Dieser Post zeigt mal wieder sehr eindrücklich, wie wichtig ein fachgerechter Einbau ist.
Vielleicht ist das so. Jedoch ist ein vermeintlich fachgerechter Einbau keine Garantie gegen das Materialversagen und kann deshalb so nicht nicht pauschal gesagt werden. Ebenso ist es keine Garantie für einen tatsächlich Fachgerechten Einbau. Ein Fachbetrieb kann das Laufrad tip top aufbauen, es kann aber auch genauso gut passieren, dass irgendwo gepfuscht wird. Hängt vom Betrieb und vom Monteur ab.
Als ich mit dem Sport angefangen habe, habe ich mir direkt mein erstes Bike aus Gebrauchtteilen, die ich hier im Bikemarkt erworben habe zusammengebaut. Damals hatte ich nicht die leiseste Ahnung von gar nichts wie dieses Handwerk funktioniert, auf was man achten muss etc.
Beim besagten Aufbau besaß ich natürlich noch keinerlei Spezialwerkzeug und musste für den Einbau des Steuersatzes und der Gabel das Bike in einen Bikeshop abgeben des sich auf Gravity Bikes spezialisiert hatte.
Hat sich als teilweise Fail herausgestellt, da die Gabel schon auf der Heimfahrt vom Shop extremes Spiel hatte.
Jetzt sind es 7 Bikes später, nur eins davon war ein Komplett Rad, dieses Rad ausgenommen, hatte ich mir ein einziges Mal ein Custom LRS vom Laufradbauer gekauft für ca 600 Euro wo ständig die Nippel und Speichen gebrochen sind und des weiteren hatte ich der gesamten Zeit ein DTSwiss LRS gekauft der sehr gut gehalten hat. Alle übrigen LRS hatte ich selbst aufgebaut und gewartet und bei keinem davon ist jemals ein Defekt aufgetreten (ich will damit nicht sagen, dass ich auf jeden Fall der Meinung bin dass die Lilienthal Felge schlecht ist weil bisher doch alles gehalten hat, das ganze soll nur das Argument des unbedingt nötigen Einbaus durch ein Fachbetrieb entkräftigen)
Einen Tensiometer besitze ich erst seit kurzem und die Ersatzfelge habe ich extrem sorgfältig und streng nach Vorgabe verbaut, die Nippel sind an den Kontaktstellen leicht gefettet, im Gewinde ist Locktite, die Spannung jeder Speiche habe ich zum Schluss kontrolliert. Außerdem habe ich beschlossen 1100N nicht zu überschreiten um nicht in einen Grenzbereich zu kommen.
Leider war ich bei der gebrochenen Felge nicht sorgfältig genug, hatte es eilig und war ungeduldig, hatte darauf vertraut, dass ich das bisher immer gut gemacht hatte, und nie etwas passiert ist.
Der Grund für den Felgentausch war jedoch ein Defekt an der Flanke durch Durschlag und hatte nichts mit der höheren Speichenspannung zu tun.
Dass die Felge punktuell nachgibt, wenn man drei nebeneinander liegende Speichen komplett löst ist nicht verwunderlich, denn dabei ziehen die übrigen 25 sie zum Oval.
Ist das wirklich nicht verwunderlich? Ich bin kein Ingenieur und kann nur auf begrenztes Wissen und Erfahrung zurückgreifen. Da muss ich nochmal auf die Frage aus meinem vorherigen Post aufmerksam machen. Was ist wenn beim Fahren 1 oder 2 Nippel herausreißen - soll ja bei Carbon
Felgen hin und wieder vorkommen. Das ist jetzt ohne Fahrbelastung in der Werkstatt passiert, was passiert dann unter Belastung? Kommt dann das Totalversagen? Wäre das dann normal und als zu erwarten anzusehen? Das kann ich mir irgendwie nicht vorstellen.
Zudem wäre die Speichenspannung unter realen Bedingungen bei einer Landung kurzzeitig viel höher als im Stand. Und jeder der mal in Zeitlupe Huck to Flat gesehen hat, weiß auch, dass das Rad im Moment der harten Landung durchaus kurzzeitig zum Oval wird und das ohne zu brechen.
Man kann nur spekulieren ob mein erster Einbau zum Defekt geführt hat oder nicht, man kanns nur nicht ganz ausschließen.