Veggie Power: Die Sportwissenschaftlerin Dr. Katharina Wirnitzer im IBC-Interview

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@alf2013

Also das eine runde sich als männlich begreifender Kerle fröhlich über Vegetarier/Veganer herziehen und wenn sie auf einen solchen treffen (selbst auf die passive Gattung Pflanzenfresser die man nur am Inhalt ihrer Teller erkennt) anfangen diese Person verbal anzugreifen habe ich nicht nur einmal erlebt (als nicht Mischkostler).

@Tyrolens
Allgemein geht es weniger um Qualität sondern Wertigkeit, da hast du recht, dass tierische Proteine höherwertig sind. Jedoch ist der menschliche Körper in der Lage benötigte Proteine zu synthetisieren und von denen bei denen das der Körper nicht kann braucht er doch recht wenig, sodass diese meist auch ausreichend über pflanzliche Quellen aufgenommen werden können.

Landwirtschaft ohne Tierhaltung nicht ohne weiteres möglich. Das Argument höre ich zum ersten mal und erklären kann ich es mir nicht.
Es gibt Flächen wo der Anbau von Nutzflächen nicht sinnvoll ist, wo sich Weidewirtschaft entsprechend anbietet. Wenn die Viecher auf solchen Weiden gehalten werden und das Futter großteils aus dieser Quelle kommt werden die meisten Umweltschützer/Veganer/Vegetarier wenig meckern. der Output an Tiererzeugnissen ist mit dieser Form der Bewirtschaftung jedoch gering und die Ergebnisse teuer.
Abseits davon müssen landwirtschaftlich genutzte Flächen nicht mit Gülle gedüngt werden. In der Regel nimmt man Gülle einfach weil sie da ist und das Verteilen auf dem Feld sehr kostengünstig ist. In vielen Gegenden wo nicht ausreichend Gülle vorhanden ist bzw. die Böden mit Gülle allein nicht werden wird sowieso Kunstdünger eingesetzt. Daher Gülle ist für Landwirtschaft nicht nötig.

Klärschlamm ist problematisch, da können (und sind es meist) allerhand Giftstoffe enthalten die illegal im Abwassersystem entsorgt wurden. Da die düngende Wirkung von Klärschlamm jedoch sehr gut ist, darf und wird das Zeug nach entsprechenden Tests zum Düngen von Feldern eingesetzt werden. In Deutschland ist das sogar die überwiegende, per Gesetz festgesetzte Verwendung.
 
aber immer erst, wenn sich die veganer oder Vegetarier erstmal fürchterlich aufgeregt haben: über das, was auf MEINEM teller ist, über die Haltung von den armen viecherln, über die schlachtung (mein Gott, da könnte man ganz bücher drüber schreiben) ...

erst nachher bekommen sie die Rechnung präsentiert. und die ist dann halt in form von: auf die schaufel nehmen, mißachtung, Einschätzung psychatrie oder nicht? - je nach dem, wie das gegenüber drauf ist.

und sehr, sehr oft sind Frauen für dieses missionarische halt sowas von anfällig.

weiß auch nicht, warum ...
 
Naja, Piktogramm, wir sind ja schon ausgewachsen und müssen nicht hart arbeiten, dem entsprechend niedriger sind die Anforderungen an die Proteinqualität als etwa bei Kindern oder Sportlern.
Kunstdünger ist nett für die Nährstoffbilanz, aber für die Kohlenstoffbilanz sinnlos. Wie bekommt man organische Substanz in den Boden? Dort organischen Dünger wie eben Gülle, Mist, Klärschlamm oder pflanzliche Rückstände. Letzteres funktioniert sehr gut auf Böden, die in sehr gutem Zustand sind, die meisten sind aber in eher schlechtem Zustand und gerade dort ist Tierhaltung der schnellste Weg zu einer Sanierung. das betrifft inbesonders intensiv genutzte Flächen wie die aus dem Gemüseanbau.
Weidehaltung ist eigentlich ein sehr billiges Produktionsverfahren. Der Punkt ist da mehr, dass die USA irgendwann mit ihren feedlots begonnen haben und den Europäern generell die Flächen ausgehen, daher wird einfach versucht, mehr pro Tier zu erzeugen. das wieder geht nicht ohne Kraftfutter, was wiederum kein Problem wäre, würden das die tierhaltenden Betrieb selbst anbauen.

Vegane sind im Übrigen gegen jede Form der Tierhaltung. Kategorisch.
 
