BikeBergsteigen

:eek: Mir als bekennendem genuss- und slomo-rider stehen die Haare zu Berge :D
 
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Aber ohne eine Grundgeschwindigkeit kein Flow und auch keinen Spass... müssig darüber zu diskutieren, jeder Jeck ist anders. Wo kämen wir denn dahin wenn alle gleich wären.
 
Hey Harald, wie war's eigentlich auf der Berginale?
Ihr scheint auf jeden Fall gut angekommen zu sein! :daumen:
http://www.bgland24.de/berchtesgaden/mountainbike-gipfel-rasen-berchtesgaden-bgland24-1185534.html
Gab es im Anschluß auch kritische Diskussionen mit Bergsportlern? Oder waren nur Biker im Publikum? ;)

Die Berginale war ziemlich fett! Unseren Sport vor mehr als 180 Menschen (Kino hatte eig. nur 160 Plätze, ca. 1/4 der Gäste waren Biker) zu repräsentieren hat sich schon krass angefühlt. Lampenfieber und technische Probleme im Vorfeld inklusive.... Schön, dass es so gut ankam.

Gezeigt habe ich im 1,30 Std. Vortrag diverse Filme von Vincent Breysacher, Colin Stewart und Sebastian Doerk. Die Fotos von Manfred Stromberg, Markus Greber, Silvan Bürge, Mike Schmid, Colin Stewart und meiner Mama habe ich zu Diashows zusammengebastelt. Flo Gottschlich hat einen eigenen Videopart gehabt. Zwischen den Clips habe ich dann berichtet, was wir auf den Bergen tun, warum wir es tun, wie wir Touren planen, wie wir uns am Berg verhalten usw.

Ich war recht überrascht, dass selbst der Film von der Befahrungen des Hohen Gölls, Geschichten vom Watzmann und Bilder vom Hochkönig (ist alles nicht nur Nationalpark, sondern v.a. Heiligtum der Nicht-Radelnden Berchtesgadener....) so gut aufgenommen wurde.

Negatives Feedback gab es eigentlich keines, zum Teil wurden wir aber schon als recht verrückt abgestempelt (siehe Zeitungsartikel). Einige Ü-50 und Ü-60 Alpinisten sind aber sogar in der Pause zu mir gekommen und haben mir ihre Bewunderuzng ausgesprochen.

Der Zeitungsartikel ist eh recht positiv geworden, man darf halt nicht vergessen, dass der Redakteur in keinster Weise einen Plan hat vom Mountainbiken. Alles was da schneller ist als "gehen" kann da durchaus als "rasen" bezeichnet werden. Ihm ist ja auch nicht aufgefallen, dass der Flo und ich doch eher unterschiedliche Schwerpunkte beim Radln haben...

Im Oktober werde ich den Vortrag noch mal halten, im Globetrotter in München. Infos dazu bekommt Ihr aber dann rechtzeitig.

Und wiegt Dein Radl wirklich nur 12 kg?! Verdammt ... ich mach was falsch ... :D

Bissl drüber bin ich grad. Man ziehe -100g Schmutz ab und die Prototypen Laufräder, die ich im Moment drin habe wiegen auch etwas mehr als normal.



Gruß aus den Bergen! Harald
 
Du findest die Bezeichnung (auf Wanderpfaden) in atemberaubender Geschwindigkeit bergabrasender Turnschuhträger "recht positiv"?

Ähm, ja, ich finds okay. Wie gesagt, ist ein Außenstehender und kein Biker, der Redakteur. Sein Artikel ist eine Fremdwahrnehmung unseres Sports, und die Fremdwahrnehmung ist (wie man oft auch im direkten Kontakt mit anderen Alpinisten feststellt) nicht immer identisch mit unserer Selbstwahrnehmung. Das wichtigste ist: Der Journalist und das Publikum fanden den Vortrag und unser Ding gut!

