Über das Stürzen beim Mountainbiken: Hinfallen ist ein Arschloch

Über das Stürzen beim Mountainbiken: Hinfallen ist ein Arschloch

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Entschuldigt die etwas drastische Überschrift, aber genau so ist es doch. Wenn es einen Spielverderber bei unserem Lieblingssport gibt, ist es die satte Bodenprobe, im schlechtesten Fall mit fieser Verletzungsfolge. Jeder kennt die Highsider, Saltos und Schlüsselbeinklatscher. Warum ist das eigentlich so? Wie lang braucht man wieder, um fit zu werden? Und warum gelingt es mal besser, mal schlecht?

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Über das Stürzen beim Mountainbiken: Hinfallen ist ein Arschloch

Wie lang braucht ihr, um nach harten Stürzen wieder auf das Bike zu kommen?
 
Was hilft vorbeugend gegen Stürze bzw. lindert Sturzfolgen?

  • Wissen was man gerade tut
  • Fahrtechnik
  • Schutzausrüstung
  • Muskulatur
  • Rad

Zum ersten und allerallerallerwichtigsten Punkt gehört zu wissen was geht und was nicht geht. Überfordert der Trail mein Fahrkönnen, kenne ich die Schlüsselstellen, bin ich fit und konzentriert, bin ich zu schnell/ zu langsam, wo sind die Bremspunkte, und wo sollte ich besser nicht bremsen, etc.

Eine solide Fahrtechnik ist immer gut, ebenso eine vernünftige Schutzausrüstung. Wobei man sich bewusst machen sollte daß man sich nicht gegen alles schützen kann und immer verwundbar bleibt.

Eine gute Muskulatur und eine hohe Beweglichkeit des Körpers kann bei einem Sturz Gold wert sein, deshalb rate ich unbedingt dazu an sich ordentlich fit und beweglich zu halten.

An letzter Stelle steht da das Rad selber. Natürlich sind gewisse Sturzmuster wie der OTB auf nem ollen kurzen 26er mit 130mm-Vorbau in gewissen Fahrsituationen wahrscheinlicher als auf nem modernen Langholzlaster, dennoch sehe ich diesen Punkt am wenigsten gravierend an. Das es gut gepflegt sein sollte und alles funktioniert versteht sich ja von selbst.
 
Vielleicht liegt meine Sturzfreiheit darin begründet, dass ich keine gebauten Sachen fahre.

Wenn ich beim Mountainbiken nicht stürzen will, stürze ich auch nicht. Es kommt doch immer darauf an, was du mit dem Bike so machst.

Ich persönlich will wissen, wo die Grenzen des Fahrbaren oder der möglichen Geschwindigkeit liegen und das finde ich raus, wenn ich gelegentlich über die Grenzen gehe. Im besten Fall rutscht das Vorderrad mal ein paar cm, im schlechteren Fall lieg ich auf der Nase.
 
Dass Stürzen ein Arschloch ist kann ich leider jetzt nur zu gut bestätigen. Ich fahre seit ich ca. 5 Jahre alt bin..also annähernd 22 Jahre Ski und Snowboard und seit keine Ahnung wie vielen Jahren MTB mit Schwerpunkt Downhill und mir ist bisher nie wirklich was passiert...klar, Schrammen hier und da aber das wars. Bis zum letzten Mal in Winterberg...auf der Flow-Country.
Zu schnell gewesen, aufs Maul gelegt und durch irgendwelche blöden Gegebenheiten dabei dann das SL-Band gerissen. Schmerzen sind nicht sonderlich schlimm, allerdings hält mich diese verdammte Verletzung seit fast 3 Monaten vom Biken ab und das nervt einfach nur immens.
Ich möchte echt nicht rumheulen, aber die Sache hat mir wirklich gezeigt, wie schnell etwas dummes passieren kann und wie lange man etwas davon hat. Also Leute: überschätzt euch nicht, macht nichts dummes und zieht verdammt nochmal Protektoren an! :D
 
Einer meiner fiesen Unfälle war an einem Weg quer zum Hang. Ich bin zu nah an der Kante gefahren und habe übersehen, dass an einem Stück am Weg die Kante durch eine Fällaktion in den Weg hineinragte (war auch überwachsen) voll rein und ab den Hang runter. Nach ca. 6m und zwei Überschlägen hat mich ein Felsen unsaft aufgehalten. Ergebnis war zum Glück nur ein blauer Rücken mit Rippenprellung.

