Was ist ein zerstörter Trail

Ich bin da eigentlich ganz bei dir. Ich mag halt "angelegte Bike-Trails", zufällige Trampelpfade finde ich eher unspannend. Wandere brauchen selten Kurven, mir machen die aber am meisten Spaß beim Radfahren (Anlieger, Ruts, offen, egal Hauptsache viele und davon eine ganze Menge pro gefahrene Meter... ;) ).
Und bei expliziten Bike-Trails gibts halt solche und solche; ruppige, ausgewaschene "Naturtrails und flowige Jumplines zB.
Ich mag beides und will auch nicht auf eines von beiden verzichten. Ich hab schon Trails mit dem Bagger gebaut und solche, die nur mit dem Rad reingefahren wurden.

"Wann ein Trail kaputt ist", hängt halt neben regionalen Begebenheiten (Bodenbeschaffenheit, Erosion, etc) an der Art von Trail. Ein anspruchsvoller Jumptrail ist ausgebombt schlicht lebensgefährlich, ein ausgebombter Singletrail eine fahrerische Herausforderung.
Das Problem ist halt meist, daß der gemeine MTBler alles irgendwie runterfahren will, aber keine Ahnung von den spezifischen Eigenheiten eines Trails hat und der Menge an Arbeit die dort investiert wird. Das mündet halt oft in wenig rücksichtsvoller Nutzung, auch wenn oft nicht mit Absicht..
Ich fände es ja schon super, wenn Leute nicht auf Wanderwegen ihre Drift-Übungen abhalten oder Übungsjumps bauen und Leute, die eh nicht springen (können) einen weiten Bogen um sensible Jumplines machen würden. Damit wäre schonmal viel gewonnen...

Apropos Wurzel: es gibt teilweise Auflagen, daß legale oder geduldete Trails keine freiliegenden Wurzeln beinhalten sollen (zum Schutz der Bäume). Es ist also nicht immer nur der Trailbuilder Schuld, wenn ein Trail zu glatt ist.
Ein bisschen mehr Empathie ggüber dem Trailbuilder wäre da schon angebracht. Die meisten MTBler konsumieren tatsächlich ausschließlich und das auch noch ziemlich egoistisch, egal ob nun Bike-Teile oder Fahrspaß.

Den Tipp weiter oben, den Trail nach der Befahrung mal hochzuschieben und zu schauen wieviele Spuren und lose Erde die Befahrung gerade produziert hat und das ggfls gleich zu beseitigen, fand ich gut.

Zustimmung! Kurven scheinen aber immer weniger populär zu werden, den eine gerade Abkürzung hilft den Strava-Zeiten. :rolleyes:
Hatte leider noch nicht das Vergnügen mit dem Bagger zu bauen, stehe eher auf Handarbeit. Damit denkt man mMn auch mehr über die Integration des Trails in das Gelände nach und der Korridor in der der Wald beeinflusst wird ist geringer.
Was mich stört ist daß im Moment alle Trails ähnlicher werden, mehr Flow, weniger natürliche Hindernisse und dafür Anlieger, Sprünge, künstlich gebaute Felsgärten, usw.. Auch ein Grund wieso ich mich lokal aus dem Bau/Pflege von legalen Trails zurückgezogen habe. Bei den Treffen wo über die Baumassnahmen abgestimmt wird haben die Leute die erst seit so max. 5 Jahren ernsthaft bauen leider die Mehrheit und die wollen daß alle Sachen so nah wie möglich am Bikepark sind. Einwände wie z.B. daß sich im Anlieger Wasser sammelt und an manchen Stellen manche Features halt nicht gebaut werden können werden vom Tisch gewischt. Auch werden bestehende, gut funktionierende und haltbare Trails nach ihrem Geschmack modifiziert anstatt neue zu bauen. Das führt dann nicht nur zum Verlust von klassischen Trails sondern auch zu Trailpflegeproblemen da das über Jahre perfektionierte Wasser- und Erosionsmanagement missachtet wird.
Aber es gibt ja noch immer versteckte Ecken wo man mal schnell spassige Linien bauen kann. ;)
 
Das ist echt aus meiner Sicht ein äußerst wichtiger Punkt...der nur selten adäquate Beachtung findet
Das trennt dann auch die Trailbuilder Spreu vom Weizen ;)
Definitiv.
Allerdings gibt es auch Trails, wo das ohne Kompromisse bei Spaß und Anspruch einfach nicht zufriedenstellend geht (explizit Jumplines). Die darf man dann halt nicht gleich fahren nach einem Regenguss.
Und das trennt dann halt die MTBler Spreu vom Weizen... ;)




