Eins vorneweg – zum Canyon kann ich nicht sagen und ob die Einstellungen am dort integrierten KIS einen "WOW-Effekt" hinterlassen oder nicht. Das kommt viel auf die verwendete Federspannung an. Dementsprechend will ich mir keine Meinung zu der Aussage zum KIS am Canyon erlauben.
Bei mir habe ich das KIS teilweise sogar weiter nach hinten montiert, um einen stärkeren Effekt zu bekommen. Letztendlich landete ich aber wieder eher im mittleren Bereich, während andere, die es nutzen deutlich stärkere Settings bevorzugten.
Was ich sagen kann: Seit Ende April bin ich mit dem KIS auf meinem
Geometrieprojekt "Frankentrail" unterwegs und hatte es zusätzlich an Pivot Switchblade, SL und AM montiert. Meine Erfahrung ist durch die Bank positiv gewesen und ich persönlich spüre lediglich Vorteile.
Die kurze Eingewöhnungsphase deckt sich mit Max (siehe unten). Bergauf mag ich die Zentrierung der Lenkung aber auch noch. Egal, ob bei sehr flachen (62.5 Grad am Frankentrail) oder moderaten AllMountain Lenkwinkeln (66 Grad am Switchblade).
Moin, hier ist Max aus dem GMBN Video.
Grundsätzlich muss man auf jeden Fall erwähnen, dass wir ja von Canyon gesponsert sind - was die Inhalte nicht weniger authentisch macht, mir hat da niemand reingeredet oder nochmal den Rotstift angesetzt, aber da herrscht auf jeden Fall mehr Befangenheit als bei den Testern hier.
Trotzdem, ich hab ja wirklich viele Räder von Canyon und bin aktuell trotzdem die meiste Zeit auf dem KIS Rad unterwegs. Die Umgewöhnsphase hab ich zum Beispiel garnicht, also damit hab ich überhaupt kein Problem (Canyon selbst kommuniziert aber, dass man schon auch eine Eingewöhnungsphase benötigt) - ich würde den Jungs allerdings darin zustimmen, dass die Vorteile nicht beim climben, sondern im Downhill liegen, deswegen hab ich das in meinem Video auch garnicht thematisiert. Nicht das es beim Climben stört, aber diese ganze Wheel-Flop Geschichte ist für mich einfach kein Thema von großer Bedeutung.
Bergab - top Sache. Wenn ich jetzt nur Gardasee-Bastelschere-Trails fahren würde, dann vermutlich eher ohne KIS, aber so im Alltag und zum Spaß haben überwiegen für mich aktuell die Vorteile.
Die Interaktion zwischen Vorder- und Hinterrad, abhängig von Lenkeinschlag und Korrekturbewegungen bei Gripabriss am Vorderrad ist deutlich spürbar für mich. Ich bin Lichtjahre entfernt von den Fähigkeiten von Fabien auf dem Rad, aber seine Aussage unterschreibe ich.
Mit dem KIS habe ich klassische Vergleichsfahrten gemacht. An einem Trailabschnitt losrollen und nicht mehr bremsen, damit ich reproduzierbare Kräfte in den Kurven generiere und die gleichen Anforderungen für den Grip stelle.
Nachdem ich mich sehr wohlgefühlt habe beim Durchfahren dieser Sektion, immer mit "angeschaltetem" KIS, machte ich den Gegenvergleich und fuhr ebenfalls ohne zu bremsen los. Letztendlich hatte ich dabei einige nahe Crashmomente, weil es mir nicht möglich war, so ruhig meine Linie zu ziehen und den größtmöglichen Grip aufzubauen.
Im Gegenvergleich, mit der Eingewöhnung auf dieser Sektion ohne Bremse, mit ausgeschaltetem KIS, war ich durch die Bank langsamer und verpasste meine Linien öfter.
Ich führe das auf die notwendigen Korrekturbewegungen statt, welche "pendelnd" am Lenker ausgeführt werden. Das Vorderrad rutscht, man lenkt aus der Kurve "raus". Da ist man oft "überkorrigierend" und muss "zurück pendeln". Das ist dem Grip nicht zuträglich und da passiert viel in einem sehr kurzen Zeitraum.
Zum Release des Systems hat Fabien Barel ja recht begeistert von "Two Wheel Drift Control" gesprochen. Seiner Ansicht nach ermöglicht Die Verbindung von Hauptrahmen zum Vorderrad es das man bei einem wegrutschen des Vorderrads die kontrolle behält weil das gefühl nicht abreist?
Das wäre tatsächlich ein aspekt der mich wirklich interessieren würde denn wenn ich mich nicht irre sind nahezu 100% meiner stürze der letzten jahre aufgrund von grip weg am Vorderrad.
war denn etwas in der art zu spühren
@Gregor?
Ist das KIS für jeden Anwender einen positiven Effekt?
In Blindtests (verdecktes KIS) bevorzugten Andere, die ich auf die Bikes gesetzt haben alle die "eingeschaltete" Version. Trotzdem kann es sein, dass man damit vielleicht nicht gleich warm wird. Muskelerinnerung ist im Sport und bei Bewegungsabläufen ein wichtiger Faktor.
Ich persönlich habe buchstäblich Jahre benötigt um mich an kürzere Vorbauten zu gewöhnen. Damit meine ich etwas unter 60 mm. Jahrelang fuhr ich dann Stummelvorbauten mit 32 mm. Jetzt hat an vielen Bikes bei mir 40 mm eingependelt. Warum ich das erwähne? Es braucht manchmal viel Zeit, um sich an ein anderes Handling zu gewöhnen. Jeder schließt seine Haustüre auf ohne über die Richtung nachzudenken. Würde man die umkehren, dann würde das Probleme machen, bis man sich wieder daran gewöhnt hat. Manches "steckt einfach drin in einem" und so kann sich etwas dass vielleicht besser ist am Anfang falsch anfühlen, einfach weil man es anders gewohnt ist.