Einfach gepennt. Fühlte mich aber den ganzen Tag nicht gut.
 
Ich bin bereits über 50 und hab in den letzten Jahren mehrere folgenreiche Stürze verkraften müssen, die mich jeweils schlagartig zumindest die weitere Saison gekostet haben.

Einmal war es am Gardasee einen Sehnenabriss am rechten Daumen, als ich bei nem OTB mit dem Daumen am Brems- oder Schalthebel hängengeblieben bin.

Dann hat mich im Folgejahr ein echter Gaul abgeworfen, wobei ich mir nen Mittelhandknochen in der rechten Hand gebrochen hab.

Und im letzten Jahr der absolute Gipfel, auf dem Hometrail in einem brüchigen Berm bei flotter Geschwindigkeit weggebrochen und stumpf mit der rechten Schulter hart im Trail eingeschlagen = Tossy III.

Was hab ich dabei gelernt? Notaufnahmen habe ich davor schon gehasst. Geschwindigkeit schafft Sicherheit stimmt leider auch nicht immer. Gerade bei höheren Geschwindigkeiten kann ein unvermittelter Sturz häufig kaum noch durch ein Abrollen oder ähnliches abgemildert werden, da alles einfach viel zu schnell passiert und man im wahrsten Sinne des Wortes nur noch Passagier ist der stumpf irgendwo einschlägt. Ich habe als Jugendlicher und auch noch als Student lange Zeit Kampfsport betrieben, und insbesondere die Fallübungen haben mir mein Leben lang bei vielen Unfällen enorm geholfen.

Gerade nach der Tossy III-Geschichte hatte ich schon ne Weile gebraucht um wieder Vertrauen zu fassen.

Wahrscheinlich reagiert man altersbedingt zudem auch noch etwas langsamer, und ist auch nicht ganz so gelenkig, was nicht gut für die Sturzfolgen ist.

Das alles ändert nix daran, daß ich den MTB-Sport und den dazugehörigen Speed immer noch lebe und liebe. Allerletzte Rille (= Pokal oder Spital :D ) gebe ich mir zwar nicht mehr, aber ich bin häufig immer noch viel zu schnell unterwegs, als daß ich behaupten könnte immer alles unter Kontrolle zu haben. Stürze gehören halt zu dem Sport dazu, und mir bringt es nunmal keinen Spaß nur in Schrittgeschwindigkeit die Trails runter zu schleichen. Und spätestens dann würde mich vollkommen zu Recht der anfangs zitierte Spruch irgendwann einholen, nämlich Geschwindigkeit schafft Sicherheit.. :lol:
Ich bin zwar nur bereits über 45 aber wenigstens kommen mir die Verletzungen alle bekannt vor. :lol:
2. Augustwochenende 2012 in Schladming Sehnenabriss am rechten Daumen.
2. Augustwochenende 2013 in Schladming Tossy 3. Highsider in den nächsten Anlieger. Sehr stumpf. :(
Irgendjemand hat geschrieben, nach Tossy hätte es nach 3 Wochen schon wieder in den Fingern gejuckt... da hab ich glaub ich gerade mal den Bewegungsstuhl verschrieben bekommen. Waren schon ein paar Monate bis ich wieder im Bikepark war.
Und Schladming meide ich jetzt im August. (und sowieso)
Und irgendwie hab ich bis 2017/18 gebraucht um wieder richtig mutig zu sein. War dann 2019 aber wieder vorbei. :(
Mittelhandknochen war mit 8 Jahren
 
