Warum werden MTBs seit >20 Jahren jedes Jahr minderwertiger in Sachen Ausstattung?

Für einen Frischling sicher Glückssache. Damals hat man noch Fahrrad fahren gelernt! Da ging es auch mit 60mm Federweg mit über 40km/h auf Waldwegen bergab, wenn man wusste wie. Auch bei Regen mit V-Brakes. Die Rennstrecken waren aber noch etwas anderes als heute.
Ich habe ja nichts gegen Entwicklung, nur sollte man nicht jedesmal bei einem Rahmenwechsel vor einem finanziellen Desaster stehen. Nix passt, eigentlich müsste man das Rad komplett kaufen. Aber da ist dann wieder umbauen angesagt.
Natürlich hat's der Kunde irgendwo in der Hand, aber wie schon geschrieben sie zahlen.
 
Der Kunde hats nicht in der Hand....die Branche hält dir einfach die Knarre an den Schädel und du zahlst wenn dir dein Hobby wichtig ist....
 
Selten soviel Müll gelesen. Danke dafür!
Kein Problem, ich lege noch einen drauf:

Der Mehrwert besteht heute oft ein in paar Gramm Gewichtersparnis und in der Optik. Da waren früher die Möglichkeiten und der Markt dafür nicht da.
Mein Vater "fährt" ein Kuwahara Lynx vom Anfang der 90er ... da musste letztes Jahr der Schaltzug erneuert werden, sonst steht das Ding - bis auf den Sattel und Reifen - Original da. Da fuhr aber auch niemand Downhill damit.

Trotzdem: Die "früher-war-alles-besser Leier" ... :ka:
 
Kein Problem, ich lege noch einen drauf:

Der Mehrwert besteht heute oft ein in paar Gramm Gewichtersparnis und in der Optik. Da waren früher die Möglichkeiten und der Markt dafür nicht da.
Ha, kennst du die Firma Tune, oder viele längst vergessene Kleinst-Schmieden, die allemöglichen besonderen Tuningteile, besondere Schaltungen, Leichtbauteile angeboten hatten?
Damals war es noch von allerhoechster Wichtigkeit, mit haarstäubenden Leichtteilen, oder leichten Alu-Schräubchen am Gewicht zu sparen. :D
Dafür wurden schon Unsummen ausgegeben.
 
Ha, kennst du die Firma Tune, oder viele längst vergessene Kleinst-Schmieden, die allemöglichen besonderen Tuningteile, besondere Schaltungen, Leichtbauteile angeboten hatten?
Damals war es noch von allerhoechster Wichtigkeit, mit haarstäubenden Leichtteilen, oder leichten Alu-Schräubchen am Gewicht zu sparen. :D
Dafür wurden schon Unsummen ausgegeben.
Ist ein Witz oder? Die erste Leichtbauwelle war bereits in ca. 89-90, dann gings 92-93 wieder los...klaro. Nunja, ich habe 2500 für den letzten Selbstaufbau ausgegeben, ist inzwischen auch wieder fast 9 Jahre alt, aber mir egal. Es sind halt die gleichen Freaks, wie in Sachen Fotografie - wenn man meint, man muß jederzeit den neuesten Shit haben, viel Spaß dabei. :D
 
Ne eben nicht! Das Zeug hat gehalten und seinen Dienst getan…
Mein erstes MTB war ein Kettler Adventure S, hat 1000 Mark gekostet und wog ca 14 kg. War so 1987 glaube ich. Wenn es trocken war haben die Canties irgendwie gebremst, wenn es nass war pendelte man zwischen Nahtoterfahrungen und Sehnenscheidenentzündung. Die Reifen hatten kaum Verschleiss und noch weniger Grip, zum Glück waren die irgendwann so hart, dass sie von selbst zerfielen. Der Rahmen läuft heute noch als Stadtrad er ist so schwer, stabil und hart, dass er wahrscheinlich ewig hält. Selbst auf einfachen , leicht holbrigen Forstwegen war die größte Herausforderung die Schläge und Vibrationen auszugleichen, über 30 km/h brauchte man eigentlich eine Blindenbinde um andere Waldbesucher darauf aufmerksam zu machen, dass man nur noch schemenhaft sieht.
Mir sind in meinem Leben zwei Lenker gebrochen, beide in den Neunzigern. Dann kamen die V- Brakes und die HS von Magura. Die Magura war schon tauglich, die V- Brakes auch bis auf das unangenehme Nassbremsverhalten, der Übergang von gar nicht Bremsen zum Ankern war digital. Auch diese Sperrspitzen der Bremstechnik erforderten auf langen Abfahrten zumindest schraubstockartige Handkräfte. Die Belohnung für die gesteigerte Bremskraft bestand , bei Viel- und Schlechtwetterfahren, vor allem aus leichter werdenden Felgen, die waren jetzt noch schneller durchgebremst.
Meine erste gefederte Gabel war eine Manitou Six, ein robustes Wunderwerk der Technik mit Stahlfeder , Elastomerdämpfung und sogar Schmiernippeln, leicht zu warten , keine überflüssigen Einsteller, sahniges Ansprechverhalten. Dummerweise mit der Eigenschaft wenig bis garnicht zu dämpfen und sich dadurch auf Treppen oder Wurzeln so unkontrolliert aufzuschaukel wie die gezogene Schwinge einer MZ aus den sechzigern.....
Aber hast schon recht früher war alles besser, wahrscheinlich konnte ich schon immer nicht fahren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Trotzdem: Die "früher-war-alles-besser Leier" ... :ka:
Moin

