Tune, was ist da los?

Ich würde mich jedenfalls freuen, die typischen Anbauteile (BB, Headset, Naben, Klemme… in den gewohnten Farben oder Specials von Tune zu bekommen.
Warum: Weil ihr das leichtgewichtiger hinbekommen habt als Hope oder CK, ohne für mich merkliche Einbußen bei der Haltbarkeit.

Muss es noch am Leichtesten sein?
Nein, wenn ihr euch nicht auf die Ausrüstung von Carbonrahmen konzentriert. Wenn ich ein Carbonrahmen will, würde ich auch nur noch auf Carbonparts setzen. Und bei Carbon denke ich nicht an Tune, sondern an bekannte Spezialisten.
Daher auch kein Pressfit anbieten, nur BSA und T-47 (Umbedingt 🙏)
Steuersätze auch zusammenstreichen auf semiintegriert und extern.

Alles andere evolutionär, aber bewusst Metall.

Das entspricht dann der Ausrüstung hochwertiger Stahl-, Titan- und auch Alurahmen.

Die weltweite Custom- und Metallrahmen-Szene wird es euch am ehesten danken 😎
Denn hier sind King oder Pauls zwar cool, aber unverhältnismäßig schwer.
Extralite setzt zwar Gewichtsmaßstäbe in Alu, hat aber keine Farben.

Gemeinsam ist, das Metall auch nachhaltiger ist 👍
 
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Auf jeden Fall! Wäre aber ein Appell an die Rahmenhersteller.

Trek hat immerhin T47 annektiert 🙈🤔
Übrigens auch ein Beispiel, wie kleine Firmen einen Problemsolver“ entwickelt haben, der sogar inzwischen bei Trek angekommen ist.

Pressfit mit Stahlachse war ja eher für Shimano. Heute gibt es mehr Hersteller mit Alu- und Carbon-Welle. Innenlager für 24mm kann man ja noch anbieten.

30mm > T47
24mm > BSA

Das wäre ja noch überschaubar.
Tune und Rotor waren ja auch Pioniere bei dem Versuch, über div. Lagerschalen ihre Kurbeln kompatibel zu machen.
Aber seit T47 stellt sich für mich das Problem nicht mehr.
Die Kombi BSA und 30mm Welle war auch die einzige Situation, wo ich Tune und BOR Lager zerschossen habe, da zur Kompensation des Raumproblems kleinere Kugeln verwendet wurden.
 
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@tuneblackforest danke für die ausführliche Antwort 👍🏼
Das mit dem Generationenwechsel in Unternehmen sehe ich bei mir und Bekannten auch häufig. Ich bin selber Mitte 20 und einem wird ganz oft bewusst, wie lange nichts passiert ist und man sich auf dem Erfolgskonzept "Made in Germany" ausgeruht hat, so langsam kommt aber frischer Wind rein. Wie mit dem frischen Wind umgegangen wird, steht leider aber auf einem anderen Blatt.


Bei dem Post war ich nicht beteiligt. Ich persönlich bin mittlerweile aber einfach ein Fan von Flare. Ich fahre selber hauptsächlich auch Rennrad und Gravel (neben Triathlon) aber alles in keiner Weise ambitioniert. Mir gefällt aber einfach das Konzept im Oberlenker schmal zu greifen und im Unterlenker nicht eingeklemmt zu sein.

Wie schon erwähnt wäre ein moderner Carbon Sattel mit kurzer Nase etwas, was ich kaufen würde. Der würde bestimmt auch gut zu den MIG/MAG Naben in meinem LRS passen 😉
Ob der Sattel dann zu meinem Arsch passt ist dann was anderes, bin im Sitzbereich leider sehr empfindlich, teste aber gerne was neues.
Über Sättel mit kurzer Nase haben wir erst gestern intern gesprochen. Da kann man ja, soweit ich das sehe, nicht mehr von einem Trend, sondern von einem Standard sprechen. Kurze Nase, Aussparung in der Mitte, etwas anderes kommt bei mir nicht mehr auf das Rad. Mal gucken, wie lange ich der Produktentwicklung auf die Nerven gehen muss, bis wir einen Tune Sattel mit kurzer Nase sehen :)
 
@tuneblackforest: Ich finde es klasse, dass Du hier so "aus dem Werkzeugkästchen" plauderst und uns ein paar Einblicke gibst!

Zum Thema Fräsen, Leichtbau, CC und abfahrtsorientierte Geschichten noch mein Senf:
Meines Erachtens muss auch ein Trailbike oder Enduro nicht bleischwer sein. Nicht jedes Teil muss für den 120kg-E-Biker gebaut und freigegeben sein.

