Carver ICB - Interview mit LBF-Experten über MKS und FEM, Vorwort von Stefan Stark

Super Interwiew und Bericht zum Stand der Simulations Forschung in unserem Metier-Respekt! Ich habs sehr interessiert verschlungen:daumen: Es sieht so aus als fängt die Bikeentwicklung erst an, so richtig professionell zu werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
schlussendlich zählt, was in der praxis dabei rauskommt.

hab mir vor 3 monaten erst ein neues bike zugelegt
und das passt schon...

trotzdem verfolge ich die entwicklung vom icb-bike.:daumen:
bin mal gespannt auf die kommenden fahrberichte.
 
Super Interwiew und Bericht zum Stand der Simulations Forschung in unserem Metier-Respekt! Ich habs sehr interessiert verschlungen:daumen: Es sieht so aus als fängt die Bikeentwicklung erst an, so richtig professionell zu werden.

Das ist auch mein Fazit - nicht nur aus diesem Artikel, sondern aus dem ganzen Projekt. Sieht man sich einen Specialized-Hausbesuch an, dann könnte man meinen, da arbeiten hunderte von Leuten jahrelang höchstwissenschaftlich daran einen neuen Rahmen zu entwickeln. Und dann kommt das ICB-Projekt und zeigt ganz nüchtern, wie heute die Wirklichkeit im Bikebau aussieht und wie "einfach" neue Bikes entwickelt werden. Das hat mal schön die Luft rausgelassen aus dem ganzen Marketing-Geblubber.

Ein sehr interessanter Artikel der zeigt, wo es noch hingehen könnte.
 
Und auch gleich mit Quellenangaben. Dann kann jeder die Infos nochmal nachlesen. So lobe ich mir das. Damit wissenschaftliche Betrügerein erst keine Chance haben!
 
Voll gut! Damit kehrt mal etwas Transparenz in pseudowissenschaftliches Geblubber ein.:daumen:

Ich hoffe mal das kriegt mehr Aufmerksamkeit wie das Farbe-Design-Thema...
 
Zuletzt bearbeitet:
Man soll sich mal nichts vormachen. Auch in der Automobilindustrie sind alle möglichen Simulationen nur mit höchster Vorsicht zu genießen. Selbst dort gibt es unter Fachleuten immer wieder Diskussionen, wie die Ergebnisse zu deuten sind. Vieles passt schon ganz gut, vieles passt noch gar nicht.

Die bunten Bilder sind für einen Aussenstehenden nicht zu deuten, da muss man schon wissen was dahinter steckt und sich die Simulation selbst genau anschauen. Da wird viel dummes Zeugs gemacht.
 
Man soll sich mal nichts vormachen. Auch in der Automobilindustrie sind alle möglichen Simulationen nur mit höchster Vorsicht zu genießen. Selbst dort gibt es unter Fachleuten immer wieder Diskussionen, wie die Ergebnisse zu deuten sind. Vieles passt schon ganz gut, vieles passt noch gar nicht.

Die bunten Bilder sind für einen Aussenstehenden nicht zu deuten, da muss man schon wissen was dahinter steckt und sich die Simulation selbst genau anschauen. Da wird viel dummes Zeugs gemacht.

Ich kann Dir nur beipflichten. Ich mache das nun fast 20 Jahre beruflich und muss gerade den Herren in den oberen Etagen immer wieder beibringen, dass die Interpretation genauso wichtig ist wie das Ergebnis. Problem bei der Simulation "ein buntes Bild kommt immer 'raus". Aber der Showeffekt ist einfach verführerisch...
Viele Effekte sind auch einfach zu unstetig,nichtlinear (Anschläge, Reibung) oder einfach zu stark statistisch streuend (Werkstoffkenwerte, Risswachstum,...), um sie in aller Tiefe im Modell mitzuziehen. Damit sind viele Simulationen wirklich nur ein "educated guess"..
Sorry, /* Vorlesungsmodus off ;)
 
Die ganze Simulations- und Analysetechnik ergibt immer nur Ergebnisse die sich bestenfalls der Wirklichkeit annähern, das sollte man beim Interpretieren der erhobenen Daten nie vergessen.
 
Die ganze Simulations- und Analysetechnik ergibt immer nur Ergebnisse die sich bestenfalls der Wirklichkeit annähern, das sollte man beim Interpretieren der erhobenen Daten nie vergessen.

Aber man kann in die Zukunft schauen - das ist in Wirklichkeit nur nach Einnahme bewusstseinsverändernder Stoffe möglich. :dope: Da ist mir eine Simulation doch lieber, was die Belastbarkeit der Ergebnisse anbelangt ;)
 
Diese Berechnungen werden heute schon alleine aus Gründen der Gewährleistung(/Schadensersatz) durchgeführt...