Aber das wars doch auch...

Butter bei die Fische: Gibt den ganzen alten Kram doch noch neu zu kaufen. 26er Reifen, Felgen, Umwerfer bekommst du auch noch neu, Naben, Kassetten, Schaltwerke und Kettenblätter u.v.m. Selbst Rahmen bekommt man noch mit alten Standards, halt nicht mehr in der Großserie aber es gibt doch auch genug Custom-Leute die für akzeptable Preise dir historische Standards in die Hardware schlüsseln (Ich hab gerade ein Fully bei Curtis bestellt, die hätten mir das auch in 26 mit 135 QR hinten gemacht wenn ich gefragt hätte.) Das einzige was schwierig zu bekommen ist sind non-tapered Gabeln aber da kann man ja das Steuerrohr umschlagen lassen zu einem 1 1/8er, wenn man umbedingt will. Naben gibts ja auch noch in QR vorne.

Ob ich jetzt bei der Abfahrt eher auf die Suntour XCR oder die alte Rockshox RS1 setzen würde sei dem Leser überlassen.
 
Jetzt aber auch mal, aus meiner Sicht, berechtigte Kritik an der Bike-Industrie:

was ich mit Entsetzen die letzten Jahre beobachtet hatte war, daß die Bikes immer schwerer und schwerer wurden. Dabei wurden die Rahmen seltsamerweise schon aus Carbon gefertigt. Alles wurde immer nur massiver, anstatt die bessere Technik zu nutzen und trotz mehr Performance wenigstens das Gewicht zu halten.

Da wurden in Großserie wahrscheinlich einfach mit viel billigem Carbon und noch mehr schwerem Harz viel zu schwere Rahmen zusammengekleistert, weil der Markt nach 'Carbon' verlangt. Weil der Kunde mit Carbon Leichtbau assoziiert, was aber so gar nicht mehr stimmte.
Gut gemachte und damit wirklich leichte Carbonrahmen waren bzw. sind eigentlich kaum zu bekommen, die Hauptsache Carbon und ein schniekes Aussehen.

Auch bei der Federungstechnik wurde alles immer schwerer, anstatt die bessere Technik und neue Innovationen für die Performance und Stabilität zu nutzen.

Glücklicherweise wird jetzt zumindest bei der Federelementen-Fertigung wieder ein sinnvoller Schritt in leichtere Produkte gemacht (z.B. von Fox), bei besserer Performance in der Dämpfungstechnik.
Billiger wird's aber wohl nicht mehr.
 
ne 105er am Rennrad oder ne SLX halten auch,... nur will das keiner verstehen, weil Ultegra und XT vermeintlich besser sind.

Ich sags im Freundeskreis immer, ab 105 wirds nur noch leichter imho. Hab die Gruppe am Cyclocrosser von 2013 und Rennrad von 2017 und der fehlt absolut nix, schaltet wie am ersten Tag. Aber auch ich werde am neuen Rennrad nächstes Jahr ne Rival AXS haben. Einfach weils geht. Nötig isses nicht.
 