@alf2013
Der Anteil der gut gebildeten Damen ist bei Vegetariern/Veganern überdurchschnittlich hoch. Man könnte also sagen, dass eine kritische Haltung zur eigenen Umgebung + eine positive Flexibilität der eigenen Werte/Überzeugungen dazu führt, dass man sich eher mal vegetarisch oder zumindest von weniger Fleisch ernährt. Wohingegen viele (ein)gebildete Männer ab einem gewissen Alter nur noch (ICH ICH ICH und Leute mit der selben Meinung) ernst nehmen. Da irgendwelche monarchischen Ansätze zu unterstellen ist beim größten Teil der Vegetarier / Veganer völlig daneben. Die meisten fangen vielleicht mal eine Diskussion an (beim Essen :) ) aber missionarischer Eifer ist da selten dabei.


@Tyrolens

Die allgemeingültige Aussage, dass Veganer generell gegen Tierhaltung sind kann ich nicht ganz nachvollziehen. Es gibt strikte Veganer & Tierschützer die sich sicher gegen jede Form von Tierhaltung stellen. Genauso gibt es jedoch Veganer mit eigenen Haustieren und auch da gibt es nur wenig Aktivisten, die ihre fleischfressenden Tierchen auf vegane Ernährung umstellen. Dabei darf man aber NIE vergessen, dass keiner dieser oft krassen Strömungen die Mehrheit stellt. Das Gepolter mit Pauschalaussagen sollte man sich bei solchen Diskussionen sparen, damit blockt man die Diskussion nur und baut Gruselbilder anhand von Beispielen von Minderheiten auf.


Die Anforderung an die Wertigkeit von Proteinen ist bei Sportlern, Kindern und hart arbeitenden Menschen gleich, maximal unterscheidet sich die Menge und die Verteilung des Bedarfs einzelner, essentieller Proteine bei diesen Gruppen, was aber innerhalb einer gezielt veganen/vegetarischen Ernährung bzw. mit einer Ernährung mit für unsere breiten sehr wenig Fleisch problemlos möglich ist. Ein sehr hoher Bedarf an hochwertigen Proteinen kommt normalerweise erst zustande, wenn wirklich extreme Belastungen vorliegen. Also Belastungen extremer Form wie es sich manche Bodybuilder, Ausdauerfetischisten etc. auferlegen. In der Arbeitswelt sind solche Belastungen in unseren Breiten hingegen kaum zu finden. Bei diesen Extrembeispielen (wieder krasse Minderheit) schädigt die entsprechende Tätigkeit jedoch den Körper (beispielsweise Muskeln) und das Ausheilen kann mit entsprechend passender Proteinzufuhr begünstigt werden. Über die Sinnhaftigkeit durch "Sport" den Körper zu schädigen, anschließend durch Präperate das Ausheilen zu optimieren um anschließend den Körper wieder zu schädigen... kann man sich dann wieder streiten. Als Allgemeinaussage sollte man sich das aber wieder klemmen. Denn "normale" Sportler die schlauerweise mit weit geringerer Intensität trainieren brauchen kaum eine deutlich gesteigerte Zufuhr von höherwertigen Protinen. Diese könnten zwar das Muskelwachstum durchaus etwas beschleunigen, der Sinn und Zweck ist in meinen Augen jedoch wieder diskussionswürdig.

Extensive Weidehaltung ist weit weg von billig, da die Arbeitsintensivität enorm gesteigert wird und die hochproduktiven Rassen für Freilandhaltung meist nicht geeignet sind. Real ist das eine Kostenexplosion in der Herstellung und wenn Massentierhaltung wegfällt auch eine enorme Verknappung am Markt mit entsprechendem Einfluss auf die Kosten für den Endverbraucher.
Genau deswegen wurde die Massentierhaltung eingeführt, es ist billiger & Produktiver.

Was meinst du mit Kohlenstoffbilianz? Kohlenstoff der Pflanzen wird in Form von CO2 aus der Luft und nicht dem Boden gewonnen. Mineralien und Stickstoffquellen im Boden sind wichtig sowie eine gescheite Wasserzufuhr (hier hilft lockerer Boden und durch organische Restbestandteile lässt sich Boden durchaus auflockern, das Einflügen von Pflanzenbestandteilen machts jedoch genauso gut).
 
Proteine sind nicht Proteine. Die in Weizen sind eher schlechter Qualität...

Landwirtschaft ohne Tierhaltung ist nicht so ohne weiteres möglich.
Zumindest müssten Vegane ganz stark für die Verwendung von Klärschlamm als Dünger eintreten.
Tierhaltung will ich nicht. Und diesen kontaminierten Duenger, Mist, Klaerschlamm auch nicht. dafuer gibt es die bio vegane Landwirtschaft.

aber immer erst, wenn sich die veganer oder Vegetarier erstmal fürchterlich aufgeregt haben: über das, was auf MEINEM teller ist, über die Haltung von den armen viecherln, über die schlachtung (mein Gott, da könnte man ganz bücher drüber schreiben) ...
erst nachher bekommen sie die Rechnung präsentiert. und die ist dann halt in form von: auf die schaufel nehmen, mißachtung, Einschätzung psychatrie oder nicht? - je nach dem, wie das gegenüber drauf ist.
und sehr, sehr oft sind Frauen für dieses missionarische halt sowas von anfällig.
weiß auch nicht, warum ...
Leider sind viele Frauen eher der vegetarischen Mission verfallen und nicht der veganen. Konsequent ist nur vegan.