PS: will sagen; die Verantwortung für einen spassigen Trail liegt nicht allein beim Builder, sondern genauso bei den Nutzern.
Und nicht jeder Trail muss deshalb durch rücksichtsloses Befahren in einen Rumpetrail verwandelt werden nur weil das mit dem dicken Enduro so wenig stört, genauso wenig wie Rumpeltrails "Einsteigerfreundlich" gestaltet werden müssen, weil Wurzeln einen so gerne wegrutschen lassen.
Apropos "Einsteigerfreundlich": Trailbautechnisch gestaltet sich sowas sowieso am anstrengendsten und undankbarsten. Deswegen gibts auch so wenig illegale, einsteigerfreundliche Trails und so viele kommerzielle (weil dieses Klientel dankbar und zahlungswillig ist).
 
Zuletzt bearbeitet:
https://www.facebook.com/christoph.malin/posts/10225294434006179
Christoph Malin schrieb:
Ich weiss gar ned wo ich anfangen soll
🙄
, aber Ich versuchs trotzdem: Einige aus meiner Bike-Generation sind jetzt seit bald 35 Jahren mit Bikes auf Trails unterwegs. In dieser Zeit haben wir uns permanent für Akzeptanz und ein Miteinander auf Trails bemüht, ist uns vieles gelungen und die MTB Community zu etwas schönem und vielfältigem gewachsen:
1999 gründeten wir die Innsbrucker Vertrider, 2003 durften wir ebendort den Vertriders Nordketten Singletrail entwickeln und bauen, 2016 den Einseinser- und 2017 den Zweizweier Trail im Stubai ins Leben rufen, dazwischen kamen Arzler Alm- und HuBu Trail dazu, super Projekte von Land Tirol und Bikern, ab 2010 haben wir das MTB Übungsleiter Programm und das Bundeslehrteam MTB für den ÖAV gestartet, seitdem unzählige Kurse gehalten. Im MTB Modell Tirol 1.0-2.0 des Landes Tirol haben wir uns eingebracht. Lässige Bikeparks wie Bikepark Innsbruck, Bergeralm, Fiss-Serfaus-Ladis sind entstanden, Crankworx kam nach Innsbruck usw, für alle was dabei.
Wahnsinn, die Zeit vergeht, und gerade auch die jungen Biker sind engagiert vertreten.
Wir haben einen wunderbaren Sport und eine super weltweite Gemeinschaft, Radfahren boomt.
DOCH immer haben wir in der Community einen wegschonenden Fahrstil kultiviert und kommuniziert, wohl wissend dass wir in Österreich / Tirol auf Trails - wo nicht explizit erlaubt - geduldet sind (ist leider so). Einen Weg schonend zu fahren, bedeutet daher ihn für alle zu erhalten, unsere Akzeptanz als Trailbiker zu erhalten, und die mühsame Arbeit der Wegebauer, der Wegehalter aber auch die Wegekultur als solche zu wertschätzen.
Denn der seit 35 Jahren von unseren Kritikern geäußerte Satz „Ihr fahrt die Wege kaputt, ihr habts deshalb da nichts verloren“ sollte immer gut mit wegschonender Fahrtechnik positiv argumentierbar sein (und ist es in der Regel auch). Denn natürlich steckt eine Wahrheit drin, sind wir als Biker verantwortlich in dem was wir tun.
Wenn ich auf Wanderwegen als Biker möglichst keine Spuren hinterlasse (und mich zugleich immer anderen Wegnutzern gegenüber respektvoll benehme), ist das logischerweise gut für alle, die auch diese Wege ebenfalls nutzen. Wir sind NICHT die einzigen Wegenutzer, und auch nicht die wichtigsten!
Doch alle 5-10 Jahre dieselbe Schallplatte: Eine neue Generation Biker ist am Start und das ist super und gut so. Aber jeder Generation müssen wir wieder und wieder kommunizieren:
Leute, bitte fahrt wegschonend, fahrt die Wege nicht kaputt, kürzt nicht ab. Damit schiesst ihr euch selber ins Knie.
