Dass die Geschichte mit dicken Pellen auf schmalen
Felgen keine gute Idee ist, wollte ich auch lange Zeit nicht glauben.
Ganz früher bin ich Conti Vertical (2,3") auf Rigida DP22 (~16mm Maulweite) gefahren.
Mit meinen damals 65kg und gut 2,2Bar ging das in Ordnung und ich kannte es auch nicht anders.
Dann Umstieg auf X317 und diverse
Schwalbe Reifen.
Als ich irgenwann bei 75kg ankam und 2,35" (light) King Jims aufgezogen hab, hab ich gemerkt dass da doch was nicht stimmen kann. In Kurven war kein wirkliches Gefühl zu bekommen, man kann regelrecht fühlen, dass der
Reifen sich seitlich wegbiegt und Durchschläge trotz 2,2 Bar und mehr hat man trotzdem andauernd.
Das Horror-Scenario, dass der
Reifen so weit wegknickt, dass er von der Felge springt, hatte ich zum Glück nie, auch die
Felgen haben es ohne gerissenes Felgenbett überstanden. Hab wohl Glück gehabt, wirklich gut funktioniert hat es aber nicht.
Inzwischen bin ich mit richtig dicken Schluppen auf Alex FR30 (23mm Maulweite) unterwegs. Ein Unterschied wie Tag und Nacht, erst da kommt ein breiter
Reifen in den Bereich, wo genügend Felge da ist, dass die
Reifen auch zeigen können was sie können.
Was zum Thema "machen Fette
Reifen am AM-Bike Sinn?" führt.
Ich finde, zumindest für mich, "JA".
Seit kurzem fahre ich Vorne Intense 909 in 2,5", Hinten Intense
Edge in 2,35" (und die bauen, selbst im Vergleich zu
Schwalbe SEHR breit). Beide jeweils in der dünnen "1Ply Dual-compund-AM"-Version.
Gewichtsmäßig sind die mit ~950g Vorne und ~850g Hinten noch im grade erträglichen Rahmen, vom Grip her schlagen die aber alles, was ich bisher gefahren bin, das Mehrgewicht zu der vorher montierten NobbyNic/FatAlbert-Kombi merke ich viel weniger als ich dachte. Wenn ich halt richtig in den Wald will und auch bei miesen Verhältnissen die Trails rocken möchte, will ich keine anderen
Reifen haben.
Für Forstweg-Touren und wenn viel Asphalt dabei ist, ziehe ich eben die Conti RaceKing auf die hier noch rumliegen.
Auf 2-Ply 1,3kg+ Downhill-Schluppen würde ich aber auch keine AM-Tour bestreiten möchten. Die doppelwandige Karkasse eines DH-Reifens ermöglicht dem
Reifen eine hohe Eigendämpfung. Das ist im DH erwünscht, da dieser dann bei Wurzelbrettern und kleinen aber harten Schlägen nicht anfängt zu springen, wie es ein dünner 1-Ply täte. Bergauf und in der Ebene ist das aber von Nachteil, der
Reifen wirkt träge wie ein nasser Sack und bleibt gefühlt an jeder Unebenheit kleben.
Zurück zu Dir:
Als Reifenvorschlag für Dich, und wenn ich wieder 17mm
Felgen fahren müsste, hätte ich folgende
Reifen als Tip:
Vorne
Maxxis Highroller 2,35"
Hinten
Maxxis Minion R, ggf.
Minion F 2,35"
Die
Maxxis Minion/
Highroller (und auch der Swampthing) in 2,35" bauen von der Karkasse her sehr schmal für 2,35er (~50mm an der Karkasse), vom Volumen liegen sie zwischen einem 2,1" und 2,25"
Schwalbe Nobby Nic.
Sie sind daher auf
Felgen mit 17mm Maulweite noch gut fahrbar und das passt auch in die
Schwalbe Tabelle.
(ACHTUNG,
Maxxis' Advantage/Ardent/Ignitor bauen bei gleicher Größenangabe wiederum sehr breit!)
Der
Highroller hat mächtig Grip zum
bremsen und angenehme, gut spürbare Spurführung als Vorderreifen, das vermittelt, finde ich, viel Sicherheit. Hinten passen dann
Minion F oder R. Der R rollt etwas leichter und pappt im Schlamm etwas später zu, der F hat etwas mehr Grip und greift besser.
Bin die ne Zeit lang in der günstigsten (Draht/60a) Variante gefahren, danach die Kombi NobbyNic 2.4/FatAlbert 2.4 (jeweisl Evo).
Hätte ich nicht die Intense drauf, es wäre wieder die
Maxxis-Kombi geworden, die
Schwalbe konnten nicht mithalten.
Dann allerdings wohl 2,5", hab ja breite
Felgen.
