Kann man mit einem ausgewogenen Enduro als Allrounder glücklich werden?

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Hallo,

nach 10 Jahren wird bei mir mal wieder ein neues Rad fällig. Mir ist dabei bewusst, dass ein AM wie das Hugene in Kombination mit einem Freerider für mich am besten geeignet wären, allerdings gehöre ich zu den Geringverdienern und kann mir das Hobby bei den heutigen Preisen im Grunde überhaupt nicht mehr leisten. Mehrere Räder sind also leider nicht drin.
Gesucht wird deshalb ein "bezahlbares" und langlebiges Rad, das einen guten Kompromiss beider Welten darstellt.
Ich habe 18 Jahre Erfahrung im MTB-Sport und natürlich auch sämtliche Schutzausrüstung. Ein Profi bin ich keiner, aber durchaus dazu in der Lage so ein Gerät "artgerecht" zu betreiben.

Budget: max. 5000€
Größe: 178cm
SL: 83cm
fahrfertiges Gewicht: 75-100kg, meist 80-85kg.
Einsatzgebiet: (Home)trails, Alpintouren, BBS, Alpencross, Enduro, Bikeparks*

*Mit Bikepark sind härtere Strecken in höheren Geschwindigkeiten gemeint.
5m Drops und Monster-Jumplines muss das Rad aber nicht können.

Anforderungen:

Rahmen:
  • ausgewogene Geometrie
  • gute Uphilleigenschaften, auch bei 20%+ (für diese Kategorie)
  • stabil (idealerweise mit Bikeparkfreigabe)
  • langlebige Lager
  • Platz für min. 700ml Trinkflasche (ja, mir ist das wichtig)
  • nicht allzu lang, sondern einigermaßen wendig
  • Tretlager nicht zu tief
  • kein Knick im Oberrohr
  • Alu/CF egal, sofern nicht zu schwer
  • ISCG-Aufnahme bzw. Kettenführung/Bashguard
  • starker Lenkeinschlag möglich (Spitzkehren --> kein Knock Block)
  • sollte noch halbwegs einfach in den Manual zu bekommen sein

Fahrwerk:
  • flexibel anpassbar, da breites Einsatzspektrum und stark schwankendes Gewicht
  • eher straff und poppig, aber dennoch ausreichend soft für harte Downhill-Pisten
  • sollte sowohl bei hohen als auch niedrigen Geschwindigkeiten funktionieren
  • gerne mit Lockout oder hohem Antisquat im SAG-Bereich
  • Reserven für versemmelte Linienwahl/Sprünge

Bevorzugt
  • leiser Freilauf mit feiner Rasterung
  • Formula oder Shimano Bremsen
  • Shimano Schaltwerk mit XT Schalthebel
  • kein "Kofferraum" im Rahmen
  • in der Regel die kleinere Größe
  • hydraulische Sattelstütze inklusive

Meine größte Sorge ist, dass mir zu viel Federweg abseits der richtig harten Strecken/Sprünge den Spaß am Fahren versaut oder ich nach 1000-1500hm Auffahrt so platt bin, dass ich die Abfahrt dann vorsichtshalber eh langsam fahre. Andererseits weiß ich, dass ein "kleines" Bike in so manchen Fällen einfach zu wenig sein und mich limitieren wird, auch wenn die Dinger mittlerweile echt potent geworden sind. Und ständig ein dickes Bike leihen/mieten zu müssen bin ich mittlerweile einfach Leid.

Was meint ihr, ist das machbar und was würdet ihr dafür empfehlen?


PS: modern=besser trifft bei mir nur bedingt zu
 
Also deine Threadfrage kann man mit ja beantworten. Mit einem modernen Enduro kannst du ziemlich viel fahren und vieles macht mit dem Rad auch Spaß.

Zu deinen Kriterien: der Markt ist so groß, da wirst du hier jetzt ewig viele Vorschläge hören, da jeder jetzt sein Bike empfiehlt. Les die aktuellen Endurothreads hier durch und du kannst bestimmt deinen Favoritenkreis schonmal einschränken
 
Wie wäre ein All mountain mit Abfahrtslastiger Geo?
Kandidaten waren z.b. Norco Sight, Transition Sentinel, Specialized stumpi EVO oder Canyon Spectral.

