Wachs (Paraffin) zur Kettenschmierung - Ein Erfahrungsbericht

Hmm... 2% ... interessant. Ich werd's mal festhalten und ausprobieren. Bis dahin muss ich allerdings noch die alten Mischungen durchnudeln... die sind zwar nicht doll, aber zu schade zum entsorgen.
Du faehrst 2x11, da ist der Vergleich wieder etwas schwierig. NarrowWide 1x verhaelt sich da vielleicht anders. Naja, kommt Zeit kommt Rat.

Ach ja, eins hab ich vergessen, bevor die Anmerkung kommt: Reinigung!
Ausprobiert ist fast alles, was im Chemieschrank steht:
1. Mehere Entfetterbaeder, am Ende Reinigungsbenzin
2. Mehere Entfetterbaeder, am Ende Spiritus
3. Mehere Entfetterbaeder, am Ende Bremsenreiniger
4. Kaum Reinigung. Gefahrene Wachs-Kette kurz abbuersten und dann einfach wieder in den Pott.

Ich habe nirgendwo einen Unterschied bemerkt. Das hab ich ganz am Anfang durchprobiert. Dank des guten Wetters bin ich meisst bei 4) geblieben.
 
Hmm... 2% ... interessant. Ich werd's mal festhalten und ausprobieren. Bis dahin muss ich allerdings noch die alten Mischungen durchnudeln... die sind zwar nicht doll, aber zu schade zum entsorgen.
Du faehrst 2x11, da ist der Vergleich wieder etwas schwierig. NarrowWide 1x verhaelt sich da vielleicht anders. Naja, kommt Zeit kommt Rat.

Ach ja, eins hab ich vergessen, bevor die Anmerkung kommt: Reinigung!
Ausprobiert ist fast alles, was im Chemieschrank steht:
1. Mehere Entfetterbaeder, am Ende Reinigungsbenzin
2. Mehere Entfetterbaeder, am Ende Spiritus
3. Mehere Entfetterbaeder, am Ende Bremsenreiniger
4. Kaum Reinigung. Gefahrene Wachs-Kette kurz abbuersten und dann einfach wieder in den Pott.

Ich habe nirgendwo einen Unterschied bemerkt. Das hab ich ganz am Anfang durchprobiert. Dank des guten Wetters bin ich meisst bei 4) geblieben.

bezogen auf eine bereits gewachste Kette bin ich auf bei 4.

Stimmt - derzeit hab ich 2x11 drauf. Im Frühjahr war ich allerdings auch ne Zeit lang mit 1 x wolfteeth vorne unterwegs. Konnte keinen großen Unterschied feststellen, der nicht auch an der Witterung hätte liegen können.

Grüße,
Sebastian
 
spannend - was für Wachs benutzt du? Meine Frage zielt im Kern auf die Reinheit und den Ölgehalt ab - und damit verbunden der Frage wie spröde das Wachs auf der Kette ist. ...
Wachs ist immer eine mischung. Wachs aus erdöl besteht aus paraffinen (sehr sauber) verschiedener länge. Die mischung hat keinen festen schmelzpunkt, sondern einen schmelzbereich. Der kann verschieden hoch liegen. Je höher, desto härter das wachs.
Wachs aus stearin ist härter als das aus paraffinen, ist aber biologisch abbaubar.
Das wachsen einer kette hat eigentlich den sinn, eine sehr dünne schicht aufzutragen, die das festhalten von schmutz verhindert. Darüber kommt das öl, das für schmierung sorgt. Eigentlich sollte man ketten wegen des hohen kontaktdrucks fetten. Das fett bleibt deutlich länger auf der kette als die dünnflüssigen öle.
Aber man kann immer fragen, was günstiger ist, die ketten pflegen, drei im kreis tauschen oder öfter einfach eine neue billige aufzuziehen. Da kann sich jeder austoben.
 
Nachdem ich seit Anfang des Jahres auch meine Ketten wachse, möchte ich ein kurzes Dankeschön an diesen Thread geben!
Es läuft alles so wunderbar leise und geschmeidig, bei traumhafter Sauberkeit….. es ist pure Freude!

Was habe ich vorher gemacht:
Natürlich geölt. Ein sauberes Rad ist für mich immer noch wichtig, denn es steht in der Wohnung im Büro. Garage gibt es nicht und der Keller ist mir zu windig gesichert.
Sauber bedeutet aber inzwischen nicht mehr nach jeder Ausfahrt mit Wasser und Reiniger das Rad tot zu putzen. Ein Besen und Lappen tuts auch. Dadurch sind die Wartungsintervalle der Verschleißteile, wie z.B. Lager enorm gesunken.