seitdem ich bike, sind die Verletzungen massiv zurück gegegangen. (davor Inline Vert, Skaten usw..)
Vor drei Jahren Schien- und Wadenbeinbruch, vor vier Monaten zwei Rippen+ Nierenprellung. Ansonsten diverse Rippenprellungen und Schürfwunden, aber nix ernstes.
Wenn deine jeue Statistik schon so aussieht, möchte man früher ja ar nicht wissen.
Heißt das, dass du im steilen bremsen sollst?
Ist doch irgendwie logisch. Solange du noch die Kontrolle oder Manöfrierfähigkeit brauchst, darfst du nicht über dein Grip-Potential gehen. Und im Steilen ist das halt sehr anspruchsvoll die Kontrolle über die Gravitation zurück zu gewinnen.
Interessanterweise scheint jetzt auf einmal Fußball viel gefährlicher als Mountainbiken. In anderen Zusammenhängen wird sonst ganz gerne das "Mountainbiker vs. Fußballer" Video verlinkt ;)
Fußball ist nicht gefährlich. Es sind die anderen Arschgeigen um dich herum, die diesen Sport so gefährlich machen. Und das Niveau dieser Arschgeigen ist erschreckend niedrig.
Ich habe es trotzdem meist ohne die anderen geschafft, mich zu verletzen. Ist aber nicht die Regel, glaube ich.
 
Fußball ist nicht gefährlich. Es sind die anderen Arschgeigen um dich herum, die diesen Sport so gefährlich machen. Und das Niveau dieser Arschgeigen ist erschreckend niedrig.
Ich habe es trotzdem meist ohne die anderen geschafft, mich zu verletzen. Ist aber nicht die Regel, glaube ich.
Meine einzige schwere Verletzung beim Fußball hatte ich, als ich mich am Boden abrollen wollte. Leider war dort ein Loch und die Schulter blieb drin hängen, Folge war mein erster Tossy.

Insgesamt hab ich die Verletzungen über alle Sportarten verteilt. Muskelfaserrisse beim Joggen, Sprinten, Weitsprung. Ellbogen und Kahnbeinbruch beim Skaten, Bänderrisse beim Basketball, aktuell Tossy beim MTB.

Das Skaten war die schwierigste Rückkehr, danach stand ich mit zittrigen Beinen auf den Inlinern.

Muskelfaserrisse und Bänderrisse waren mental am wenigsten schwer zu überwinden.
 
Meine mir wichtigste Regel: Wenn du drauf schaust und es fuehlt sich komisch an, dann lass es (fuer dies mal) und mach was anderes.
Was ansonsten extrem hilft: Erfahrung und Reflexe (und flat pedals). Wenn man die bekommen will, muss man halt viel fahren ohne sich hinzuschmeissen, im KH faehrt man ja eher nicht. Also lieber oft mit 80..90% als einmal zu viel mit 100...110%.
Dafuer braucht man halt manchmal laenger, um auf bestimmten Strecken schnell zu werden. Aber krank & verletzt sein ist halt maximal deprimierend.
 
Ich frag mich immer was Menschen antreibt unbedingt einen Trail befahren zu müssen, der so deutlich über ihrem Fahrkönnen liegt...?
Vielleicht der Wunsch sein Können zu erweitern...?

Wenn du besser werden willst, wirst du immer deine Komfortzone verlassen müssen, immer, egal in welchem Bereich des Lebens. Wie soll sich sonst dein Hirn an neue Reize gewöhnen. Einer der besten Artikel im Forum war der von den 10 Gründen, warum man MTB Rennen fahren sollte. Dort geht es genau darum seine eigenen Schranken nieder zu reissen. Manchmal stolpert man auch auf einen Trail und merkt erst dann, dass es zu heftig ist. Dann verfällt man vielleicht ins Stolperbiken oder muss absteigen. Aber man hatte wenigstens die Eier es zu versuchen. Man kann einen heftigen Trail in eine Teilsequenz aufteilen und diese dann intensiv trainieren. Aber man muss es tun, vom Träumen wird man nicht besser. Ist vielleicht nicht im Sinne eines Parkbetreibers oder der Versicherung. Nur jeden Ambitionierten in einer Sache sticht früher oder später der Hafer und er möchte seine Grenzen überschreiten.