150mm Heck FW und flacher LW sollte für alles was du beschrieben hast gut funktionieren und trotzdem etwas spaßiger auf leichteren Strecken sein als z.b. ein Transition Spire.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich denke schon, mir würde mein Enduro (RAAW Madonna) als einziges Rad reichen, hab noch ein Enduro-Hardtail (Pole Taival) als Ersatzrad und zur Abwechslung, könnte darauf aber auch verzichten.

Mehr Federweg wiegt jetzt mal ansich nicht mehr, und die Hinterbauten sind schon sehr effizient. Auch spielt das Gewicht im Uphill eine eher untergeordnete Rolle. Mit vergleichbaren Aufbau und besonders bei gleicher Bereifung fällt für mich der Unterschied zwischen dem 160/170mm Madonna und dem 0/150mm Taival im Uphill erstaunlich gering aus, meine Tagesverfassung macht da sicher einen größeren Unterschied.

Das Fahrwerk kann man je nach Bedarf ja auch straff abstimmen, dann nutzt man den vollen Federweg zwar vielleicht nicht mehr, aber hat mehr Gegenhalt und das Rad wird lebendiger. Bin auch 178cm, mit der Größe stehst du ja meist zwischen Medium und Large, wenn du ein wendiges Bike willst, dann nimm tendentiell wie du schreibst ein Medium als die kleinere Größe, eventuell kombiniert mit 50mm-Vorbau und 30-50mm Riser-Lenker, das schafft etwas Platz und gibt Sicherheit im steilen Gelände.

Was für mich auch für ein Enduro spricht sind die flachen Lenkwinkel, auch wiederum fürs steile und technische Gelände. Die gibt es bei den Trail-Bikes zwar auch ab und an, da ist die Auswahl aber schon recht dünn (z. B. Privateer 141 oder Specialized Stumpjumper Evo).

Das Madonna würde zwar die ausgewogene Geometrie, Langlebigkeit und guten Lager abhaken, leicht ist es aber nicht und das Tretlager auch recht tief. Mal 50-100 Höhenmeter tragen sind in Ordnung, für richtiges BBS würde ich mir auch was leichteres anschaffen.

Schau dir vielleicht mal das Last Coal an, das ist da vergleichweise deutlich leichter.

Bezüglich der Flasche kann ich dir Fidlock mit der YT Thirstmaster 5000 empfehlen, die hat etwas über 800ml, ist recht breit und geht sich damit in vielen Rahmen aus wo sonst Flaschen mit ähnlichem Fassungsvermögen nicht mehr passen.
 
Alpintouren, BBS,
Schau dir mal das Last Glen an, denke das kommt deinen Vorstellungen am nächsten
https://www.mtb-news.de/forum/t/der-last-bikes-thread.793062/
Glaube die Clips von dem User sagen genug aus zu dem Thema BBS

Meine größte Sorge ist, dass mir zu viel Federweg abseits der richtig harten Strecken/Sprünge den Spaß am Fahren versaut oder ich nach 1000-1500hm Auffahrt so platt bin, dass ich die Abfahrt dann vorsichtshalber eh langsam fahre
Von einem 16kg Ballerbike würde ich dir für einen so breitbandigen Bereich abraten.

eher straff und poppig, aber dennoch ausreichend soft für harte Downhill-Pisten
Bin mir jedoch nicht sicher ob das Glen straff und poppig ist.

  • leiser Freilauf mit feiner Rasterung
  • Formula oder Shimano Bremsen
  • Shimano Schaltwerk mit XT Schalthebel
  • kein "Kofferraum" im Rahmen
  • in der Regel die kleinere Größe
  • hydraulische Sattelstütze inklusive
Kannst bei Last selbst konfigurieren. Würde schauen dass z.B. die 350 Naben nimmst und mit einem 54th Ratchet upgraden. Kannst mit etwas Fett angenehm leise tunen. Ich mag auch leise Naben und hab es genau die Konfig so im Einsatz.
 
+1 für ein leistungsfähiges Trailbike.

Oder du schaust dir bei Pyga das Hyrax/Slakline an, das kann beides sein (zwei Dämpferlängen/Gabellängen) und funktioniert in beiden Setups wirklich gut.
 
