so, jetzt schreibe ich auch noch mal was zu den ersten Fahreindrücken.
die Gabel habe ich mit dem gleichen Setup wie im HT übernommen. Den Dämpfer anfangs auf 30% Sag eingestellt (ggf auch etwas mehr, habs nur optisch geprüft). Auf dem Weg zum Trail schon gemerkt, dass ein paar PSI mehr nicht schaden dürften. Nach den ersten Trail Metern habe ich die Zugstufe dann noch drei Klick rausgedreht und später wieder ein Klick rein. Passte dann mit leicht unter 30% Sag ganz gut zusammen.
Schon auf dem Weg zum Trail habe ich die angenehme Sitzposition bemerkt. Ich bin heilfroh den Rahmen in 185 genommen zu haben, passt mit 35mm Vorbau wie Arsch auf Eimer. Das Rad pedaliert unheimlich gut und geht gefühlt richtig gut nach vorne. Die ersten technischen Uphill Climbs waren dann auch eine Freude. Klar muss man noch selber treten, aber das Rad klettert richtig richtig gut. Selbst kurze Wiegenritt-Einlagen waren kein Problem, sowas habe ich bisher immer vermieden. An richtig steilen Stichen kein Aufbäumen und auch kein durchrutschendes HR. Das kenne ich an diesen Stellen mit unter etwas anders. Beim HT musste ich mich gut nach vorne legen, was dann nicht gut für die Traktion am HR war. Von den guten Kletter- und Uphill-Eigenschaften bin ich auch mit am meisten beeindruckt, das hatte ich nicht umbedingt erwartet.
Die erste Abfahrt war noch etwas verhalten, aber mit
Sattel unten steht man richtig gut im Rad. Auf der nächsten Abfahrt habe ich dann direkt nen kleinen Drop mitgenommen und die gute Progression des Hinterbaus gemerkt. Hier habe ich andere Dämpfer schon mehr oder weniger stark zum Durchlagen bekommen. Beim Glen hatte ich da noch 6mm Rest-Hub. Wobei ich auch echt nicht weiß, ob der sichtbare Hub die 55mm darstellenn, oder evt auch etwas mehr. Habe zumindest keinen Durchschlag gespürt.
Insgesamt ist der Hinterbau straffer als bei meinen anderen Rädern. Die 145mm fühlen sich nach etwas weniger an. Das Sentinel hingegen fühlt sich nach mehr an, ist aber auch kaum progressiv von der Anlenkung. Auf den ersten Millimetern Hub ist der Dämpfer trotzdem sehr sensibel. Wird dann aber straff. Übersetzung geht ja afaik von fast 3:1 auf 2:1 runter. Das Teil fühlt sich also schon eher nach Trail-Bike mit Reserve als nach Enduro an. Aber genau das habe ich ja gesucht! Der top Gegenhalt generiert trotzdem schönen Grip und viel Pop am Hinterbau und mit den etwas längeren Kettenstreben habe ich mich vor allen in (hängenden) Kurven und Anliegern sehr sicher gefühlt. Da fährt das Rad quasi auf Schienen!
Positiv ist auch, dass das Rad auch mit Gabel mit 51mm Offset gut harmoniert, kein kippeliges Lenkverhalten etc. Da ist das Sentinel deutlich pingeliger, da hat die Gabel mit weniger Offset viel gebracht. Federweg habe ich derzeit ca 162mm an der Gabel eingestellt. Wird auch so bleiben, fühlt sich ausgewogen an.
Den Reach finde ich richtig geil, ich habe bei Abfahrten das Gefühl im Rad zu sein und trotzdem genug Platz mich zu bewegen. Evt kommt es vom HR versetzen beim Bikebergsteigen, aber ich glaube ich fahre ein Rad oft über die Hüfte zb was den Impuls bei Kurven angeht. Das klappt beim Glen prima. Während ich beim Sentinel aktiv Druck nach vorne ausüben muss, kann ich beim Glen zentraler stehen und mich mehr auf den Hinterbau bzw Hinterrad verlassen. Das gibt mir Vertrauen.
Einzig auf Wurzel-Teppichen spiked der Dämpfer noch etwas. Bremswellen saugt er hingegen sehr souverän weg. Denke, das wird noch an der Druckstufe liegen. Hört sich ggf schlimmer an als es ist, aber das war auch das einzige was mir negativ im Sinne von "da gäbe es noch Optimierungspotential" aufgefallen ist.
Insgesamt also ein Hammer Bike und die Vorschuss-Lorbeeren sind nicht umsonst!