Wo ich einverstanden bin, ist, dass man den einen Run früher aufhören sollte, bevor die Müdigkeit zuschlägt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich frag mich immer was Menschen antreibt unbedingt einen Trail befahren zu müssen, der so deutlich über ihrem Fahrkönnen liegt...?
Schlechte Selbsteinschätzung? Wenn man ohne die passenden Skills runter kommt und überlebt wird das am ehesten als Erfolg abgespeichert.
Meine Beobachtung deckt sich da mit deiner. Die meisten kommen damit durch. Aber wenn sich da jemand ablegt, dann richtig.
Ansonsten gehören stürze für mich dazu, nicht absichtlich aber davon auszugehen, dass schon nichts passieren wird finde ich naiv.
Meistens habe ich mich auch dann lang gelegt wenn ich nicht 100%ig konzentriert war oder mich zu sicher gefühlt habe.
 
Ein unterhaltsamer Artikel zum Richtigen Zeitpunkt für mich. 20 Jahre MTB mit ein paar kleinen Stürzen und wenig Schmerzen. Anfang 2020 neue Hüfte und die Panik nie wieder sorgenfrei MTB zu fahren und angstfrei die Trails zu ballern. Nach 6 Monaten die erste Harztour, nach 7 Monaten war der Kopf frei und der Spaß zurück. Vor 4 Wochen beim Dolomiti Stoneman ein Moment der Unkonzentration auf der Demutpassage und ab gings. 10 Meter den Berg runtergekullert ( mit den Bildern von Gee Atherton im Kopf ). Erstmal Knochen und Bike heil. Die Tour mit Spaß und Demut zu Ende gefahren. Am Abend dickes Knie und am nächsten Tag die schmerzvolle Heimreise. Diagnose: Kreuzband angerissen und Tibiafraktur ( Bruch im Wadenbeinkopf ) .
Nu ist wieder Pause angesagt. Um auf die Kernfrage zu kommen: Auch diese Verletzung wird heilen und
2022 ist auch noch Saison. Die Motivation ist bei Nicolai bestellt und wird hoffentlich Ende September eintreffen. In dem Sinne bleibt gesund und viel Spaß auf dem Bike.
 
Wenn ich beim Mountainbiken nicht stürzen will, stürze ich auch nicht. Es kommt doch immer darauf an, was du mit dem Bike so machst.

Ich persönlich will wissen, wo die Grenzen des Fahrbaren oder der möglichen Geschwindigkeit liegen und das finde ich raus, wenn ich gelegentlich über die Grenzen gehe. Im besten Fall rutscht das Vorderrad mal ein paar cm, im schlechteren Fall lieg ich auf der Nase.

Ab und an versetzt es mir das Vorderrad auch mal um einen halben Meter. Das ist nicht der Punkt, denke ich. Die Frage ist doch, wie weit man sich ans Limit ran wagt und vorher, wo das Limit überhaupt liegt. Mit meinem Bike kann ich das schlichtweg nicht verantworten, ans Limit zu gehen. Ich fahre keine Rennen und auf den Trails ermöglicht das Bike Geschwindkeiten, die dort im freien Gelände zumindest meines Erachtens unverantwortlich sind. Bleibt also nur der Grenzbereich bei niedrigen Geschwindigkeiten und der ist zumindest in meinem Fall eher ungefährlich). Was kann mir da im schlimmsten Fall passieren? Flucht ins Gelände, dann bremse ich halt in den Heidelbeeren weiter. Oder mit rutscht das Vorderrad weg, dann gibt's einen Zeitlupen Lowsider. Das sind beides keine Szenarien, die regelmäßig verletzungsträchtig sind.