Ok, wir klären gerne auf, und es gibt viele viele engagierte Biker und Organisationen (IMBA, MIT Innsbruck, MTB Initiative Austria, Landesforst Tirol uvm) die seit ebenso vielen Jahren daran arbeiten die Situation für alle zu verbessern.
Doch mit grundlegenden Dingen wie wegschonender Fahrtechnik wäre schon so viel geholfen
😐
, das funktioniert seit 35 Jahren!
Aber die letzten Saisonen nicht mehr, vielmehr ist das Gegenteil der Fall.
Anbei Fotos einer von vielen Kehren eines kurvigen Trails, an der ich seit 1 Saison fassungslos nur zuschauen kann, wie sie kaputtgefahren, abgekürzt und zusammengebremst wird. Und dahinter und davor und auch sonst schaut es nicht viel besser aus.
Im Stubai und anderswo im Inntal haben wir echt mit schwerem Herzen Wege dokumentiert, wo innert ein/zwei Saisonen auf 1000 HM über 30-40 Abschneider reingefahren wurden, davor haben diese Wege über 35 Jahre Trailbiken wenig bis kaum Wegschäden gesehen.
Ja Leute geht’s noch? Da bist auch mal sprachlos.
Und da wundern wir Biker uns über unser teils besch… Image? Sind vielleicht empört, verwundert wenn wir kritisiert werden? Rufen nach mehr „legalen“ Trails?
Ich würde vorschlagen und das gilt für junge Wilde genauso wie oide Shredder:
1. Spitzkehren Kurs besuchen oder mit den Buddies lernen. Es ist nicht so schwer.
2. Erst dann wenn man Kehren sauber fahren kann, wieder Trails fahren, denn wenn nicht, werden sie kaputt und dann gibts wieder Stress.
(Alternative: absteigen und die Kehre halt kurz schieben, ist auch ned schlimm).
3. Wenn man kaputte Wegstücke sieht, nicht noch mehr in die Spurrillen reinfahren und vielleicht mal einen unnötigen Abschneider ein bissl mit Stöcken zulegen, damit die Natur Zeit zum regenerieren bekommt.
Es kommt halt leider nicht nur mir so vor: seit einiger Zeit werden Trails im Zeitraffer kaputtgefahren - wer genau schaut sieht das, und auch die Kollegen in Bayern, Südtirol, im Pfälzer Wald usw berichten dasselbe.
Doch es geht auch anders: fahrt doch mal
Trails so, dass man von euch auf einem Trail keine Bremsspuren, Abschneider usw sieht. Das geht, und ist eigentlich ziemlich cool, dazu gibt‘s noch Flow und gutes Karma gratis dazu. Gerne zeigen euch die vielen wirklich tollen Bikeschulen die es gibt, wie man nicht nur Spitzkehren wegschonend fährt.
Bitte bedenkt: Wer Trails mutwillig kaputtfährt sorgt immer und immer wieder für die gleichen Probleme, mit einem Rattenschwanz an Konsequenzen für uns alle, egal ob auf Gemeindeebene oder Bundesweit.
Verbote. Weg Totalsperrungen.
Wir Biker haben auch im Jahr 2021 noch keine Lobby, vergesst das nicht, aber viele Gegner die uns gerne komplett aus dem Wald hätten. Denkt immer an das Miteinander, nicht Gegeneinander, wertschätzt die Wege, es sind keine Rennstrecken.
Also: Fahrt bitte Trails wegschonend. Trails „shredden“ ist Trails kaputtfahren, und macht uns allen den Sport kaputt. Trails sind unsere DNA. Schauen wir gemeinsam auf unsere Trails, auf einen wegschonenden Fahrstil. Keine Abschneider, möglichst keine Bremsspuren.
Gebt die Message gerne in euren Bikekreisen weiter!
Dazu noch ergänzend ein super Artikel von Steffen Arora vom „Tretlager“ im Standard: https://www.derstandard.at/.../der-weg-ist-das-ziel...
Und ein ebenso passender Artikel aus der Schweizer Ride: https://www.ride.ch/.../blog-koennt-ihr-keine-kurven...
#trailawareness #noshortcuts
LG

