Also ich hab auch Probs die Diskussion im deutschem Sprachraum zu verstehen.
Gute Tourbeschreibungen auf Deutsch sind inzwischen eigentlich Fehlanzeige. Im Franzoesischen Sprachraum dagegen, gibt es viele Blogs oder auch kleine Portale wo ich nur reinschauen brauch um geniale (hoch-)alpine Touren zu finden in Schweiz und Frankreich. Da wird weniger das eigene Ego gepushed durch unzählige Videos/Fotos (bei den gesponsorten Ridern ist das was anderes, dass man da Bildmaterial ohne Ende raushaut ist verständlich), als dass man wirklich gute Tourenberichte schreibt. Da kann ich fast immer einschätzen anhand der Berschreibungen wie gut es fahrbar sein wird für mein Können. Wie gut dass in Frankreich auf velovert und Co eine bessere Stimmung diesbezüglich herrscht.
Die Stimmung diesbezüglich hier im Forum, macht mir auch keine Lust Touren zu veröffentlichen oder davon zu berichten. Da schreib ich dann lieber Tourenberichte auf französisch in Foren, wo dies auch geschätzt wird.
Ein gutes Beispiel für vorbildhaft beschriebene BBS Touren finde ich etwa diese Seite hier:
http://www.alpavista.ch/
Hier dokumentiert Steph, seit 2002 schon seine teils hochalpinen Biketouren (gibt kaum lohnenswerte Touren im Wallis die hier nicht beschrieben sind).
Wer mal was ordentliches im Wallis sucht, und dem klar ist dass hier mehr bergsteigen als biken angesagt ist, und dass ein kurzes Seil Pflicht ist, um das Bike an Schlüsselstellen hoch/runterzubekommen, auasi die komplette Strecke ist blau-weiß markiert.... sollte mal diese Tour hier nachfahren hier:
http://bikingspots.ch/showtrack.php...Morcles&rideaddress=Morcles&ridetype=Freeride
Ich sehe nicht ein, warum man solche Touren etwa geheim halten sollte, oder schlecht beschreiben. Überlaufen wird die wohl nie sein.
Ich freue mich im alpinen Gelände über jeden Mtbiker dem ich begegne, trotzdem passiert das vielleicht auf 10 Touren einmal. Viel eher begegne ich freundlichen Wanderern oder in der Schweiz sogar freundlichen Jägern und Bauern die einen teils sogar noch fragen ob man Nachrichten weiterleitet, bittet einen darauf zu achten ob evtl irgendwo Zäune kaputt sind und dies wenn auszurichten, oder bin auch schon häufiger Abends eingeladen worden wo zu übernachten, weil einem nicht zugetraut wurde, den Weg noch zu schaffen bevor der Nacht......
Traurig finde ich eher, wenn ich hier nach Beschreibung einer Tour von mehreren Usern gebeten werde diese zu entfernen oder unkenntlich zu machen, owbohl sie auf der Website der lokalen Bergbahnen verlinkt ist. In der Schweiz hab ich sogar schon von Seilbahnen freifahrten bekommen, um ein paar Wege in Openstreetmap einzutragen samt Schwierigkeitsgraden für Mtbiker, da sich die Gemeinden über jeden Mtbiker freuen.....
Und es sollte klar sein, dass der Tourenbeschreiber rechtlich sicherlich nicht haftbar ist, wenn jemand sich überschätzt. Es gibt ja sogar Bücher, wo detaillierteste Beschreibungen zu Touren veröffentlicht werden, die für 99.9% der Zielgruppe unfahrbar sind. Ein krasses Beispiel ist etwa der Skiführer Schneeberg:
http://www.amazon.de/Skiführer-Schn...=sr_1_3?ie=UTF8&s=books&qid=1289244311&sr=8-3
(lest einfach mal rein bei Abfahrten mit Skitechnischer Schwierigkeit 5 - Für mich der beste Skitourenführer den jemals jemand geschrieben hat).
Solange man nicht absichtlich untertreibt (und das mit der Intention andere zu gefährden), wird man keine Probleme bekommen. Ich mein, von der Mallory Route in Chamonix gibts auch Beschreibungen und dass obwohl es kaum mehr wie 3-4 Tage pro Saison gibt, wo die Bedingungen passen die runterzufahren und schon mehrere Befahrer dabei tödlich verunglückten. Anderseits dürfte man ja auch keine Beschreibungen von Kletterstellen oder hochalpinen Besteigungen (etwa K2) veröffentlichen.