Ich habe vor der ersten Behandlung mit Wachs den Antrieb vom kompletten Altöl befreit. Das war überaus aufwendig und zeitraubend. Und ich war schockiert, wie das Öl nach ca. 2 Jahren an und in der Kassette, an den Schaltröllchen, etc. wie Gummi haftet. Mechanische Entfernung mit dem Schraubenzieher war die einzige Möglichkeit. Die XX1 Kette war das Versuchsobjekt. Auch hier habe ich die einzelnen Glieder mechanisch säubern müssen. Irrsinnig, wie viel von der Pampe da drin war.

Anschließend ging es ins Terpentinbad für drei (!) Tage. Erst danach hatte sich alles von der Kette gelöst.
Das Terpentin verwende ich wieder. Bei IKEA gibt es einen Kaffeefilter aus Metall, durch den man wunderbar durchseihen kann.

Bei Amazon gibt es den 25€ Mini-Schongarer
https://www.amazon.de/gp/product/B07NFHNGYL/ref=ppx_yo_dt_b_asin_title_o05_s00?ie=UTF8&psc=1

Absolute Empfehlung! Zuerst habe ich in einer Metallschale und Wasserbad das Wachs erhitzt. Pure Sauerei. So geht’s sauber und schnell.
Die restlichen Zutaten hat mir auch Jeff Bezos vor die Tür getragen:
Paraffin, Bienenwachs und PTFE Pulver.

Meine erste Mischung war 80% Paraffin, 20% Bienenwachs und 1% PTFE.
Insbesondere zum PTFE habe ich von Anfang an meine Bedenken gehabt. Weg vom Öl und die darin enthaltenen Zusatzstoffe und jetzt schon wieder Mikroplastik...
Die so entstandene Mischung hat mich dennoch überzeugt, bei Wachs zu bleiben. Beim MTB hielt die Kette ca. 200KM, also bei mir 3 bis 4 Ausfahrten, bis ein metallisches Geräusch kam. Ich fahre viel im Matsch und bei Nässe.

Was gut für das MTB ist, wird wohl auch gut für den Crosser sein…. Flux hab ich hier auch auf Wachs umgestellt. Beim Crosser sind meine Ausfahrten aber deutlich länger und so war hier spätestens nach jeder zweiten Fahrt eine Wachsbad nötig.

Inzwischen habe ich meine Rezeptur angepasst:
2/3 Paraffin, 1/3 Bienenwachs und auf das Gewicht 2-3% Graphit.
Graphit ist deutlich günstiger als PTFE und ich fühle mich beim Umgang damit deutlich sicherer.
Diese Mischung erlaubt es mir an meinem Crosser ca. 300-400Km zu fahren. Top! So habe ich mir das vorgestellt!

Mit einem Kettenschloss hält sich der Aufwand sehr in Grenzen:
Slowcooker anschmeißen, Kette öffnen und wieder geschlossen in den Cooker (ich finde das praktischer so), 10Minuten warten, aushängen, abkühlen, aufziehen. Wenn ich „Koche“, dann immer mehrere Ketten gleichzeitig. Insgesamt komme ich so auf ca. 20 Minuten.

Ich will nie wieder was Anderes!

Danke an Euch für die Hilfe und die Anregungen!
 
Sehr interessantes Thema! Ich werde es wohl auch mal mit Wachs versuchen, da bei mir ohnehin gerade am Matsch-Bike der Wechsel von Kette, Kassette und großem Kettenblatt ansteht.
Kann jemand einen Vergleich zwischen den DIY Lösungen und fertigen Mischungen z.B. von Silca (im Beutel) ziehen? Ich werde es vermutlich mal mit den Silca Wachspellets versuchen und dann immer wieder mal mit dem Fluid von Silca, bzw. im Winter mit dem von Squirt für niedrige Temperaturen nachwachsen.
 
Sehr interessantes Thema! Ich werde es wohl auch mal mit Wachs versuchen, da bei mir ohnehin gerade am Matsch-Bike der Wechsel von Kette, Kassette und großem Kettenblatt ansteht.
Kann jemand einen Vergleich zwischen den DIY Lösungen und fertigen Mischungen z.B. von Silca (im Beutel) ziehen? Ich werde es vermutlich mal mit den Silca Wachspellets versuchen und dann immer wieder mal mit dem Fluid von Silca, bzw. im Winter mit dem von Squirt für niedrige Temperaturen nachwachsen.
Ich kann dir sagen, dass sie Selbermachlösung hinsichtlich Mehraufwand sehr überschaubar und preis/Leistung im Vergleich zu allem anderen vermutlich unschlagbar ist. :)
 
Die DIY-Variante mit dem Friction Lab Rezept hat bei mir sehr gut funktioniert. Ich habe im letzten Jahr einen Pot zubereitet und zehre immer noch davon. Allerdings wechsele ich die Ketten an beiden Bikes relativ selten, ca. ein- bis zweimal im Quartal und lege sie nur beim Wechsel in's Wachsbad. Da reicht es dann, den Kocher anzuheizen und die darin befindliche Mischung zu schmelzen, dann Kette rein, wenden, raus, kurz abtropfen lassen, fertig. Ist kein großer Aufwand.