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Skills, not shortcuts​

https://enduro-mtb.com/skills-not-shortcuts/


Stay on track - or stay at home​

https://trails-of-kelheim.de/mtb-blog-kelheim/f/stay-on-track---or-stay-at-home



Das Problem gibt es bei uns auch, es gibt wohl eine relativ große Gruppe an fahrtechnisch Schlechten aber Lernunwilligen die lieber überall Abkürzungen und Chickenlines reinfahren um trotzdem konsumieren zu können statt zu üben. Selbst auf eigentlich äußerst einfachen Trails werden die wenigen, kleinen Schwierigkeiten noch aus dem Weg geschafft.

Beim Trails pflegen siehst die natürlich wie 95% aller Radlfahrer nicht. Und ja, man muss pflegen, sonst ist irgendwann nix mehr übrig.
Selbst Trails die man fast nur alleine fährt muss man pflegen, dort eher freihalten natürlich statt Schäden durchs Radeln zu entfernen.

Absperrungen wieder wegräumen geht dagegen dann wieder, dafür sind sie dann überraschend nicht zu faul.

Auch bei den offiziellen Trails die ich so kenne ist das immer die erste notwendige Maßnahme: Alles erstmal mit möglichst fetten Stämmen begrenzen, sonst sind sofort wieder Abkürzer und Vereinfachungen reingefahren.

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Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Auch bei den offiziellen Trails die ich so kenne ist das immer die erste notwendige Maßnahme: Alles erstmal mit möglichst fetten Stämmen begrenzen, sonst sind sofort wieder Abkürzer und Vereinfachungen reingefahren.

Und das versteht ich einfach nicht. Wieso fährt man überhaupt MTB wenn man keine Kurven mag? Oder ballert nicht die Forstwege runter, die sind doch eh schon gerade. :ka:
 
Und das versteht ich einfach nicht. Wieso fährt man überhaupt MTB wenn man keine Kurven mag? Oder ballert nicht die Forstwege runter, die sind doch eh schon gerade. :ka:
Ich habe ja auch 2 Strava Strecken und werde selbst mit bester Fahrtechnik nie KOM werden, weil ich immer alle Kurven komplett mitnehme.
Ich habe auch mit DH-Strava aufgehört, weil ich die "Antwort auf meine Frage" bekommen habe und ich lieber langsam (ergebnisbezogen) aber "wild" fahre.
 
Aber mein Erstkontakt mit dem Präsidenten war mit der Frage, warum man den Trail nicht so lassen könne? Ok. fussballgrosse Steine mitten in der Ideallinie müssen auch nicht unbedingt sein. Aber der Rest bestand hauptsächlich durch neue Regenrinnen, Auswaschungen, Löcher, Geröllgeschiebe und dergleichen, die sich bei intensiver Benutztung wieder egalisieren würden. Die Natur bestimmt den aktuellen Zustand der Piste - nicht die schlechteste Variante.
Sehe ich auch so.
Bzw ich habe mich weitgehenst der Natur, dem Weg, dem Trail, dem Trampelpfad etc anzupassen, nicht umgekehrt...
Antwort: Man habe den Auftrag der Stadt das Ganze aus Versicherungsgründen "family friendly" zu halten. Nicht alle seinen davon angetan, doch selbst viele aus der 200mm Vereinsfraktion (O-Ton) würden sich schnell mal über die Löcher beschweren und wünschen sich mehr geshapte Pisten:cool:. Wunschtraum sei es, von der Stadt eine Bewilligung für eine parallele Piste zu erhalten, um beides anbieten zu können.
:oops:o_O>:(.
Jeder hat einen anderen Zugang und deren Wünsche sind legitm.
Meins wäre, ist es nicht.

Das sich das MTB weiter entwickelt hat, in Ordnung, geschenkt.
Aber dass sich die Fahrer nicht auch weiter entwickelt haben...:eek:. Dass man die Strecken anpassen muss um noch höher weiter schneller ...
Bei explizit ausgewiesene Gebiete/Strecken, wie Bikeparks, Trailcenter, Flowtrails, in Ordnung, aber bei allen anderen Strecken brauche und will ich das nicht.

Wenn ich eine Strecke/Trail nicht fahren kann, dann kann ich ihn eben nicht fahren. Bzw versuche ich, meine Fahrtechnik zu verbessern.
 
Jedes Mal wenn ich hier das Wort "ursprüngliches MTB" lese, frage ich mich in welchem tiefen, dunklen Loch der Verursacher eigentlich seit den frühen 90ern verbracht hat... :lol:

Aber das Problem ist doch, dass viele die sich MTBler schimpfen schlicht nicht mal die grundlegensten Trailregeln kennen und denken alle Trails da draussen wären durch Elfenhand erschaffen.
Ist es nicht der Sinn eines Bergrades (all Strecken/Untergründe Rad, Mountainbike, Querfeldeinrad etc) alles bzw auch ohne Wege/Trails/Trampelpfade überall fahren zu können ;) ?
 
Sowas empfinde ich als komplett respektlos ggüber den Trailbuildern. Auch Doubles, die einfach zu Rollern zusammengefahren werden usw.
Wen ein Trail überfordert, kann den halt nicht fahren. War doch schon immer so.
Aber heute muss alles für alle fahrbar sein, eine Chickenline reicht schon lange nicht mehr, dazu noch die ganzen French-Lines der Strava-Jünger und so wird aus einem ehemals romantischen Singletrail schnell mal eine 6m breite Autobahn.
Und dann kommen die Probleme mit Behörden und Waldbesitzern, und die paar Trailbau-Deppen haben nicht nur die Pflege am Hals sondern auch Kommunikation mit den Behörden.
Und währendessen zieht der Enduro-Pöbel von Trailspot zu Trailspot und wenn alles in Grund und Boden gefahren wurde, startet ja schon die Bikepark-Saison bzw wird in die angesagten Enduro-Regionen ausgewichen.

