Lissabix - von Lissabon über Andalusien und die Kanaren zum Brenner

Das Windvideo ist großartig. So ein Wind kann ein richtiger Spielverderber werden. Früher war ich viel mit dem RR unterwegs. Da bist Du bei so einem Wind besser erst gar nicht losgefahren.
 

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Re: Lissabix - von Lissabon über Andalusien und die Kanaren zum Brenner
Das Windvideo ist großartig. So ein Wind kann ein richtiger Spielverderber werden. Früher war ich viel mit dem RR unterwegs. Da bist Du bei so einem Wind besser erst gar nicht losgefahren.
Das ist halt der Mist mit diesen niedrigen Inselchen ohne richtige Berge. Da pfeifts wie Sau. Kein Wunder, dass die Kiter alle nach Fuerte fahren.
 
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19.01. 11:00 Westpiste auf La Graciosa, 30m

lagraciosa-road1.jpg

Wir umrunden die Nordspitze von La Graciosa auf einer fotogenen Sandpiste zwischen knubblig roten Vulkanbuckeln.

lagraciosa-road2.jpg

Fährt sich relativ gut, unterm der Sandauflage ist's angenehm hart und griffig.

lagraciosa-stonebridge1.jpg

Lustige Küstenfeatures am Wegesrand: Hoffe das ein wenig zusammengestöpselt aussehende Felsbogerl...

lagraciosa-stonebridge2.jpg

... hält einen Radler mit Winterspeck aus.

lagraciosa-stonebridge3.jpg

Passt schon.

lagraciosa-road4.jpg

Die restliche Inselrunde erinnert dann ein bisserl an die Vulkanrouten auf dem Altiplano von Bolivien. Rüttelige Sandpisten durch rote Feuerberge. Freilich sind die Maßstäbe hier etwas geschrumpft: Die Gipfel erreichen nur dreihundert statt sechstausend Meter und nach fünf Kilometern ist man fertig, statt für fünf Tage Essen bis zum nächsten Dorf zu schleppen.

lagraciosa-road5.jpg

Trotzdem schön, ...

lagraciosa-road6.jpg

... auch wenn der Rückweg bei acht Windstärken im Gesicht nicht unbedingt zum Vergnügen wird. Wegen des Sturms bleibt's für uns auch bei einer Schleife durch den Inselnorden, der Süden fällt flach. Macht nix, die besten Graciosa-Trails haben wir gesehen.

lagraciosa-boat5.jpg

La Graciosa im Winter: Wenn dir der Wind die Haare aus dem Zopf zieht.
 
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Das ist halt der Mist mit diesen niedrigen Inselchen ohne richtige Berge. Da pfeifts wie Sau. Kein Wunder, dass die Kiter alle nach Fuerte fahren.
ein alter bikspezi meinte mal

"was für die burgenländer (am neusiedlersee) der gegenwind ist, ist für die leut in den bergen die steile auffahrt auf diverse berge"

also irgendwie hat er schon recht. :teufel:

"pro tipp" meinerseits: 28er KB montieren, und dann voigas vorwärts - hopp hopp hopp :troll: :winken:
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weil es weiter oben zur sprache kam: schneelage in den alpen ist teils teils - aktuell bekommen die nordstaulagen wieder einige cm zuwachs - hier südlich der alpen passiert die nä. 2 wo aber wohl nicht soo viel :(

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danke für das berichten aus dem süden! :daumen:
 
20.01. 11:00 Monte Corona, 560m

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Frühstückspause beim Uphill? Dafür muss man sich schon in eine Lavahöhle zurückziehen, zu stark ist der Wind auch heute wieder. Langsam geht's mir tatsächlich ein bisserl auf die Nerven.