Hi,
die Frage nach dem Glück mit einem passenden Enduro als Allrounder würde ich wie die Kollegen klar mit ja beantworten! Bergauf 1500-2000 hm sind da je nach Kondition gut machbar.
Werfe noch das Orbea Rallon (auch das 2020er ohne Koffer) und das Propain Tyee in den Ring. Gehen beide gut bergauf, Konfiguration möglich und v.a. das Rallon relativ leicht.
 
Einsatzgebiet: (Home)trails, Alpintouren, BBS, Alpencross, Enduro, Bikeparks*

*Mit Bikepark sind härtere Strecken in höheren Geschwindigkeiten gemeint.
5m Drops und Monster-Jumplines muss das Rad aber nicht können.
Das sowie die von dir aufgezählten Anforderungen passen doch ganz hervorragend zu einem modernen Enduro :daumen:

Innerhalb deines Budgets bieten die großen Versender wie YT oder Propain natürlich viel für's Geld.
Ich persönlich würde bestellen:
Tyee CF als 29er in Gr. M mit Lyrik/Deluxe Select+ Fahrwerk, Newmen SL A 30 LRS mit leisen Fade Naben, Cura4 Bremse, Bikeyoke Dropper und GX Eagle Antrieb. Läge bei rund 4.800€.

(Ja, das ist jetzt Sram statt Shimano, aber wenn das der einzige Kompromiss ist könnte man den sicher eingehen. Oder halt GX verkaufen und XT verbauen).

Davon abgesehen würde das Bike so ziemlich alles erfüllen was dir vorschwebt.
 
Aber würde man mit einem Allrounder als Enduro glücklich?

Wäre es nicht sinnvoller, das auf zwei Bikes zu teilen, mit weniger Bling Ausstattung, ggfs zB mit gebrauchten Teilen ein Trail hardtail?
 
Aber würde man mit einem Allrounder als Enduro glücklich?
Klar. Lieber ein richtig gutes Bike als zwei mittelmäßige. Zumindest für die oben beschriebenen Anwendungsfälle. Und viel unnötiges Bling-Bling gibts für 5.000 ohnehin nicht.

Ich selbst bin mit meinem Tyee als Allrounder jedenfalls super zufrieden, fahre damit Trailtouren, bin gelegentlich im Bikepark und für den nächsten Alpencross wird es auch perfekt passen.
 
Der Einsatzzweck "Enduro" ist besonders bei Lenkwinkel, Federweg, Bremsen und Reifen relevant

Lenkwinkel zB 64 kann man sich für Touren dran gewöhnen, Federweg 160-180 auch selbst wenn Sprints mühselig werden. Bremsen, geschenkt.

Aber Bereifung?
Gibt ja Leute, die fahren DD oder SG in Maxxgrip oder Supersoft auch im Alltag. Mit Inserts. So trainiert wäre ich aber nicht.
Das bedeutet somit für "Enduro Touren" immer Kompromisse.
 
Der Einsatzzweck "Enduro" ist besonders bei Lenkwinkel, Federweg, Bremsen und Reifen relevant

Lenkwinkel zB 64 kann man sich für Touren dran gewöhnen, Federweg 160-180 auch selbst wenn Sprints mühselig werden. Bremsen, geschenkt.

Aber Bereifung?
Gibt ja Leute, die fahren DD oder SG in Maxxgrip oder Supersoft auch im Alltag. Mit Inserts. So trainiert wäre ich aber nicht.
+1

Bin jetzt im Alltag immer DHR mit EXO+/DD gefahren. Gerade die Asphaltabschnitte waren da eine ziemliche Qual.
Wechsle jetzt auf Wolfpack Enduro/Trail.

Sollte ich mal in härteren Gelände gehen, zieh ich die Maxxis wieder auf.
 
Aber Bereifung?
Gibt ja Leute, die fahren DD oder SG in Maxxgrip oder Supersoft auch im Alltag. Mit Inserts. So trainiert wäre ich aber nicht.
Würde ich dem Einsatzbereich anpassen, zweiter Satz Reifen und fertig.

Ich würde etwas breitbandiges nehmen, oberes Ende sowas wie das Tyee, fast lieber aber etwas strafferes wie eine Sentinel.
 
Ein zweiter Laufradsatz kann schon sehr sinnvoll sein wenn man mit einem Bike sowohl harte strecken als auch lange Touren ohne großes Gelände fahren will.