Am geilsten sind die ganzen ausgebauten Sprinter etc auf dem Parkplatz vorm Trailspot; dicke Räder, Komplettausstattung, Werkstatt, Kärcher, Campingausrüstung, Aufkleber aus Finale, Reschen am Auto usw, aber niemand hat irgendein Tool zur Trailspflege dabei. Das sagt eigentlich alles was man zur Enduro-Generation 2022 wissen muss... (wo ist der Kotzsmilie wenn man ihn mal braucht... :D )


PS: aber das alles hab ich hier schon zu oft geschrieben. Ist mir zu doof, das macht nur schlechte Laune. Ich schwing mich jetzt lieber noch für nen Stunde aufs Rad auf meinem Privattrail ohne Bremswellen. :)
Diese Beschreibung trifft das Trailtermitentum eigentlich sehr anschaulich :daumen:

Höher, schneller, weiter, wenn die Kraft nicht ausreicht, dann mit (Elektro) Unterstützung, mehr, mehr, mehr. Im Winter schön zur besten Ansitzzeit mit dicker Beleuchtung und Schutzblechen die nassen Trails zur Sau gemacht und den Jäger geärgert. Liegt ein Ast quer, oder die Stecken sind zu zerbombt geht’s weiter zum nächsten Spot. Locals braucht man nach dem Weg und Verhaltenstipps nicht mehr zu fragen, gibt ja Technik. Risiko des Ruhms, schlecht für die Akzeptanz, aber leider auch ein Spiegel der Gesellschaft.
:heul:
 
Zuletzt bearbeitet:
Risiko des Ruhms, schlecht für die Akzeptanz, aber leider auch ein Spiegel der Gesellschaft.
Mmmh, ja - und früher war alles besser ...
Meine These, wir haben inzwischen einfach viele Leute da draußen und die wollen halt fahren. Ob das mit einem Motor unbedingt sein muss ist eine ganz andere Frage, aber auch die sind erstmal da. Natürlich leiden die bestehenden Trails und Wege damit wahrscheinlich mehr als noch vor 10 Jahren und es gibt auch mehr Ansätze, weitgehend illegal irgendwo zu buddeln und Neues zu schaffen - finde ich alles aber nicht so wirklich dramatisch. Was ich aber inzwischen vermehrt feststelle, ist die offensichtliche Intoleranz der Forstwirtschaft und Waldbesitzer. Dieses Jahr gab es - zumindest hier im Süden - eine geradezu biblische Zerstörung von bestehenden Trails durch Harvester. Teils Wege einfach weg durch diese Monsterspuren bis tief in den Wald hinein. Trails, hunderte Meter lang mit Abfallholz zugestellt. Trailheads verbaut und verblockt, teils mit Draht zusammengebundene Büsche und Bäumchen über die Trails gezogen. In der Gesamtschau kann ich keinen Zufall mehr erkennen, sondern die bewusste Zerstörung von MTB Infrastruktur, die so, mit etwas Vorsicht nicht sein müsste. In meiner Wahrnehmung ist das, verglichen mit der Abnutzung durch Befahrung, um ein Vielfaches mehr an Zerstörung.
Das ist dann auch der einzige Moment, wo selbst ich anfange aktiv zu werden und gefährlich verbaute/verblockte Stellen versuche wieder zu entschärfen.
 
Mmmh, ja - und früher war alles besser ...
Meine These, wir haben inzwischen einfach viele Leute da draußen und die wollen halt fahren. Ob das mit einem Motor unbedingt sein muss ist eine ganz andere Frage, aber auch die sind erstmal da. Natürlich leiden die bestehenden Trails und Wege damit wahrscheinlich mehr als noch vor 10 Jahren und es gibt auch mehr Ansätze, weitgehend illegal irgendwo zu buddeln und Neues zu schaffen - finde ich alles aber nicht so wirklich dramatisch. Was ich aber inzwischen vermehrt feststelle, ist die offensichtliche Intoleranz der Forstwirtschaft und Waldbesitzer. Dieses Jahr gab es - zumindest hier im Süden - eine geradezu biblische Zerstörung von bestehenden Trails durch Harvester. Teils Wege einfach weg durch diese Monsterspuren bis tief in den Wald hinein. Trails, hunderte Meter lang mit Abfallholz zugestellt. Trailheads verbaut und verblockt, teils mit Draht zusammengebundene Büsche und Bäumchen über die Trails gezogen. In der Gesamtschau kann ich keinen Zufall mehr erkennen, sondern die bewusste Zerstörung von MTB Infrastruktur, die so, mit etwas Vorsicht nicht sein müsste. In meiner Wahrnehmung ist das, verglichen mit der Abnutzung durch Befahrung, um ein Vielfaches mehr an Zerstörung.
Das ist dann auch der einzige Moment, wo selbst ich anfange aktiv zu werden und gefährlich verbaute/verblockte Stellen versuche wieder zu entschärfen.
Bitte unbedingt dokumentieren und der DIMB oder dem lokalen MTB Verein zur Verfügung stellen!

