Wohlfühl-Puls weit über den empfohlenen Werten

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moin zusammen,

je mehr ich über Trainigsbereiche lese, desto verunsicherter werde ich.
Ich bike seit ca. 10 Jahren eher mäßig - zwischen 1500 und 3000 km/Jahr.
Alter 49 Jahre, 83 kg, HF max 174, Ruhepuls um die 57.
Vor 3 Jahren hatte ich eine größere OP (Bauchaorten-Aneurisma), die aber schon seit mindestens 2 Jahren vergessen ist. Bis vor 2 Wochen habe ich allerdings auch noch ca. 1 Packung/Tag gequalmt.

Überall werden nun für "meine Daten" Pulsbereiche empfohlen, mit denen ich nicht wirklich viel anfangen kann. Mein Wohlfühl-Dauerpuls beim Biken (2-3 Stunden), egal ob RR oder MTB, alleine oder in der Gruppe liegt bei 140-150, also 80-86% der max HF :eek:. Nach gängigen Betrachtungen eigentlich viel zu viel. Bei Puls 130 langweile ich mich eher im Sattel. Bei Belastung steigt mein Puls auch relativ schnell an, kommt aber auch wieder relativ schnell runter. Beim Biken scheint der Puls deutlich stärker von der Trittfrequenz abzuhängen als von der Belastung. Wenn ich auch nur kurze Zeit mit TF 100 U/min fahre geht er Puls auch ohne nennenswerte Belastung schnell über 150. Nach einigen Minuten über Puls 160 bin ich allerdings ziemlich ausgebrannt. Für's Spinning ist das schon mal blöd, weil da desöfteren höhere Trittfrequenzen "vorgegeben" werden.

Lange Rede kurzer Sinn: Mein Pulsbereich, der mich einigermaßen belastet ohne mich zu überlasten lst mit 140 - 150 ziemlich eng. Ist so etwas noch im normalen Bereich oder habe ich da irgendwo einen Verständnisfehler?

Vielen Dank

Michael
 
Hast du denn mal eine Leistungsdiagnostik gemacht?
Woher hast du den Wert deines Max. Puls?
Das wären eigtl. die wichtigen Daten, aber was du so schreibst klingt plausibel und erging mir nicht anders.

Worauf ich raus will.
Dachte auch lange mein Max. Puls liegt bei 175-180 rum da ich beim biken draußen weder auf RR noch MTB höher kam.
Die Leistungsdiagnostik zeigte mir erst meine richtigen pulswerte und da war der Max. Puls 196 also höher als ich bisher dachte und somit trainierte ich jahrelang im falschen pulsbereichsfenster.
 
Meiner Meinung nach brauchst du bei 1500-3000km pro Jahr keinerlei Pulswerte beachten.
Fahr einfach!
Oder hast du für 2015 irgendwelche besonderen Ziele?

Wenn es dich beruhigt: für mich ist es auch kein Problem mal 3 Stunden bei 80-86% zu fahren.
Da fühle ich mich auch noch halbwegs wohl bei.
Allerdings geht das dann natürlich nicht 3-4 Tage am Stück, dafür ists dann doch zu schnell.

Aber bei 1500-3000 Kilometern, was ja max 200 Stunden bzw etwa 4 Stunden pro Woche entspricht hätte ich gesagt;
fahr einfach wie es Spaß macht!
Bei der Fahrleistung gezielt Grundlage zu fahren wäre in meinen Augen verschenkte Zeit.



Zur Abhängigkeit zur Trittfrequenz;
das ist pure Gewöhnungssache.

Bei mir macht der Sprung von 80 zu 95 mittlerweile keinen Unterschied mehr.
Vor einem Jahr hätte ich bei 95 nichtmal ne halbe Minute fahren können ohne das der Puls hoffnungslos durch die Decke geschossen wäre. ;)

@K3RMIT
Über 15 Schläge Differenz?
Ich bin mal so fies und behaupte du warst einfach zu faul dich auf dem RR/MTB genug zu quälen.
Ich denke die große Differenz stellt wirklich eher die Ausnahme da. ;)
 
Bei meinem letzen EKG aufm Rad hatte ich über 200 Puls, hab ich danach nochmal dokumentiert bei Atemschutzlehrgang mit voller Ausrüstung im Hochsommer. Da hab ich 207 drauf gehabt. Ist aber die absolute Ausnahme und beim Radfahren komm ich nicht da hin.
Dann pfeif ich auch aus dem allerletzten loch und da geht anschließend nix mehr.
 
erst mal Danke für die schnellen Antworten!

