Marselix - von Marseille über die Provence, Sardinien und Toskana in die Alpen

Gewitter und Zelten ist unangenehm, daher alles richtig gemacht. Wie sind die Temperaturen? Im Allgäu war es ja am We eher winterlich, Samstagmorgen bei 3 Grad losgefahren zum Canyoning, Samstagabend der Regen hat an den Gipfeln im Tannheimer Tal frisch angezuckerte Gipfel hinterlassen, am Sonntag beim Canyoning mit 2mm Schwimmneo unter dem Canyoninganzug wenigstens nicht eingefroren.
 

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Re: Marselix - von Marseille über die Provence, Sardinien und Toskana in die Alpen
Gewitter und Zelten ist unangenehm, daher alles richtig gemacht. Wie sind die Temperaturen? Im Allgäu war es ja am We eher winterlich, Samstagmorgen bei 3 Grad losgefahren zum Canyoning, Samstagabend der Regen hat an den Gipfeln im Tannheimer Tal frisch angezuckerte Gipfel hinterlassen, am Sonntag beim Canyoning mit 2mm Schwimmneo unter dem Canyoninganzug wenigstens nicht eingefroren.
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Die Temperaturen? Also im Wasser ist's recht angenehm. Draussen auch, Klamotten braucht man jedenfalls gerade keine.

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Gutenmorgengrüßle vom einsamen Bilderbuchbeach.

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Und mal ehrlich: Wer dieses elende Sopramontegewürge dem "richtigen Sardinien" an der Küste im Golf von Orosei vorzieht, hat vermutlich nicht mehr alle Inselsteine auf der Schleuder... oder mag einfach keinen Flow :-).
 
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Sorry für den für dich dann doch nicht guten Tipp :(
Spätestens nachdem du den Pedra Longa Trail so gut fandest, hätte ich 100% damit gerechnet, dass du das auch magst. Bei der Pedra Longa kommt mir das obligatorische bergab Schiebestück mindestens 10x so lang und der fahrbare Höllenschotter mindestens 1000x so furchterregend vor, wie das bisschen ungefährliche Karstgehakel im Supramonte. So unterscheiden sich dann wohl die Wahrnehmungen.
Wenn ein Trail bergab länger dauert als eine Straße bergauf ist das für mich allerdings ein Qualitätsmerkmal. Dann hat's sich wenigstens gelohnt. Für alles andere gibt's Rennräder und Bikeparks ;)
Hab ja gewusst, worauf ich mich bei einem @scylla-Tipp einlasse. Aber "bester Trail Sardiniens" ist für den 405er schon ein heftiges Urteil, damit bereitet man 98% der Nachfahrer keine Freude :-). War deine Begleitung eigentlich genau so begeistert von der Abfahrt? Vielleicht bin ich auch nur zu Weichei.

Beim Pedra Longa bin ich gefühlt ein einziges Mal abgestiegen, hab dann hundert Tiefenmeter Steilstück runtergeschoben, danach ging's wieder weiter. Beim 405er hab ich nach 100 mal absteigen zum zählen aufgehört. Zwar jeweils nur wegen drei Metern, aber sowas geht einem nach ner Weile einfach unglaublich auf den Keks. Mir wenigstens.

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Btw, hätte ich vor Beginn des Marselix gewusst, dass ich mich eher im brutalsten Karst Sardiniens statt in der flowigen Provence aufhalten würde, wäre meine Reifenwahl vermutlich anders ausgefallen. Der brandneue Maxxis Rekon hat hinten jedenfalls bereits ziemlich fertig.
 
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Beim Pedra Longa bin ich gefühlt ein einziges Mal abgestiegen, hab dann hundert Tiefenmeter Steilstück runtergeschoben, danach ging's wieder weiter. Beim 405er hab ich nach 100 mal absteigen zum zählen aufgehört. Zwar jeweils nur wegen drei Metern, aber sowas geht einem nach ner Weile einfach unglaublich auf den Keks. Mir wenigstens.
Das ist der feine Unterschied zwischen fast alles fahrbar und alles fast fahrbar.
 
17.05. 21:00 Pension in Dorgali, 400m

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Die in letzten karstigen Slickrocktiefenmeter auf dem 405er...

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... vorbei an lieblichen Hirtenhütterln...

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... bis zurück in die Zivilisation am Kiosk bei der Quelle "Su Gologone". Habe fertig.

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Dann am Stausee vorbei...

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... und wieder rauf nach Dorgali. Der samstägliche Straßenverkehr im Ort ist durchaus ungewöhnlich.

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Und schon wieder ein B&B... ist eben so. Hätte ja auch in der Hirtenhütte bleiben können, wollte aber nicht.
 
18.05. 10:00 Arco Suttaterra bei Cala Gonone, 840m

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Von Dorgali einmal oben durch den Berg bohren, ...