Inhaltlich ist dieses Satement auch verständlich, die Impacts von 5.10 wandern öfters mal durchs Bild, und die sehen ziemlich Turnschuhmäßig aus. Das mit der Geschwindigkeit sehe ich persönlich auch eher wie der Kollege Lemming, bin ein Freund von rotierenden Laufrädern, Schwung und Fahrfluss. Das Vertriden und Hinnabstöpseln von S5-S7 ist absolut ein Element von unserem Sport (Inversion Riders habe ich übrigens auch gezeigt), aber eben nicht alles.

sub-xero schrieb:
Also ich denke, nun braucht sich wirklich niemand mehr über Tourenveröffentlichungen aufzuregen.

Erwischt... ;) War ein Experiment in Berchtesgaden, und dem Publikum hätte ich bei den Bildern von ihren Hausberge auch kaum verschweigen können, welche es sind. Wie gesagt, trotz z.T. eher konservativem Bergsportlerpublikum ists positiv aufgenommen worden.

Hier noch ein kleiner Eindruck für Euch, gerade geklaut bei Colin Stewart. (if you have some more pics from that night mate, please let me know!)



Gruß aus den Bergen! Harald
 
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Der Artikel ist schon positiv, da gibt's nix zu sagen.

Was mich daran ärgert, ist einfach die schlechte Pressearbeit. Das Rasen ist meiner Meinung nach eben genau das Gegenteil einer klassischen BBS-Tour. Und das wird Harald wohl (zumindest ansatzweise) schon klargestellt haben. Falls nicht, war die Pressearbeit eben doch gut und die Arbeit von Harald schlecht ;)
Wenn nun der Heinz vom Senionrenwanderverein den Artikel liest, dann liest er nur von verrückten Jungs, die in Turnschuhen die Alpen herunter rasen. Der Heinz war aber nicht auf der Berginale und weiß nicht, wie positiv der Vortrag dort war. Deshalb denke ich, dass der Artikel trotz der positiven Schreibweise schnell mal negativ aufgefasst werden kann.
 
Und dabei fährst Du bereits auf einem Kinderrad! :D;)

Das kann ich jetzt nichtmal abstreiten :lol:


Zum Artikel: Ich finde mich - wie die meisten hier - im Bericht nicht wieder. Diese Sensationsgeilheit kommt sicher großteils vom Artikelschreiber, die Leute brauchen das einfach. Wie der Vortrag war, weiß ich nicht - den Grundgedanken, des langsamen und rücksichtsvollen Fahrens scheint er aber offenbar nicht genügend rübergebracht zu haben.

Die Diskussion mit den Touren-veröffentlichen sollte nun auch beendet sein. Dein Argument mit "denen verheimlichen" finde ich nicht ganz passend, weil was ist schlimm, wenn sich die Leute im Raum denken: "ah, den Berg kenn ich!"?

12kg für das Rad finde ich wieder gut. Darf man fragen, mit welcher Bereifung das erreicht wird? Die meisten fahren ja 2-3kg Reifen, damit wirds meiner Meinung nach schwierig, wenn man grad kein Scalpel fährt.


Grüße, Thomas
 
Das wichtigste ist: Der Journalist und das Publikum fanden den Vortrag und unser Ding gut!
Kann ich absolut bestätigen, die Zuschauer waren schwer begeistert -- auch u. besonders die etwas älteren. (wenngleich derer auch nicht allzu viele anwesend waren)

....den Grundgedanken, des langsamen und rücksichtsvollen Fahrens scheint er aber offenbar nicht genügend rübergebracht zu haben.
Das denke ich schon. Sowohl Harald als auch Flo haben das mehrfach betont, Flo hat's in Polt'scher bayrischer Art fein auf den Punkt gebracht. (was ich aber nicht mehr wiedergeben kann)

Die "atemberaubende Geschwindigkeit" ist wohl anerkennend gemeint. Und naja, in einigen der Videos sind die beiden Buam ja recht flott unterwegs.
Ich bin überzeugt, dass in Summe auch der Zeitungsartikel eine positive Auswirkung auf die Wahrnehmung des Radlbergsteigens hat.
 