Insofern heißt Leichtbau bei mir nicht zwingend CC/XC. Einen leichten Endurolenker muss man dann halt mit nem anderen Endurolenker mit der gleichen Fahrergewichtsfreigabe vergleichen und nicht mit einem CC-Lenker bis max. 75kg Systemgewicht.

Und bitte bei allen Neuerungen niemals die Speedneedle einstellen, die passt mir einfach perfekt. Habe ich sogar auf dem 160mm-Fully.

P.S. Möglichst viele Teile von einem Hersteller, ergänzt durch möglichst viele andere Teile aus heimischem Anbau habe ich auch schon einmal gebaut (und finde ich immer noch eine gute Idee, sofern ich technisch dadurch keine nennenswerten Nachteile habe):

Hatte sogar die Sattelstütze ergattert. Das war zu der Zeit, als der Text noch sinngemäß lautete: "Wir waren nah dran, sie in M...stück umzutaufen, doch dann... usw." Auch der Steuersatz ist von Euch, Naben natürlich King/Kong. Der Lenker war von Schmolke.
Tolles Teil. Gefällt mir echt gut!

Zum Thema Leichtigkeit bei Downhill/Enduro. Ich komme aus dem Rennradbereich. Für mich muss alles leicht sein. Deshalb wundert es mich auch immer, wenn meine Kollegen mit 13Kg die Berge herunter fahren und das noch leicht finden. Bei 13Kg habe ich anschließend einen Muskelkater in den Armen. Da kann ich mir die Mitgliedschaft im Fitnessstudio direkt sparen.

Meine Kollegen sehen das nicht so. Natürlich muss das Material nicht unnötig schwer sein, aber der Aspekt Leichtbau tritt da gegenüber der Haltbarkeit in den Hintergrund. Ich hab mir sagen lassen, dass es in der Abfahrt sogar besser ist, wenn das Rad ein gewisses Gewicht hat. Wie gesagt, ich kann das nicht beurteilen, ich weiß nicht, was ihr da in den Wäldern macht ;)

Man muss dazu sagen, dass wir hier von Gewichtsbereichen sprechen, in denen z.B eine Gewichtszunahme zulasten der Haltbarkeit von ca. 10% nicht viel sind. Unser Augenmerkt liegt daher im Bereich MTB eher auf Haltbarkeit und in der einfachen Handhabung. Wenn du dir z.B die Naben unserer Konkurrenten im MTB Bereich anschaust, dann sind die meistens schwerer, haben aber mehr Rastpunkte und sind einfacher in der Wartung. Dahin soll die Reise ungefähr gehen. Und das natürlich alles in einem vernünftigen Gewichtsrahmen.
 
Ich muss dazu sagen, dass ich persönlich keinerlei Erfahrung mit Tune Carbonprodukten habe.

Das kommt mir in den Sinn wenn ich daran denke:

Wer baut die Carbonsachen?
Mal was von Inhouse gehört, mal was von Asien, mal was von Schmolke, mal was von Schweiz?

Von der Turnstange immer wieder gelesen wie weich die sein soll, bei Tests hatte sie die größte Auslenkung aller Teilnehmer. Ein Foto von einer gebrochenen hier im Forum gesehn, eins bei nem Bike Test.

Mal wird klassisch verarbeitet, mal gestrickt? Wo liegt die Kompetenz? tune hat die kernkompetenz doch eher beim Drehen/Fräsen? Dann gleich zwei so unterschiedliche Carbonverfahren?

Von einigen Problemen mit der Kurbel gelesen, von einigen Problemen mit der Sattelstütze gelesen.


Da ist sicher viel dabei, das längst nicht mehr aktuell ist. Aber das ist es an das ich denke, wenn ich an Tune Carbon denke.

Und wenn ich das nun mit z.B. Schmolke vergleiche, ist das schon ein immenser Unterschied.
Ja, das sind die bekannten Fragen und Probleme. Das stimmt.

Nicht alles ist noch aktuell, das muss ich zu unserer Verteidigung auch sagen. Ich kann aber nachvollziehen, dass sich, wenn man einmal schlechte Erfahrungen mit einem Hersteller gemacht hat, die Meinung darüber setzt und man nicht noch einmal auf den Hersteller zugeht und ihm eine zweite Chance gibt. Insofern kann ich verstehen, woher die Meinung herrührt. Ich will hier aber ganz deutlich sagen, dass manche negative Meinung, die über uns existiert und vielleicht vor 5 Jahren oder mehr gebildet wurde, nicht mehr der Realität entspricht.