Sollten nur lange Touren mit hartem Gelände auf dem Plan stehen hilft ein zweiter lrs allerdings nicht.
 
Servus Jungs und nicht anwesende Damen,

danke für die zahlreichen Antworten, die ja doch näher beieinander liegen als erwartet. Da wird wohl eine etwas längere Antwort nötig.
Ich habe mich natürlich vor diesem Thread schon etwas mit dem Thema auseinandergesetzt, sodass mir die genannten Modelle auch fast alle bekannt sind. Vieles davon gefällt mir auch richtig gut, ist aber entweder nicht (rechtzeitig) lieferbar oder liegt bei "vernünftiger" Ausstattung deutlich über Budget.

@hans7 Der Markt hat tatsächlich einiges zu bieten, allerdings schrumpft die Auswahl leider erheblich, wenn man im Budget begrenzt ist und das Rad bis spätestens Juli fahren möchte. Da bleibt im Grunde kaum noch was übrig. Wenn mir jemand, der seit 2003 hier angemeldet ist sagt, dass ein Enduro passt, beruhigt mich das aber schonmal.

@Maffin_ Was heute alles zum Bereich AM gezählt wird ist schon verrückt, wenn man da mal 10-15 Jahre zurück blickt. Von den genannten Bikes läge wahrscheinlich höchstens das Canyon Spectral im Budget. Da muss man sich bei Verfügbarkeit aber benachrichtigen lassen. Angemeldet habe ich mich dort schon länger, aber ob ich dann auch eines erwischen würde ist halt die Frage. Ansonsten für den Preis sicher kein schlechtes Rad, das in Größe M ausnahmsweise sogar mal perfekt passt. Ist halt Canyon, aber was solls.

@aibeekey Scheint als wurde das Reign überarbeitet oder neu aufgelegt und ich habe das ganz verpasst. Jedenfalls habe ich es als bockhässlich sehr speziell in Erinnerung und irgendwann mal aufgrund des Knicks im Oberrohr und der Lackierung ausgeschlossen. Sieht jetzt besser aus und werde ich mir mal näher ansehen. Danke.

@The-Ninth Das Madonna V2 gefällt mir optisch schon seit der Vorstellung extrem gut. Ich wollte es mir beinahe mal kaufen, habe es dann aber ausgeschlossen, da es mir doch zu abfahrtslastig ist und mich auch das von dir genannte, tiefe Tretlager deutlich stören würde. Der Tipp mit der Fidlock-Flasche ist aber notiert. :daumen:

@Cpt_Oranksch Dem bin ich mir bewusst und das ist durchaus in Ordnung, solange die Kompromisse nicht zu groß werden. Ich erwarte von dem Rad aber weder eine XC-Gazelle noch eine DH-Rennmaschine und hoffe, dass ich dann zumindest halbwegs zufrieden bin.
Zum Dash: ich finds immer ziemlich cool, wenn man sich die RAL-Farbe selbst aussuchen kann. Bei Alutech geht/ging das ja sogar mal mit Pulverbeschichtung und obwohl ich absolut kein Freund von Knallfarben bin, sieht das teilweise schon richtig geil aus. Das Dash liegt übrigens 1000€ über Budget.

@Orby Ja, die Jungs sind schon gut unterwegs. Der Alltag für das neue Radl wird das aber nicht werden, auch wenn es hin und wieder vorkommt. Dieses Jahr wird es aber z.B. überhaupt nicht vorkommen, da ich aktuell einfach zu fett bin. :) Aber wenn wir schon dabei sind .. welche Laufradgrößen fahren die denn dort? Ich habe noch etwas Bedenken bezüglich eines 29" HR.
Das mit dem Fett im Freilauf mach ich auch immer, hab dabei aber immer etwas Sorge, dass er dadurch irgendwann mal durchrutschen könnte, weil die Sperrklinken kleben bleiben. Bisher gings immer gut.
Die Last Bikes waren bei mir tatsächlich in der engeren Auswahl. Leider sind sowohl Glen als auch Coal in meiner Größe vollständig ausverkauft ..

