Alles sehr interessant. Mittlerweile und mit etwas Übung lässt sich ein Airshaft sehr schnell wechseln. Die Hersteller könnten Airshafts mit unterschiedlich großen Positiv / Negativ Volumen anbieten, statt Volume Spacer.
Eine Frage die mich sehr beschäftigt und ich nicht verstehe warum es dafür keine einfache Lösung gibt, ist die Absenkbarkeit. Ab und an muss ich mit meiner 180er Gabel auch mal Hochtreten. Das Talas und Dual Air Nachteile in der Performance haben ist klar. Warum baut man nicht einfach einen Zugstufen Lockout? Einfach Zugstufe zu und Gabel runterfedern. Für lange Anstiege kann ich mit Starrgabelfeeling bzw. Hardtailfeeling gut leben. Ich denke mir das es vielen so geht. So ein Zugstufen Lockout dürfte technisch simpel sein, keinen Einfluss auf die Performance, bzw. das Gewicht haben, oder?
Wenn du Zugstufenlockout bei deiner Gabel bieten würdest, könnte ich mir vorstellen sie mir zu leisten - das wären neben der super Bergabperformanz (Hörensagen), eine sehr sinnvolles Alleinstellungsmerkmal, zumal mit Zugstufenlockout deutlich mehr Absenkung als die mickrigen 30 mm drin wären.
da du mich zitiert hast darf ich mir hoffentlich erlauben, ein paar Gedanken dazu loszuwerden:
Zugstufenlockout ist nicht so einfach wie man denkt.
Z.b in meinem System geht es gar nicht, da ich ein halboffenes Ölbad habe, und dort ein Entlüfterlöchlein ist, weswegen es nicht funktionieren würde. das betrifft aber nur mein System. Bei der Charger z.B. wäre es theoretisch möglich, allerdings in der jetzigen Bauart nur von unten erreichbar, weil die Zugstufe am unteren Teil sitzt. Das könnte man natürlich umdrehen, und hätte dann mehr ungefederte Masse was man auch wiederum nicht will.
Von der technischen Seite:
Zugstufenlockout belastet die Bauteile enorm. Man muss sich vorstellen du wiegst 130kg und pumpst die Gabel auf xxx PSI auf. die Dichtungen, Kolben, Kolbenstangen müssen extrem stabil ausgeführt werden. Der Druck in der Dämpfung steigt brutal an, das Dämpfungsgehäuse muss dem enormen Druck standhalten können. Wenn du gelockt fährst hast du eine ziemliche Dauerbelastung auf das Ding, es soll ja nicht nach 10 Jahren puff machen und alles ist kaputt.
Zudem: wenn du auch nur eine kleine Leckage hast, wird das vom Kunden nicht akzeptiert, 100% Dichtheit ist immer sehr schwer erreichbar, vorallem bei einem dynamischen System. Ein Mangel würde von den meisten Kunden sofort reklamiert, auch nach 10 jahren ist der Kunde "not amused" wenn die Gabel wieder langsam hochkommen würde.
Von der phsychologischen Ebene:
Das war ja damals beim ECC auch der Fall, und zwar wurde von den Medien(und sicher auch von den Kunden) bemängelt, dass die gabel sehr bockig im abgesenkten Zustand ist. Als Antwort darauf wurde ETA entwickelt, welches mit einem Restfederweg von rund 30mm funktioniert hat. ist auch absolut nachvollziehbar, man fährt dann sonst mit einer Starrgabel rum. das hat bei jeglichem Uphillszenario nachteile, außer auf Straße. Dann wird das ganze schon wieder so komplex intern, die Defektanfälligkeit steigt weiter, "einfach" ist dann nix mehr.
Zudem kommt dazu, dass die Geometrie vom Bike verhunzt wird. Natürlich kannst du auch "nur ein bisschen" einfedern, aber bei einem Schlagloch gräbt sich die Federgabel dann imme rweiter rein,dann müsste man aufmachen und von neuem beginnen.
Klar könnte man sagen "jeden den es stört der muss es ja nicht benutzen". Aber so überlebt man nicht im Geschäft. Wenn die Absenkfunktion nicht perfekt funktioniert wird man in den Erfahrungsberichten vernichtet und das wars dann. Und auf der anderen Seite rentiert es sich ja auch nicht, ein Feature einzubauen, das nur 5% der Fahrer nutzen. Dann kann mans auch gleich lassen
Ich denke die Nachteile überwiegen die Vorteile deutlich, weshalb es eine logische Konsequenz ist, dass es ausgestorben ist.