Zur Abhängigkeit zwischen TF und Puls: Da werde ich wohl mal öfter gezielt höhere TFs trainieren - sollte meinen Knieen (gelegentliche Probleme - Tractus-Syndrom...) auch eher gut tun.

Zur HF max: vor 8 Jahren hatte ich noch max 183 "geschafft", das war während eines MTB-Marathons ca. 5 Sekunden vor der Kotzgrenze ;)
In diesem Jahr kam ich - egal was ich angestellt hatte - nicht mehr über 174. Da bin ich aber auch schon fast bewußtlos vom Bike gefallen.

Meine bisherige Fahrleistung will ich deutlich nach oben ausweiten und auch mal mit einer RR-Gruppe mitfahren - die sind auch gerne mal 100 km in 3 Stunden unterwegs - weit über meinem aktuellen Stand. Und da will ich halt halbwegs effizient hin und nicht aufgrund eventuell unsinnigen Trainings erst in vielen Jahren. Deshalb kam ich halt auf die oft zitierten sinnvollen Pulsbereiche, die sich mit meinen Erfahrungen so überhaupt nicht decken. Daher der Gedanke, daß der Fehler bei mir liegt.
Vielleicht wäre eine Leistungsdiagnostik wirklich keine blöde Idee?
 
Überall werden nun für "meine Daten" Pulsbereiche empfohlen, ...
MeinWohlfühl-Dauerpuls beim Biken ... liegt bei 140-150
eine faustformel passt nicht auf jeden.
für dich z.B. nicht.
andererseits ist mir nicht klar, welche nicht passende faustformel du benutzt.
puls 140 bis 150 ist wirklich nicht hoch.

Zur HF max: ... das war während eines MTB-Marathons
das war dann sicher nicht die hf max. in nem marathon wirst du dich nicht voll anaerob ausbelasten.
 
eine faustformel passt nicht auf jeden.
für dich z.B. nicht.
andererseits ist mir nicht klar, welche nicht passende faustformel du benutzt.
puls 140 bis 150 ist wirklich nicht hoch.
Klar ist das für viele, vor Allem jüngere, nicht wirklich hoch, aber 150 sind bei mir halt schon 86% vom Maximum. Und da wundert es mich halt, daß ich mich damit über Stunden wohl fühle, obwohl (oder weil?) ich nicht besonders gut trainiert bin.

das war dann sicher nicht die hf max. in nem marathon wirst du dich nicht voll anaerob ausbelasten.
Jemand, der Erfahrung mit sowas hat, würde sich da wohl sinnigerweise nicht voll ausbelasten. Es war aber mein erster Marathon, ich hatte auf den ersten km schon gewaltig übertrieben und am ersten langen Anstieg war dann der Ofen aus: Erst fast vom Bock gefallen, dann ordentlich übergeben und danach, nach längerer Pause, gaanz langsam nach Hause gelaufen. Denke also schon, daß da nicht mehr viel Luft nach oben war ;)
 
Wobei ich vermute, dass man am Ende eines Marathons wohl kaum noch den Max-Puls erreichen kann da die Vorerschöpfung schon zu hoch ist.

Bin im September ein 3-h-Rennen mitgefahren und hatte am Anfang auch etwas zu schnell angegangen.
War zwar von dem Zeiteinbruch sicherlich noch im Rahmen aber es war etwas zu schnell.

Und ich bin mir zu 100% sicher, dass ich vom Puls gegen Ende nicht mehr und wenn wirklich nur marginal über 195 gekommen wäre. (Max-Puls ist 207)
 
Wobei ich vermute, dass man am Ende eines Marathons wohl kaum noch den Max-Puls erreichen kann da die Vorerschöpfung schon zu hoch ist.
Ich schrieb aber "am ersten langen Anstieg" - also am Anfang der Strecke - nicht am Ende ;)
Vielleicht hat das "nach Hause schieben" irritiert, aber ich habe ja die Strecke notgedrungen nach wenigen km abgebrochen.
 