@hansmeier2018 Ja, sorry für die vielen Wünsche. Ich dachte mir halt besser zu präzise beschreiben als dann kreuz und quer Vorschläge zu erhalten, die nicht passen. Hat ja auch recht gut funktioniert. Aber irgendwann hab ich dann doch aufgehört zu sehr ins Detail zu gehen, weil es mir selbst zu unrealistisch erschien ;).
Das Transition Spire ist mir glaube ich - unabhängig vom Preis - fast schon eine Nummer zu dick, ähnlich wie das Orbea Rallon oder Radon Swoop. Ich weiß wirklich nicht ob ich eine 38er Gabel brauche. Kann mich natürlich auch täuschen. :confused:
Das Capra habe ich auch eher als Parkbike in Erinnerung, sieht man dort zumindest regelmäßig. Meinst wirklich, dass das passt? Scheint aber leider eh ausverkauft bzw. noch nicht verfügbar zu sein.

@Lord Shadow Das kenne ich noch gar nicht, muss ich mir mal näher ansehen. Das neue Scor kann ja auch zwei verschiedene "Längen". Aber bevor ich da Dämpfer/Gabel ständig tausche, würden es wohl doch eher zwei Bikes werden, zumal die Fahrwerke auch nicht mehr ganz günstig sind. Ein potentes Trailbike oder eben "normales" Enduro passt wahrscheinlich beides bzw. ist doch irgendwie eh das gleiche.

@wegfuchs Ist das Rallon tatsächlich mit dem Tyee vergleichbar? Muss mir das alte mal ansehen.


@cxfahrer Die Frage ist für mich recht einfach zu beantworten. Ja, ich hätte natürlich gerne 2-3 Räder, aber die müssten dann halt auch entsprechend was taugen. Das ist für 5000€ bei den aktuellen Preisen leider auch gebraucht schwer möglich, insbesondere wenn man gerne mal wieder aktuellere Technik haben möchte.

Ein Hardtail ist für Marathon, Tour, XC und Dirt wirklich prima, aber mit den Trail-HT Dingern kann ich absolut nichts anfangen. Das ist für mich der Segway unter den Rädern. Hin und wieder echt spaßig zu fahren, aber wer sich sowas als ernsthafte Lösung fürs Gelände zulegt ist selber schuld. Und wer damit Fullys jagt, der verbläst mit seinem Golf auch Porsches an der Ampel. Ist halt so ein Foren-Ding, aber jedem das Seine. ;)

Zur Bereifung: ich bin (bisher) noch altmodisch mit Schlauch unterwegs, deshalb ist es kein großer Stress den Mantel hin und wieder zu wechseln. Man weiß ja vorher schon ungefähr was man fährt und kann dann entscheiden ob man besser wechselt oder es auch so geht. Ich hab aber auch kein Problem auf einem XC-Rad einen DHR zu fahren oder auf einem Enduro einen Crossking, wenn es sein muss. Hab ich sogar beides schon gemacht. :D Wenn ich auf tubeless umsteigen sollte kann es schon sein, das noch ein zweiter LRS kommen wird. Dein Einwand bezüglich der Bereifung ist berechtigt, kenne ich selbst zu gut.


@The-Ninth @samilio Danke für die Bestätigung.

Da das Tyee jetzt doch öfter fiel, seit längerem in der engen Auswahl und mehr oder weniger auch das einzige Modell ist, welches sich auch bestellen lässt, setze ich das mal ganz nach oben auf die Liste.
Ich Trottel hätte es wohl schon damals mit 16% Mwst. bestellen sollen, aber ich hatte irgendwie gehofft, dass die Kinderkrankheiten noch beseitigt werden und es 2021/2022 zumindest neue Farben oder eine Mullet-Version gibt. Stattdessen gab es lediglich zwei Preiserhöhungen und alles ist beim Alten, sodass meine ursprünglich geplante Konfiguration jetzt 800€ teurer ist :wut:.

Das Rad ist qualitativ scheinbar auch eher im unteren Bereich anzusiedeln.
Das Problem mit der Zugverlegung ist bis heute noch nicht gelöst.
Der Kettenstrebenschutz scheint zu hart und damit laut zu sein.
Die Dirtshields sind mehr Marketing und haben keinen echten Nutzen. Ich gehe davon aus, dass die zukünftig eingesetzten Edelstahllager die Haltbarkeit eher noch verschlechtern werden. Das nervt mich jetzt schon, weil mein aktuelles Rad mittlerweile den 4. Satz Lager hat und es jedes mal Mist war, die zu tauschen.
Die Farben/Lackierungen gefallen mir leider alle überhaupt nicht.
Die Alu-Version ist 1kg schwerer, was im Kombination mit den lieblosen Schweißnähten dafür spricht, dass man die Alu-Version einfach nur hingerotzt hat. Das macht es schwierig sich nicht für CF zu entscheiden, denn 1kg ist schon ein Haufen Zeug. Bei CF scheint der Hinterbau bei Querbelastung aber wiederum extrem zu flexen und teilweise sogar zu knacken, weil die Verstrebung fehlt.

