Feinstaub definiert sich doch über die Partikelgröße, da sind wir uns doch einig, oder? Und von Grobstaub war in der Studie, die ich gelesen habe, in keiner Weise die Rede.
Klar ist da nicht die Rede davon, weil man in diesen "Studien" - die übrigens nicht selten von der deutschen Automobilindustrie, die Milliarden in die Entwicklung des Dieselmotors gesteckt hat und jetzt mit allen Mitteln verhindern will, daß Umweltbedenken ihnen die Absatzzahlen der Dieselautos versauen, den Grobstaub schlichtweg als Feinstaub definiert. Definitionen kann man biegen oder auch brechen, wie man will.
Unstrittig ist jedoch, daß Dieselabgase hoch karzinogen, also krebserregend, sind, und zwar umso mehr, je kleiner sie sind.
Und da "moderne" Dieselmotoren immer mehr und immer kleinere Partikel produzieren, bedingt durch die sequentielle Hochdruckeinspritzung mit ultrafeiner Zerstäubung des Diesels im Brennraum - nur dadurch erreichen die heutigen Diesel ihre hohe Leistung, weil so der Energiegehalt des Kraftstoffs physikalisch optimal ausgenutzt wird -, sind "moderne Dieselabgase" viel gefährlicher als die Abgase eines alten Mercedes 190D mit Vorkammermotor - der produziert nämlich viel gröbere Partikel, die großteils nicht lungengängig sind (die Abgase riechen auch ganz anders - bei den neuen Dieseln kann man den Dieselruß gar nicht mehr riechen, weil die Partikel zu klein sind, um von den Geruchsrezeptoren der menschlichen Nase wahrgenommen zu werden -- man riecht stattdessen andere Verbrennungsprodukte, die Teil der Abgase sind).
Die Abgase eines Benzinmotors mit geregeltem Katalysator (hat inzwischen jeder Wagen, der nicht älter als zwanzig Jahre ist) sind dagegen fast völlig harmlos. Und wenn man den Benziner dann noch auf Autogas oder Erdgas umrüstet, oder mit Ethanol (Alkohol) fährt, dann kommt hinten praktisch nur noch warme Luft raus. Ruß ist in jedem Fall kein Thema beim Benziner, einfach wegen der physikalischen Eigenschaften des Kraftstoffs selbst.
Diesel fällt natürlich immer an bei der Raffinierung von Erdöl, man bekommt aus einer Tonne Erdöl immer um die 480l Benzin und 480l Diesel, der Rest ist Bunker C und andere Abfallprodukte (Teer z.B.). Man kann den Prozess in die eine oder andere Richtung optimieren, also mehr Benzin oder mehr Diesel produzieren, aber nur in engen Grenzen - also z.B. 450l Benzin und 510l Diesel, oder umgekehrt, aber es fällt immer beides an, weil eben beides im Erdöl enthalten ist. Diesel wird also immer irgendwie und irgendwo verfeuert werden müssen, aber man sollte ihn vorzugsweise für LKW, Busse, Binnenschiffe und Heizungen einsetzen, weil hier geringere Emissionen entstehen und sie besser gefiltert werden können. Die Harnstoffeinspritzung ist etwa längst Standard im LKW-Bereich - PKW sieht man dagegen so gut wie keine mit dieser Technik (AdBlue, BlueMotion etc.).
in keiner Umweltzone in Deutschland die Feinstaubwerte zurückgegangen sind, seit Dieselfahrzeuge ausgesperrt werden. Im Gegenteil, die Feinstaubwerte sind teilweise sogar noch in die Höhe gegangen.
Glaubst du, der Feinstaub macht an der Umweltzone Halt ? Der ist in der Luft und wird vom Wind überall hingeweht ! Natürlich sind die Umweltzonen ein Witz ! Darum kann ich auch nur über Leute lachen, die meinen, sie wären außerhalb der Städte vor dem Feinstaub sicher -- die Konzentrationen sind vielleicht geringer als an der Ampelkreuzung in der Innenstadt, aber der Scheiss verteilt sich natürlich übers ganze Land, über hunderte von Kilometern, je nach Windstärke und Windrichtung ! Und nicht zu vergessen die Verkehrsadern, die Autobahnen, Bundesstrassen und anderen Strassen, die sich quer durch die Republik ziehen ... da wohnt wohl kaum irgendjemand mehr als zehn Kilometer von der nächsten Hauptverkehrsader - und bekommt seinen Feinstaub so auch auf dem grünen Lande frei Haus geliefert.
Eine wirkliche Verringerung der Feinstaubwerte in Ballungszentren wird erst gelingen, wenn man entweder den motorisierten (Individual-)Verkehr deutlich stärker einschränkt, oder indem man Lösungen für die Probleme mit dem Bremsen- und Reifenabrieb sowie für das mitverbrannte Öl bei Benzinern findet. Das passt der Auto-Lobby natürlich überhaupt nicht, weil es dafür momentan keine Lösungen gibt. Bis welche gefunden werden, hilft nur Fahrrad fahren.
Ein Benziner, an dem nichts kaputt ist, verbrennt kein Öl (außer in wirklich homöopathischen Dosen). Wenn er es tut, ist was defekt - die Kolbenringe sind dann verschlissen. Mein 20 Jahre alter BMW braucht keinen einzigen Tropfen Öl auf 15.000km - das ist so grob geschätzt das Wechselintervall (er hat kein festes Intervall, sondern eine fahrstilabhängige Anzeige) - der Wagen wird allerdings auch standesgemäß bewegt, also kein Kurzstreckengeschrubbe im Stadtverkehr, sondern nur Mittel- und Langstrecke ab 15km aufwärts, einfache Strecke, damit er jedes Mal richtig warm wird. Mit Kurzstrecken kann man natürlcih jedes Auto ruinieren.
Zum Reifenabrieb und den Bremsstäuben kann ich nichts sagen - ich hab zwar davon gehört, aber inwiefern das problematisch ist, bzw. welche Partikelgrößen dabei entstehen, müßte ich erst mal nachlesen. Dasselbe gilt dann aber auch für das MTB. LOL.