Hallo Michael,

danke für das schöne Beispiel das eine Pulssteuerung bei den meisten Hobbybikern völlig für den Popo ist.
Stell dir vor du würdest dich auf die Werte verlassen und gurkst immer locker flockig durch die Gegend. Trainingseffekt ist da nicht so hoch.
Verlass dich lieber auf dein Gefühl. Lass den Pulsmesser doch einfach weg und schau dir lieber die Landschaft an. Wenn du Ambitionen hast kauf dir einen Leistungsmesser :-)
 
Hallo Michael,

danke für das schöne Beispiel das eine Pulssteuerung bei den meisten Hobbybikern völlig für den Popo ist.
Stell dir vor du würdest dich auf die Werte verlassen und gurkst immer locker flockig durch die Gegend. Trainingseffekt ist da nicht so hoch.
Verlass dich lieber auf dein Gefühl. Lass den Pulsmesser doch einfach weg und schau dir lieber die Landschaft an. Wenn du Ambitionen hast kauf dir einen Leistungsmesser :)
Ich würd ihm eine Leistungsdiagnostik empfehlen, aber bei jemand der Erfahrung(keine Fitnessstudios) damit hat und womöglich ihm noch einen Trainingsplan mit auf die Reise gibt. Da wird er sehn dass er z.B. die ganze Zeit im falschen(zu hoher Puls) Bereich gefahren ist und damit auch keine grossen Fortschritte erzielt hat.
Falsch bezieht sich auf zu wenig Grundlage und für den Entwicklungs und Spitzenbereich waren die Pulswerte bestimmt zu gering.
Also fast null Trainingseffekt.
 
Max 3000km/Jahr, was soll da ne Leistungsdiagnostik. Aufs Bike setzen und Spass haben.

Nen Leistungsmesser ans Rad schrauben ist eh sinnvoller, wie eine Pulsuhr, aber bei der Fahrleistung/Jahr dürfte der max. 200€ kosten oder man hat von den € ausreichend.
 
Hi Michael,

100km in 3h in einer Rennradgruppe mitfahren - also nicht nur Windschattenschnorren?...das wird kaum sinnvoll sein mit 1500-3000km Kilometerleistung/Jahr, selbst in absolut flachem Terrain.

Versuche deine Trainingsumfänge langsam, schrittweise zu erhöhen. Du hast es ja auch schon selbst erkannt. Dir fehlt die Grundlagenausdauerkapazität allem Anschein nach. Also mit dem Rennrad flach und mit kleinen Gängen lange mit möglichst hoher TF kurbeln. Am Besten zuvor ne LD machen bei einem guten Radlabor und dich auch selbst mit dem Thema Training und Ernährung im Ausdauersport auseinandersetzen.
Wenn du allerdings jetzt schon weisst, dass du deine Umfänge nicht wesentlich erhöhen willst/kannst, dann gebe ich meinen Vorrednern recht: Fahr einfach und hab Spaß dabei - aber verabschiede dich auch von dem Traum der Rennradgruppe mit 33er Schnitt - da tust du dir und der Gruppe sonst wohl kaum Gutes ;-)
 
Klar ist das für viele, vor Allem jüngere, nicht wirklich hoch, aber 150 sind bei mir halt schon 86% vom Maximum. ...
nochmal: es geht darum, dass erstens die bestimmung der hfmax nicht 100% korerekt ist und zweitens die faustformel für intensitätsbereich eben nur ne faustformel ist.
und faustormeln sind eben nicht allgemeingültig, sondern treffen im schnitt ungefähr mehr oder wneige rzu.
und im einzelfall kann es eben sein, dass jemand mit deutlich höheren (oder niedrigeren) werten unterwegs sein, kann.

ich kenne zwei leute, die zusammen trainieren, der eine hat eine max. herzfrequenz von ca. 175, der andere weit über 200, die fahren nebeneinander und sind bei ähnlichem alter, gleichem trainingszustand und gleicher beanspruchung in völlig unterschiedlichen Hf-bereichen unterwegs.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich schließe mich dem an. Entweder RICHTIGE Leistungsdiagnostik mit richtigen Werten. Oder nach Gefühl fahren, das funktioniert für die allermeisten ohne Probleme. Und zwar so: Solange Du mit Deinen Mitfahrern noch locker quasseln kannst, bist Du im GA1-Bereich, und da sollte man sich ruhig lange aufhalten! Wenn der Atem heftiger geht, die Sätze abgehackter werden, Du aber die Geschwindigkeit dauerhaft halten kannst, dann ist das GA2, auch in diesem Bereich sollte man oft trainieren. Alles darüber ist allenfalls für kurze, knackige Anstiege bzw. als Intervalltraining sinnvoll und ansonsten eher zu meiden. Der Beginn des anaeroben Bereichs, den man nur noch kurzzeitig fahren kann, beginnt bei den meisten Menschen bei ca. 85% des Maximalpulses. Kann man eine Wissenschaft draus machen (ist dann auch wirklich effizienter), muß man bei 1500-3000 km im Jahr aber wirklich nicht!
Nach irgendwelchen halbgaren Pulswerten zu fahren, zumal wenn man das eindeutige Gefühl hat, daß die nicht so recht passen, ist nicht sinnvoll!
 
erst mal Danke für alle Antworten!