Scheinbar muss man heute mit solchen Mängeln leben, wenn man "nur" 5000€ zur Verfügung hat. Vielleicht mache ich mich da aber auch zu verrückt und in Wirklichkeit ist das alles gar kein Thema.
Die SRAM Schaltung ist weniger das Problem, damit kann ich leben. Ich mag den XT-Schalthebel nur lieber.

Es gibt natürlich auch Dinge, die für das Tyee sprechen, sonst wäre es nicht in der Auswahl.
Mir ist z.B. recht sympathisch, dass dort noch keine 38er Gabel verbaut wird.
Wenn man den Berichten glauben kann, ist es auch kein typisches Bügelenduro und geht prima bergauf.
Außerdem lässt sich einiges Konfigurieren und es hat eine offizielle Bikeparkfreigabe. Passt.


Thema Fahrwerk:
Neuerdings gibt es das Rad auch mit Formula-Fahrwerk. Da hatte ich kurz überlegt ob das mit den verschiedenen CTS Einsätzen vielleicht was für mich wäre? Aber ich müsste wohl mindestens zwei Federhärten kaufen, deshalb denke ich, dass Coil zu unpraktisch und unflexibel ist. Allerdings liest man ja häufig, dass das Tyee nur mit Coil richtig gut funktionieren würde und es für Air Shock deutlich besser geeignetere Räder gäbe. Ist da was dran?
Wenn man HSC/HSR einstellen möchte, scheint man um das teure Fox Factory wohl nicht herumzukommen. Ist wohl am flexibelsten, wenn man verschiedene Setups auf einem Rad fahren möchte. Eigentlich habe ich mit Fox auch wirklich gute Erfahrungen bezüglich Zuverlässigkeit und Langlebigkeit gemacht. Ich bilde mir auch immer ein, dass ich bei Fox etwas besseres Feedback vom Untergrund bekomme als bei Rockshox, aber das kann natürlich auch Einstellungssache sein. Das einzige was mich an Fox stört ist der mittlerweile unverschämte Preis. Taugt die Lyrik denn, wenn man hin und wieder auch >90kg kommt? Man Körper kann über die Jahre nämlich alle erdenklichen Formen einnehmen. Vom Marathon-Spargeltarzan zum muskelbepackten Bodybuilding-Hulk zurück zum Fitness-Athleten bis hin zum fetten Couch-Potato. Und das dann jeweils mit/ohne Gepäck. Das muss das Fahrwerk alles können, weil auf dem Bike bin ich eigentlich immer und überall unterwegs. :)

Thema LRS:
Die Newmen SL A 30 (+450€) werden als Trail/Enduro geführt und sind "nur" bis 125kg Systemgewicht freigegeben. Dafür erhält man dann zwar 200g weniger rotierende Masse, scheinbar aber auch weniger Stabilität. Die günstigeren Evolution E.G.30 (+250€) sind dagegen bis 140kg und auch DH freigegeben. Die Grundausstattung NEWMEN Performance 30 scheint wiederum bloß andere Felgen zu haben, die aber auch bis 140kg halten. Laut der Propain-Website ist bei allen Laufrädern die Nabe NEWMEN Straightpull verbaut. :confused: Ob das die 450€ Aufpreis wirklich wert ist?
Solange ich nicht weiß, dass 200g weniger "besser gehen" ist der schwere LRS vielleicht gar nicht so schlimm. Und dann vielleicht besser den 1kg leichteren Carbon-Rahmen, den man beim Tragen durchaus merkt .. oder doch besser den leichten LRS? 🤔