Das ist so ein bisschen das Phänomen des negativen Feedbacks. Kennt ja jeder von sich selbst. Wenn du mit einem Produkt unzufrieden bist, dann bist du eher gewillt, die Meinung kundzutun. Wenn du damit zufrieden bist, gehst du nicht auf MTB News und machst einen neuen Faden auf, in dem du schreibst, wie toll das Produkt ist. Und das soll nicht relativieren, dass es die Probleme bei uns natürlich gab.

Über unsere Konkurrenten kann ich hier namentlich nichts sagen. Wer sich mit den Produkten auseinandersetzt, wird sehen, dass es zwischen unterschiedlichen Marken gewisse Ähnlichkeiten bei manchen Produkten gibt. Das liegt nicht daran, dass alle dasselbe Design unabhängig von einander ersonnen haben, sondern dass alles aus demselben Mould kommt. Das ist auch kein Geheimnis. Wenn du z.B unseren Schwarzbrenner 45 anschaust, dann wirst du den auch bei anderen Marken sehen. Der Unterschied ist jedoch, dass unsere Qualitätsanforderungen sehr hoch sind und wir viel Ware ablehnen. Die Ware geht dann zurück und wird natürlich nicht eingestampft, sondern geht woanders in den Verkauf. Soll heißen: in dieser Branche wird auch nur mit Wasser gekocht.
 
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Danke für Deine ehrliche Antwort.
Würde ich die gleiche Frage den Jungs bei CK stellen, dann würden die mir ganz sicher überschwänglich ein Ohr abkauen, warum die soo viel toller sind, als ihre Mitbewerber und das die Welt sich ohne die zwar weiter drehen würde, aber leer wäre....
Und natürlich würden das die allermeisten zahlungswilligen (deutschen) Kunden auch noch glauben wollen, weil was mit KING verkauft sich eben wesentlich besser als zum Beispiel wie wenn dort "Müller" drauf stehen würde.

Den klassischen CK Steuersatz hab ich mal an einem Rad verbauen müssen. Die Qualität geht bestimmt in Ordnung, aber zum Beispiel auf einen Carbon Gabelschaft würde ich den besser nicht montieren wollen. Da gibt es schonendere Konstruktionen.

Ich sehe so etwas sehr pragmatisch.
Wenn ich mich schon für ein sehr teures Teil entscheide, dann sollte es zumindest zumindest auch noch mal ein paar Vorteile unter anderem auf dem Trail für mich bringen. Das hab ich letztens bei den Syntace Nr9 sehr positiv bemerken dürfen...

Für eine Kurbel sollten mA wenigstens gängige Tretlager und Kettenblätter passen.
Zugegeben hat es da inzwischen bei den Standards einige Veränderungen gegeben.

Ob jetzt Vorbau, Sattelstütze, Kurbeln und Naben vom gleichen Hersteller und im selben Farbton eloxiert sind, ist für mich genauso wichtig, wie diese Rettungsboote aus purem Gold auf der Titanic.... ^^
;)
Nichts zu danken. Für uns ist Transparenz wichtig. Und ganz ehrlich, ich arbeite zwar im Bereich Sales & Marketing, aber ich will die Leute natürlich nicht mit irgendwelchem Markting Bla Bla ver*rschen. Die Leute sind ja nicht blöd. Wenn wir ein Produkt gut finden, dann sagen wir das natürlich auch. Aber wir werden dafür nicht irgendwelche Skalen erfinden, die unser Verkaufsargument auf wundersame Weise unterstützen.

Klar, King verkauft sich gut. Stand auf unseren Naben ja auch mal drauf. Jetzt nicht mehr. Verkauft sich aber weiterhin ganz gut 8-)

Das mit den Vorteilen ist so eine Sache. Du kannst beinahe jedes Produkt für einen Bruchteil in Asien herstellen. Und diese Produkte sind dann in vielen Fällen nicht schlechter. Made in China ist hier oft verschrien, aber ganz ehrlich: das Know-How und die Expertise ist da, und die Produkte sind gut. Dann muss man sich natürlich überlegen, wie man da konkurrieren kann. Da geht es dann um Lieferketten, Arbeitsbedingungen, Nachhaltigkeit, Technologien, und zuletzt auch um Emotionen.