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... rüber in den zauberhaften Golf von Orosei oberhalb von Cala Gonone.

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Weiter isohypsig und später ansteigend auf fragwürdig holpernden Karrenwegen...

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... zum Arcu Suttaterra.

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Kann man so lassen.

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Blick in die Goropposchlucht...

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... und Blick zurück ins Tal des Flumineddu. Hübsche Insel, und das hier ist die hübscheste Gegend davon, keinen Frage. Drum fahr ich wohl derzeit auch ein bisserl im Kreis rum.

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Zurück auf dem Passo Genna Silana. Hier sieht's übermotorisiert aus wie üblich, ...

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... aber dieses Mal gönne ich mir trotzdem ein Hörnchen vor dem Salat. Mittags vollfuttern ist angesagt, die Bar am Pass ist für mich heute der letzte Außenposten der Zivilisation.
 
18.05. 17:30 Camp auf dem Cala-Sisine-Trail, 600m

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Ich rolle auf der SS125 von der Genna Silana zur Genna Sabene und zweige dann ab auf die wildschweinlastig verpistelte Golgo-Hochebene. Freundliche Schilder zur Begrüßung allenthalben, ...

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... aber wichtiger ist mir am heißen Nachmittag eigentlich, eine der ganz wenigen funktionierenden Quellen zu finden. Eine Stunde Kaffeepause, drei Liter auftanken, ...

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... und weiter geht's durch die überaus fotogene Einsamkeit.

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Geradeausblick nach Cala Gonone.

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Tiefblick in die Schlucht der Cala Sisine, mein Ziel für morgen früh.

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Den Schottermassakerwanderweg hinab in die bekannte Cala Luna kenne ich bereits mehrfach, also zweige ich heute mal rechts in Richtung Cala Sisine ab. Ein paar Wegweiser könnte man schon aufstellen... aber gut... was soll's... heute ist sowieso keiner mehr ohne GPS unterwegs.

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Auf einem garstig karstigen Grat hoch über dem Meer ist's zwar kaum vier Uhr nachmittags, ...

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... aber ich finde ein schönes flaches Platzerl im Felsspaltenchaos. Wasser dabei, Essen reicht auch, Buch spannend, dann kann man den Tag auch einfach mal etwas früher beenden. Panoramiger wird's weiter unten auch nicht... und überhaupt soll das ja ein Bikepackingtrip sein. Ich bleibe.
 
Hab ja gewusst, worauf ich mich bei einem @scylla-Tipp einlasse. Aber "bester Trail Sardiniens" ist für den 405er schon ein heftiges Urteil, damit bereitet man 98% der Nachfahrer keine Freude :-).

Bei aller Sorge um potentiell naive Nachfahrer vermisse ich dann aber auch die detaillierte Beschreibung der mindestens 10 Hakelstoperengstellen zur Goroppu Schlucht runter, ergänzend zu den Fotos von den S0 Flowstücken oder Stellen die am Foto so wirken wie S0 ;)
Dass es da gefühlte drölfzig unfahrbare Gegenanstiege gibt, hatte ich dir eh schon geschrieben.
Ist halt alles Geschmackssache und es tut mir auch aufrichtig leid, dass ich falsch eingeschätzt hatte, wo 100hm bergab schieben für dich ok ist, und wo dir zerhackstückeltes Bergaufgeschiebse von in Summe ebenfalls 100hm den kompletten Spaß vermiesen (>100 unfahrbare Stellen ist maßlos übertrieben, war wohl auch viel unnötiges Frust-Schieben dabei, aber auch verständlich wenn's einem halt einfach nicht gefällt). Bei Pedra Longa wäre mir z.B. vorher nicht in den Sinn gekommen dir das als Tipp zu geben, weil ich fest davon ausgegangen wäre, dass du mich dafür hassen würdest, jetzt ist es halt bei einem anderen Trail passiert wo ich dachte du würdest ihn mögen. So kann man sich irren. War mit Sicherheit keine Absicht, dir einen schlechten Trail unterzuschieben. In Zukunft halte ich mich dann wieder zurück mit dummen Tipps, ist wohl besser so.
 
@stuntzi und @scylla - ich hatte @stuntzi mal einen meiner Top-3-Lieblingstrails in der Schweiz empfohlen. War ihm zu waldig und er ist vor dem eigentlichen Oberhighlightabschnitt einfach rechts abgebogen, ohne mich zu fragen !!! So unterschiedlich können die Geschmäcker sein. Ich kann nachvollziehen, dass sich @scylla auf solch einem Holperkarstgewürge auch in eine Art Rausch/Flow gefahren haben könnte. Vermutlich hat sie auch die Fahrtechnik für sowas. Man muss es nur wollen. Von daher ist das immer schwierig mit Trailtipps, aber mMn kein Grund für ein schlechtes Gewissen. Sowas weiß man immer erst nachher. Ich würde @stuntzi seit meinem o.g. Fehlgriff auch keine Trails mehr empfehlen, ohne darüber böse zu sein. @stuntzi selbst wählt so oft Volltreffer, dass er eigentlich keine Hilfe bei der Trailwahl braucht, finde ich.
 