Zwischen den Wachsbädern nehme ich Squirt, funktioniert auch, allerdings habe ich - besonders um diese Jahreszeit - einen ziemlich hohen Verbrauch und das Squirt ist auch nicht gerade billig. Wie sich das im Vergleich zu Öl preislich unterscheiden würde, kann ich aber nicht sagen. Habe dazu nie einen Vergleich angestellt.
 
Die DIY-Variante mit dem Friction Lab Rezept hat bei mir sehr gut funktioniert. Ich habe im letzten Jahr einen Pot zubereitet und zehre immer noch davon. Allerdings wechsele ich die Ketten an beiden Bikes relativ selten, ca. ein- bis zweimal im Quartal und lege sie nur beim Wechsel in's Wachsbad. Da reicht es dann, den Kocher anzuheizen und die darin befindliche Mischung zu schmelzen, dann Kette rein, wenden, raus, kurz abtropfen lassen, fertig. Ist kein großer Aufwand.

Zwischen den Wachsbädern nehme ich Squirt, funktioniert auch, allerdings habe ich - besonders um diese Jahreszeit - einen ziemlich hohen Verbrauch und das Squirt ist auch nicht gerade billig. Wie sich das im Vergleich zu Öl preislich unterscheiden würde, kann ich aber nicht sagen. Habe dazu nie einen Vergleich angestellt.

Das Wetter ist natürlich ein Faktor. Nach ner harten schlammtour brause ich die Kette ordentlich ab (quasi dreck ab) - trockne oberflächlich und dann gehts in den Wachs.
 
Abbrausen und mit Bürste drübergehen mache ich auch. Bleibt im Vergleich zur Ölschmierung eh wenig Dreck/Schlamm hängen, wenn genug Wachs drauf ist.

Selbst wenn ich Mehrkosten zur Ölschmierung hätte/habe (was ich nicht mit Gewissheit sagen kann), wäre Öl keine Alternative mehr für mich. Die Kombi aus DIY-Wachs und Squirt hat mich wirklich überzeugt - sowohl was die Sauberkeit des gesamten Antriebsstrangs, als auch den Verschleiß anbelangt. Bin vergangenes Jahr mit beiden Bikes insgesamt knapp 6.500km gefahren, musste eine Kette und an einer Kassette die drei kleinen Ritzel wechseln, das war's. Als ich noch mit Öl geschmiert hab', brauchte ich jedes Frühjahr zwei neue Ketten und zwei Kassetten.
 
Ich weiß ja nicht, wie das bei euch so aussieht, aber hier ist seit fast zwei Monaten überall Schlammwüste durch die Forstarbeiten. Das Rad ist jeden Tag komplett braun, inklusive Antrieb, und muss zwangsläufig abgespritzt werden. Macht ihr euch da tatsächlich jeden Tag die Mühe, die Kette zu demontieren, zu wachsen und neu aufzulegen???
 
Ich weiß ja nicht, wie das bei euch so aussieht, aber hier ist seit fast zwei Monaten überall Schlammwüste durch die Forstarbeiten. Das Rad ist jeden Tag komplett braun, inklusive Antrieb, und muss zwangsläufig abgespritzt werden. Macht ihr euch da tatsächlich jeden Tag die Mühe, die Kette zu demontieren, zu wachsen und neu aufzulegen???

Mühe ... kettenschloss auf - dran ziehen - rein in den Topf. Stunde später wieder kommen rausnehmen und Stecker raus.

und nein - nur dann - wenn die Kette echt braun zurückgekommen ist.
 
Ich weiß ja nicht, wie das bei euch so aussieht, aber hier ist seit fast zwei Monaten überall Schlammwüste durch die Forstarbeiten. Das Rad ist jeden Tag komplett braun, inklusive Antrieb, und muss zwangsläufig abgespritzt werden. Macht ihr euch da tatsächlich jeden Tag die Mühe, die Kette zu demontieren, zu wachsen und neu aufzulegen???
Natürlich nicht. Die Kette wird nur neu gewachst, wenn die Laufleistung der Schmierung erreicht ist.
 