Thema Laufradgröße:
Ich komme grundsätzlich mit 26"/27,5" besser zurecht, weil das Rad da eher das macht was ich möchte und es in sehr steilen Passagen und engen Kurven deutlich angenehmer und agiler zu fahren ist. Andererseits verfluche ich nach ungefähr jedem Italien-Urlaub meine 26" Laufräder und möchte danach sofort ein 29er haben. Aber immer wenn ich dann mal ein 29er gefahren habe, hat sich das irgendwie nicht richtig angefühlt. Ich weiß auch nicht ob ich dann jenseits von Sprüngen wirklich 170mm brauchen würde. Vermutlich kommt meine Vorliebe für kurze Bikes und kleine Laufräder daher, dass ich ursprünglich mal Dirt gefahren bin und das eben so gewohnt bin.
Gibt es hier denn jemand, der auf 29" umgestiegen ist und sich nicht daran gewöhnt hat bzw. das jetzt sogar richtig behindert findet?

Wirklich nicht mehr einfach heutzutage ein Rad zu kaufen. :ka:
 
Ausser der " 700ml Trinkflasche" würde ich sagen die Beschreibung passt exakt auf mein Spectral CF8 29er. Ich hab mir das Rad genau aus dem selben Grund wie du gekauft und es ist eben genau das. Kein Trailbike aber auch noch kein Vollgas Enduro. Man hat spass auf Flowtrails und auch auf Downhill Lines oder Jumplines. Touren gehen auch sehr gut und scheitern eher an den Reifen als am Rest. Fahrfertig mit Pedalen 14.5kg in Small bei mir.
XT Ausstattung und der Freilauf ist nicht zu hören. Was für mich ehrlich gesagt ein Kritikpunkt ist. Ich hätte gern ein bisschen Geräusch damit mich im Wald die Wanderer hören können und keine Herzinfarkt bekommen wenns verwachsen ist.
 
Servus ...
Ich komme grundsätzlich mit 26"/27,5" besser zurecht,...
Ich denke doch, ein Cube Stereo 170 wäre das Beste für dich. Andere fahren auch damit und werden dafür sogar bezahlt (Foto geklaut ;)):


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Ich nutze ebenfalls ein enduro für alles (Touren um die 1500hm bis Bikepark). In meinem Fall ist es ein nukeproof mega 21, welches ich auch auf flachen Passagen sehr spaßig/poppig finde und der Hinterbau auch viel Feedback gibt. Auch sonst passt es sehr gut auf deine Beschreibung. Ein tyee oder spectral ist aber sicherlich genauso gut geeignet und bezahlbarer.

Im Endeffekt würde ich bei deinen Ansprüchen einfach nur darauf achten, dass du bei der geo nichts extrem abfahrtslastiges aussucht. Sprich: nicht zu flacher lenkwinkel und am heck so um die 150-160mm. Dann auch darauf achten, dass du einen verhältnismäßig leichten laufradsatz nimmst und keine sackschweren dh Reifen draufhaust. Von coil würde ich auch eher absehen. Dann dürfte die Bude eine solide allzweckwaffe werden.
 
@ wurzelbehandelt:
Nein ich empfehle nicht mein Bike, benutze allerdings auch momentan eins für alles.
Bin allerdings etwas anders an das Thema rangegangen und habe vorab Prios gesetzt
da irgendwo mehr oder weniger Abstriche gemacht werden müssen.
Damit meine ich man FAST alles mit einem Bike, außer die extremeren wie DH und Dirt, machen kann.
Mit einem AM und entsprechende Skills kann man auf dem Flowtrailks im Park auch Spaß haben, nur meist ohne Freigabe. Man kann auch mit einem Enduro auf den Berg kommen, nur eben langsamer, das meine ich damit.
Ich finde man sollte die Prio entweder danach setzten was du am meisten fährst oder wo du am meisten Spaß hast.
Ein Bike das überall gleich gut geht ist glaube ich noch nicht erfunden, ich habe mich damals
für Prio Trails/Enduro und Park entschieden weil mir das am meisten Spaß macht, obwohl ich 25km mit Bike jeden Tag zum Büro knechte. Wenn es nach Kilometern und Zeit gehen würde müsste ich wohl Gravel fahren :D
So fluche ich halt wenn ich pendel und hab im Park und auf den Trails ein Grinsen im Gesicht.
Deshalb mein Tipp: Setzte Prioritäten und lebe mit Abstrichen, die sind unausweichlich.
 
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