Wenn ich wollte, könnte ich jetzt in diesem Moment vom PC aufstehen, laufe 2 Minuten zu meinem Kollegen an der CNC Maschine, warte bis eine Nabe fertig ist, versehe diese mit einer Markierung, und nach allen Fertigungsschritten habe ich meine "eigene" Nabe, bei der ich Schritt für Schritt nachvollziehen kann, wie sie hergestellt wurde. Das finde ich persönlich schon super. Klar, wenn einem das nicht wichtig ist, spielt das keine Rolle. Für viele unserer Kunden ist das aber ein wichtiger Aspekt.
 
Genau das denke ich auch. Bei Stützen, Lenkern, Vorbauten, usw. wird es sehr schwer sein Alleinstellungsmerkmale gegenüber den anderen zu haben. Man müsste die Gewichte unterbieten und preislich auch etwas darunter liegenden.
Sehr große Konkurrenz dürfte der asiatische Markt sein. Die Hersteller dort haben in den letzten Jahren stark aufgeholt.
Potenzial gibt es sicherlich noch bei Carbonkurbeln. Gewicht von THM vereint mit dem Konzept von Rotor und natürlich Powermeter kompatibel. Das zu einem attraktiven Preis.
Was mich etwas verwundert hatte, war die Tatsache, dass ihr damals nicht auf den fixed-gear-Zug aufgesprungen seid. Der Trend hielt nicht lange, aber ein Nabensatz wäre problemlos und mit relativ geringen Aufwand möglich gewesen. Vorne die Dörte als Schraub-Version (wie bei Victoire oder Mack mit Ti-Bolzen) und hinten als Basis die King-Nabe. Anstatt der 6-Loch Scheibenbremsaufnahme hätte man einfach Rechts- und Linksgewinde mit Konterring konstruiert. Der Name "Starr-Light" hätte super gepasst. Auf der Berliner Fahrradschau meinte ein jüngerer Herr am Tune-Stand; es fehlt der Segen von oben. Man sieht in dem Segment keinen Markt.
Schade, das wäre eine Möglichkeit gewesen die Marke Tune auch in anderen Bereichen zu präsentieren.
Was spricht eigentlich dagegen in anderen Zweirad-Bereichen wie MTB und Rennrad Teileanbieter zu werden?
Wie schon gesagt, Speedneedle ist immer noch zukunftsfähig. Bin im letzten Jahr nach vielen Jahren Selle Italia zum Marathon Sattel gekommen. Das Teil passt perfekt und ist nach Stunden nicht unbequem. Preis/Leistung/Gewicht stimmt auch. Auf jeden Fall kaufe ich noch einen 2020 Sattel.
Stimmt, Gewicht und Preis ist immer so eine Sache. Allgemein gesprochen: wenn du hier in Deutschland produzierst, oder zumindest in Europa, wird es schwierig, mit den Preisen aus Asien mitzuhalten. Den Kampf kannst du nicht gewinnen. Das ist nicht nur so daher gesagt.

Preisattraktivität muss da in meinen Augen immer relativ gesehen werden. Wir bewegen uns immer in einem hochpreisigen Markt. Wirklich günstig werden wir nie werden. Das ist mit dem Standort Deutschland und unseren Produktionszahlen nicht möglich.

Ich bin ehrlich gesagt froh, dass wir das damals nicht gemacht haben. Wir haben sonst ja fast jeden Trend mitgemacht. Ich lese heute manchmal noch von irgendwelchen tune Produkten, von denen ich zuvor noch nie gehört habe. Man darf nicht unterschätzen, dass solche Konstruktionen immer auch zeitaufwendig sind und wir das dann manchmal einfach pragmatisch sehen und uns fragen müssen, ob es effizient ist, bei solchen Trends mitzugehen. Auch dann, wenn man z.B dadurch ein paar mögliche Produkte nicht verkauft.

Es spricht nichts dagegen, auch in anderen Bereichen als Rennrad und MTB tätig zu werden. Man darf nur nicht die Marke tune verwässern. Tune ist für uns Rennrad und aktuell MTB. Ich weiß nicht, ob tune zu anderen Mobilitätskonzepten vom Markenkern her passt. Aber klar, wer eine Nabe fürs Rennrad herstellen kann, der kann auch eine Nabe für ein elektrisch angetriebenes Vierrad herstellen, z.B. Da müssen wir sehen, was die Zukunft bringt.

