Boost Standard Vorteile?

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Bike der Woche
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Hallo,

ich möchte den "neuen" Boost Standard mal zur Diskussion stellen.

Bringt er wirklich nenneswerte Vorteile am HR & VR? Bei den größer gewordenen Laufräder ist mangelnde Steifigkeit sicherlich ein Thema, welchem damit genüge getragen werden sollte (so ließt man).

Wurden die Flanschabstände bei den aktuellen Nabenmodellen konsequent verbreitert oder wird die "neue Breite" nur duch geänderte Adapter realisiert?

Ich freue mich auf eine fundierte Diskussion zu dem Thema Boost!

Einleitende Frage von mir:
"Ich bin aktuell dabei ggf. ein Frameset mit Boost hinten zu kaufen, möchte jedoch ein Gabel ohne Boost Standard verbauen (aus preislichen Gründen). Technisch ist das problemlos möglich! Wäre es ggf. aus technischer Sicht nicht sinnvoll vorne auch auf Boost zu setzen und ggf. ein paar EUR mehr auszugeben?!"
 
Die Frage sollte eher lauten, warum nicht ein bereits vorhandener Standard genutzt wurde.

Weil es nicht geht. Am HR zB. kann der Flansch bei 135/142 wegen dem Freilauf nicht weiter nach rechts. Nach links auch nicht, weil entweder der Speichenwinkel zu flach, die Speichen zu locker werden, oder der (manch) Sattel mit den Speichen kollidiert.
Vorne sieht das ähnlich aus.

Zur Frage des TE...Ja es bringt deutlich mehr Steifigkeit. Bei vielen aktuellen steifen, exponierten Profilen nicht unbedingt notwendig, aber grundsätzlich wird das Laufrad steifer.
 
Weil es nicht geht. Am HR zB. kann der Flansch bei 135/142 wegen dem Freilauf nicht weiter nach rechts. Nach links auch nicht, weil entweder der Speichenwinkel zu flach, die Speichen zu locker werden, oder der (manch) Sattel mit den Speichen kollidiert.
Vorne sieht das ähnlich aus.

Zur Frage des TE...Ja es bringt deutlich mehr Steifigkeit. Bei vielen aktuellen steifen, exponierten Profilen nicht unbedingt notwendig, aber grundsätzlich wird das Laufrad steifer.
Wieviel ist denn deutlich mehr? Wird durch das deutlich mehr an Steifigkeit wirklich ein Vorteil für den Fahrer generiert oder will man unter diesem Deckmantel nur den Umsatz steigern?
Es gibt ja noch andere Maße als 135 oder 142.
 
Bei meiner 135er HR Nabe, die ich mittig zwischen den Flanschen zentriert eingespeicht habe, spüre ich eine enorme Steifigkeit. Mit B+ und mit 29. Da brauchts halt den 6mm Versatz im Hinterbau für.
Boost ist aber anders....;)
 
Boost am HR sehe ich eher als Marketinggeschichte an, mit einem nicht besonders nennenswerten Vorteil in der Steifigkeit.
Am hinterbau sehe ich eher den Vorteil-wie es liteville verfolgt, den kettenschräglauf zu minimieren, durch asymmetrisch eingespeichtes LR.

Beim VR ist der Vorteil schon eher spürbar, sofern durch eine entsprechende Nabe, ein steiferes LR gebaut wird.

Wobei sich auch hier die Frage stellt, ob ein steiferes LR zwingend notwendig/gewollt ist.
Ein zu steifes LR birgt aus meiner Sicht auch deutliche Nachteile, speziell in schnellen Abfahrten.

Merkt man auch, zb beim Rennrad in schnellen, engen kurven.
Mit "weichem" LR geht's schön rum, mit "sehr steifem", holperts um die Kurve.

So oder so. Kein Vorteil ohne Nachteil.
 
evo6 wäre hier das optimum. denke, die boost geo hätte noch konsequenter gestaltet werden können. selbst bei 142mm wäre noch etwas platz nach rechts für die kassette, ohne die kettenlinie negativ zu beeinflussen. Dann wären die Winkel noch etwas symmetrischer.
Die sinnvollsten neuerungen kommen leider immer zuletzt.
Eine offset felge bringt ein ausgeglicheneres Spannungsniveau li/re als der boost ansich. mehr steifigkeit ist richtig. aber laterale steifigkeit ist bei vielen Felgen zu genüge vorhanden. Sie bestimmt die Haltbarkeit eher weniger ab einem gewissen punkt.
 
Wobei sich auch hier die Frage stellt, ob ein steiferes LR zwingend notwendig/gewollt ist.
Ein zu steifes LR birgt aus meiner Sicht auch deutliche Nachteile, speziell in schnellen Abfahrten.