Ich denke, man muss das Pferd anders herum aufzäumen: Erstens ist Mountainbike nun mal ein Sport und Sport muss man sich erarbeiten. Wenn jemand nur herum gurken will, dann wird er sich das Fahren auf Trails weitgehend sparen können/müssen. Und auch für Leute, die schon lange fahren gilt: Üben, üben, üben. Es gibt Sportarten, da hast du keinen Raum für Fehler, weil Fehler tödlich enden. Ich überlege mir derzeit, ob ich mir ein Motorrad anschaffen soll. Da ist das Thema Stürzen und Verletzungen auch ein ganz eigenes; nicht zu vergleichen mit dem, was wir beim Mountainbiken haben. Wahrend ich mit dem Mountainbike maximal 30 km/h unterwegs bin, sind's beim Motorrad eher 130 km/h; und kein Waldboden, sondern Asphalt, Leitplanke und Gegenverkehr.

Weil mich das Limit wenig interessiert, arbeite ich nach wie vor an meiner Fahrtechnik. Das ist ohnedies eine Dauerbaustelle. Blickführung - das werde ich perfekt beherrschen. Aber es gibt diese wenigen Momente, wo's einfach passt und ich dann weiß, warum ich Mountainbike fahre. Oder beim Bremsen: Funktioniert nach wie vor nicht so recht, doch wenn dann mal eine Passage kommt, wo ich's laufen lasse - es ist eine andere Dimension des Fahrens (weil Wurzeln auf einmal "weg" sind und das Fahrwerk richtig zu arbeiten beginnt.
Daher kann ich auch nicht verstehen, warum sich das so viele nicht erarbeiten wollen. Gerade am Freitag habe ich zwei Studentinnen getroffen - ich weiß nicht, warum die den Sport betreiben, aber wenn als erste Frage gleich kommt, ob man zum Trail XY mit der Seilbahn fahren kann? Hab dann nur gemeint, dass man sich sowas schon erarbeiten müsse. Woher sonst soll die Kondition kommen ...
 
Bei mir waren es die kack Rennradschuhe, fünf Stufen Steintreppe und rechts die Fahrradflasche, links das Handy in der Hand... als ich dann unten vor der Treppe saß und gejappst habe, weil die Luft wegblieb dachte ich, kennste schon, Rippenprellung. Als ich nach ner Minute aufstehen wollte, hat's im Rücken geknarzt, wie ein altes Pressfit Lager.

Immerhin weiß ich jetzt, dass man mit drei gebrochenen Rippen locker nach 2 Wochen wieder Trails fahren kann.
Aaaautsch..!
 
Mein Position überprüfen sah so aus: 1x Vormachen lassen, selber drauf stellen (mit meinem Bike natürlich), sieht gut aus. Fertig.
Das ich nicht alles sofort umsetzen kann ist mir klar, aber ich habe bei zwei verschiedene Anbietern bis jetzt noch nicht so Feedback erhalten wie ich es mir erwünscht habe (und nein, ich werde keine Namen nennen).

Aus ca. 12h Fahrtechnik Training habe ich ca. 1.5 Tipps und einen Confidence-Boost mit genommen. Der eine (ganze) Tipp betraf Kurven in Anliegern und erklärt zumindest im Nachhinein meinen übelsten Sturz.
Leider gab es ansonsten in diesem Kurs kein weiteren Input. Ehrlicherweise hatte ich auch das Gefühl einen sehr unmotivierten Coach erwischt zu haben, Mit zwei weiteren habe ich mich Tags darauf sehr gut im Lift unterhalten.
Grundsätzlich waren die Tipps auch hilfreich, aber für mich steht das in keinem sinnvollem Preis/Leistungs-Verhältnis.
Wir "coachen" uns hier einfach selber. Unterschiedliche Backgrounds und unterschiedliche fahrerische Stärken führen zwangsläufig zu einem regen Austausch: Sprungtraining mit den DJ-Kumpels, Line Choices mit den Racer-Kumpels. Evt auch mal Problemstellen per Kamera festhalten und analysieren.