Freut mich, dass dir der Sattel gut passt. Würde ihn auch gerne fahren, aber ich bin zu schwer :(
 
Meine Kollegen sehen das nicht so. Natürlich muss das Material nicht unnötig schwer sein, aber der Aspekt Leichtbau tritt da gegenüber der Haltbarkeit in den Hintergrund. Ich hab mir sagen lassen, dass es in der Abfahrt sogar besser ist, wenn das Rad ein gewisses Gewicht hat. Wie gesagt, ich kann das nicht beurteilen, ich weiß nicht, was ihr da in den Wäldern macht ;)

Besser nicht, aber in vielen Situationen einfacher zu fahren/beherrschen. Ist bei Autos & Motorrädern auch so. Man gewöhnt sich aber dran :)
Schön ist es halt, wenn man die Wahl hat. Hab das Gefühl, daß die Schnittmenge oberhalb vom "reinen" Rennmaterial (XC, Gravel, Rennrad) mittlerweile sehr schnell in die Moped-Richtung fällt & da war es echt mal einfacher, Räder leicht & stabil aufzubauen.
 
Wie wäre es mit einem Leichtbau Schaltwerk aus gefrästen Alu oder Carbon ?

Ansonsten finde ich die Tune Teile sehr gut. Habe selber Innenlager AC38 und JM Sattel montiert und hatte das "Starke Stück" jahrelang im Einsatz bis es was leichteres wurde.
Ich denke, dass diese Produktkategorie zu sehr Nische ist. Kleine Nische heißt für uns kleine Stückzahlen, was wiederum den Preis in die Höhe treibt. Und dann bist du nicht mehr konkurrenzfähig. Ich frage mich ganz persönlich auch, inwieweit es eine Nachfrage nach Käfigen gibt. Ich vermute mal, dass die meisten Leute einfach ihren Standardkäfig fahren und dann eher woanders versuchen Gewicht zu sparen. So würde zumindest ich es machen.

Allgemein kann man sagen, dass wir unser Sortiment nicht weiter grundlegend diversifizieren werden. Zumindest kurzfristig nicht. Man muss sich vor Augen führen, dass wir schon jetzt unendlich viele Referenzen in unsere Warenwirtschaftssytem haben. Als Beispiel: du hast einen Laufradsatz in Felgenbremse und Disc. Dann gibt es den mit unterschiedlichen Naben, in unterschiedlichen Farben, mit unterschiedlichen Kugellagern. Dann kannst du noch QR5 oder Steckachse wählen. Jeder Schritt macht eine eigene Referenz. Wir werden da auf lange Sicht eher versuchen uns zu verkleinern und punktuell Produkte einführen, von denen wir glauben, dass sie die bestehende Produktpalette gut ergänzen.

Ich finde es jedenfalls mega, so mit euch hier ins Gespräch zu kommen und ich schätze eure Vorschläge. Man muss nur im Hinterkopf behalten: wenn ein neues Produkt eingeführt wird, muss meistens ein altes gehen. Das wird dann auch schwierig zu entscheiden, von welchem Produkt man sich trennt.

Freut mich, dass du noch ein AC fährst. Ich hoffe doch, dass das Starke Stück gegen ein Leichtes Stück eingetauscht wurde! ;)
 
AC und Bigfoot habe ich auch noch, waren die ersten Teil von euch. Problem ist nur; passt nicht bei Pressfit. Außerdem LK 94/58, dafür bekommt man so gut wie keine KB mehr.
Die Welle mittels Adapter in ein schraubbares Pressfit-Lager zu bauen ist nicht unmöglich. Nur die Fixierung der Welle ist noch nicht ganz ausgereift.
Einen Kurbelstern mit anderem LK fräsen ist problemlos möglich.
Aktuell liegt es eher an fehlender Zeit das umzusetzen. Habe "nur" 7 Bikes aber viele Ideen die gefräst, laminiert, usw. werden müssen.

Ich frage mich ganz persönlich auch, inwieweit es eine Nachfrage nach Käfigen gibt. Ich vermute mal, dass die meisten Leute einfach ihren Standardkäfig fahren und dann eher woanders versuchen Gewicht zu sparen. So würde zumindest ich es machen.
Denke ich auch. Andere Käfige sieht man hier sehr selten, die Masse fährt Serie. Und wenn dann Alu mit größeren Röllchen. Ceramicspeed habe ich bis jetzt nur zwei gesehen.
Warscheinlich wird von denen auch nicht sehr viel verkauft.

Referenzen sind nicht zu unterschätzen, ich hatte
mich einmal mit dem Chef von Speedware über sein Speichen-Lager unterhalten....
 
