Naja. Ich kann’s vom rein Logischen aus Sicht eines Laien schon verstehen, dass man das Vorgehen von Trek etwas merkwürdig findet.
Also total vereinfacht gesagt passt Trek ja Preise für Sachen an, die bereits bestellt sind.
Was zwischen Trek und dem Händler verhandelt ist, hat den Endkunden natürlich nicht zu jucken. Aber das man sowas überhaupt vertraglich vereinbaren kann, finde ich komisch. Gehören zwar auch immer zwei dazu, aber n komischen Beigeschmack hat es für einen Unwissenden, Außenstehenden schon irgendwie.
Das der Händler in diesem Fall die 400€ zusätzlich haben will, isz klar. Aber darum gehts ja auch gar nicht.
Ich frage mich nur, was der Händler bei einem „normalen“ Kunden für das Rad hätte kalkulieren müssen. Oder isz dem Händler grundsätzlich bekannt, welche Preiserhöhungen in welchem Zeitraum kommen? Dann wäre sein einziges Risko ja nur einzuschätzen, wieviel Räder er bis zur Erhöhung zu welchem Preis verkaufen muss, bzw bis zur Erhöhung ausliefern kann und welchen Preis er danach nehmen muss
Wie bereits mehrfach gesagt unterliegen Preise im b2b-Bereich anderen Bedingungen als im b2c-Bereich. Deswegen kalkuliert ein Händler auch nicht mit nur wenigen Prozent Marge. Als ich mein CX bestellt habe für UVP 1.099€, konnte ich dem Händler über die Schulter gucken und habe seinen EK von nur knapp über 500€ gesehen. Wenn da nun der Hersteller den EK auf 525€ erhöht, geht der Händler daran ja nun nicht gleich pleite. Vor allem dann nicht, wenn gleichzeitig die UVP um 55€ erhöht wird und er locker für diesen Preis verkaufen kann, da bleiben unter'm Strich nämlich bummelig 20€ für ihn selbst hängen.
Warum ist die Marge so großzügig bemessen? Weil davon auch Personal, Ladenmiete, Strom etc.pp. bezahlt werden müssen und der Händler bei Bestellung seiner Jahresmengen nicht weiß, wie lange er die Dinger rumstehen hat. Für einen extrem guten Bekannten kann man daher ausnahmsweise mal so einen Deal wie hier machen, weil er damit quasi keine Kosten hat. Der Originalkarton wird einfach direkt vom Kumpel abgeholt und gut is', kein Aufwand, kein Stress, kleiner Freundschaftsdienst. Nur: der Händler hat natürlich keine Lust, bei diesem Szenario, an dem er nichts verdient, auch noch Verlust zu machen. Also muss der Buddy die Erhöhung komplett in voller Höhe aus eigener Tasche zahlen, während andere Endkunden dann doch eher mit leichtem Margenverzicht (in 2020 konnte man ja gut Rücklagen bilden, weniger Personalkosten dank Schließungen und Kurzarbeit, aber trotzdem die komplette Ware in kürzerer Zeit komplett abverkauft ohne zu Rabattschlachten gezwungen zu sein) den "alten" Preis angeboten bekommen. Oder er als Händler nochmal richtig Kasse macht, weil der neue UVP ja schon auf der homepage steht, die Räder, die schon im Laden stehen und bis März ausgeliefert werden, ihn aber nur den alten niedrigeren Preis gekostet haben.
Und der Händler wird sich für den TE hier sicherlich nicht besonders langmachen, denn wenn das der user ist, von dem ich denke, dass er es ist (jemand, der sich schon desöfteren damit gebrüstet hat, jährlich ein neues Topmodell zu fahren, weil er unschlagbar günstig kauft und zu guten Preisen verkaufen kann und ihn das daher quasi nichts kostet), zerstört er durch seine jährlichen Gebrauchtverkäufe auch den Markt für hochwertige MTBs für seinen Händler. Man stelle sich nur mal vor: jedes Jahr ein neues Topmodell und bevor die Kette durch ist oder die Gabel zum Service muss, kriegt man ein neues Topmodell PLUS auch noch Bargeld oben drauf, weil man teurer verkaufen kann als man gekauft hat.
Ich gebe zu: ich würd's ja auch nicht anders machen, wenn ich die Möglichkeit hätte. Ich würde dann aber nicht diejenigen, die nach dem günstigsten regulären Preis schauen (müssen), als neidische Schmarotzer beschimpfen und einfach schön den Ball flach halten, wenn mein "Geschäftsmodell" einmal alle x Jahre nicht so aufgeht wie geplant.