Merkt man auch, zb beim Rennrad in schnellen, engen kurven.
Mit "weichem" LR geht's schön rum, mit "sehr steifem", holperts um die Kurve.

So oder so. Kein Vorteil ohne Nachteil.

Das musst du mal nem gestandenen Rennradfahrer erklären!
 
der vorhandene "Standard" für deutlich mehr Steifigkeit, den es bereits schon lange gibt wäre aber 26" gewesen :D
 
Boost am HR sehe ich eher als Marketinggeschichte an, mit einem nicht besonders nennenswerten Vorteil in der Steifigkeit.
Am hinterbau sehe ich eher den Vorteil-wie es liteville verfolgt, den kettenschräglauf zu minimieren, durch asymmetrisch eingespeichtes LR.

Beim VR ist der Vorteil schon eher spürbar, sofern durch eine entsprechende Nabe, ein steiferes LR gebaut wird.

Wobei sich auch hier die Frage stellt, ob ein steiferes LR zwingend notwendig/gewollt ist.
Ein zu steifes LR birgt aus meiner Sicht auch deutliche Nachteile, speziell in schnellen Abfahrten.

Merkt man auch, zb beim Rennrad in schnellen, engen kurven.
Mit "weichem" LR geht's schön rum, mit "sehr steifem", holperts um die Kurve.

So oder so. Kein Vorteil ohne Nachteil.

Den Kettenschräglauf kannst du aber mit einer Non-Boost Kurbel auch ohne Evo 6 erreichen. Sofern die Kette am Reifen vorbei kommt.
Da braucht es kein Evo 6. Da tut es jeder Boost Rahmen mit einer normalen Kurbel.

Und ja mein Boost Hinterrad in 27.5" ist deutlich steifer als mein 12x142 in 26. (gut die Felge ist auch 10 mm breiter.)
 
Ich merke beim Zentrieren einen DRASTISCHEN Unterschied, ob das Laufrad annähernd symmetrische Speichenwinkel (und dadurch Speichen-Spannungen) hat, oder ob es stark asymmetrisch ist. Ein symmetrisches Laufrad "steht" schneller, einfacher und hält mehr aus.

Ich habe jetzt schon 2 Sätze Asymmetrische Felgen verwendet (Bohrungen nicht mittig in der Felge, sondern seitlich versetzt). Und diese bewirken eine deutliche Verbesserung. Da merkt man jeden Millimeter!
Boost kann da nur besser sein.
Mit Boost und Asymmetrischen Felgen kommt man fast auf perfekt symmetrische Speichenwinkel!
Was will man mehr.

Da gebe ich gerne ein paar Euro für Boost-Naben und die Gabel aus.
Bei einem guten Bike, bei dem man schnell über 3000€ ausgibt, machen die paar Kröten den Braten auch nicht mehr fett...
 
Da gebe ich gerne ein paar Euro für Boost-Naben und die Gabel aus.
Bei einem guten Bike, bei dem man schnell über 3000€ ausgibt, machen die paar Kröten den Braten auch nicht mehr fett...
Womit du mit dieser Einstellung ein gefundenes Fressen für die Macher der Misere bist. :daumen:
Es gibt auch Leute bei denen das Geld nicht so locker sitzt. Klingt komisch, ist aber so. Oder die haben eine andere Einstellung zur Sache an sich. Man hat immer mehr das Gefühl, das Fahrrad verkommt zum Wegwerfprodukt.


Nach wie vor würde mich mal in Zahlen ausgedrückt interessieren, wie viel steifer denn dieses 'viel steifer' wirklich ist. Denn zu steif wird ja auch gerne mal bemängelt.
 
Womit du mit dieser Einstellung ein gefundenes Fressen für die Macher der Misere bist. Es gibt auch Leute bei denen das Geld nicht so locker sitzt.
Die können ja weiterhin das "alte Zeug" kaufen.
Wer mit dem zufrieden ist, was er hat. Der kann das Zeug gerne weiter fahren.
Eigentlich beneidenswert!
Nicht immer nach Verbesserung streben müssen. Einfach glücklich und zufrieden sein.

Denn zu steif wird ja auch gerne mal bemängelt.
DAS kann ich nun wirklich nicht nachvollziehen.
Aber vielleicht bin ich mit meinen 75kg mittlerweile einfach so schwer geworden, dass ich schon zu der Kategorie von Bikern gehöre, unter deren Gewicht alles in Null-Komma-Nichts zusammenbricht...
 
Die können ja weiterhin das "alte Zeug" kaufen.
Können sie auf Dauer eben nicht. Es wird einem schlichtweg keine Wahl gelassen.