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Wir steuern trotzdem unser Vormittagsziel an: Der "Monte Corona" möchte unbedingt bestiegen werden. Alleine schon wegen dem Namen ist das quasi verpflichtend für Lanzarotebesucher während der Pandemie.

montecorona-climb2.jpg

Die Bikes bleiben etwa hundertfünfzig Höhenmeter unterhalb des Gipfels zurück, der Rest geht sinnvoll nur zu Fuß.

montecorona-climb3.jpg

Ist auch so schon kompliziert genug, der veritable Lanzarote-Sturm erfordert vollen Körpereinsatz mit allen vier Gliedmassen.

montecorona-peak.jpg

Die Aussicht vom Gipfel passt trotzdem. Wollten eigentlich den kompletten Vulkan auf dem Kraterrand umrunden, aber schon auf der windabgewandten Seite ist's auf beinahe 600 Metern Höhe wirklich ungemütlich, eher schon gefährlich. Wir steigen lieber wieder ab, bevor wir runtergeblasen werden.

montecorona-lasagne.jpg

Darauf eine Veggie-Lasagne.
 
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Es braucht einfach mehr Windräder. Je mehr Windräder, desto weniger Sturm. Bremseffekt ...
Warum auf Lanzarote (und Fuerte) nicht mehr davon stehen, weiss ich auch nicht. Die verbrennen pro Kopf mehr Erdöl als Deutschland, dabei hätten sie mit Sonne und Wind deutlich bessere Vorraussetzungen. Könnten ja wenigstens ihre Meerwasserentsalzung ökologisch betreiben, aber ich fürchte die Quote für grüne Energie liegt da irgendwo um die 10%. Peinlich.
 
weil es weiter oben zur sprache kam: schneelage in den alpen ist teils teils - aktuell bekommen die nordstaulagen wieder einige cm zuwachs - hier südlich der alpen passiert die nä. 2 wo aber wohl nicht soo viel :(

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danke für das berichten aus dem süden! :daumen:
Immerhin schneits ihnen ab heute scheinbar die Streif zu. Schlechtes Timing.
 
In Orzola haben wir im Hafen mal eine Fischplatte gegessen, von der wir heute noch schwärmen. Danach konnte ich mich 2 Tage nicht bewegen. Das ist allerdings bestimmt 20 Jahre her.
Die haben da wirklich ein paar gute Restaurants in Orzola. Ist halt im Winter abends ziemlich ausgestorben, da sitzt du auch gern mal alleine in der Bar. In Omikronzeiten muss das kein Nachteil sein.
 
Viel Gepäck habt ihr nicht dabei. Tagesausflug?
Größer ist die Insel auch nicht. Unterkünfte gibt's nicht wirklich und das ganze Ding ist ein Naturpark, was wild campen zumindest vermutlich illegal macht. Nicht dass sich ja irgendwer im spanischen Winter dafür interessieren würde... aber naja... lohnen tut sich's eh nicht.
 
20.01. 16:00 Trail nach Farama, 500m

farama-trail3.jpg

Vom "El Castillejo" sechshundert Meter über dem Golf von Farama...

farama-trail2.jpg

... beginnt der längste und vermutlich beste Singletrack von Lanzarote.

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Die Tiefenmeter halten sich zwar wegen nicht vorhandener Berge in Grenzen, ...

farama-trail6.jpg

... aber dafür geht's ne halbe Ewigkeit und unzählige Kilometer lang an der Abbruchkante der Hochebene dahin.

farama-trail8.jpg

Der Sturm ist immer noch brutal, aber immerhin kann man bergab doch meistens halbwegs rollen statt zu strampeln. Nicht selbstverständlich auf Lanzarote.

farama-trail10.jpg

Spacige Gegend... und kein einziger Baum stört.

farama-trail12.jpg

Hier überlebt nur niedriges Stachelgestrüpp, kein Problem fürs Panorama.

farama-trail11.jpg

Absurd geiles...

farama-trail13.jpg

... Highspeed-Finish...

farama-town1.jpg

... im sandigen Surferhotspot Farama. Der Tag hat mal geleistet, so viel ist sicher.
 