Und wenn Anfänger nett fragen und hilfsbereit bei der Trailpflege sind, bekommen sie auch Tipps und Hilfestellungen von den Erfahreneren bzw Schlüsselstellen werden gemeinsam befahren.

Kommerzielle Trainings fand ich, als Nicht-Racer, immer schon ziemlich suspekt. Aber die Szene hat sich dahingehend auf jeden Fall ziemlich geändert. Mehr Quereinsteiger auf dicken Maschinen ohne das Wissen was sie denn damit eigentlich anfangen sollen.... Das erfordert schnelle Lernerfolge ohne Blut und Tränen für die Insta-Generation. :)
Gibt hier einige Eltern, die ihre Kinder zum speziellen Kidstraining der einschlägigen Anbieter schicken anstatt das die einfach ihre Freizeit auf dem Rad und mit den Kumpels verbringen. Macht mehr Spass und bringt viel mehr. Aber dann funktioniert das Helikoptern nicht mehr. Mit vielen Erwachsenen ist es ähnlich; statt wirklich Teil der Szene zu sein, kaufen sich viele den gefühlten fahreischen Fortschritt mal eben schnell ein, so zwischen Bürojob und Grillparty mit den Nachbarn....
 
Schlechte Selbsteinschätzung? Wenn man ohne die passenden Skills runter kommt und überlebt wird das am ehesten als Erfolg abgespeichert.
Meine Beobachtung deckt sich da mit deiner. Die meisten kommen damit durch. Aber wenn sich da jemand ablegt, dann richtig.
Ansonsten gehören stürze für mich dazu, nicht absichtlich aber davon auszugehen, dass schon nichts passieren wird finde ich naiv.
Meistens habe ich mich auch dann lang gelegt wenn ich nicht 100%ig konzentriert war oder mich zu sicher gefühlt habe.
+1

Ich hab mein MTB-Leben lang auch immer Trails/Sprünge/Stunts etc gebaut. Und die natürlich auch ausprobiert, oft als erster. Bis so ein Trail optimal funktioniert, sind Stürze oder Beinahe -Stürze einfach Teil des Prozesses. Man lernt einfach am besten durch Fehler.
Wer sich immer nur in schon gemachte Nester setzt, hat natürlich weniger Risiko. Zumindest er die Grundregel "fahre nicht über deinem persönlichen Limit" beherzigt.
 
Ic
Vielleicht der Wunsch sein Können zu erweitern...?

Wenn du besser werden willst, wirst du immer deine Komfortzone verlassen müssen, immer, egal in welchem Bereich des Lebens. Wie soll sich sonst dein Hirn an neue Reize gewöhnen. Einer der besten Artikel im Forum war der von den 10 Gründen, warum man MTB Rennen fahren sollte. Dort geht es genau darum seine eigenen Schranken nieder zu reissen. Manchmal stolpert man auch auf einen Trail und merkt erst dann, dass es zu heftig ist. Dann verfällt man vielleicht ins Stolperbiken oder muss absteigen. Aber man hatte wenigstens die Eier es zu versuchen. Man kann einen heftigen Trail in eine Teilsequenz aufteilen und diese dann intensiv trainieren. Aber man muss es tun, vom Träumen wird man nicht besser. Ist vielleicht nicht im Sinne eines Parkbetreibers oder der Versicherung. Nur jeden Ambitionierten in einer Sache sticht früher oder später der Hafer und er möchte seine Grenzen überschreiten.