Ich finde wir MTB-er müssen endlich zurückschiessen und jede Diffamierungskampagne der Förster mit den Fakten beantworten. Umweltzerstörung duch MTBs im Nutzwald? F*** you, das ist eine Lüge wenn man die Harvesterspuren sieht. :mad:
 
Mmmh, ja - und früher war alles besser ...
Meine These, wir haben inzwischen einfach viele Leute da draußen und die wollen halt fahren. Ob das mit einem Motor unbedingt sein muss ist eine ganz andere Frage, aber auch die sind erstmal da. Natürlich leiden die bestehenden Trails und Wege damit wahrscheinlich mehr als noch vor 10 Jahren und es gibt auch mehr Ansätze, weitgehend illegal irgendwo zu buddeln und Neues zu schaffen - finde ich alles aber nicht so wirklich dramatisch. Was ich aber inzwischen vermehrt feststelle, ist die offensichtliche Intoleranz der Forstwirtschaft und Waldbesitzer. Dieses Jahr gab es - zumindest hier im Süden - eine geradezu biblische Zerstörung von bestehenden Trails durch Harvester. Teils Wege einfach weg durch diese Monsterspuren bis tief in den Wald hinein. Trails, hunderte Meter lang mit Abfallholz zugestellt. Trailheads verbaut und verblockt, teils mit Draht zusammengebundene Büsche und Bäumchen über die Trails gezogen. In der Gesamtschau kann ich keinen Zufall mehr erkennen, sondern die bewusste Zerstörung von MTB Infrastruktur, die so, mit etwas Vorsicht nicht sein müsste. In meiner Wahrnehmung ist das, verglichen mit der Abnutzung durch Befahrung, um ein Vielfaches mehr an Zerstörung.
Das ist dann auch der einzige Moment, wo selbst ich anfange aktiv zu werden und gefährlich verbaute/verblockte Stellen versuche wieder zu entschärfen.
Früher hatte ich auf jeden Fall noch Haare :)

Klar ist, dass ein Mehraufkommen auch andere Dinge potenziert. Da muss man auch nicht weiter ins Detail gehen, wurde ja schon einiges zu Umfahrungen, Müll, Ärger mit anderen Nutzern usw. gesagt.

Was es heißt für legale Trails, mit blutigen Knien, jahrelang bei den Entscheidungsträgern vorzusprechen und vom Forst als gestandener Steuerzahler dennoch in Generalverdacht genommen zu werden kenn ich leider recht gut.

Arrogantes Verhalten ist aber auch nicht nur einer Seite zuzuordnen. Schon alles bissl komplexer in dieser Welt. Frag mal den Jagdpächter, der Kohle latzt um sein Revier bejagen zu können, ich mag es auch nicht von denen mit vorgehaltener Waffe angesprochen zu werden. Aber wenn er das „Glück“ hat, in seinem Jagdgebiet einen gut besuchten illegalen Trail zu bekommen, regt ihn das natürlich auf. Zu normalen Zeiten sicher kein Ding, im Herbst/Winter und der Lampensaison natürlich schwierig, wenn sich die Wildsau und der Biker ein Stück Wald teilen. Die Typen sind auch meist recht gut vernetzt und das mach schnell die Runde.

Da wären wir auch schon bei dem was mich richtig ärgert. Die Vernetzung. Hier möge sich bitte jeder an die eigene Nase fassen. Ein Radsport Verein ruft zum Beispiel zu Öffentlich wirksamer Arbeit, Demo, Spenden, Umwelteinsatz oder sonst was auf, wer geht hin um die Sache zu unterstützen? Da gibt es nur wenige Regionen wo dies irgendwie klappt und nicht auf 5% der Radfahrenden Masse verteil zu beobachten ist. Wenn die Masse an Radfahrern, Industrie die damit Geld verdient usw. sich etwas mehr straffen würde, wäre ein ganz großer Schritt getan.