Warum auf Lanzarote (und Fuerte) nicht mehr davon stehen, weiss ich auch nicht. Die verbrennen pro Kopf mehr Erdöl als Deutschland, dabei hätten sie mit Sonne und Wind deutlich bessere Vorraussetzungen. Könnten ja wenigstens ihre Meerwasserentsalzung ökologisch betreiben, aber ich fürchte die Quote für grüne Energie liegt da irgendwo um die 10%. Peinlich.
Na ja, stell Dir mal vor, die würden die Inselchen mit Windrädern voll stehen? Da wäre der Aufschrei groß im Tourismusgewerbe. Und auch ein paar Solarparks würden da auffallen. Und in einer normalen Hochsaison benötigen die viel Strom, alleine die Klimaanlagen. Ein paar Windräder und Solaranlagen reichen da nicht aus. Das würde schon auffallen. Ist halt die Frage, inwieweit den Touristen das gefallen würde. Ich würde mal behaupten, dass das so eine der Orte ist, wo sich Massentourismus und Umweltschutz weitestgehend ausschließen. Auf dem Festland kannst Du im Hinterland Strom produzieren, in Andalusien werden ja gigantische Parks gebaut. Das entfällt auf den Inseln. Ob da Offshore-Parks praktikabel sind, weiß ich nicht.
 
Massentourismus und Umweltschutz weitestgehend ausschließen.
Der Massentourismus ist ein großer Umweltsünder. Den dann noch weiter mit vermeidbaren Umweltfolgen zu betreiben, geht auf Dauer gar nicht. Hier gilt das Gesetz des Marktes: Wenn die Kundschaft es möchte, wird es gehen. Wobei ich bei der Mehrzahl der Touristen diesen Wunsch noch nicht sehe. Aufklärung tut not ...

Wenn ich mir den deutschen Touristen-Hotspot Nordsee anschaue, hat der Tourismus nicht sehr gelitten, obwohl die Windparks dort zuerst an der Küste entstanden und im flachen Land meilenweit zu sehen sind. Und gerade bei den Windverhältnissen auf den Kanaren muss nicht die ganzen Inseln zupflastern. Da sollten sich genügend Plätze finden lassen. Die dem Passat ausgesetzten Nordosthänge sind sowieso meist vernebelt. Da sieht man die Räder selten.
 
nach Korsika auch mal wieder eine Destination welche ich durch einige RR Wintertrainingsaufenthalte zu Genüge kenne. Basislager immer in Puerto del Carmen in der selben Apartmentanlage und immer Ende Januar oder Anfang Februar, da super Preisleistungsverhältnis vor Ort. Für 10 Tage hat man damals für eine geräumiges Apartment (2-Zimmer mit Küchenzeile) circa 200-250€ gezahlt. Letzter Aufenthalt ist aber auch bereits 2011 gewesen. Für MTB Touren kann ich aber leider auch keine Tipps geben, aber Ihr könnt ja mal bei Nick in La Santa (nicht der Club) vorbei schauen (https://www.probicilasanta.com/about.html). Einer der ersten und besten Bike Shops auf Lanzarote. Super cooler Typ - ehemaliger MTB Profi der bereits die ersten Black Forst MTB Marathons in Kirchzarten Mitte der 90iger mitgefahren ist. Neben Verleih & verkauf bietet er auch Touren an. Vielleicht hat er ja ein paar Geheimtipps. Hab mir mal eine Felge in der Nähe von La Santa geschrotet (großer Stein = Riss). Fahren ging zwar noch Bremse musste man aber aushängen. Bin dann direkt dort vorbei und Nick hat mir sofort eine neue Felge aufgezogen und das beste - da ich kein Geld dabei hatte - wurde mir vorschlagen dass ich die Felge heute Abend in meinem Ort bezahlen kann, da Nick sowieso da vorbei muss. Ohne Sicherheiten also einfach eine neue Felge mitgegeben.

Möglicherweise seit Ihr aber auch bereits an La Santa vorbei...schwer zu sagen da ich keine Liveposition mehr finde kann.

Was MTB technisch möglicherweise interessant sein könnte ist die Gegend um den Atalaya de Femés (608m) im Süden und dann speziell der südöstliche Anschnitt runter zum Meer. Picco redondo / Picco Aceitona usw....einige Pfade und Barrancos bis zum Meer runter (zum Beispiel Playa de Pozzo) bzw. auch querend.

Eines ist aber sicher auf Lanzarote.... den Wind habe ich nahezu täglich verflucht oder super gefunden.

Der tägliche Wind hatte auch bei meinem ersten Karbon Rennrad nach mehren Aufenthalten auf Lanzarote tatsächlich die eingebackenen Schraubgewinde für die Flaschenhalter gelockert so dass diese Beide irgendwann tatsächlich ausgebrochen sind. Bin mir ziemlich sicher dass der Wind auf Lanzarote der Übertäter gewesen ist.