Angenommen, Hersteller X und Y bringen gleichzeitig ein neues und zufälligerweise gleiches Fahrrad auf den Markt. Die Rahmen des Bikes X und des Bikes Y brechen bei einigen Fahrern und die Fahrer(schwer verletzt) stellen Schadensersatz-Ansprüche in Millionenhöhe.

Aus Kapazitätsgründen stehen nun Hersteller X und Y gleichzeitig vor Gericht. Hersteller X zieht vor der Urteilsverkündung seine FEM-Berechnungen aus der Tasche und beteuert seine Unschuld. Er habe nach Stand der Technik sein Möglichstes gegeben.

Wer bekommt das "mildere" Urteil?
 
Diese Berechnungen werden heute schon alleine aus Gründen der Gewährleistung(/Schadensersatz) durchgeführt...

Angenommen, Hersteller X und Y bringen gleichzeitig ein neues und zufälligerweise gleiches Fahrrad auf den Markt. Die Rahmen des Bikes X und des Bikes Y brechen bei einigen Fahrern und die Fahrer(schwer verletzt) stellen Schadensersatz-Ansprüche in Millionenhöhe.

Aus Kapazitätsgründen stehen nun Hersteller X und Y gleichzeitig vor Gericht. Hersteller X zieht vor der Urteilsverkündung seine FEM-Berechnungen aus der Tasche und beteuert seine Unschuld. Er habe nach Stand der Technik sein Möglichstes gegeben.

Wer bekommt das "mildere" Urteil?

Wenns ein ehrenamtlicher Entscheidungsträger ist und er auch noch bei Nicolai arbeitet, dann haben beide das gleiche Urteil zu erwarten:D:lol::D

G.:)
 
Hallo zusammen,

vielen Dank für das positive Feedback :).

@messias/ @Moonboot42:
Den Vorwurf des „Marketing-Geblubbers“ kann man nicht über die gesamte Branche verallgemeinern. Die Unterschiede in wieweit wirklich Forschung&Entwicklung betrieben wird sind immens. Ich war zu Beginn aber auch ein wenig überrascht. Sowohl in Gesprächen mit verschiedenen Entwicklern, als auch durch das was sich an wissenschaftlichen Veröffentlichungen zu dem Thema finden ließ wurde mir aber klar, dass in dem Bereich noch Entwicklungspotentiale stecken.
Gerade durch größere Bike-Hersteller wurden in den letzten Jahren schon Hochschulen/Universitäten in den F&E-Bereich integriert. Letztendlich ist es auch einfach eine Kostenfrage. Das notwendige Know-how, die notwendigen Werkzeuge & das Personal für eine durchgängige Integration der numerischen Auslegung in den Entwicklungsprozess ist einfach (vielleicht im moment noch zu) teuer.


@Gianty/ @DocB/ @crossboss:
Richtig. Die Automobilindustrie ist in dem Bereich aber einfach deutlich weiter. Einflussfaktoren auf und Unsicherheiten in den Ergebnissen sind hier halt wesentlich besser bekannt.
Unstetigkeiten, Nichtlinearitäten, Fertigungsschwankungen und vor allem auch die Streuung der Parameter beim Menschmodell sind eine echte Herausforderung.


@Notyly:
FE-Analysen sind Stand der Technik. Die oben vorgestellten Arbeiten setzen eine ebene Höher an, also bei der Frage: Welche Lasten treten in welchen Situationen auf?


Grüße & schöne Feiertage,
Jan
 
Hallo,

Da ich selbst Ingenieur bin, war ich zunächst etwas skeptisch und erwartete nur bunte Bildchen ohne echten Inhalt. Beschäftige mich selbst mit der Simulation hochbelasteter Teile und hab schon so viel Schrott gesehen, dass ich meist schon Krätze bekomm, wenn ich irgendein vernetztes Teil sehe...

Als ich die ersten beiden Absätze gelesen hatte, war meine Freude auf den Rest schon deutlich gestiegen,

Allein als ich das Wort 'Betriebsfestigkeit' sah, hatte ich schon fast eine Träne in den Augen und am Ende hatte ich richtig Spaß in den Backen.

Danke.

Grüße,

Jörg
 
Sehr interessanter Artikel und gut zu lesen das Interview. Aber eine Sache hätt ich noch:

Das Ganze ist ja eher eine Vorstellung von dem was in der Forschung und Simulation passiert, woran gearbeitet wird und mit welchen Fragen und Problemen sich beschäftigt wird. Daher: Was genau hat das ICB jetzt davon?
 
tiptop.

ich finde da sollten sich die großen hersteller mal zusammen tun und für eine ordentliche validierung sorgen.

für carver wirds wohl finanziell schwer zu stemmen oder ist da was geplant?

gruß
 
Zurück
Oben Unten