Ich zum Beispiel fahre einen Alu Tuning Käfig.
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Nicht der finale Zustand auf diesem Bild, aber mit noch ein paar Alu Schrauben plus Alu SW Bolzen komm ich da unters Gewicht vom wesentlich teureren Eagle XX1 zum halben Preis.
Wobei man über die Optik gerne streiten kann...
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Muß ja nicht unbedingt jedem gefallen...
Made in China ist hier oft verschrien, aber ganz ehrlich: das Know-How und die Expertise ist da, und die Produkte sind gut. Dann muss man sich natürlich überlegen, wie man da konkurrieren kann. Da geht es dann um Lieferketten, Arbeitsbedingungen, Nachhaltigkeit, Technologien, und zuletzt auch um Emotionen.
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Bei dieser günstigen FernOst Nabe(in D erhältlich) gibt es auf dem Alu Freilauf kleine Stahlschienen, die dafür sorgen, dass sich die Ritzel dort nicht rein drücken können. Desweiteren hat der Freilauf 72 Rasten.
Die Naben von tune haben wesentlich weniger Rasten.

Wenn mir ein europäischer Hersteller auf der Messe erklärt bzw erklären würde "alsodasbrauchense ni beim farn", dann lächel ich ganz freundlich, denk mir meinen Teil und und lasse den guten Mann* in Zukunft in Ruhe....
So einfach ist das. ;)












*gendern ist etwas für politisch-korrekte Veganer.
 
Bei dieser günstigen FernOst Nabe(in D erhältlich) gibt es auf dem Alu Freilauf kleine Stahlschienen, die dafür sorgen, dass sich die Ritzel dort nicht rein drücken können.
Das hatten die Hesch Goldline HR-Naben in den 90ern auch schon. Andere Hersteller haben das aber nicht übernommen. Mich nervte es immer wieder die Kassette vom Freilauf zu bekommen. Habe mir deswegen sowas bei allen Naben (auch Prince und Kong) selbst gebaut.
 
Servus Julian!

Ich habe hier eine der ersten Tune Hinterradnaben aus 1994, eine MAG 215. Dort ist das Problem mit den eingekerbten Stegen schon lange existent. Als ein Ritzelpaket irgendwann nur noch mit Hilfe zweier Kettenpeitschen zu lösen war, habe ich die Stege etwas nachgefeilt. Seit dem funktioniert das Abziehen der Kassetten einigermaßen, hakelt zwar, aber geht. Allzu oft macht man das aber an einem Klassiker eh nicht mehr.
P1030036.JPG


Die zugehörige MIG 75 Vorderradnabe hat sich auch noch sehr gut gehalten:
2704765-nbwgn1bs5m8h-tunemig70_campaatek-large.jpg


Schön wäre halt ein Rotor aus Titan, so wie Tune das 1995 (bis 1996) an der damaligen MAG 215 (zwangsweise) realisiert hatte:
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Hier sind nach 18 Jahren Gebrauch fast noch keine Kerben zu sehen. Die Tune Hinterradnaben aus dieser Zeit werden dadurch hier in der Klassikabteilung fast mit Gold aufgewogen. :love:
Shimano hatte das in einer Dura Ace und in der 950er XTR-Nabe auch mal, wahrscheinlich aus Kostengründen wurde das aber überall wieder aufgegeben.
So ein Titan-Rotor für HG-Freiläufe wäre schon auch ein Alleinstellungsmerkmal für Tune. Für SRAM-XD oder Microspline brauchts das natürlich nicht.
Und Felgenbremsnaben mit EBB 135mm fürs Hinterrad, die gehen mir auf eurer Seite schon seit Jahren ab. Oder bleibt so eine Hinterradnabe mit EBB 135mm dem Christian Jenny vorbehalten? ;)

Liebe Grüße,
Armin.
 
So ein Titan-Rotor für HG-Freiläufe wäre schon auch ein Alleinstellungsmerkmal für Tune. Für SRAM-XD oder Microspline brauchts das natürlich nicht.
Erasenaben haben das (XD-Freilauf aus Titan). Habe die erste Generation im Einsatz, und meine tut auch noch anstandslos, auch wenn sie dort wohl nicht ohne Grund ihre Konstruktion überarbeitet haben.

Felgenbremsnaben haben die allerdings nicht im Programm.
 
