Ich möchte hier meinen Hut für das Schraderventil in den Ring werfen. Als ich 1988 mein erstes MTB gekauft habe - ein Bridgestone MB-5 -, waren
Schläuche mit Schraderventile verbaut. Seitdem war das Dunlopventil für mich raus (bis ich es wieder an dem Kinderrad meines 4-jährigen Sohnes entdecken musste, aber das ist "gestern").
Der größte Vorteil der Schraderventile war, die
Schläuche an einer Tankstelle aufpumpen und kontrollieren zu können. Ich selbst hatte nur eine "normale" Handpumpe. OK, meistens hat der Daumendruck gereicht.
Im Laufe der Zeit habe ich immer wieder neue Räder kaufen müssen, meistens tatsächlich weil mir die Vorgänger geklaut worden waren. Alle hatten Schraderventile und ich war begeistert.
Zwischendurch hatte ich 2 gebraucht gekaufte Räder, die rennradorientiert waren und eines, das ich versorgen musste, weil es das Peugeot-Rad meiner damaligen Freundin war. Diese hatten Sclaverandventile. Es war ein Graus.
Erst Staubdeckel ab (darüber diskutiere ich nicht). Ventil öffnen, dann Luftpumpe drauf drehen (nochmal: drauf DREHEN), Luftpumpe abdrehen (DREHEN), Ventil schließen, Staubdeckel drauf drehen.
Vor drei Jahren habe ich mir ein Specialized Enduro Evo gebraucht gekauft und die Status-
Felgen aufgebohrt um die Schraderventile verbauen zu können. Kein Problem.
Jetzt habe ich mir das erste Mal seit fast zehn Jahren eine neues MTB geleistet. Ein Lapierre AM 4.0 mit Sclaverandventilen an den Laufrädern (Tubeless montiert). Wegen des Asymetrischen Designs der Hinterradfelge wage ich nicht das Ventil-Loch für ein Schraderventil zu vergrößern.
Und ehrlich: Von dem Rad bin nicht begeistert, von den Ventilen nicht.
Um den Druck im
Reifen mit einem Manometer nachzumessen, muss ich kuriose Tricks anwenden, weil das Ventil verklebt ist von der Tubeless-Milch. Mit dem Schraderventil ist mir das tatsächlich noch nicht passiert