iRider
Rettet die Rinne!
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Ich bin da eigentlich ganz bei dir. Ich mag halt "angelegte Bike-Trails", zufällige Trampelpfade finde ich eher unspannend. Wandere brauchen selten Kurven, mir machen die aber am meisten Spaß beim Radfahren (Anlieger, Ruts, offen, egal Hauptsache viele und davon eine ganze Menge pro gefahrene Meter...).
Und bei expliziten Bike-Trails gibts halt solche und solche; ruppige, ausgewaschene "Naturtrails und flowige Jumplines zB.
Ich mag beides und will auch nicht auf eines von beiden verzichten. Ich hab schon Trails mit dem Bagger gebaut und solche, die nur mit dem Rad reingefahren wurden.
"Wann ein Trail kaputt ist", hängt halt neben regionalen Begebenheiten (Bodenbeschaffenheit, Erosion, etc) an der Art von Trail. Ein anspruchsvoller Jumptrail ist ausgebombt schlicht lebensgefährlich, ein ausgebombter Singletrail eine fahrerische Herausforderung.
Das Problem ist halt meist, daß der gemeine MTBler alles irgendwie runterfahren will, aber keine Ahnung von den spezifischen Eigenheiten eines Trails hat und der Menge an Arbeit die dort investiert wird. Das mündet halt oft in wenig rücksichtsvoller Nutzung, auch wenn oft nicht mit Absicht..
Ich fände es ja schon super, wenn Leute nicht auf Wanderwegen ihre Drift-Übungen abhalten oder Übungsjumps bauen und Leute, die eh nicht springen (können) einen weiten Bogen um sensible Jumplines machen würden. Damit wäre schonmal viel gewonnen...
Apropos Wurzel: es gibt teilweise Auflagen, daß legale oder geduldete Trails keine freiliegenden Wurzeln beinhalten sollen (zum Schutz der Bäume). Es ist also nicht immer nur der Trailbuilder Schuld, wenn ein Trail zu glatt ist.
Ein bisschen mehr Empathie ggüber dem Trailbuilder wäre da schon angebracht. Die meisten MTBler konsumieren tatsächlich ausschließlich und das auch noch ziemlich egoistisch, egal ob nun Bike-Teile oder Fahrspaß.
Den Tipp weiter oben, den Trail nach der Befahrung mal hochzuschieben und zu schauen wieviele Spuren und lose Erde die Befahrung gerade produziert hat und das ggfls gleich zu beseitigen, fand ich gut.
Zustimmung! Kurven scheinen aber immer weniger populär zu werden, den eine gerade Abkürzung hilft den Strava-Zeiten.

Hatte leider noch nicht das Vergnügen mit dem Bagger zu bauen, stehe eher auf Handarbeit. Damit denkt man mMn auch mehr über die Integration des Trails in das Gelände nach und der Korridor in der der Wald beeinflusst wird ist geringer.
Was mich stört ist daß im Moment alle Trails ähnlicher werden, mehr Flow, weniger natürliche Hindernisse und dafür Anlieger, Sprünge, künstlich gebaute Felsgärten, usw.. Auch ein Grund wieso ich mich lokal aus dem Bau/Pflege von legalen Trails zurückgezogen habe. Bei den Treffen wo über die Baumassnahmen abgestimmt wird haben die Leute die erst seit so max. 5 Jahren ernsthaft bauen leider die Mehrheit und die wollen daß alle Sachen so nah wie möglich am Bikepark sind. Einwände wie z.B. daß sich im Anlieger Wasser sammelt und an manchen Stellen manche Features halt nicht gebaut werden können werden vom Tisch gewischt. Auch werden bestehende, gut funktionierende und haltbare Trails nach ihrem Geschmack modifiziert anstatt neue zu bauen. Das führt dann nicht nur zum Verlust von klassischen Trails sondern auch zu Trailpflegeproblemen da das über Jahre perfektionierte Wasser- und Erosionsmanagement missachtet wird.
Aber es gibt ja noch immer versteckte Ecken wo man mal schnell spassige Linien bauen kann.