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19.05. 08:15 Cala Sisine, 1m

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So muss ein Tag auf Sardinien anfangen. Nicht unbedingt wegen dem vergammelnden Stück Pizza von vorgestern oder wegen der löslichen Cappuccinoplörre, ...

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... aber die Gegend im Golf von Orosei macht das alles wieder wett.

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Und die sechshundert folgendem Frühstückstiefenmeter hinunter in die Cala Sisine sind ein teils waldiger, ...

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... aber teils auch unglaublich panoramiger Flowtraum erste Ranges. Na gut... die letzten fünfzig werden etwas steilholprig und gestrüppig, aber der ganze Rest ist halt komplett geil.

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Cala Sisine: Ziel im Blick.

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Cala Sisine: Ziel erreicht.

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Solange das Ausflugsboot von Cala Gonone noch nicht hier ist, hat man den Traumstrand komplett für sich alleine.

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Ab ins Wasser!
 
Denkst du. Die Locals fahren mit dem Auto fast bis zum Strand, über den Karrenweg, den du jetzt mit dem Bike rauffährst.
Vor zehn ist heute am Montag jedenfalls niemand da... außer dem Barkeeper. Der erste Touri nach mir war dann irgendwann ein Ostallgäuer mit nem alten VW-Bus ohne Allrad. Man muss nur wollen, dann geht alles.
 
19.05. 15:15 Strand von Santa Maria Navarrese, 1m

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Um kurz vor zehn landet das erste Schifferl aus Cala Gonone in der malerischen Sisine-Bucht. Ist quasi niemand drauf, wohl noch nix los am Meer im Mai.

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Ich nehme noch eine kurze Stärkung an der kleinen Schluchtbar...

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... und mach mich dann trotzdem vom Acker. Feine Holperpiste im feinen Canyon, insgesamt fast achthundert Höhenmeter rauf auf die Golgo-Hochebene...

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... zurück ins Reich der Straßen bei Baunei.

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Zorro wird Pizza gefüttert...

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... und Zorros Reifen wird mit Würschteln gefüttert. Gerade noch gemosert, dass der Rekon hier überfordert ist, schon entwickelt er aus Protest einem bösen Schlitz in der Seite. Sardinischer Karst macht eben alles zur Schnecke.

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In Santa Maria...

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... verbringe ich dann meinen letzten Nachmittag auf Sardinien einfach mal gemütlich am Strand. Man kann ja nicht immer nur radeln.
 
Wenn man nicht in Sardinien war, scheint man ja echt was verpasst zu haben. :( Gefällt dir jetzt Sardinien oder Korsika besser oder kann man das nicht vergleichen?
Klar kann man das vergleichen, zwei Mittelmeerinseln direkt nebeneinander. Und die Antwort ist: GANZ KLAR SARDINIEN!

Mehr Möglichkeiten, mehr fahrbare Trails, weniger Bäume, mehr einsame Traumstrände, größer, leerer, preiswerter, entspanntere Menschen, besseres Wetter, italienisch statt französisch.

Ich war auch glaub ich schon zehn Mal auf Sardinien und nur dreimal auf Korsika. Das hat schon seinen Sinn.
 
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Hm, vielleicht hatten wir nur Pech - aber als wir mal in Sardinien waren hat es uns eindeutig weniger gut gefallen als Korsika!?
Also beides selber auschecken und eigene Meinung bilden :awesome:
 
Vor zehn ist heute am Montag jedenfalls niemand da... außer dem Barkeeper. Der erste Touri nach mir war dann irgendwann ein Ostallgäuer mit nem alten VW-Bus ohne Allrad. Man muss nur wollen, dann geht alles.
Mei, so manche Strasse im Ostallgäu geht ja auch als Karrenweg durch, von demher kein Unterschied für den Fahrer. 😄
 
19.05. 15:15 Strand von Santa Maria Navarrese, 1m






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... und Zorros Reifen wird mit Würschteln gefüttert. Gerade noch gemosert, dass der Rekon hier überfordert ist, schon entwickelt er aus Protest einem bösen Schlitz in der Seite. Sardinischer Karst macht eben alles zur Schnecke.
bekommst mit der kleinen Pumpe deinen Tubelessmantel auf die Felge, oder hast die Wurst vorher reinbekommen, bevor die ganze Luft draußen war?
 
Normalerweise springen gefahrene Reifen nicht ins Felgenbett wenn sie platt sind.

Ausnahmen soll es geben - hatte ich zum Glück noch nie. Auch mit ner Handpumpe bekommst Du die dann nicht mehr geploppt. Ich denke dann ist Schluss mit lustig weit ab im Gelände...
 
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