Tach Kollegen!
Ich wohne zwar schon knapp 2 Jahre in Dresden, hab es aber noch nicht geschafft mal im Umland eine Tour zu starten.
Eigentlich bin ich 2-3 mal pro Woche in der Dresdner Heide unterwegs und langsam nervt es, immer das gleiche zu sehen

.
Könnte mir jemand ein paar Tipps zu schönen Touren (wenn möglich hoher Singletrail anteil) geben?
Würde natürlich auch die Ergebnisse in diesem Thread posten
Schonmal Danke und Grüße
don
Wenn du nicht gerade strickter Allein-Fahrer bist, dann schau einfach mal bei
cielab.org vorbei. Die Runden, die wir dort fahren, sind quasi nur geile Touren!
So, nun mal wieder ein Bericht von mir. Da in eben genanntem Forum gerade bisschen Sommerflaute herrscht, hab ich mein Bike mal mit in die Studentenbude nach Freiberg genommen. Neben ein paar Feierabendrunden werktags fuhr ich am Sonntag eine größere Runde.
Durchs Striegistal von Wegefarth bis Berbersdorf und zurück durch Muldental und Fürstenwald
Da ich den Tag zuvor in Dresden mit der Familie verbrachte und erst gegen Mittag wieder in Freiberg war, ging es erst nachmittags los.
Zunächst über breitere Wege durch den Freiberger Hospitalwald nach Kleinschirma und per Straße nach Wegefahrth, wo ein Feldweg ins enger werdende Tal der Striegis führt, die bis dahin aus der eher seichten Ortslage von Oberschöna kommt. Kaum begann der Wald, wurde es schon leicht trailig. Nach dem Überqueren der Wingendorfer Straße wurde der kleine Weg oberhalb des Striegistalwegs benutzt, versprach er doch netten Singletrail-Charakter und eine Treppenabfahrt am Ende. In Bräunsdorf traf ich auf die ersten Exemplare der Objekte, die im Striegistal besonders zahlreich vertreten sind - Rastplätze und heimatliche Erklärbär-Tafeln:
Weiter ging es nun erst einmal einen breiteren Weg. Die nächste Infotafel klärte über den Bergbau im Bräunsdorfer Revier auf. Im Wettstreit der Print-Farben hatten sich Gelb und Rot allerdings als wenig UV-resistent erwiesen...
Die Lage folgender Schutzhütte warf eine Frage auf: Flutschaden? Vandalismus? Oder etwa moderne Kunst?? ("Der berühmte Objektkünstler John Isaac Rosenstein möchte mit seiner Installation >Protection upside down< auf die Umwälzungen durch die Globalisierung aufmerksam machen" - oder so...

) Vermutlich doch Ersteres.
Unterhalb der Wiesenmühle wurde der Weg wieder zum schönen Trail. (Es gilt wieder: Von den Trails keine Bilder, da zu schön zum Anhalten - ich Egoist.

) Und dann kam es bei Mobendorf knüppelhart. Kaum noch als solcher erkennbar, verlief der Weg nun über einen immens dichten Wurzelteppich. Und ich dankte meiner
Sattel-Absenkung - sonst hätte mit dem Hardtail es Eiersalat gegeben.
Weiter bis Pappendorf wechselten sich nun breite Wiesenwege und schmale Hang-Trails ab. Eine feine Mischung. Nun wurde das Tal etwas weiter und es kam ein längeres Stück Wiesenweg.
Immer wieder luden Rastplätze zum verweilen ein; hier ein besonders umfangreicher:
Und auch die Erklärtafel durfte natürlich nicht fehlen, diesmal über Vööchl!
Der offizielle Striegistalweg wurde nun ein weiteres Mal verlassen, um eine Aussicht und die dahinter liegende Trailabfahrt anzusteuern. Wenn erstere weniger zugewachsen wäre, hätte man einen noch schöneren Blick auf... die Autobahn.
Und die Tafel dazu...
Dafür hielt die Abfahrt, was die Karte versprach. Sie rockte! Im weiteren Verlauf bis zur Berbersdorfer Talstraße zeigten sich immer wieder die Flutfolgen in Form von abgenagten Weg-Kanten in Flusskurven.
Obwohl nicht mehr zum Striegistalweg gehörend, musste die Püschmann-Höhe noch mitgenommen werden, erhoffte ich mir doch dort eine Aussicht auf den Zusammenfluss der beiden Striegis-Flüsse. Die stellte sich leider als nicht vorhanden heraus, da komplett zugewachsen. Immerhin informierte mich das nächste Schild über Nebensächlichkeiten...
Wie an der Belichtung zu erkennen, stand die Sonne inzwischen verdammt tief. Daher wurde nach der Abfahrt ins Tal der Kleinen Striegis (übrigens wieder kurz aber top!) nun einen Zahn zugelegt und über Berbersdorf (am ehesten den Autofahren bekannt durch wenig erfreuliche Radioansagen: "A4 zwischen Berbersdorf und Siebenlehn xxx km Stau an einer Baustelle.") und den südlichen Zellwald nach Großvoigtsberg und von dort durch das Muldental und den Fürstenwald im letzten Licht nach Freiberg, wobei auf den letzten Kilometern doch noch die China-Lichtkanone aka Magicshine angeworfen wurde.
Fazit: Eine Fahrt im Striegistal bringt zwar keinen Höhenmeter-Rekord, ist aber trotzdem sehr empfehlenswert!