Wo ich einverstanden bin, ist, dass man den einen Run früher aufhören sollte, bevor die Müdigkeit zuschlägt.
Ich schrieb ja "deutlich", und meinte es auch so. Klar, muss man um weiter zukommen sich auch oft selbst überwinden, aber sich als extrem wankliger Nichtkönner einen tiefschwarzen Trail runterzustürzen oder auf einer Jumpline den ersten Sprung nur mit viel Glück unbeschadet überstanden zu haben, um dann gleich den zweiten auch mitnehmen zu wollen, ist doch nur mit Dummheit oder geschädigtem Selbsterhaltungstrieb zu erklären.


Bitte entschuldigt meine Postingwut, aber das Thema, gerade der Dummköpfe und Selbsterhaltungstrieblosen, verfolgt mich seit Jahrzehnten. Es ist ja nicht so das solche Typen nur mit ihrem Leben spielen. Oftmals steht ja die Existenz eines Spots genau wegen solcher Deppen auf dem Spiel. Ein harter Crash eines Idioten zuviel und die Behörden planieren einen Spot in den die Lokals vlt etliche Jahre Lebenszeit gesteckt haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kommerzielle Trainings fand ich, als Nicht-Racer, immer schon ziemlich suspekt. Aber die Szene hat sich dahingehend auf jeden Fall ziemlich geändert. Mehr Quereinsteiger auf dicken Maschinen ohne das Wissen was sie denn damit eigentlich anfangen sollen.... Das erfordert schnelle Lernerfolge ohne Blut und Tränen für die Insta-Generation. :)
Gibt hier einige Eltern, die ihre Kinder zum speziellen Kidstraining der einschlägigen Anbieter schicken anstatt das die einfach ihre Freizeit auf dem Rad und mit den Kumpels verbringen. Macht mehr Spass und bringt viel mehr. Aber dann funktioniert das Helikoptern nicht mehr. Mit vielen Erwachsenen ist es ähnlich; statt wirklich Teil der Szene zu sein, kaufen sich viele den gefühlten fahreischen Fortschritt mal eben schnell ein, so zwischen Bürojob und Grillparty mit den Nachbarn....
Bürojob + Grillparty geht natürlich gar nicht - diese Deppen sind ganz einfach selbst schuld, wenn sie auf die Schnauze fliegen, statt sich in der "Szene" deine Weisheiten, Blut und Tränen abzuholen.
 
...aber sich als extrem wankliger Nichtkönner einen tiefschwarzen Trail runterzustürzen...
Was trotzdem wohl die Ausnahme sein wird.

Ok, ich bin schon älter und fahre ausnahmslos alleine, weil ich niemanden kenne, der diesen Sport teilt. So gesehen, kann ich mich selber bremsen. Jung und Gruppendynamik spielen sicher eine Rolle, das kann ich mir schon vorstellen. Gleichzeitig kann dich die Gruppe zu etwas mitziehen, was man alleine nie probieren würde. Schon mal zu sehen wie eine Linie gefahren wird, kann hilfreich sein. Es wird immer eine Gradwanderung bleiben.

Ich verstehe deine Beweggründe. Fronarbeit, die durch ein paar dumme Aktionen gefährdet wird. Wenn das ein privater Trail ohne kommerziellen Zweck ist, kann einem das sauer aufstossen. Einen etwas schalen Nachgeschmack verursachte mir hingegen die Antwort eines Bikeguides auf meine Frage, warum man so wenig Leute auf der DH Piste sieht. „Wir haben eine DH (macht sicher auf HP was her...), aber wir sind gar nicht unglücklich, wenn nur wenige diese benutzen. Wir wollen uns als familienfreundliche Destination verkaufen und da macht sich der Rettungshubschrauber nicht gut.“ Business as usual. Mich erinnert das an den Massentourismus am Everest, wo der Zahlungkräftige sich plötzlich wundert, dass es eben nicht Disneyland ist und der Berg zurück beisst.
 