Ich denke, ich bin des Rätsels Lösung etwas näher gekommen, hätte eigentlich schon früher drauf kommen müssen:

Fakt: Bis 2 Wochen vor Start des Threads hatte ich noch geraucht (ca. 25 /Tag), in der Phase der Threaderstellung war ich dann bei E-Zigarette, also nur noch Nikotin, aber kein Teer, CO etc. Die E-Zigarette ist seit gut 2 Wochen nun auch Geschichte.

Vermutung: Der HF max ist es relativ egal, ob Raucher, Dampfer oder Nichtraucher, dem Ruhepuls und Belastungspuls dagegen gar nicht. Somit rückt der Belastungspuls bei mittlerer Belastung unter Nikotineinfluß näher an die HF max, und ganau das hatte ich ja bei mir beobachtet.

Nach 2 Wochen (eigentlich schon nach wenigen Tagen) ohne Nikotin ist mein Ruhepuls von vorher 57 auf schlappe 45 gefallen. Um den Kopf freizukriegen und das Zunehmen während der Entwöhnung abzublocken versuche ich momentan, 2-3 Stunden/Tag auf dem Spinningbike zu verbringen. Dabei ist in den letzten 2 Wochen der Durchschnittspuls immer weiter gesunken, obwohl sich die gefühlte Belastung der Beine nicht verringert hat (Bei den Bikes im Studio gibt's leider keine Wattmessung o.ä.)
Mittlerweile liegt also mein Durchschnitts-Wohlfühlpuls mit 130-135 deutlich niedriger und somit auch eher in Bereichen, die als GA1/GA2 definiert werden. Somit hat sich die Eingangsfrage also beantwortet - Grund war "nur" das Nikotin im Blut und der Dreck in den Lungen ;)
Um meinen früheren Wohlfühlpuls von 150 zu erreichen, brennen die Oberschenkel schon nach kurzer Zeit heftig, Studen würde ich das nicht mehr durchhalten.
 
Zuletzt bearbeitet:
2-3 Stunden/Tag auf dem Spinningbike....
Dabei ist in den letzten 2 Wochen der Durchschnittspuls immer weiter gesunken, obwohl sich die gefühlte Belastung der Beine nicht verringert hat....
Mittlerweile liegt also mein Durchschnitts-Wohlfühlpuls deutlich niedriger und somit auch in Bereichen, die als GA1/GA2 definiert werden. Somit hat sich die Eingangsfrage also beantwortet - Grund war "nur" das Nikotin im Blut und der Dreck in den Lungen ;)

Wie viel Stunden bist du denn jetzt pro Woche letztendlich gefahren?
Der sinkende Puls kann auch einfach an der Erschöpfung durch die Vortage liegen.
Vor allem weil deine Umfänge von 1500-3000 Kilometer pro Jahr bisher ja eher verhältnismäßig gering waren.

Glaube nämlich kaum das die Abstinenz vom Rauchen in zwei Wochen so dermaßen heftige Unterschiede macht, dass es die großen Pulsunterschiede erklärt.
Klar, die Abstinenz vom Rauchen spielt da sicher ein gutes Stück mit rein.
Aber es allein damit zu begründen wäre irgendwie zu einfach.

Selbiges gilt auch für den Ruhepuls. 12 Schläge in 2 Wochen sind meiner Meinung nach ziemlich viel
 
Hi Leon,

in den letzten 7 Tagen waren's 15 Stunden, den Effekt der Vorermüdung kann ich natürlich nicht ausschließen, zumal ich den Rest der Zeit ja auch nicht nur im Bett liege ;)

Der deutlich gesunkene Ruhepuls könnte aber meiner Meinung nach aber schon auf den Rauchstopp zurückzuführen sein, schon erstaunlich, was der Mist im Körper alles angerichtet hat.
 
15h sind nicht gerade wenig. Da spielt die Vorermüdung definitiv mit rein.
Auch beim Ruhepuls kann es da nach unten gehen.
Aber sehr wahrscheinlich ist es einfach eine Mischung aus beidem. Rauchstopp und Training.

Dann viel Erfolg für die nächste Zeit das die Finger auch in Zukunft vom Glimmstängel bleiben mögen. ;)

Wäre interessant zu wissen, wie sich das in ein paar Monaten dann verhält.
Kannst dann ja mal ein kleines Update geben. :)
 
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