Schaut auch mal zb auf die DH/ED Rennen in Deutschland, was die Organisatoren für Probleme haben Streckenposten und sonst welche Ehrenämtler ran zu bekommen. Da steht die Ausführung oft auf sehr wackligen Füßen. Keiner hat da Bock drauf, lieber über den zu hohen Bierpreis heulen.

Ich dachte auch lange das liegt an der Individualsport Ausrichtung beim Radfahren. Die Läufer, Karnickelzüchter und Briefmarkensammler bekommen das aber auch recht gut gebacken. :bier:
 
Schade. Wie sieht es den jetzt aus?
Das Holzelement lag neben dem Weg, wurde einfach rausgerissen, obwohl vorne sogar mit Schrauben am Stamm angeschraubt war. Habs es jetzt wieder drauf gelegt.

War schon am Überlegen mit ganz dicken Schrauben zu fixieren. Aber das hält wohl auch niemanden ab. Dann wird es wohl anders zerstört. Verstehe nicht warum man sich daran stören muss. Ist ja nur ein minimaler optischer Eingriff in die Natur und für einige recht nützlich, stört keinen Wanderer auf dem Weg. Wenn der Förster den Baumstamm wenigsten sauber ausgeschnitten hätte, aber mit nur einem Schnitt war ja klar, dass er nur die Wanderer unterstützt…
 
So n bisschen bremswellen begrüße ich. Das rappelt mit dem downcountry schön und trainiert die Hände. Leider noch zu wenig. Im nächsten Urlaub in irgendeinen bikerevier sieht man wieder wie richtige bremswellen, kaputte und verblockte trails aussehen und mir sterben am 2. Tag die Hände.

Man könnte natürlich auch als Ausgleich klettern. Habs n paar mal versucht aber irgendwie reizt es mich nicht genug.

Da werde ich lieber mal im Herbst oder Frühjahr aktiv und befreien einen trail vom Laub.
 
Ich bin es leid nach knapp 20 Jahren Trailsbau und Pflege und selektiere halt strikt, entweder durch Secret Trails, Privat-Trails oder Trails, die halt 90% schon am Start aussortieren.

Ich baue zwar noch nicht so lange wie du, handhabe das mittlerweile aber ähnlich!

Ich wär da mal für eine neue Serie.
"Von Buildern, für Builder".

Also falls du mal Lust auf den Schwarzwald hast, dann gib mir bescheid und pack dein Radel ein.
Dann nehme ich dich gerne mit auf ne Hausmeisterrunde, frei von Bremswellen und strava-shortcuts. 😉
Engagement soll schließlich belohnt werden!
Grüße
 
War schon am Überlegen mit ganz dicken Schrauben zu fixieren. Aber das hält wohl auch niemanden ab. Dann wird es wohl anders zerstört.

Hast wohl leider recht. Ansonsten würde ich mir den Spaß machen und das Ding ordentlich montieren und die Verschraubung gegen spontanes Abschrauben sichern. Aber ja, es gibt Leute die würden da bei 30°C im Schatten ne halbe Stunde dran rumreißen bis es ab ist. Manche sehen da ja eine Herausforderung drin.
Evtl. lohnt sich eine versteckte Kamera ?! :D
 
Gestern entdeckt. Endlich hat sich ein motivierter Biker der flow-unterbrechenden Stelle angenommen. Hab mich richtig gefreut.

Anhang anzeigen 1533900
Anhang anzeigen 1533899

Heute scho wieder von einem militanten Mitbürger zerstört 😢
Mmmh, mit "Fremdmaterial" (Holzlatten + Schrauben!!) im Wald provoziert man irgendwie aber auch zielsicher den friedlichsten Förster...
Ich mein, bei uns wird auch ziemlich selbstbewusst agiert (mit gnädiger Duldung des Forsts) u.a. wurden sogar riesige Jumplines in den Wald gezimmert. Aber bei Fremdmaterial (für zB Drops, Wallrides etc) ist es mit der Duldung und dem Wohlwollen auch hier sofort vorbei.
Das macht man einfach nicht imho.

Und genau deshalb verbieten sich halt eigenmächtige Eingriffe in einen Trail*. Manchmal sind es nämlich vermeintliche Kleinigkeiten (wie zB leicht geänderte Streckenführung oder die eigenmächtige Umfahrung/Beseitigung von Hindernissen), die eine geduldete Situation zu Ungunsten der Biker kippen lässt.
Bitte ohne Absprache mit den Lokals immer Finger weg von einem Trail (auch wenn man dann halt mal nicht fahren kann für ein paar Tage).

Wir hatten jetzt gerade erst wieder die Situation, daß eine unserer Landungen teilweise demontiert wurde um einen Chickenway anzulegen. Nicht nur komplett respektlos sondern auch saugefährlich für alle, die eben dort die normale Linie fahren.