Was trotzdem wohl die Ausnahme sein wird.
ich bin mir da nicht so sicher. Ein schönes Beispiel was ich jedes Mal mindestens 1x erlebe wenn ich in Willingen bin:
Fahrer mit dickem Bike steht auf dem Starthügel der DH und schaut sich den Start-Drop an. Entscheidet dann dass er nichts für ihn ist (gut, Selbsteinschätzung) und fährt stattdessen nach dem Drop unten auf die Strecke (äh... watt?) wodurch natürlich das Tempo für die ersten Sprünge einfach fehlt. Wenn es dann im Wald steiler und ruppiger wird eiern die runter so dass es beim zugucken schon weht tut.​
Mein Lieblingskandidat war einer (von einem Duo) der den Großteil im sitzen runter ist. Auf meinen freundlichen Hinweis dass stehen vllt sicherer und einfacher ist meinte er "ich übe ja noch" und sein Partner ( der deutlich besser gefahren ist, wahrscheinlich auch besser als ich) meinte ich soll mich da nicht einmischen.​
Ich bin mir ziemlich sicher, wenn so jemand stürzt geht es seltener gut aus. Ich hoffe die lernen eine gesunde Selbsteinschätzung bevor es zu spät ist.​
(mal ganz abgesehen davon das ich es höllisch gefährlich finde auf einer schwarzen Strecke im Schritttempo hinunter zu rollen)​

Wir "coachen" uns hier einfach selber. Unterschiedliche Backgrounds und unterschiedliche fahrerische Stärken führen zwangsläufig zu einem regen Austausch: Sprungtraining mit den DJ-Kumpels, Line Choices mit den Racer-Kumpels. Evt auch mal Problemstellen per Kamera festhalten und analysieren.
Ja machen wir ähnlich. Mein Problem ist etwas, dass ich (mit) am meisten Erfahrung bei uns in der Gruppe habe und mir versuche darum von woanders Input zu holen. Nur YT-Videos ist hilft auch nicht immer weiter, besonders wenn es um eigene Fehler geht.
Am meisten Lerne ich zur Zeit am Dirt-Spot, aber da sind hier haupsächlich BMXer und Kids unterwegs.
Und wenn Anfänger nett fragen und hilfsbereit bei der Trailpflege sind, bekommen sie auch Tipps und Hilfestellungen von den Erfahreneren bzw Schlüsselstellen werden gemeinsam befahren.
Volle Zustimmung. Meistens funktioniert das gut und darum bike ich auch so gerne.
 
Hey, ich bin früher mehrere Jahre Rundstreckenrennen mit dem Motorrad gefahren. Heute fahre ich gerne Dj oder MTB, das ist eine vergleichsweise ruhige und sichere Sportart für alte Leute wie unsereins. Alles easy.
 
Stimme ich eigentlich zu, aber warum Flat pedals? Wer lange genug Klicker fährt hat in absolut keiner Situation ein Problem mit ein oder ausklicken.
Ok, zumindest ich nicht ;-)
Die Frage ist ja, wie oft jemand deswegen stuerzt, bis er es so sicher kann wie du jetzt?
Ich brauche halt wirklich genau Null Verletzungen. Weder eine, oder zwei oder so.
 
Die Frage ist ja, wie oft jemand deswegen stuerzt, bis er es so sicher kann wie du jetzt?
Ich brauche halt wirklich genau Null Verletzungen. Weder eine, oder zwei oder so.
Am besten auf der "schwarzen" Piste im Tiefschnee mit Telemark das
Ski fahren lernen ......
Mal im ernst , wenn du mit klicks fahren willst , probiere es aus und lerne dabei......
Das du dich nicht verletzt liegt auch beim biken grossteils im eigenen Handeln.......

Warum imme irgendwelche Vorurteile .....das meiste geht auch mit klicks und manches vielleicht auch
leichter....manches schwerer.....


Kleine sachen wie Blutergüsse , Riss und Quetschwunden sowie Knochenabsplitterungen im Bereich der Schienbeine sollten nicht als Verletzung gezählt werden.....Beeinträchtigen ja mein Biken nicht .....
 
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