Die Diskussion mit den Touren-veröffentlichen sollte nun auch beendet sein. Dein Argument mit "denen verheimlichen" finde ich nicht ganz passend, weil was ist schlimm, wenn sich die Leute im Raum denken: "ah, den Berg kenn ich!"?

Warum sind (waren?) vor allem die Vertriders gegen Tourenveröffentlichungen? Weil sie vermeiden möchten, dass es viele Nachahmer gibt die letztendlich zu Konflikten mit der Wandererfraktion führen, und weil sie nicht wollen, dass ihre Traumtrails zu "Hotspots" werden.

Es geht nicht darum, ob ich diese Sichtweise teile oder nicht. Wenn jetzt Leute anfangen, durch die Lande zu ziehen und Bikebergsteigen als coolen Trendsport präsentieren, dann wird das viel eher den o.g. Konflikt auslösen, als ein paar Tourenveröffentlichungen auf irgendwelchen privaten Webseiten.

Das ist jetzt nicht als Kritik gegen die Vorträge zu verstehen. Es soll nur aufzeigen, dass diese extreme Verheimlichung der Trails im Endeffekt sowieso nichts bringt. Was die Massen bewegt ist nicht irgendeine Trailveröffentlichung, sondern eher das "coole, sensationelle Marketing". Kann auch gut sein, dass die Zuschauer eher die coolen Bilder einer ungewöhnlichen Extremsportart genießen und nicht im Traum daran denken würden, sowas nachzumachen. Wir werden sehen...

Ich finde alles gut, das die Akzeptanz des MTB-Sports gegenüber den Wanderern erhöht. Ich bin die ewigen grundlosen Anfeindungen nämlich langsam leid.
 
Da es hier schon wieder unübersichtlich wird, was haltet ihr von einem Unterforum: Hochtouren Turnschuhradlbergwanderer, Extremeultrabikebergsteiger etc.? In den hier bestehenden zwei Threads "Hochtouren" und "Bikebergsteigen" wird alles rein gepostet. Ich würde es sehr geil finden, wenn wir da was eigenes hätten, so nach Motto:

Galerie, Gipfelbuch ( Wer war wo am Gipfel ), Planungen & Trails, Fahrtechnik, Fototechnik, Equipment etc. die Kategorien bzw. Threads ergeben sich aus dem Interesse der Leute. Als Start könnte man die zwei vorhandenen Hochtourentheards ( Teil1 und Teil 2 ) und Bikebergsteigen einpacken. Ich bin es wirklich Leid hier ständig über den Sinn und Unsinn von Radlbergwandern und Wanderwegveröffentlichungen zu labbern.

Was sagt ihr dazu?

checkb:winken:

PS: Was Harald da macht ist doch legitim, er macht sein Hobby zum Beruf und da gehört Marketing dazu. Vielleicht auch mal was für ne Globetrotterroadshow im langen Winter, würden in Berlin sicher auch ne Menge Leute hinlatschen. Ich bin mir sicher, Harald fällt da schon was ein.
 
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Ja klar ist das PR Arbeit. Die Frage dabei war eben, wie sich die mit der Geheimniskrämerei verträgt.
 
Ich finde alles gut, das die Akzeptanz des MTB-Sports gegenüber den Wanderern erhöht. Ich bin die ewigen grundlosen Anfeindungen nämlich langsam leid.

Unterschreibe ich zu 100 Prozent, geht mir absolut genauso.

Aber noch schlimmer ist die "Trail-Stasi" aus den eigenen Reihen, die selbst für sich jeden Steig beansprucht, den Kollegen aber heimlich das Recht auf Befahrung abspricht und sofort aus der Kiste springt, wenn sich "Regelverstöße" auch nur abzeichnen...