Shimano hatte das in einer Dura Ace und in der 950er XTR-Nabe auch mal, wahrscheinlich aus Kostengründen wurde das aber überall wieder aufgegeben.
Die Shimano 960 XTR hatte auch noch einen Titan Freilauf.
So ein Titan-Rotor für HG-Freiläufe wäre schon auch ein Alleinstellungsmerkmal für Tune.
Titan ist teuer und die spanenende Bearbeitung macht mW nicht unbedingt Spaß.
Aber man könnte evtl solche Titan Freilaufkörper drucken lassen:
https://www.mtb-news.de/news/kooperation-iperionx-canyon-titan-3d-druck/
Beim Preis/Gewicht Verhältniss ist mA Alu schon sehr gut, und es lässt sich auch gut bearbeiten.
Deshalb mag ich eben die oben gezeigte Freilauf Konstruktion.
Es kann durchaus sein, dass das bei vergleichbaren Abmessungen leichter ist als ein Titanfreilauf.
 
Titan ist teuer und die spanenende Bearbeitung macht mW nicht unbedingt Spaß.
Das Halbzeug ist teuer, richtig. Die Kosten für das Halbzeug dürften aber bei einer 250€ Nabe nicht so das Thema sein. Und die Bearbeitung mit den heutigen Maschinen ist sicher auch nicht mehr so mühsam wie vor 30 Jahren.
Aber man könnte evtl solche Titan Freilaufkörper drucken lassen:
Das geht sicher mal, im Moment ist das allerdings teurer wie aus dem Vollen gefräst. Zumal man für die Lagersitze und Gewinde auf jeden Fall eh noch auf die Fräse muss.
Wie es mit der Haltbarkeit dieser Legierungen zum Drucken aussieht, weiß ich auch nicht.
Es kann durchaus sein, dass das bei vergleichbaren Abmessungen leichter ist als ein Titanfreilauf.
Ein Rotor aus Alu ist bei ähnlichen Abmessungen immer leichter. Tune hat damals nur wegen Lieferschwierigkeiten der ursprünglichen Legierung auf Titan zurückgegriffen.
 
Das Halbzeug ist teuer, richtig. Die Kosten für das Halbzeug dürften aber bei einer 250€ Nabe nicht so das Thema sein. Und die Bearbeitung mit den heutigen Maschinen ist sicher auch nicht mehr so mühsam wie vor 30 Jahren.
https://www.ebay.de/itm/19354779176...obs8Q19QHy&var=&widget_ver=artemis&media=COPYMal fix geschaut, ohne Anspruch auf den günstigsten Preis.
Teuer dürfte das Werkzeug fürs bearbeiten sein.
Der Kollege aus dem Werkzeugbau hat damals ziemlich geflucht, als er "mal fix" so was abdrehen sollte.
Das geht sicher mal, im Moment ist das allerdings teurer wie aus dem Vollen gefräst. Zumal man für die Lagersitze und Gewinde auf jeden Fall eh noch auf die Fräse muss.
Wie es mit der Haltbarkeit dieser Legierungen zum Drucken aussieht, weiß ich auch nicht.
Das mit dem Titan Druck war ein sehr sehr spontaner Einfall von mir ... :)
Ich hab keine Ahnung, ob es auch tatsächlich so funktionieren würde. ;)
Die Haltbarkeit scheint gegeben zu sein, zumindest wenn man dem verlinkten Artikel glaubt.

Die Vermischung der Alu und Titan Späne einem Bearbeitungszentrum ist mA nicht so gut fürs Recycling.
 
Da gab es noch zwei sehr schöne Hinterradnaben mit Titan ;-) und hübsche VR-Naben - leider alles Vergangenheit. Der Nimbus ist wohl vorbei. Selbst beim Service für die Naben kann einem Tune nicht mehr helfen und verweist bestenfalls auf Christian. Der hat aber andere Sachen zu tun, siehe Non+, wohl auch nicht ohne Grund.
 

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Titan Grade 1 wird zB. für die Zahnmedizin verwendet.
Reinaluminium ist auch nicht für Rahmen oder Anbauteile geeignet.

Ti ist nicht einfach zu bearbeiten. Es entstehen lokal sehr hohe Temperaturen, die zum fressen oder verschweißen mit dem Werkzeug neigen.
Standzeit der Werkzeuge ist geringer oder dafür geeignete Werkzeuge teurer.
Die Bearbeitungszeit dauert länger, man stellt also weniger Teile in der gleichen Zeit her. Die Schnittgeschwindigkeit muss viel niedriger sein.
Vor Jahren hatte ich zB. den Schaft einer Schraube dünner gedreht. Konventionell, nicht CNC. Man merkt schon deutliche Unterschiede in der Bearbeitung.

Beim Al-Freilauf könnte man die Oberfläche verdichten, das würde etwas der Einkerbung entgegenwirken. Die Eindrücke werden dann nicht so tief. Oder eben etwas aufwändiger mit Stahleinsätzen.
Das Gewicht spielt beim Leichtbau natürlich auch eine große Rolle. Ti liegt bei 4,5g .
 