Euch noch viel Spaß!
 
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Na ja, stell Dir mal vor, die würden die Inselchen mit Windrädern voll stehen? Da wäre der Aufschrei groß im Tourismusgewerbe. Und auch ein paar Solarparks würden da auffallen. Und in einer normalen Hochsaison benötigen die viel Strom, alleine die Klimaanlagen. Ein paar Windräder und Solaranlagen reichen da nicht aus. Das würde schon auffallen. Ist halt die Frage, inwieweit den Touristen das gefallen würde. Ich würde mal behaupten, dass das so eine der Orte ist, wo sich Massentourismus und Umweltschutz weitestgehend ausschließen. Auf dem Festland kannst Du im Hinterland Strom produzieren, in Andalusien werden ja gigantische Parks gebaut. Das entfällt auf den Inseln. Ob da Offshore-Parks praktikabel sind, weiß ich nicht.
Man könnte Konventionelle Energiearten aber zumindest deutlich entlasten. Die Solarpanele müssen nicht zwangsläufig im hässlichen eingezeunten Park stehen, auf dem Dach gehts auch und da fällt es in der Regel kaum auf und die Windräder könnten ja auch in Inselnähe im Meer stehen, ist sogar noch besser als auf Land. Wo ein Wille zum ändern ist, da wäre auch ein Weg der sowohl Natur, Anwohnern und Touristen passt.
 
Na ja, stell Dir mal vor, die würden die Inselchen mit Windrädern voll stehen? Da wäre der Aufschrei groß im Tourismusgewerbe. Und auch ein paar Solarparks würden da auffallen. Und in einer normalen Hochsaison benötigen die viel Strom, alleine die Klimaanlagen. Ein paar Windräder und Solaranlagen reichen da nicht aus. Das würde schon auffallen. Ist halt die Frage, inwieweit den Touristen das gefallen würde. Ich würde mal behaupten, dass das so eine der Orte ist, wo sich Massentourismus und Umweltschutz weitestgehend ausschließen. Auf dem Festland kannst Du im Hinterland Strom produzieren, in Andalusien werden ja gigantische Parks gebaut. Das entfällt auf den Inseln. Ob da Offshore-Parks praktikabel sind, weiß ich nicht.
Dass kann kein Grund für weiter so sein .. denkt Mal an unsere Kids und deren Kids...
 
Dass kann kein Grund für weiter so sein .. denkt Mal an unsere Kids und deren Kids...
Ich stelle nicht die Notwendigkeit in Frage, bezweifle aber, dass alle Beteiligten dies möchten auf so engem Raum. Der spanische Staat stellt massive Mittel zur Verfügung und eine Hotel- oder Appartmentanlage kann problemlos massiv Stromkosten einsparen und dabei bis zu 70% der Investitionskosten als Zuschuss erhalten. Also eigentlich müssten da auf den Inseln gerade viele Solaranlagen entstehen. Wenn dies die Touristen akzeptieren oder sogar einfordern, sollte da kurzfristig viel passieren. Aber wie ich schon schrieb, ich habe da so meine Zweifel.
 
Lanzarote ist zwar nicht besonders groß, aber die wenigen besiedelten Flecken und die Stellen wo Pauschaltouristen überhaupt hinkommen, kannst du an einer Hand abzählen. Eigentlich besteht fast die ganze Insel aus desolat einsamer Vulkanwüste. Hier wäre problemlos genug Platz für viele hundert Windräder und sie würden niemand auffallen, ausser vielleicht ein paar komischen Mountainbikern, die wirklich über jeden Berg drüber wollen.

Aber ich schätze, den Diesel in Tankern herzukarren und zu verbrennen ist immer noch viel zu billig.
 
pfft, ein bisschen würde der insel ein erfahrungsaustausch mit den azoren schon guttun. ist ja ein trostloses sandloch ;-)
Schon wahr. Kanaren sind nur grün und dschunglig, wenn sie hoch genug sind, dass die Passatwolken hängenbleiben... oder so ähnlich. Fuerte, Lanzarote und La Graciosa sind halt zu niedrig und darum furztrocken.
 
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