Ich würde da auch eher unterscheiden in:
- Ist der Loft (also die "Höhe" der Isolation) zu niedrig
- Ist die Füllung unzureichend; also ist in einem Bereich der Kammer auch im aufgeschütteltem und zurechtgezuppelten Zustand eventuell keine/kaum Daune, und der Loft wird lokal nicht erreicht
Zweiteres hatte ich z.B. öfter bei meinem Cumulus Underquilt (250er). Ebenso ein Kollege. Cumulus befüllt meiner Beobachtung nach teilweise schon eher defensiv die Kammern. Gerade bei Produkten wo es stark aufs Gewicht ankommt will ich meinen (die Typischen Produkte, die im Internet am meisten diskutiert werden / klassische Verkaufsschlager (z.B. Quilt250, LiteLine Serie etc.)). Das überaus gute Gewicht kommt ja nicht von ungefähr. Ich habe meinen Quilt250 und Selva250 aus dem Grund neulich (4-5 Jahre nach Kauf) etwas auffüllen lassen bei Cumulus. Hat sich echt gelohnt. Da reichen auch schon 30-40g, die einen deutlichen Unterschied machen.
Bei meinem Taiga480 Topquilt von Cumulus gibt es diese Thematik (vermeintlich unzureichende Befüllung der Kammern) nicht. Der Loft und die Füllung der Kammern ist überaus befriedigend (natürlich hat der Quilt ein ganz anderes Temperaturrating). Das ist wirklich ein tolles Ding (hat aber auch dementsprechend mehr Daune).
Zur Thematik hydrophobe Daune:
Ein Kumpel hat den Quilt250 in hydrophober Daune, ich habe ihn in normaler Daune. Wir haben vor Auffüllung der Quilts verglichen. Da tut sich absolut nix im Loft. Ich halte das für eine Mär, dass hydrophobe Daune weniger Loft haben soll. Hier hatte bisher keiner einen direkten Vergleich gehabt. Und anscheinend ist die Befüllung der Kammern von der Produktserie bzw. der Version (250,300,350,400 o.ä.) abhängig.
Ich denke, viel wichtiger wird es sein, sich den Schlafsack/Quilt/ähnliches vor Benutzung ordentlich aufplustern zu lassen und sich die 30 Sekunden zu nehmen, die Daune durch zuppeln gleichmäßig zu verteilen. Der Loft der meistverkauften Produkte (LiteLine200/300 oder Quilt250 o.ä.) ist nun mal nicht sehr hoch. Das liegt in der Natur der Sache.
Man darf auch nicht vergessen, dass einige Firmen von Haus aus immer 10 bis teilweise sogar 30% überfüllen.
Aus persönlichen Erfahrungen kann ich sagen, dass hydrophobe Daune gar nicht mal so verkehrt scheint. An einem Apfelhain (mit grüner Wiese) gab es in einer Nacht überaus viel Kondens. Mein Quilt hat dem Kondens im Fußbereich (kein Zelt/Bivy/Tarp, sondern unter freiem Himmel) nicht standgehalten. Der Quilt mit hydrophober Daune meines Kumpels (wir waren ähnlich bekleidet) war auch im Fußbereich klamm. Bisher also kein Vorteil der hydrophoben Daune. Ernüchternd. Dann haben wir jedoch beide Quilts nebeneinander in die Sonne an einen Apfelbaum gehangen. Der Quilt mit der hydrophoben Daune war wieder früher pluschiger.
Auf Basis dieser Erfahrung scheint es mir garnicht so abwegig, dass zuerst der Außenstoff wasserabweisender gewählt werden - und danach die Prio auf die Daune gelegt werden sollte. Leider hatten wir damals keinen Rat von Cumulus eingeholt, sondern stumpf nach unseren Vorstellungen bestellt - früher noch ohne Konfigurator, sondern per Mail.
Würde ich nochmal neu bestellen, dann würde ich Pertex Quantum Pro und hydrophobe Daune (je nach Modell mit etwas Overfill) bestellen wenn das Geld keine Rolle spielt. Die paar Gramm sind geschenkt. Aber ganz ehrlich, ob mans braucht ist ne andere Frage. Wahrscheinlich nicht - und wenn doch wie oft...
Probleme mit Kondens sind mir eigentlich auch eher fremd.