Shimano hatte das in einer Dura Ace und in der 950er XTR-Nabe auch mal, wahrscheinlich aus Kostengründen wurde das aber überall wieder aufgegeben.
Die Shimano 960 XTR hatte auch noch einen Titan Freilauf.
Gute Zeiten waren das ... die Hope Bulb hatte auch einen Titan Freilauf und funktioniert natürlich immernoch tadellos (genau wie meine 950er und 960er).
Untermauert, dass die meisten Namenhaften Nabenhersteller mal Freiläufe aus Titan gemacht haben und es sich dann wohl nicht gelohnt hat (Angebot vs. Nachfrage?)

Edit: Dazu fällt mir ein Hadley macht nach wie vor Titan Freiläufe ... da kann man wohl auch zu den langjährigen Nabenspezialisten (und Nieschenherstellern) zählen.
 
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Servus Julian!

Ich habe hier eine der ersten Tune Hinterradnaben aus 1994, eine MAG 215. Dort ist das Problem mit den eingekerbten Stegen schon lange existent. Als ein Ritzelpaket irgendwann nur noch mit Hilfe zweier Kettenpeitschen zu lösen war, habe ich die Stege etwas nachgefeilt. Seit dem funktioniert das Abziehen der Kassetten einigermaßen, hakelt zwar, aber geht. Allzu oft macht man das aber an einem Klassiker eh nicht mehr.
Anhang anzeigen 1664518

Die zugehörige MIG 75 Vorderradnabe hat sich auch noch sehr gut gehalten:
2704765-nbwgn1bs5m8h-tunemig70_campaatek-large.jpg


Schön wäre halt ein Rotor aus Titan, so wie Tune das 1995 (bis 1996) an der damaligen MAG 215 (zwangsweise) realisiert hatte:
large_CIMG1309.JPG

Hier sind nach 18 Jahren Gebrauch fast noch keine Kerben zu sehen. Die Tune Hinterradnaben aus dieser Zeit werden dadurch hier in der Klassikabteilung fast mit Gold aufgewogen. :love:
Shimano hatte das in einer Dura Ace und in der 950er XTR-Nabe auch mal, wahrscheinlich aus Kostengründen wurde das aber überall wieder aufgegeben.
So ein Titan-Rotor für HG-Freiläufe wäre schon auch ein Alleinstellungsmerkmal für Tune. Für SRAM-XD oder Microspline brauchts das natürlich nicht.
Und Felgenbremsnaben mit EBB 135mm fürs Hinterrad, die gehen mir auf eurer Seite schon seit Jahren ab. Oder bleibt so eine Hinterradnabe mit EBB 135mm dem Christian Jenny vorbehalten? ;)

Liebe Grüße,
Armin.

Lustiger Zufall. Ich habe gestern erst mit unserem Produktionsleiter über diese Titanteile gesprochen. Er war damals schon hier, als das noch gemacht wurde. Ich halte es nicht für ausgeschlossen, dass wir irgendwann wieder mehr Titan verbauen. Titan ist allerdings nicht ganz günstig und ich sehe ganz persönlich, dass die Akzeptanz gegenüber dieses Materials nicht immer gegeben ist. Ist auch eine nachvollziehbare Frage, ob die Gewichtseinsparung gegenüber den damit verbundenen Kosten in Relation steht. Die Technik hat sich da ja auch sehr weiterentwickelt. Mittlerweile könnte man Titan auch 3D drucken. Ist auf jeden Fall ein spannender Bereich mit vielen Möglichkeiten.

Dass tune Teile in der Vergangenheit viele Kinder- und auch Erwachsenenkrankheiten hatten, ist mir bekannt. Das ist vielleicht daran, und das soll nichts beschönigen, dass unsere firmeninternen Enthusiasten ohne wirkliches Ingenieurswissen einfach gebaut haben. Das war auch eine andere Zeit. Heute geht das natürlich nicht mehr. Meiner Meinung nach ist das Problem mit den Stegen in aktuellen Freiläufen nicht mehr vorhanden. Ich lasse mich aber gerne eines Besseren belehren. Falls hier also jemand einen aktuellen Freilauf mit zigtausenden Kilometern drauf hat - immer her damit!

Mega cool, dass du diese Klassikteile noch hast. Damit könnte man fast sein eigenes Radsportmuseum aufmachen :) Heute ist das vermutlich nicht mehr so. Weiß nicht, ob man einen heute produzierten LRS irgendwann als museumswürdig ansehen wird.
 
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