VG, Anselm
 
Wir Biker (mich nicht ausgenmommen ;-) müssen glaub öfters mal prüfen, ob wir nicht immer wieder viel zu sehr in Schubladen, in Schwarz/Weiss und/oder in gut/schlecht denken. Ich glaube auch nicht, dass der Vortrag von Harald (oder was die Presse draus gemacht hat) gut oder schlecht ist - oder dass Veröffentlichungen per se gut oder schlecht sind. Alles hat seine günstigen und seine weniger günstigen Seiten für unseren Sport bzw. unsere Leidenschaft. Und es kommt halt wie oft im Leben in erster Linie darauf an, wie wir etwas tun und gar nicht so sehr darauf ob und was wir tun!?

Das böse/gute Trails "Geheimhalten" ist nicht automatisch Alternative/Gegenteil zum bösen/guten "Veröffentlichen"!? Ich persönlich betrachte mich z.B. nicht als Geheimhalter, nur weil ich nicht veröffentliche. Ich denke, dass Veröffentlichungen Anspruchsdenken fördern und damit den super-wichtigen Respekt/Rücksicht ggü. Wanderern, Natur und Wegen gefährden: Wenn der zehnte da runter brettert (weil neun vor ihm da auch waren und alles fein war) und nen verärgerten Wanderer 'Idiot' nennt, dann ist evt. vieles wieder dahin, was andere in Sachen Akzeptanz aufgebaut haben.

Das Problem an jeder Veröffentlichung ist, dass es irgendwann einer unwiderruflich ins Netz (z.B. hier im Forum) stellt und das einzige "Zurück", dass es dann noch geben kann, sind dann am jeweiligen Ort aufgestellte Verbote - oder gar allgemeine Verbote.

Daher halte ich Aktionen, die unseren Sport in der Öffentlichkeit "akzeptabel" darstellen für günstig, wenn gleichzeitig wichtige andere Aspekte transportiert werden. Freilich gefällt es mir (wie vielen anderen) nicht, wenn da "Rasen" in die Presse gelangt. Aber das ist auch nur ein Aspekt - und man lernt daraus und weiss, auf was man das nächste mal mehr achten muss!? Mir gefällt die Aktion von Harald, weil es mal ein neuer Ansatz ist - Und was dabei am Ende rauskommt wird man sehn und daraus lernen.

Wir sollten uns irgendwie mehr mit- und weniger gegeneinander aufstellen und nicht nur die eine oder andere Sicht gelten lassen!? Wozu immer über Veröffentlichungen JA/NEIN zanken: wenn der eine nicht gleich alles ins Netz stellen würde, dann müsste der andere auch nicht so heimlich tun!? Und so schnell wie der Umgangston unter uns Bikern immer wieder abdriftet, darf man schon Sorge darum haben, wie wir da draussen wahrgenommen werden!?

Die aktuelle Situation (und das wird sich so schnell nicht ändern) erfordert ein hohes Maß an Behutsamkeit mit den Locations und allem was wir da antreffen - entsprechend auch mit den Informationen dazu. Wenn das nicht jedem klar ist, dann wird's schwierig bleiben - aber das brocken wir uns selbst ein und nicht die ach so bösen Wanderer ... weil die sind fast immer gut drauf, wenn wir es nicht vermasseln ...
 
Jo, ich hatte auch erstmal etwas geschluckt, als ich "rasen" las. Speziell im Straßenverkehr verbindet man das ja auch gleich mit Rücksichtlosigkeit. Aber aufgrund des positiven Gesamttenors hatte ich das auch nur auf eine dumme Wortwahl und die Wahrnehmung als Außenstehender zurückgeführt.
Ist natürlich unglücklich wie das nun rüberkommt, aber Harald hat seine Sache wohl sehr gut gemacht und das Fazit ist doch ganz positiv - was ich durchaus nicht selbstverständlich finde!
Und vermutlich wird Harald diesem Problem beim nächsten Vortag auch Rechnung tragen. Da steht schließlich auch ein Lernprozess dahinter.

@Harald:
Und bei meinen +16kg bin ich jetzt natürlich völlig beruhigt, dass Dein Rad noch satt über der 12-kg-Marke liegt! :p

@checkb:
Warum nicht! ;)
Man könnte Deine vorgeschlagenen Threads im ersten Post verlinken oder die Themen alle mit dem Präfix "BBS" versehen. Dann kämen wir ohne ein Unterforum aus und hätten trotzdem eine gewisse Übersichtlichkeit.

