Marselix - von Marseille über die Provence, Sardinien und Toskana in die Alpen

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Re: Marselix - von Marseille über die Provence, Sardinien und Toskana in die Alpen
Wer denkt denn hier an Radfahren? 8-)

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Wer denkt denn hier an Radfahren? 8-)

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Der Idrosee hat auch schöne (offizielle) #vanlife Plätze direkt am See... toller Wiesenstrand... vier Bars und drei Pizzerien in direkter Umgebung... sehr wenig Leute an Pfingsten... genug Mountainbiketouren für eine Woche... da könnte man's gut aushalten, während in Torbole schon die Menschenmassen toben.
 
13.06. 15:15 Rifugio Passo Croce Domini, 1800m

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Heute hat eher wenig mit Bikepacking ode4 mit Mountainbiking zu tun. Frühstück gibt's nur wenige Minuten vom ortsnahen Glühwürmchencamp entfernt...

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... und dann radeln wir einfach mal die hübsche Teerstraße vom Idrosee über Bagolino rauf zum Passo Croce Domini. Sind schon auch einige Höhenmeter, aber verglichen mit der Tremalzomilitärpiste eher leicht und völlig unholprig.

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Unterwegs gibt's neben Powernaps auch noch eine mehrstündige Homeofficetelefonkonferenzpause für Kettle, ...

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... so dass wir erst nachmittags die Passhöhe erreichen.

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Oben am kleinen Albergo Croce Domini erwischt uns dann ein gar nicht so kleines Gewitter. Weiterfahren auf der Kammstraße bietet sich heute eher nicht mehr an, ...

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... statt dessen machen wir gleich die komplette Weicheierbiege und checken im Rifugio ein. Aufenthaltsraum und Abendessen sind ganz nett, die Zimmer allerdings unter aller Sau. Die Hämgemattenbetten spotten jeder Beschreibung und in der Dusche bröselt dir die ganze Einrichtung entgegen. Naja... immerhin ein Dach überm Kopf statt ein Zelt im Gewitter, aber ne Empfehlung ist das Rifugio Croce Domini sicher keine.

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Mahlzeit, Pasta und Nachtisch sind in Ordnung, die Zimmer nicht.
 
Das ist ärgerlich, wenn die einzige greifbare Unterkunft so gruslige Zustände hat. Aber immer noch besser als Gewitter. Ich fand die Blechhütte auf der Marmolada extrem gemütlich und heimelig, als uns damals oben kurz vor dem Gipfel ein horrendes Gewitter erwischt hat. Das hatte selbst beim Weg runter noch 360° Mordor Vibes.
 
Fangt ihr euch beim rumlümmeln auf den Wiesen nicht hunderte Zecken ein? Besonders in an den italienischen Alpenrand-Seen find ich die Menge von den Mistviechern gruselig, wenn ich da nur einen Grasbüschel streife hab ich direkt was krabbeln. Mitten ins Gras setzen oder legen würd ich mich da nicht trauen, Borreliose ist auch kein Spaß.
 
Das ist ärgerlich, wenn die einzige greifbare Unterkunft so gruslige Zustände hat. Aber immer noch besser als Gewitter. Ich fand die Blechhütte auf der Marmolada extrem gemütlich und heimelig, als uns damals oben kurz vor dem Gipfel ein horrendes Gewitter erwischt hat. Das hatte selbst beim Weg runter noch 360° Mordor Vibes.
Will auch nicht zu viel winseln, so richtig für Übernachtungsgäste scheint der Signore Croce Domini mit den drei runtergekommenen Zimmerchen und dem extrem klapprigen Bad sowieso nicht eingerichtet zu sein.
 
Fangt ihr euch beim rumlümmeln auf den Wiesen nicht hunderte Zecken ein? Besonders in an den italienischen Alpenrand-Seen find ich die Menge von den Mistviechern gruselig, wenn ich da nur einen Grasbüschel streife hab ich direkt was krabbeln. Mitten ins Gras setzen oder legen würd ich mich da nicht trauen, Borreliose ist auch kein Spaß.
Ich hatte noch nie im Leben eine Zecke, weiss gar nicht wie die aussehen. Die mögen mich nicht. Kettle lebt auch eher zeckenfrei.
 
14.06. 10:00 Passo delle Sette Crocette bei der Domini-Maniva-Kammstraße, 2050m

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Gutenmorgenblick auf's Rifugio Croce Domini: von aussen ganz niedlich.

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Gutenmorgenfernblick nach Westen in die Bergamasker Alpen: der Dunst geht mir auf den Senkel. Die kanadischen Fackelbäume aus Manitoba müssen doch langsam mal alle weg sein??!

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Gutenmorgenblümchen...

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... zum Frühstück. Das Essen ist in Ordnung, ne Übernachtung hier würde ich mir allerdings das nächste Mal sparen.

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Gleichermaßen gestärkt strampeln wir ein paar hundert Höhenmeter...

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... auf der gar nicht mal so flachen aber nichtsdestowenigertrotz und überhaupt wunderschönen Kammstraße...

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... durch die Brescianer Berge in Richtung Passo Maniva.

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Domini-Maniva-Kammstraße.

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Domini-Maniva-Kammstraße.

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Noch vor dem Passo Maniva zweigen wir rechts ab auf eine alte Militärpiste, ...

