Das ist mir damals schon aufgefallen. Tune war weit voraus. Die heutige Situation ist auch deshalb nicht so einfach, weil einige andere nicht in D sind sondern im EU-Ausland. Ein Bekannter von mir hat seine Firma in Rumänien incl. Fahrzeuge angemeldet, macht die meisten Umsätze aber hier. Der hat unterm Strich natürlich mehr Geld als ich, da mein Gewerbe in D mit anderer Besteuerung und Kosten verbunden ist.
Alugear, Garbaruk (ehemals Ukraine) Mac, usw. können ganz anders wirtschaften.
Wenn die Parts nicht große Unterschiede haben, ist es schwer sie deutlich teurer anzubieten.
Fernost ist auch nicht mehr so schlecht wie vor vielen Jahren. Logistik funktioniert ganz gut, da wandern viele Kunden ab und kaufen dort zu Dumpingpreisen.
Titanfreilauf..., ich weiß nicht ob das die beste Lösung ist. HG scheint Auslaufmodell zu werden. Dort noch viel zu investieren ist fraglich. Gute Erfahrungen habe ich mit selbstgebauten Stahlstiften gemacht, so wie Hesch sie früher hatte. Hatte ich hier schon einmal geschrieben.
Die sollten aber fest im Freilaufkörper sein, sonst verliert man sie. Wie hoch der Aufwand und die Kosten für den Kunden sind könnt ihr aber besser beurteilen. Viel schwerer wird die Nabe nicht werden, man kann woanders wieder etwas Gewicht sparen. Das Problem mit den Ritzeln wäre aber gelöst.
Auf jeden Fall würde ich einen größeren Kunden noch in die Firma holen. Muss nicht unbedingt MTB-Branche sein. Ein zweites Standbein um Geld für Entwicklung zur Verfügung zu haben.
Man wird auch über die eigene Branche bekannt.
Wiawis hatte zB. eigentlich nur Bogenbau gemacht. Heute fertigen sie auch Fahrradrahmen.
Wäre ein leichter Remote Lockout aus dauerhaltbaren Materialien oder Drehgriffe für aktuelle Schaltungen noch eine Option?
Ja, das stimmt. Wir müssen den Leuten wieder mehr vermitteln, dass Produkte, die in Europa hergestellt werden, preislich oft nicht mit denen aus Fernost mithalten können. Und das müssen sie auch nicht immer, finde ich. Für mich hat es einen Wert zu wissen, dass meine Nabe z.B hier vor Ort hergestellt wurde und dass ich hier anrufen kann, wenn ich ein Problem habe. Oder dass ich die Nabe recyceln kann, sollte sie doch mal kaputt gehen. Da geht es aber auch viel um Konsumherhalten. Das ist schwer zu beeinflussen.
Titan ist von den Eigenschaften doch noch mal ein bisschen anders als Aluminium. Da kann man meines Wissens nach nicht einfach copy / paste machen. Über die Zukunft von HG kann ich nichts sagen. Aber Gerüchte gibt es ja. Ist für uns als Komponentenhersteller immer schwierig. Es ist nicht so, dass Hersteller auf uns zukommen und sagen, dass sie bald einen neuen Freilauf rausbringen. Nicht mal die Zeichnungen bekommen wir manchmal. Das muss dann am Ende schon alles passen, sonst bekommst du Kompatibilitäsprobleme, die dann negativ auf uns zurückfallen.
Das mit den großen Kunden ist immer so eine Sache. Großer Kunde = viel Umsatz = viel Abhängigkeit. Wenn ein großes Standbein auf einmal wegbricht, was in der aktuellen wirtschaftlichen Lage ja durchaus passieren kann, würde uns das massiv schaden. Deshalb ist es für uns gut, unser "Kundenportfolio" zu diversifizieren. Was viele Leute nicht realisieren, und damit meine ich teilweise auch unsere Business-Kunden selbst, ist, dass wir eine kleine Firma sind. Wir haben keine Private Equity im Hintergrund, die alles auffangen kann.
Was Neuentwicklungen betrifft, sind wir aktuell in einer Situation, in der alles auf den Tisch kann. Ich arbeite gerade selbst an einer Liste mit potenziellen Neuentwicklungen und prüfe sie auf Machbarkeit. Für mich persönlich ist es wichtig, dass wir zunächst ein solides Grundportfolio erarbeiten. Du weißt bestimmt, dass unser Portfolio ziemlich ausufernd ist. Sobald wir da einen klaren Zuschnitt haben, können wir uns "kleineren" Projekten widmen. Da sind wir dann auch offen für solche Dinge, wie von dir vorgeschlagen. Ich denke, dass es da in den nächsten Monaten mehr Infos dazu geben wird.