*mir ist die Situation auf dem Trail oben völlig unbekannt, deswegen keine spezifische Kritik.
 
Hi JensDey


Wenn irgendwo abgekürzt wird kann ich auch weiterhin die Originallinie fahren.

Genau das mache ich auch.

Und genau so mache ich das auch. Auf dem Dossenheim DH gibt es haufenweise kürzere und andere Wege und ich verstehe nicht, wie man freiwillig die Spaß-Ideal-Linie verlassen kann.

Den kenne ich zwar nicht, da er runde 200 Km entfernt ist, aber ich verstehe auch nicht, warum man einen schönen Kurventrail abkürzen sollte. 🤔


Grüße :)
Schwarzwaldbiker
 
Hi Sespri


Darf ich fragen, in welchem Gebirge sich der Park befindet ? :)
Und wieviele Höhenmeter der tiefste und höchste Punklt des Parks so in etwa auseinanderliegen ?


Grüße und Thx :)
Schwarzwaldbiker

Ich hatte vor ca. zwei Jahren ein kurioses Erlebnis. Ein kleiner lokaler Freeride/DH Trail mit Transport durch eine Drahtseilbahn mit wenig Parkplätzen, weshalb ich der Erste am frühen Morgen an diesem "Eröffnungstag" im Frühjahr war. Erstaunlicherweise keine anderen Biker; egal, mir konnte es recht sein. Ticket kann man am Automaten beziehen, bis die jeweilgen Endstationen von Personal bedient werden. Bahn fährt autonom ohne "Lokführer".
Ich bin genau drei Läufe gefahren und mir haute es fast die Plomben raus. So hatte ich den Trail nicht in Erinnerung. Es war zugeben an der Grenze; ein fürchterliches Gehacke, kein richtiger Flow, ein dauernder Kampf. Ich war hin-und hergerissen und trotzdem irgendwie angetan.

Als ich zum 4ten Lauf hoch wollte, kam einer vom Bahnpersonal angesprungen und hielt mich auf. Ob ich das auf der HP nicht gesehen habe, heute sei die "Trailpflege" geplant und der Verein wird in Kürze auftauchen. Die Piste sei durch die ganzen Erdbewegungen, die sich im Winter ergeben haben, "unfahrbar" geworden und man müsse die Strecke "säubern".

Mittlerweile bin ich Passivmitglied im Verein :D und unterstütze diesen in erster Linie finanziell und, wenn es sich ergibt, auch bei anstehenden Arbeiten. Aber mein Erstkontakt mit dem Präsidenten war mit der Frage, warum man den Trail nicht so lassen könne? Ok. fussballgrosse Steine mitten in der Ideallinie müssen auch nicht unbedingt sein. Aber der Rest bestand hauptsächlich durch neue Regenrinnen, Auswaschungen, Löcher, Geröllgeschiebe und dergleichen, die sich bei intensiver Benutztung wieder egalisieren würden. Die Natur bestimmt den aktuellen Zustand der Piste - nicht die schlechteste Variante.

Antwort: Man habe den Auftrag der Stadt das Ganze aus Versicherungsgründen "family friendly" zu halten. Nicht alle seinen davon angetan, doch selbst viele aus der 200mm Vereinsfraktion (O-Ton) würden sich schnell mal über die Löcher beschweren und wünschen sich mehr geshapte Pisten:cool:. Wunschtraum sei es, von der Stadt eine Bewilligung für eine parallele Piste zu erhalten, um beides anbieten zu können.

Also so abwegig, was @aibeekey sagt, ist eben schon nicht...
 
Hi Sespri


Darf ich fragen, in welchem Gebirge sich der Park befindet ? :)
Und wieviele Höhenmeter der tiefste und höchste Punklt des Parks so in etwa auseinanderliegen ?


Grüße und Thx :)
Schwarzwaldbiker
Puh, die Details kenne ich gar nicht so genau und Park ist übertrieben und allzu lange dauert ein Lauf nicht.

Es ist der Zugerbergtrail, rot klassiert mit ein paar schwarzen Abstechern. Auf Youtube findest du Clips dazu. Dieses Jahr ist nix mit Bahn hoch, weil diese generalsaniert wird.

Eine ähnliche Aufmachung hat der Magglinger Trail in Biel. Ein Haupttrail runter, der aber kein Vergleich mit dem Zugerberg ist. Magglingen ist ein gutes Stück deftiger. Gibt auch Clips davon, welche aber die Streckenschwierigkeit gar nicht rüber bringen. Ist ja generell bei Gopro so, aber beim Magglinger Trail recht ausgeprägt, wie ich finde...
 
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