Oh, da habe ich einige ja schon ganz hibbelisch gemacht. Also dann...
Zauberwinter-Tour zum Lerchenberg und Wilisch
Da ich insbesondere in der zweiten Hälfte des letzten Jahres überdurchschnittlich häufig solo unterwegs war, schaute ich mich im Vorfeld des Wochenendes auf den einschlägigen Kanälen nach Mittätern um. Auf Cielab.org wurde bereits eine "Schnelle Borsbergrunde" feil geboten. Da mir aber einige Trails dort bei Schnee sehr riskant erschienen und im Fred bereits die Bezwingung der Runde in 3 Stunden (selbst im Sommer ambitioniert) diskutiert wurde, was meinem derzeitigen Fitnesszustand definitiv widerspricht, ging ich "hausieren" und fand schließlich in der Gesichtsbuch-Gruppe "MTB in Dresden" einen Mitfahrer, der mir bereits von einer Oktober-Runde positiv in Erinnerung war.
Getroffen wurde sich am Bikepoint Plauen und es ging erstmal Richtung Heidenschanze. Bereits bei der Auffahrt zum Hohen Stein zeigte sich, wie wunderbar griffig der eiskalte Pulverschnee war, drehte doch das Hinterrad auf dem Weg - von Unmengen Spaziergängern und sogar Rodlern geplättet - kein einziges Mal durch. Das kenne ich selbst vom Sommer mit flüssigem Niederschlag anders...
Am Hohen Stein der klassische Blick auf den Felsenkeller:

Dem aufmerksamen SVTF-Leser ist dieser Blick sicher noch
aus den Sommermonaten bekannt.
Meinem Mitfahrer war die Freude über die Tour bereits jetzt anzusehen.
Auf dem weiteren Weg zur Heidenschanze dann die Erkenntnis, dass Schrebergarten-Zufahrten und Nebenstraßen heute wohl der größte Feind werden würden. Hier war es wirklich spiegelglatt.

Von der Heidenschanze gibt es kein Foto, da der klassische Begerburg-Blick durch Gestrüpp und einen hässlichen Baukran auf der Gegenseite getrübt wurde.
Zwecks Weiterfahrt zum Windberg wurde die straßenferne Variante durch den oberen Kaitzgrund gewählt. Auf einem kleinen, steilen Verbindungstrail in diesen hinab (der sich auch super griffig fahren ließ) tauchte plötzlich eine Familie hinter der Kurve auf - das erste Mal, dass ich auf diesem abgelegenen, inoffiziellen Weg jemanden getroffen habe. Sie brachten den Gedanken "
Verrückt, die fahren hier bei Schnee mit dem Fahrrad runter" durch entsprechende Blicke zum Ausdruck.

Auf dem Trail zur Windberg-Spitze kamen die "Loch-Verfüllungs-Eigenschaften" des Schnees voll zum Tragen. Selten fährt man den mit einem Hardtail so flüssig.
Auf dem Windberg: So beschneit sieht Freital doch viel schöner aus...
Hinunter ins Poisental wurden die ganz heißen Trails sicherheitshalber links liegen gelassen und der Grüne Strich genutzt, wobei der untere Teil (Schrebergarten-Zufahrt

) auch nicht ohne Risiko war. Im Nachhinein denke ich, hätte man zumindest den Trail vom Bergmannsgrab auch fahren können.
So, das muss erstmal zum Anfixen reichen. Muss erstmal los, wird baldigst fortgesetzt.
Geht weiter...
Über den Niederhäslicher Dorfplatz ging es weiter, den Grünen Strich entlang zum Steinernen Tisch, dem "Highlight" des Poisenwalds, der mit Schnee auch gleich schöner ausssieht. (Normalerweise lädt das hässliche, verrümpelte Unterholz dort nicht zum Verweilen ein.) Der Gelbe Punkt führte uns, auf festgetretenem Pulverschnee stetig bergauf knirschend, auf den Höhenrücken des Lerchenbergs. Wenn eine Stimmung das verbale Bild "
Kalter, klarer, wunderschöner Wintertag im Vorerzgebirge" mit Leben füllen kann, dann diese:
Die Lerchenberg-Zufahrt - eine Allee komplett in weiß.
Angesichts der Kälte und des damit verbundenen Wärme- und Energiebedarfs wurde bereits die Einkehr anvisiert. Allerdings war mir noch aus früheren Familienausflügen in Erinnerung, dass an solchen Tagen die Lerchenberg-Baude mit gefühlt sämtlichen autofahrenden Senioren der Region überflutet wird. So war es dann auch: "Sie werden platziert" ... in frühestens 2 Stunden.

So nahmen wir direkt vorm Eingang erstmal einen Riegel zu uns und wurden dabei von den ein- und ausgehenden Grauköpfen mit anerkennendem Erstaunen bedacht. Einige versuchten sich in Humor: "
Winter-Check! Sandstreuer nicht vorhanden; schlecht!" - Nunja...

Anschließend ging es mit ordentlicher Geschwindigkeit den Feldweg hinab noch Oelsa, wo uns der Obere Gasthof noch zwei Plätzchen bot. Nach Knoblauchsuppe, Würzfleisch und intensivem, anregendem Gespräch wurde der Heidenmühlenteich angesteuert. Dafür konnte zum Glück größtenteils ein Trail direkt neben der Straße genutzt werden. Dort angekommen, besuchten wir sogar den Strand.
Hoch zum Wilisch ließ sich ein längeres Straßenstück nicht vermeiden, dafür zeigten die Bäume aber auch hier wieder feinsten Winter-Behang:
Leider hatte uns nun die Sonne verlassen und die Wolken wurden dichter. Das tat natürlich dem Spaß auf dem klassischen Wilisch-Trail hinunter zur Teufelsmühle keinen Abbruch. Mit dem griffigen Schnee auch super zu fahren...
Der Rückweg über Kreischa nach DD-Lockwitz wurde aufgrund des zur neige gehenden Tages und nachlassender Energiereserven größtenteils auf der Straße bestritten. Nur oberhalb von Lungkwitz wurde noch ein Trail mitgenommen. Und den klassischen Lockwitz-Trail von der Burgstädtler Linde aus konnten wir uns natürlich nicht entgehen lassen.
Der Weg stadteinwärts über die Dohnaer Straße wurde dank Rückenwinds schnell und unspektakulär abgespult und an der sogenannten
CDF-Straße (Dresdner, you know what I mean

) wurde sich glücklich und mit dem Vorhaben baldiger Wiederholung verabschiedet.