Nicht immer nach Verbesserung streben müssen.
Nach wie vor stellt sich mir die Frage nach der Verbesserung.
Diese ganze Plus-Geschichte mal ausgenommen, kann ich nicht sehen, warum ein paar wenige Prozent mehr Steifigkeit, so teuer erkauft werden sollen. Der sich zum negativen hin verändernde Q-Faktor wird ebenfalls auch gerne mal unter den Teppich gekehrt.
Ebenso lassen sich viele die Verbesserungen auch gerne einreden. Ich bin jedenfalls der Meinung, bei einem Blindtest würde die ganz grosse Mehrheit der Forenprofis weder erkennen welcher Laufradsatz verbaut ist, noch welche Laufradgröße gefahren wird.

DAS kann ich nun wirklich nicht nachvollziehen.
Ich auch nicht, ist aber teils das Fazit der Laufradtests. ;)
 
Die können ja weiterhin das "alte Zeug" kaufen.
Wer mit dem zufrieden ist, was er hat. Der kann das Zeug gerne weiter fahren.
Eigentlich beneidenswert!
Nicht immer nach Verbesserung streben müssen. Einfach glücklich und zufrieden sein.
und wenn ich nun einen neuen Rahmen brauche /will, aus welchem Grund auch immer, kann ich meine "alten" drei 142x12-Laufradsätze verschleudern und wieder von vorn anfangen. Ich habe gerne für meine Bikes fertige Wechsel-LRSätze, weil ich dann seltenst die Reifen wechseln muss und immer die passende Option habe, auch in verschiedenen Rahmen. Bei verschiedenen Achs-Standards muss ich auf diesen Luxus verzichten oder mein Geld selber drucken. Mir sind meine Laufräder übrigens steif genug.
 
..., kann ich nicht sehen, warum ein paar wenige Prozent mehr Steifigkeit, so teuer erkauft werden sollen. Der sich zum negativen hin verändernde Q-Faktor wird ebenfalls auch gerne mal unter den Teppich gekehrt...

Wo ändert sich der Q-Faktor bei Boost oder ähnlichen Hinterbauverbreiterungen und Assymetrien?
Die Kurbel ist doch eine ganz normale (nicht DH), und das Kettenblatt rückt nur deswegen nach weiter rechts um 3mm, damit auch bei einem 3,25" Hinterreifen und einem 38er KB die Kette im kleinsten Gang nicht am Reifen schleift.
In der Regel tut es daher ein ganz normales nicht-Boost Kettenblatt viel besser, da es eine bessere Kettenlinie hat.

Der einzige Nachteil beim 110/148 Boost ist nur, dass eben keine 100/142 Naben mehr passen. Man hätte das alles auch mit 100/142 realisieren können, aber nu ist es halt so.
 
Vorne kann man umrüsten.
Z.B. bei Hope.
Die bieten für die rechte Seite eine um 10mm breitere Endkappe an.
Muss man halt dann umspeichen, dass die Felge wieder mittig steht...
 
Wo ändert sich der Q-Faktor bei Boost oder ähnlichen Hinterbauverbreiterungen und Assymetrien?
Eher weniger, mea culpa. Der ändert sich nur, wenn man die Kurbel unverändert weiter nach außen flanscht ;)

Man hätte das alles auch mit 100/142 realisieren können, aber nu ist es halt so.
Ja, Sinn und Zweck der Aktion ist ja klar $$$.

Vorne kann man umrüsten.
Oder man bleibt vorne einfach beim normalen Standard.
 
Zum Thema pro/contra Boost will ich eigentlich garnicht mitdiskutieren. Aber was zur folgenden Frage:

"Wäre es ggf. aus technischer Sicht nicht sinnvoll vorne auch auf Boost zu setzen und ggf. ein paar EUR mehr auszugeben?!"
Ich glaube aus wirtschaftlicher Sicht könnte es Sinn machen. Viele Komplettlaufradsätze findet man mittlerweile entweder komplett mit Boost oder komplett ohne. Die Mischung trifft man eher seltener an. Und wenns in Zukunft verstärkt vorne und hinten Boost gibt wäre ein entsprechener Laufradsatz auch wertstabiler und zukunftssicherer.

Das ganze ist aber super hypotetisch, weil wahrscheinlich die Bike Industrie wieder 1-2 neue Standards erfunden hat bevor man den LRS tauscht und man dann so oder so was veraltetes hat.
 
Bei vielen Top Rahmen ist mir aufgefallen, dass bei den 2016er Modellen bereits hinten Boost verbaut ist, allerdings vorne meist noch 100mm Standard (siehe z.B. Jeffsy). Sicherlich, da die Gabelhersteller noch nicht rechtzeitig die entsprechenden Modelle zur Verfügung stellen konnten.

Möchtet nicht bestreiten, dass man am VR sicherlich noch etwas mehr Performance herausholen kann... aber die aktuelle Modellpolitik bedeutet für mich auch, dass manes wohl überleben wird (Achtung Ironie :D) und die Nachteile nicht bahnbrechend sind.
 
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