Wegemeister

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Nähe Neumarkt i.d.Opf.
Servus,

bin mir nicht sicher, ob dieses Thema wirklich in diese Rubrik "OpenTrails" passt, aber mir schien es hier am passendsten.

Und zwar geht es um Wegemeister bzw. deren Arbeit/Arbeitsgeräte. Gibt ja hier im Forum mit Sicherheit auch den/die ein oder anderen, welche sich (offiziell) um die Markierungen der Wanderwege kümmern.

Was mich dazu am meisten interessiert ist, wie ihr das mit dem ganzen Werkzeug macht. Habt ihr ein Rad mit Gepäckträger, auf dem eine Werkzeugkiste drauf geklickt wird, habt ihr einen Anhänger oder packt ihr alles in den Rucksack?

Da für mich das ganze noch neu ist und ich noch nicht genau weiß, wie ich das mit meinem Fully am sinnvollsten anstelle, wäre ich über Anregungen dankbar.

Momentan tendiere ich zum Mule (https://www.tout-terrain.de/anhaenger/mule/).
Kann man anscheinend relativ problemlos ans Rad hin hängen und auch abseits der Forststraßen gut hinter her ziehen. Das Werkzeug könnte man gut drauf packen und kommt schnell an seine Sachen dran. Allerdings ist der Preis auch ganz schön happig dafür und ob das mit einer versenkbaren Sattelstütze ohne Weiteres funktioniert, ist auch fraglich.

Andere Idee wäre dann so ein Gepäckträger, den man an die Sattelstütze schrauben kann (z.B. https://www.topeak.com/de/de/products/mtb-beamracks/137-mtx-beamrack-(v-type) ). Wäre um einiges günstiger. Bin mir aber nicht sicher, wie schwer die Werkzeugkiste sein wird, wenn das ganze Werkzeug (wie Wegezeichen, Drahtbürste, Leimpinsel, Leim, Wasser (in einer Klickbox), Schmirgelpapier, Baumschere, Messer, Lappen, Schildchen, Hammer, Nägel, Schälmesser, Säge, ...) drin ist.

Wie macht ihr das bzw. welchen Ideen hättet ihr noch?
 
Du markierst ja sicher nicht alle Wege gleichzeitig. meist braucht man für eine Markierung ja nur 2 Farben. Da reichen 2 fest! verschließbare Plastikbecher/Dosen und 2 Pinsel, bei denen man die Spitzen nach Gebrauch in ne Plastiktüte steckt. (Damit nicht alles versaut wird/die Pinsel austrocknen). Das geht locker in einen alten Rucksack oder eben auf einen anschraubbaren Gepäckträger. Funzt beides. Alternativ würde ich kleine Alubleche (ca. 9 x 11 cm) mit einem Loch oben und unten vorbereiten. Die Markierungen daheim draufpinseln und mit ALU-Nägel an die dafür vorgesehenen Bäume oder Pfosten nageln. Dann kannst Du den meisten Krempel zu Hause lassen. Nur ne kleinen Säge und ne Astschere, die auch noch in den Rucksack passen.
 
Nein, die Wegezeichen werden nicht aufgemalt. Das sind so Abziehklebefolien, welche im Wasser eingeweicht werden müssen (deshalb Wasser in einer Klickbox) und dann mittels Leim geklebt werden. Da man den Pinsel ja dann ständig braucht und nicht austrocknen darf, stellen ihn viele in eine aufgeschnittene und umgedrehte, mit Wasser gefüllte Plastikflasche, wo man den Pinsel schnell wieder raus ziehen kann. Neben den dem Leim braucht man auch immer das Schälmesser (die Alubleche sind viel zu teuer, wenn man alles nur auf diesen markieren würde), was im Rucksack nicht mehr so angenehm zum transportieren ist.

Grundsätzlich würde das schon irgendwie alles mit Rucksack funktionieren, aber man muss bedenken, dass man alle paar Meter das ganze Zeug auspackt, die Markierung anbringt und dann wieder alles einpacken muss, um paar Meter später wieder alles raus zu kramen. Dazu dann Leim, Wasser, nasse Lappen....das gibt wohl bald eine Sauerei im Rucksack, auch wenn man gut aufpasst. Selbst mit Werkzeugkiste ist es schon relativ Zeitaufwändig, das Zeug rein und raus zu nehmen. Da wäre so eine offene Wanne in einem Anhänger meines Erachtens effizienter.

Da ich aber bisher nur die praktische Einweisung erhalten habe, fehlt mir noch die Praxis, um es letztendlich wirklich beurteilen zu können.
 
Wieviele Markierungen sollst, musst oder darfst du so machen? Wenn es wirklich in die dutzende geht wäre wahrscheinlich ein Anhänger tatsächlich nicht verkehrt. Wenn es allerdings so Wanderwege wie bei uns sind, verlierst du bei dem Geholper das Zeug.

Bei uns wird entweder mit Alu oder Kunststoffscheiben markiert oder direkt an die Bäume gemalt: Einen Tag die weiße Grundfläche gepinselt und irgendwann später die farbige Markierung drauf
 
Momentan habe ich das Zentrum einer sehr kleinen Stadt, welche um die 16 verschiedene Wegmarkierungen hat. Gerade innerhalb geschlossener Ortschaften ist das Markieren meines Erachtens intensiver, weil zig Kreuzungen usw. ...da muss man wirklich alle paar Meter anhalten.

Wegen Geholper hab ich mir auch schon Gedanken gemacht und bin auch etwas skeptisch (beim Weg hin und zurück könnte man schon den ein oder anderen Trail mitnehmen und wer weiß, welche Gebiete evtl. mal noch dazu kommen). Der Mule hätte zumindest 160mm Federweg, was schon bißl was wegfedern würde. Und als "Einsatz" in den Hänger hätte ich mir so eine Tasche vorgestellt, welche man dann auch schließen bzw. den Regenschutz drüber spannen kann. Ob das dann reichen würde? Vielleicht meldet sich ja noch wer, der mit so einem Anhänger paar Erfahrungen hat.

Eine Werkzeugkiste aufm Gepäckträger stell ich mir allerdings auf einem Trail noch schlechter vor. Da hätte ich bedenken, dass durch das Gehüpfe die Last dann zu schwer wird und der Gepäckträger das nimmer packt. Glaub, da wäre der Versuch mit einem Anhänger trotzdem sinnvoller. Notfalls bekommt man das Teil mit Sicherheit auch wieder los, wenn es sich für diesen Zweck als Absolut unbrauchbar herausstellen sollte?
 
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