar viele.

Das Spectral ist übrigens der Hammer, falls ihr's noch nicht wusstet. Ich hab das Bike nicht geschont, ganz im Gegenteil. Glaube so extrem bin ich vorher noch nie durch die Berge geschreddert. Der Rahmen macht keinen Muchser, nichts klappert, nichts knarzt, alles passt zusammen. Die Rohloff zeigt sich von dem ganzen Dreck und den Felsen sowieso unbeeindruckt. Das Serpentinenweglein auf einem der oberen Bilder hatte wunderbar viele Sprünge und Steilkurven eingebaut, mit diesem Bike werd ich noch zum Freerider!


Am Ende des Tages bekommt Specki das wohlverdiente Bad an einem der vielen Bikewaschplätze.


Schwanz einziehen hilft nix Tiger, auch Du kommst unter den Hochdruckstrahl.

Der letzte Lift fährt um sechs, recht viel früher will ich nicht aufhören. Und nun? Ich wollte ja noch zum Refuge de l'Etendard radeln, aber da stehen irgendwie noch drei Pässe im Weg. Freeriden strengt auch an, richtigen Bock auf die 1500 Höhenmeter hab ich nimmer. Also umsatteln auf Plan B...


Bourg d'Oisans

Ich fliege die kürzlich mühsam erklommenen Serpentinen von Alpe d'Huez in wenigen Miunten ins Tal, setzte mich in Bourg d'Oisans in eine Bar, freu mich bei einem Bierchen über den genialen Tag und warte auf einen Bus hinauf nach Les Deux Alpes. Die Jugendherberge wird schon noch ein Bett für mich haben und die Hütte steht morgen abend auch noch da.
 
@berliner, ich fahr den diesel schon mein ganzes bikeleben lang auf vielen verschiedenen felgen, find den einfach gut. und runtergezogen hats da noch nie irgendwas von irgendwem, das sind horrormärchen. man fährt ja auch nicht mit 1 bar druck und 80 km/h durch eine teer-spitzkehre. außerdem sitz ich hier nicht daheim am netz und kann beliebige sachen zu tiefstpreisen bestellen, unterwegs nimmt man eben was man kriegt. und da gabs die wahl zwischen 20E-Diesel und irgendwelchen michelin freeride-monstern ab 50E aufwärts.

@wovvbagger, jetzt sag hier nix gegen schluzmilch!

@roberino, mädels und carbon, das ist mein ernst! hab noch ein bild, wo die spionin den rahmen streichelt :).


specki hats gut... (enttarnung der spionin mit erlaubnis der verantwortlichen geheimdienste)
 
Wow! :eek:
Hab mich in den letzten 3 Tagen durch die 90 Seiten gekämpft... uff

Ich hab kürzlich die BBC Doku gesehen wo Mark Beaumont in 195 Tagen mit dem Trekkingbike um die Welt fährt und damit einen neuen Rekord aufgestellt hat, aber was stuntzi da macht sieht nach 1000% mehr Spass aus. Einzige Gemeinsamkeit: Rohloff...

Respekt Stunzi! Ich beneide dich nur nicht weil ich's dir gönn :daumen:
 
@roberino, mädels und carbon, das ist mein ernst! hab noch ein bild, wo die spionin den rahmen streichelt :).
Der Specki ist echt ein alter Schwerenöter :teufel:
specki hats gut... (enttarnung der spionin mit erlaubnis der verantwortlichen geheimdienste)
Salü Spionin :winken:

Die Spionin hat sich bestimmt scheckig gelacht, wie sie gehört hat das sie hier alle ohne Brett vorm Kopf sehen wollten ;)

Die Franzosen stehen wohl massiv auf Bikeparks.
Ist mir jetzt in den Voges aufgefallen, der Bikepark am Col Calvaire war gerammelt voll und selbst die Trails direkt nebendran waren menschenleer.

Ray
 
Betrifft neue Bikeschuhe: Stefan, tausch die Klickies gegen Plattformpedale und kauf Dir Berg-/Kletter-/Wander-Schuhe ohne SPD-Aufnahmen.

Du wirst sehen: Klickies braucht kein Mensch!

Gerade auf Trails und bei "Wanderpassagen" bringt die Kombination einen enormen Sicherheits- und Komfortzuwachs. Der Gewichtsnachteil ist verschmerzbar und wirkt sich in der Praxis kaum aus.

Ein gutes Plattformpedal ist z. B. das Shimano PD MX 30 (gleich die langen Madenschrauben reinmachen).

Schöne Grüße aus München,
Anselmo
 
15.07. Les Deux Alpe, Auberge de Jeunesse

Die Gegend hier ist der Freeride-Hammer schlechthin und wer daran Spaß findet, der sollte ruhig mal eine Woche hier verbringen. Die Anreise von Deutschland ist halt ein bisserl weit, dafür hat man dann aber auch mindestens vier Gebiete zur Auswahl: Les Deux Alpes und Alpe d'Huez dicht zusammen, La Grave weiter oben im Tal der Romanche und Chamrousse näher an Grenoble. Ohne Auto gibt's keine Probleme, die Busse von "transisere" fahren oft und kosten wenig, bikettransport umsonst. Anreisemöglichkeit zB Billigflieger nach Lyon oder Genf, dann Bus nach Grenoble.

Die Dimensionen die einem Biker hier geboten werden, sind halt doch ein bisserl anders als daheim. Saalbach/Hinterglemm/Leogang etcpp in allen Ehren, aber wirklich vergleichbar ist das nicht. Zudem kosten die Tageskarten in Frankreich weniger als die Hälfte, da hat sich irgendwie ein anderes Preisverständnis etabliert. Komisch eigentlich, denn im Winter sind die Skipasspreise in Europa überall recht ähnlich.

Für mich wird's jetzt trotzdem langsam Zeit, weiter zu ziehen. Bin seit vier Tagen hier und hab irgendwie das Gefühl, die Schlange bewegt sich nicht mehr. Heute also nochmal gleicher Start wie gestern: Flowspaß hinunter nach Venosc, dann an der Romanche entlang nach Allemont. Und wenn ich mich nicht wieder von Alpe d'Huez ablenken lasse, schaffe ich diesmal vielleicht sogar den Col du Sabot mit Singletrail nach Norden, danach dann den Croix de Fer und rauf aufs Refuge de l'Etandard. Das Wetter ist ab heute jedenfalls erst mal wolkenlos, von daher gibt's also keine Ausreden mehr. Also los...
 
@raptus, "spaß" kommt schon ungefähr hin :-).

@ray, von gerammelt voll kann hier keine rede sein. wirkt eher recht leer, liegt wohl auch an der größe der "parks".

@anselm, keine chance. ich bin kein freerider und fahr auch gern und viel und schnell bergauf. meine klickies geb ich nicht her.
 
Du wirst sehen: Klickies braucht kein Mensch!

:daumen::love::daumen:

es gibt sie noch, die vernünftigen menschen ...
mit klickies bin ich immer in extremen uphillpassagen bei plötzlichem traktionsverlust einfach umgekippt. das war mir dann auf dauer einfach zu blöd ...
fühl mich auf plattform zudem sicherer und hab keine schuhprobleme (ausser die sohlenabnutzung :D)

edit : bin auch kein freerider ...
 
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