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... die schon bald zum feinen Isohypsentrail mutiert.

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Nach ein paar grünhüglig und...

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... schmalgemütlichen Kilometern....

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... erreichen wir gegen halb elf den Passo delle Sette Crocette. Mit den sieben Kreuzerln hab ich noch eine Rechnung offen: 2009 beim Heraklix wurde die Abfahrt von einem satten Rahmenbruch unterbrochen, Weiterfahrt nur mit Kartoffelstrick und Neuradexpresslieferung möglich: 'Heraklix - von Kreta zum Gardasee' https://www.mtb-news.de/forum/t/heraklix-von-kreta-zum-gardasee.396385/post-6317686

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Das wird heute im Karbonzeitalter anders laufen, die alten Alurahmen damals waren einfach Käse. Außerdem hab ich ne andere Abfahrt geplant... weniger Stravapixel, mehr Abenteuer. Aber erst mal ist Brunchpause an diesem wunderschönen Platzerl, so völlig ohne störende Bäume.
 
Das Tal um Breno herum habe ich als ganz fürchterlich in Erinnerung. Ist aber schon 25 Jahre her.
Wenig Tourismus, heruntergekommen, aber dennoch "Zimmer frei"-Schilder an Unterkünften, die so gar nicht auf Gäste eingestellt waren.
Vielleicht ist das mittlerweile anders ...
 
14.06. 12:00 Sette Crocette - Val Brescianina - Trail, 1200m

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Vom Passo Sette Crocette nach Norden runter sieht's relativ einsam aus. Wir zweigen hier von der offiziellen F4-Mountainbikeroute ab und verlassen damit auch die fett stravabepixelten Wege. Statt dessen gibt's ein kleines Experiment im Val Brescianina. War ich noch nicht, hab auch noch nie was davon gehört, aber es wird funktionieren.

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Obenrum ist das Wegerl erst mal ein bisserl undeutlich, ...

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... aber lustig zu fahren.

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Sette Crocette - Val Brescianina - Trail: Endlose Weiten.

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Sette Crocette - Val Brescianina - Trail: Trailblümchen.

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Sette Crocette - Val Brescianina - Trail: Trailfelsen.

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Sette Crocette - Val Brescianina - Trail: Trailbach.

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Sette Crocette - Val Brescianina - Trail: Doppelflow.

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Sette Crocette - Val Brescianina - Trail: Doppelhintern.

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Sette Crocette - Val Brescianina - Trail: Flowbreaker.

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Sette Crocette - Val Brescianina - Trail: Trailkaffee. Obenrum ist unser Experiment trotz viel Flowkram irgendwie richtig anstrengend. Geht erst mal nicht gescheit bergab sondern eher isohypsig am Hang entlang, da bleiben Schiebepassagen nicht aus. Viele Schiebepassagen.

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Sette Crocette - Val Brescianina - Trail: Hier war noch nie ein Biker zuvor?! Blödsinn... ein paar Stravapixel hat unser Wegerl schon auch... und einen S2-Tag auf OpenStreetMap.

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Sette Crocette - Val Brescianina - Trail: Läuft.

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Sette Crocette - Val Brescianina - Trail: Läuft gut.

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Sette Crocette - Val Brescianina - Trail: Läuft semigut.

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Sette Crocette - Val Brescianina - Trail: Läuft nicht mehr so gut.

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Sette Crocette - Val Brescianina - Trail: Ende der Fahnenstange. Kettle hat schon vor ner halben Stunde einen vernünftigen Exit gewählt, ich wollte dagegen die Stravapixel weiterverfolgen und den ewig langen Singletrack bis ganz hinunter ins Tal fortsetzen. Daraus wird wohl nix, bleibe irgendwann vollständig im gnadenlosen Totholzchaos stecken. Die Strava Heatmap für diese Abfahrt wurde wohl lange vor dieser Katastrophe hier befüllt. Ich will's erst nicht glauben und kämpfe mich zwanzig Minuten durch übelstes Baumgemüse, aber irgendwann muss ich doch aufgeben. Sauerei... hätten ja oben mal ein Schild an den Weg hängen können. Jetzt darf ich mich den ganzen Dreck wieder hochwürgen, das ist auch nur semilustig. Aber lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.

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WALD IST EINFACH MIST... das bestätigt sich jeden Tag aufs neue.

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Nach ner halben Höllenstunde für ein paar Meter hin und zurück finde ich zum Glück noch eine andere Fortsetzung, die mich gut fahrbar heraus aus dem kaputten Wald...

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.. und zurück ins Reich der Pisten und Straßen und zu Kettle führt. So gesehen ist der Nordtrail vom Sette Crocette doch noch eine sehr lohnende Abfahrt... nur das letzte Drittel sollte man besser nicht probieren. Der Weg wurde vom Wald gefressen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hatte noch nie im Leben eine Zecke, weiss gar nicht wie die aussehen. Die mögen mich nicht. Kettle lebt auch eher zeckenfrei.
Das ist echt erstaunlich, unter zwei komm ich nicht durch die Saison, und das beim bloßen durchfahren. Bei jedem höherem Gestrüpp schau ich sogar nochmal extra nach, und schnipp da noch welche weg, bevor sich die Biester festfressen
 
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