Du deutest das negativ, ist ja klar. Frauen sind `anfaellig` fuer das Erkennen von schlechter Haltung, Ausbeutung, Mord etc. Das schwache Geschlecht halt, nicht wahr?
 
@Tyrolens
Die allgemeingültige Aussage, dass Veganer generell gegen Tierhaltung sind kann ich nicht ganz nachvollziehen.

Ist aber so. der Veganismus hat seinen Ursprung im Antispeciismus. Du würdest doch auch keine Menschen essen.

Die Anforderung an die Wertigkeit von Proteinen ist bei Sportlern, Kindern und hart arbeitenden Menschen gleich, maximal unterscheidet sich die Menge und die Verteilung des Bedarfs einzelner, essentieller Proteine bei diesen Gruppen, was aber innerhalb einer gezielt veganen/vegetarischen Ernährung bzw. mit einer Ernährung mit für unsere breiten sehr wenig Fleisch problemlos möglich ist.

Natürlich kann man viel Soja essen oder synthetische Ware zuführen, wie auch beim Vitamin B.

Extensive Weidehaltung ist weit weg von billig, da die Arbeitsintensivität enorm gesteigert wird und die hochproduktiven Rassen für Freilandhaltung meist nicht geeignet sind. Real ist das eine Kostenexplosion in der Herstellung und wenn Massentierhaltung wegfällt auch eine enorme Verknappung am Markt mit entsprechendem Einfluss auf die Kosten für den Endverbraucher.
Genau deswegen wurde die Massentierhaltung eingeführt, es ist billiger & Produktiver.

Mit Verlaub, ich betreue eine Menge Betrieb, die extensive bis intensive Weidehaltung betreiben und die blasen jeden Intensivtierhalter betriebswirtschaftlich so was vom Tisch. Und zwar gerade von der Kostenseite her, was ja auch recht einfach nachvollziehbar ist.


Was meinst du mit Kohlenstoffbilianz? Kohlenstoff der Pflanzen wird in Form von CO2 aus der Luft und nicht dem Boden gewonnen. Mineralien und Stickstoffquellen im Boden sind wichtig sowie eine gescheite Wasserzufuhr (hier hilft lockerer Boden und durch organische Restbestandteile lässt sich Boden durchaus auflockern, das Einflügen von Pflanzenbestandteilen machts jedoch genauso gut).

Eben nicht. Der Punkt ist: Wir brauchen mehr Humus im Boden und Humus entsteht aus organischen Verbindungen wie Lignin, (Hemi)zellulose usw. Der schnellste Weg, diese Verbindungen im Rahmen des Ton/Humus-Komplexes verbaubar zu machen, ist der durch den Wiederkäuer. Dasselbe gilt übrigens auch für Nährstoffe. N, P und K aus tierischen Ausscheidungen ist perfekt zur Pflanzenernährung geeignet. Das bekommst du mit Mineraldünger nie so hin. Und auch mit Zwischenfrüchten nicht, bzw. kannst du das schon machen. Dauert halt dann ein paar hundert bis tausend Jahre. ;)
 
Mir ist bis heute nicht klar, warum Veganer die tierische Zelle als ethisch minderwertig betrachten, wohingegen es anscheinend jede tierische Zelle zu schützen gilt... Dies zu unterscheiden macht IMHO null Sinn!!
Just my 5 Cent - als Biologe...
 
Ganz einfach erklärt: Die Bewegung entstand, wie ich schon schrieb, aus rein ethischen Überlegungen. Erst als der ideologische Kampf kam, wurde auf pseudorationale Argumente zurück gegriffen.
Es ist quasi die Kehrseite des Siegeszugs der Wissenschaft, dass heute jeder sich dazu bemüßigt sieht, mit Wissenschaftlichkeit hausieren zu gehen. Richard Faynman nannte das cargo cult science.
 
Wenn ich diese geistreichen kommentare Lese. Ich bin jetzt 28 und esse seit nunmehr 18 Jahren kaum noch Fleisch, weil es mir einfach nicht schmeckt. Ich esse vielleicht einmal im Monat Fisch und sonst Käse. Eigentlich müsst ich schon tot sein. :daumen:
 
Fisch = Sünde!
Käse = Wie kannst du nur?! Es gibt doch tollen, industriell gefertigten Analogkäse!!! Da muss keine Kuh leiden, und der ist soooooo lecker... (ich muss gleich kotzen, wenn ich an das Zeug denk!)
 
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