@Anselm_X:
Beziehst Du Dich auf konkrete Vorfälle oder ist das nur so ein Bauchgefühl?

@ingoshome:
Unterschreib ich!
 
@Anselm_X:
Beziehst Du Dich auf konkrete Vorfälle oder ist das nur so ein Bauchgefühl?

Auf zwei konkrete Vorfälle. Allerdings will ich die nicht im Forum ausbreiten.
Nur soviel: Ich war ziemlich enttäuscht, da die betreffenden Personen:
a. dem gleichen Interessensverband angehören (DIMB)
b. mich persönlich kennen und mein Verhalten eigentlich richtig einschätzen können sollten
c. sich selbst nachweislich in keinster Weise anders verhalten als ich, eher schlechter

Aber wurscht, ich möchte das Thema auch nicht soooo hoch hängen, oder hier den Eindruck erwecken, ich würde einen persönlichen Rachefeldzug reiten...

LG, Anselm
 
@checkb:
Warum nicht!
Man könnte Deine vorgeschlagenen Threads im ersten Post verlinken oder die Themen alle mit dem Präfix "BBS" versehen. Dann kämen wir ohne ein Unterforum aus und hätten trotzdem eine gewisse Übersichtlichkeit.

Die Vorschläge der Threads waren nur ein Beispielgedanke. Ich denke ein Unterforum würde mehr bringen, Thema hatten wir beide ja schon. Es würden sicher sehr interessante Threads aus der Community hier wachsen. Da wir in den nächsten Jahren mit einem rasanten Wachstum auf den Gipfel rechnen müssen, halte ich ein Unterforum für unausweichlich. Alpine Fahrtechnikcamps, Roadshows und Berichte werden einen wahren Sturm auf die Gipfel bringen. Es wird immer mehr Bergjunkies geben und der Bedarf nach Infos wird so rasant steigen wie bei keiner anderen Disziplin hier im Forum. Ob es gut oder schlecht ist, da schliesse ich mich bei @Ingoshome an.

checkb:winken:
 
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Original Text Harald Phillip vor paar Jahren:

"Quo Vadis Singletrailbiken?

Text: Harald Philipp

Wow, das ging schnell. So lange ist es nämlich nicht her, als nur Picco
und wenige andere mit Mountainbikes auf technischen Wanderwegen unterwegs
waren. Und das Tempo der Entwicklung nimmt drastisch zu.

Kein Wunder, dass der Weg darunter leidet, und wir zum Feindbild für Wanderer
und Alpenverein werden!

Medien und Industrie pushen diesen Teil des Sports gerade ordentlich, immer leichtere Bikes
mit viel Federweg kommen in die Shops und unzählige Biker entdecken neue Herausforderungen
abseits bereits bekannter Transalprouten.

Vertriden wird Trend, ob man das will oder nicht.

Die Vertrider waren zwar die Ersten, sind aber spätestens seit 2005
nicht mehr die einzigen Radler auf technisch schwierigen Wegen im Hochgebirge. Diese
neue Situation bietet eine Menge Nachteile, und stellt uns vor neue Herausforderungen..

Denn wie immer wenn Hype entsteht, laufen Leute mit, die es
eigentlich besser lassen sollten.

Als „Vordenker“ ist es nun die Aufgabe der Vertrider, einige Dinge zu
vermitteln, denen bisher nur wenig Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Jemand,
der nur die Fotos von den Touren sieht, kann sich kaum ein Bild davon
machen, wie viel Planung, Selbstkontrolle und Gefahrenbewusstsein zum Befahren
solcher Wege im Gebirge vom Biker erwartet wird.