Solange ich davon ausgehe, dass es jemanden gibt der sich über den Tourenvorschlag freut, finde ich dass nichts dagegenspricht ihn zu veröffentlichen, auch wenn Wegteile T4 oder T5 sind. Viel wichtiger finde ich,dass man schreibt was zu erwarten ist, also etwa ob ein Kletterseil und Gurte empfehlenswert sind. Wenn irgendwo eine Leiter, evtl noch leicht überhängend im Weg ist, dann gehört sowas für mich einfach erst recht publiziert. Nicht dass jemand anhand der tollen Bilder noch unausgerüstet nachfährt. Ansonsten würde ich es von vornherein sein lassen Bilder der Tour zu veröffentlichen (gut möglich dass jemand die Stelle erkennt und sich sagt, was der X kann, kann ich auch und loszieht).
Ob ich Touren beschreibe in Seilbahnnähe, hängt ganz einfach davon ab, wie sich die Seilbahnen verhalten. Gibt es genug für Mtbiker ausgeschilderte (oder etwa von den Seilbahnbetreibern empfohlene) ansprechende Touren, würde ich nicht noch ungern gesehene Wege beschreiben. Also etwa einige der Abfahrten in PDS wo Mtbiker nicht lang dürfen, nicht beschreiben. Wenn die Seilbahnen/Tourismusbüros aber auf stur stellen und Mtbiker verteufeln, dann finde ich es nur gut wenn man Hilfe gibt, wie man dennoch zu seinem Spaß kommt, bzw auch ganz einfach sämtlichen Bekannten etwa das Saastal im Sommer wie im Winter als Scheißgebiet zu beschildern, weil die sture, konvervative Tourismusdirektion es nicht besser verdient hat. Leid tun mir dann nur jene in der Gegend, die offen und zugänglich sind. (P.S. ...bin schon länger am überlegen, wie man mit Openstreetmap hier freunliche Gebiete pushen kann (im Wallis etwa für mich vorbildlich das Val D'Anniviers) und andere Gebiete unter Druck setzen kann ihre Position zu überdenken (etwa Saastal und Glacier 3000 im Wallis) -- wir Mtbiker sind inzwischen einfach schon ein sehr wichtiger Tourismusteil).
Ich persönlich hab keine Lust auf MTB Touren wo Kletterequipment im Sommer Pflicht ist (ob jetzt wegen technischer Schwierigkeiten, oder etwa Spalten auf einem Gletscher der nicht umgangen werden kann). Das ist für mich dasselbe, wie dass ich im Winter wenn ich irgendwo runterfahre wo ich weiß dass eine Abseilstelle nicht gesprungen/gefahren werden kann bei der zudem kein Handyempfang ist und umkehren nicht möglich ist, ich nicht einfach hinfahre, sondern zumindest 200-300m zu Fuß gehe, damit nicht jemand meinen Spuren folgt und Abends die Bergrettung los mus.
P.S. in Openstreetmap sind inzwischen gute 80.000km Trails mit STS klassifiziert (davon etwa 50% 1-5) - wobei ich da mal arrogant sage, dass es ohne meine Initiativen keine 1000km wären ---- meine Position zu Offenheit und mehr Beschreibungen dürfte ziemlich offensichtlich sein --- wir Biker müssen zwar andere (Wanderer, Bauern und Co.) respektieren, aber sollten gleichzeitig nicht kleinlaut sein!) -- Wie wäre es denn wenn wir ein Topic aufmachen, wo wir alle Seiten mit nachfahrbaren interessanten Tourenvorschlägen im alpinen Bereich sammeln? Wenn da genug zusammenkommt, dürfte es auch keine Hotspotbildung geben (selbst in Innsbruck ist genug Platz für Mtbiker....)
P.S.
Mein "erstes Mal" Bikebersteigen auf der Idlereckscharte vor 7 Jahren, bin auf der Alpentour Steiermark vom "Weg abgekommen" weil mir die ausgeschilderte Tour zu fad war - hatte das Cannondale, mein erstes MTB, zwei Wochen vorher gebraucht gekauft :

Von der Idlereckscharte lohnt sich die Abfahrt Richtung Ennstal (gut 1 1/2 Stunden vorher bergauf tragen). Das ich hier als Mtbiker wohl offiziell nicht fahren darf, hab ich damals gar nicht gewusst...