ich nehme eine zunehmende Zweiteilung des MTB-Sports wahr. Die eine Seite ist das ernsthafte oder schon semiprofessionelle Hobby - Bikeparks oder Trails >S2, professionelle Ausrüstung, viel Geld und Zeit. Die andere sind die "Normalos", zwischen "Kette hat schon 10 Jahre kein Öl mehr gesehen, aber zur Schule reichts" und "auch mal Bergtouren oder durch unebenes Gelände"
Deine 2-Teilung kann ich so nicht teilen.
Leute, die partout kein Interesse daran haben, noch nicht mal ihre Kette zu schmieren, sind in meinen Augen keine richtigen Mountainbiker, die natürlicherweise ein hohes Interesse daran haben, eine möglichst defektfreie Fahrt im Gelände zu fahren. Und das hat nun mal mit ordentlicher Materialpflege/-erhalt zu tun.
Die Biergarten-Styler und die Alltagsradler, die oft ein Rad einfach nur benutzen bis es erbärmlich quietscht und klappert, konnte man dagegen noch nie als Mountainbiker bezeichnen, auch wenn die für ihren Style mit nem MTB unterwegs sind. Da hat sich auch nix geändert.
Diese Welten entfernen sich m.E. immer weiter voneinander, weil die Hürden zum Einstieg ins ernsthafte Hobby immer höher werden. Bikepark? Erst mal Protektoren und
Fullface-
Helm neben einem "richtigen" MTB kaufen, mit dem Billo-Cube wird man ausgelacht. Da sind Normalverdiener (die noch andere Hobbys und/oder Kinder haben) schon mal raus, und vor dem allerersten blauen Flowtrail sollte man wenigstens "Grundlagen" können - also entweder Stunden auf dem Pumptrack verbracht haben, MTB-Kurs besucht haben o.ä.
MMn beginnt der Einstieg ins ernsthafte Hobby gerade eben nicht in Bikeparks, sondern üblicherweise ganz einfach auf den bekannten 'Haustrails' und Umgebung. Man muss es nur auch tatsächlich angehen lassen und nicht von 'fiktiven Heldentaten' ohne eigene Anstrengung träumen.
Bikeparks sind eher was für die spezielle Risiko-Gravity-Szene, aber das sind sicher keine 'Normalos' ! Und mit dieser 'Hochrisiko-Welt' will sicher auch nicht jeder zu tun haben.
Um solche Strecken mit hochriskanten Anliegern und Sprungeinheiten zu befahren, wird man sich besser eine spezielle Schutzausrüstungen besorgen müssen, wenn man auf Dauer gesund bleiben will, aber trotzdem passiert da irgendwann mal was gravierendes durch einen Fahrfehler. So etwas muss man schon wollen, oder es gleich sein lassen. Wenn das nun die 2-Teilung sein soll ...
Aber dort ist sicher nicht die Mehrheit derer zu finden, die sich selbst als 'aktive Mountainbiker' sehen. Wie gesagt, ganz einfach auf den verfügbaren 'Haustrails' sind wohl die allermeisten zu Gange. So ist Mountainbiken auch bezahlbar für so gut wie jeden, der über ein eigenes Einkommen verfügt.
Teuer könnte es eigentlich nur werden, für noch ahnungslose Neueinsteiger, die sich gleich mal durch eine völlige Fehleinschätzung ein für sich vollkommen unpassendes Bike leisten.