@remedy80: habe ihn bei bike-components geordert für 489,-. Putzen lohnt momentan einfach nicht - hier ist der (nasse) Frühling vorerst wieder in Herbst übergegangen.
Trotz des Nieselregens@4°C musste ich natürlich gestern eine Runde drehen. Ich konnte mich im Büro schon gar nicht mehr konzentrieren...
Das Setup habe ich zunächst so gelassen wie es vom Werk aus eingestellt war.
HSC: 2 von 5 (volle Umdrehungen)
HSR: 2 von 5
LSC: 18 von 28 (spürbare und hörbare Klicks)
LSR: 16 von 32
Luftdruck: 160PSI für etwa 80kg mit Ausrüstung, was ziemlich genau 30% SAG entspricht.
Interessanter Weise weichen die maximalen Einstellungsmöglichkeiten von den Herstellerangaben ab, denn das Manual schreibt von 4 Umdrehungen für die Highspeedventile und 25 Klicks für die Lowspeedventile.
Erste Meter: Erstaunlich Antriebsneutral. Pflastersteinunebenheiten werden dennoch gut geschluckt. Erster Bordstein runter: wippt in etwa einmal nach - Grundsetup für lowspeed für den Anfang i.O. Hatte auch keine Lust da schon wild Schräubchen zu drehen - hab ja kein Stadtrad: also auf zum Trail.
Erste ebene Wurzelwege: Feingefühl auf Niveau des RP32 ohne Plattform, Kraftübertragung aber um Welten besser. Was auch direkt auffiel: Wo der RP32 schon auf ebenen Wegen fast durch den gesamten Federweg durchrauscht arbeitet der DB gerade mal auf 50% des Federwegs - und es fühlt sich absolut nicht so an als würde er zu wenig davon nutzen.
Ankunft an der ersten Abfahrt. Leichtes bis mittleres Gefälle (ich muss ja schließlich mehrmals wieder rauf
), Wurzelteppich, einzelne gröbere Steinbrocken und 20-30cm Absätze. Nennenswerte Drops waren keine dabei. Also den Sattel runter und Vollgas. Abspringen am Absatz: Fehlschlag (Rad sackt einfach nach unten ab), Wurzelteppich: ruppig, Federwegnutzung nach der Abfahrt: vllt 65%.
Fazit: Deutlich überdämpft die ganze Angelegenheit.
Also HSC und HSR: runter auf 1 von 5 und wieder hochpedalieren: Fahrwerk war schon beim Hochfahren deutlich aktiver an Wurzeln und groben Unebenheiten. Kraftübertragung dank exzellenter Lowspeeddruckstufe dennoch top. Hinterrad hatte selbst auf dem nassen und ruppigen Untergrund super Grip.
Die nächste Abfahrt war dann die Offenbarung - superruhiges Fahrwerk bei schnellen Passagen. Absprünge gelingen deutlich leichter als mit dem RP32 - dennoch Fahrwerksnutzung am Ende: knapp 80%. In Anbetracht der aktiven Sprünge und dem gezielten Suchen der schlechtesten Linie überhaupt (das Fahrwerk muss ja was zu arbeiten haben
) könnte es allerdings etwas mehr sein. Also die HSC und HSR nochmal reduziert auf 0.5 von 5. Die Lowspeedstufe habe ich dann auch mal spaßeshalber um 5 Klicks offener gestellt.
Auffahrt: Softer, aber Kraftübertragung noch im akzeptablen Bereich.
oben vor der Abfahrt einen Bunnyhop gemacht: Hooollla - ganz schön raketenartig hinten - hoffentlich waren die HSR-Einstellungen nicht doch zuviel und mich katapultiert es gleich bei einer Landung aus dem Sattel.
Abfahrt: kein Katapultieren, kein ungewolltes Abheben (zumindestens nicht spürbar) - sehr aktiv. Federwegsnutzung aber dennoch kaum mehr als 80%.
Auf komplett offene HSC-Ventilstellungen wollte ich dann aber doch nicht gehen. Dann doch lieber erst Luftdruck senken, was aber nicht kontrolliert möglich war, da ich die Pumpe vergessen hatte
. Ich war sowieso so angefixt von den Abfahrten, dass ich sofort eine kurze Tour anhängen musste.
Am Ende der Runde habe ich dann doch noch einen höheren 50cm Absatz gefunden. Die Landung war sehr sanft. Trotz HSR auf 0.5 kein Katapultgefühl. Federweg hatte immer noch Reserven. Zwischenzeitlich hatte ich das LSC-Ventil wieder um 3 Klicks zugedreht um in Bodensenken nicht zuviel abzusacken
Für die nächste Tour versuche ich mal 150PSI. Das HSR-Ventil geht auch wieder zurück auf 1 von 5, da mir der Hinterbau beim Abspringen etwas zuu viel mithilft. LSR muss ich evtl auch nochmal beobachten, ob das nicht noch etwas aktiver geht ohne zum Schaukelpferd zu werden.
Ich habe keinen Vergleich zum Vivid oder ähnlichen Dämpfern aber ich bin hellauf begeistert vom DoubleBarrel. Für mich war es eine komplett neue Erfahrung, dass ein Hinterbau antriebsneutral arbeitet (dank LS) und dennoch super aktiv Hindernisse wegbügelt (HS) - kein Vergleich zur Plattform des RP32. Das sich auch tatsächlich etwas verändert, wenn man an den Ventilschrauben dreht, war auch ganz neu (*böse auf die Lyrik schiel*
)
Ein Dank gilt auch meinem neuen Conti Baron in 2,3" am VR: Super Grip auf dem nassen Untergrund und rollt erstaunlich gut. Die RubberQueen in 2.2 am HR hingegen könnte mehr Grip haben - rutscht aber kontrolliert, ist leicht und rollt gut. Sie ist nur auf Schnee eine absolute Totalversagerin, was den Antriebsgrip angeht.
Gruß Jan