Statt auf Vertriders.com Tourbeschreibungen zu veröffentlichen, die, da sie
vor Ort zusätzlichen Verkehr erzeugen, ohnehin problematisch sind, könnte man
mehr auf die Personen eingehen, die hinter dem Sport stehen. Dass zB Picco
als Bergführer absolut verantwortungsbewusst mit dem, was er tut,
umgeht, dürfte jedem einleuchten. Öffentlich zeigen, dass Mountainbiken in
den Alpen etwas ganz anderes ist als „Big-Balls-Freeriding“ im Bikepark macht Sinn!
Man könnte den Lesern Hinweise geben, was in ein Erste-Hilfe Paket gehört,
und wie man vernünftig Touren plant. Bisher hat man es dem Konsumenten zu leicht
gemacht, Touren einfach zu kopieren und konsumieren.

Die neue Message sollte sein:

„Plane, bereite vor, geh raus und such dir DEIN EIGENES Abenteuer“.

Zukünftige Aktionen komplett zu verschweigen wäre jedoch nicht schlau meine ich.
Speziell Leute von ausserhalb wissen nicht um unsere Probleme, und halten unsere
vorsichtige Informationspolitik bezüglich Trails für Arroganz. Doch es gibt etliche Biker,
die nicht so verantwortungsbewusst am Berg sind und trotzdem alles veröffentlichen, was
sie treiben. Und die sollten nicht die neuen Helden des Big-Mountain-Ridings werden!

Ich persönlich werde mich der neuen Situation auch anpassen müssen. Bisher
waren Berge nur Urlaub, doch inzwischen haben sie einen anderen
Stellenwert für mich. Ich habe wirklich Sorge, dass die Trails in- und um
Innsbruck überlaufen werden. Zukünftig werde ich daher nur noch eine sehr
kleine Auslese an guten Freunden von Außerhalb auf die nahen
Trails mitnehmen. Von allen Wegen, die leicht zu erreichen sind (Shuttle- und
Lifttouren) werde ich mich fernhalten, deshalb wiegt mein neues Bike auch
nur noch 13kg. Bilder aus Tirol werde ich nur selten, und wenn dann ohne
Ortsangabe an Magazine weitergeben. Als Singletrail-Bikeguide in Leogang
werde ich im nächsten Jahr bei Fahrtechnikkursen und Touren besonders auf
verantwortungsvolles Biken in den Bergen eingehen. In der Region werde ich
mich auch wie bisher schwer einsetzen, damit einige Trails dort
legalisiert werden.

Es wird wirklich nicht leicht werden, zukünftig ein gesundes Maß an
öffentlicher Präsenz beizubehalten, ohne damit die falschen Leute ins
Gebirge zu holen. Leute die aufgrund ihrer Unkenntnis oder Ignoranz
sich und andere gefährden.

Beim Thema Transalp ist das meiner Meinung nach schon lange
passiert. Dort hat sich aber auch niemand darum bemüht es zu verhindern.
Als Vertrider haben wir verdammt viel Anerkennung bei Bikern,
machen wir was draus!

Harald

© Vertriders.com 2006


So schnell kann man die Meinung ändern. Wenn Öffentlichkeitsarbeit dazu führt das keine Trails gesperrt werden solls mir recht sein. Aber leider habe ich da meine Bedenken. Zumindest an der Nordkette wurde ich schon von Wanderern unfreundlich darauf hingewiesen bitte nur auf dem legalen Nordketten Singletrail zu fahren.
 
Der Bayrische Rundfunk hatte Anfang der 80er Jahre, glaube ich war's, eine kleine Dokumentation zum Radfahren in den Bergen gemacht. Da ging es noch nicht mal um Mountainbikes, weil es die noch nicht mal gab, sondern einfach darum, dass da jemand mit dem Reiserad durch's Karwendeltal fährt. Damals war das unvorstellbar; und es war ein ungleich größerer Einschnitt als das, was derzeit bei den Bikebergsteigern läuft. Ich glaube noch immer nicht, dass es eine nennenswerte Anzahl an Bikebergsteigern gibt. Selbst im Raum Innsbruck sind das wahrscheinlich bloß drei Hand voll Leute, die den Sport ernsthaft betreiben.
 
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