Leichtbau scheint immer häufiger als das Merkmal für Qualität oder Leistungsfähigkeit herangezogen zu werden. Das ist aber ein wenig kurzsichtig, außer man legt den Schwerpunkt darauf, wie gut sich das Rad in den Keller tragen läßt. :rolleyes:
Weshalb Räder schwerer geworden sind, wurde ja schon oft genug diskutiert und benötigt keine erneute Wiederholung.
Sich einzig auf diesen Aspekt zu stürzen, macht wenig Sinn.
MTB ist ein teurer Sport, aber das war er schon immer. Aber ein 1.000 Euro Rad heute, z.B. Ghost Nirvana ist doch absolut bombe. Wen interessiert da die Abkürzung, die auf dem Schaltwerk steht.
 
Mein erstes MTB war eigentlich kein MTB sondern ein Fitnessrad mit etwas dickeren Reifen. Möchte ich nicht wieder haben, genauso wie die ersten Fullys die überhaupt nicht richtig funktionierten.
 
Der Kunde hats nicht in der Hand....die Branche hält dir einfach die Knarre an den Schädel und du zahlst wenn dir dein Hobby wichtig ist....
Erstmal schon, aber der Kunde muss ja nicht kaufen. Soll die Branche doch auf ihrem Zeug sitzen bleiben. Bei mangelnder Nachfrage werden die schon die Preise senken.
Doch welcher Kunde macht das schon? Man nimmt es fast stillschweigend hin und findet Argumente daß man ja ein neues Fahrrad braucht. Man gibt klein bei, obwohl der Verkäufer/Hersteller eigentlich derjenige ist der auf den Kunden angewiesen ist.
 
Mein erstes MTB war ein 2005er Bergamont Seeker... mein aktuelles, ein gebraucht gekauftes Last Glen XXL, fast in Wunschausstattung.
Auch wenn ich bei dem Standartwirrwarr und den happig Preisen bei eher schlechtem Service immer wieder mit dem Kopf schüttel, ich will definitiv nicht zurück zur alten Ware. Als 1,96m kräftig gebauter Mann bin ich froh über grosse Laufräder, gute Bremsen, funktionierende Geometrien und Fahrwerke.
Als Verbraucher muss ich nicht kaufen und kann mich vor dem Kauf informieren.
Statt Papier Katalog gibt es ja inzwischen dieses Recht einfach zu bedienende Internet. ;)
 
Erstmal schon, aber der Kunde muss ja nicht kaufen. Soll die Branche doch auf ihrem Zeug sitzen bleiben. Bei mangelnder Nachfrage werden die schon die Preise senken.
Doch welcher Kunde macht das schon? Man nimmt es fast stillschweigend hin und findet Argumente daß man ja ein neues Fahrrad braucht. Man gibt klein bei, obwohl der Verkäufer/Hersteller eigentlich derjenige ist der auf den Kunden angewiesen ist.
Was hätte ich denn anderes machen sollen.....nach dem Klau habe ich recherchiert das mir die Hautfetzen an den Fingern herunterhingen....
Am Ende war ich zum erstenmal in meiner bescheidenen Bikekarriere gezwungen ein meinem Anspruch/Gewohnheit entsprechends Bike zu kaufen welches ich mir so nie zusammengestellt hätte.
Wie dem auch sei, habe mich mit meinem Radon gut angefreundet und gut ist's.....
 
Weil die Farbe, die Form und was auch immer gut aussieht. Außerdem war der Hersteller mal Testsieger ( mit irgendeinem anderen Fahrrad?), da kann das doch nicht schlecht sein.
Wer setzt sich denn heute noch ernsthaft mit der Technik auseinander?

Ich!
Wer kann und will denn noch schrauben?
Ich
Wer vergleicht denn noch oder schaut paar Jahre zurück?
Ich
Warten auf Schnäppchen kann auch fast keiner mehr.
Doch Ich
Wenn's nicht verfügbar ist; schnell bei Ali-Epress geordert. Ist ja sowieso das Gleiche nur ohne Marken-Label.
Möglicherweise ist das Vorjahres-Rad ja genau das Gleiche, nur dass es jetzt anders lackiert ist und ein Ritzel mehr hat. Die Ausstattung war letztes Jahr vielleicht auch noch wertiger. Fällt nur den Wenigsten auf. Es ist hip und neu deswegen; haben-will-Reflex. Anders lässt sich für mich auch der Gravel-Trend nicht erklären. Die Gesellschaft wird geistig immer flacher, deswegen lässt sich das Zeug auch wunderbar an den Mann/Frau bringen.

Ich kaufe oft vor oder vorvorjahres Teile bzw. Räder weil diese deutlich günstiger sind.
 
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