Ich weiß ja nicht, wie das bei euch so aussieht, aber hier ist seit fast zwei Monaten überall Schlammwüste durch die Forstarbeiten. Das Rad ist jeden Tag komplett braun, inklusive Antrieb, und muss zwangsläufig abgespritzt werden. Macht ihr euch da tatsächlich jeden Tag die Mühe, die Kette zu demontieren, zu wachsen und neu aufzulegen???
Das macht jeder unterschiedlich, denk ich. Ich nehme bei schlammigen Bedingungen nach dem Abbrausen/-bürsten der Kette oft Squirt, weil es mir persönlich zu aufwändig wäre, jedes Mal die Kette im Wachsbad zu machen - auch wenn es "nur" Kettenschloss öffnen usw.. ist. Mache in der Zeit lieber was anderes.
 
Eine Frage: Wie verschließt du deine Ketten? Nimmst du immer ein neues Verschlussglied, oder hast du wiederverwendbare? Oder nimmst du offiziell nicht-wiederverwendbare trotzdem mehrmals? Wenn ja: Wie oft?
(Falls das schon irgendwo stand: Ich habe den Thread nur überflogen, nicht komplett gelesen.)

Welche 12fach Kette von KMC, SRAM und SHIMANO hat ein wiederverwendbares Kettenschloss und ist silber?

Danke!
 
Zuletzt bearbeitet:
Kein Hersteller empfiehlt das - aber ich nutze auch die shimano kettenschlösser immer wieder bis die Kette durch ist - bisher niemals ein Problem gehabt damit.

Ist das bei 12fach Ketten generell so ? Ich habe größten Respekt vor einem Defekt an der Kette.

Wenn man bei 12fach aber stets ein neues Kettenschloss nimmt, wird das mit dem Wachsen nicht nur eine aufwändige sondern auch teure Angelegenheit.
 
Gerne, da nicht für.
Ist das bei 12fach Ketten generell so ? Ich habe größten Respekt vor einem Defekt an der Kette.
Die wenigsten Ketten reißen am Schloss.
Wenn man bei 12fach aber stets ein neues Kettenschloss nimmt
Kaufe gerade ein paar 11fach Ketten von KMC, da steht neuerdings wieder, dass das Schloss wiederverwndbar ist. Hat sich wohl keiner dran gehalten. Hat ja immer funktioniert.
Wir fahren auch 12fach und benutzen das selbe Schloss mehrfach.
Solange es sich nicht von Hand öffnen lässt, oder eingelaufen ist, verwende ich es immer wieder. Erstens ist es für ein Kettenleben konstruiert und zweitens auch keine schlechte Idee, auf die Art zu kontrollieren.
 
Kaufe gerade ein paar 11fach Ketten von KMC, da steht neuerdings wieder, dass das Schloss wiederverwndbar ist. Hat sich wohl keiner dran gehalten. Hat ja immer funktioniert.

Das wiederverwendbare Kettenschloss bei der 11fach Kette von KMC habe ich gesehen, nur keines für die 12fach Ketten gefunden. Ich habe dies mit der schmälere Bauweise der 12fach Ketten und deren flexibleren Konstruktion in Verbindung gebracht.
 
Das wiederverwendbare Kettenschloss bei der 11fach Kette von KMC habe ich gesehen, nur keines für die 12fach Ketten gefunden. Ich habe dies mit der schmälere Bauweise der 12fach Ketten und deren flexibleren Konstruktion in Verbindung gebracht.

Da gibt's ein silbernes 12-fach von KMC. Steht jetzt zwar nicht explizit "wiederverwendbar" dabei, aber da würde ich mir auch keine Gedanken machen. Habe Kettenschlösser bei 9-/10-/11-fach auch wiederholt verwendet und hatte noch nie ein Problem deswegen.
 
Wir fahren auch 12fach und benutzen das selbe Schloss mehrfach.
Solange es sich nicht von Hand öffnen lässt, oder eingelaufen ist, verwende ich es immer wieder. Erstens ist es für ein Kettenleben konstruiert und zweitens auch keine schlechte Idee, auf die Art zu kontrollieren.

So wie es aussieht, ist bei der CONNEX 12fach Kette das Kettenschloss offiziell wieder verwendbar und man benötigt kein Werkzeug dazu.
 
Ich fahre seit mehreren tausend km China Kettenschlösser für 90 Cent. Die gehen von Haus aus verglw. Leicht auf und zu.
Die werden am Ende immer samt Kette entsorgt.
 
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