Am vergangenen Wochenende hätte es mit dem Bike in die Alpen gehen sollen. Der Wetterbericht legte uns aber nahe, eine Alternative zu suchen, weil in den Alpen starke Gewitter angesagt waren. Also fuhren wir ohne Plan los. Dh zuerst mussten wir uns in der Mitte treffen, was für jeden knapp 90km Anreise bedeutete. Anschliessend ging es zu zweit irgendso ein Kuhtal hoch.
Anstatt direkt zum spontan erkorenen Übernachtungsplatz zu fahren, wollte mein Bruder unbedingt noch etwas am Napf kratzen. Am Fuss der ersten Steigung erstaunte uns dieses Schild.
Weiter oben tat sich das Panorama auf. Links vom Kopf meines Mitfahrers ist der Napf, der höchste Hügel im Napf.
Irgendwie gibt es hier Leute die Probleme mit Fahrrädern haben.
Zunächst wollten wir ja nur am Napf kratzen, als aber nur noch 300hm fehlten, fanden wir, da können wir doch wennschondennschon ganz drüber. Aber, oha, das war steil!
Und gleichzeitig nicht sehr weit, also kamen wir recht bald am Gipfel an und betrachteten schon mal den weiteren Routenverlauf. Links vom weissen fleck links vom Kopf (=Klus von Balstahl) wollten wir in den Jura reinfahren.
Zuerst ging's aber runter!
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Zu behaupten, diese Abfahrt hätte Spass gemacht, wäre gelogen. Es war zu steil und zu steinig, aber es ging und anschliessend folgten viele Kilometer im Unterlenker auf Asphalt bis zum Tiefpunkt des Tages. Hier wuschen wir den Schweiss aus unserem Angesicht und den Strassenstaub von den Füssen.
Es folgten noch weitere Kilometer und v.a. gegen Schluss auch noch Höhenmeter bis wir uns dem Loch in der Wand näherten, das wir als Schlafplatz vorgesehen hatten.
Nach einer kurzen Kraxelpassage waren wir drin, bald war Feuer gemacht und es gab was zu essen.
Anschliessend richteten wir zwei Schlafplätze ein. Das war nicht ganz einfach, denn das Loch besteht aus weiteren Löchern und da fiel der Regen und Geröll durch.
Es gibt übrigens Leute, die annehmen, Caspar Wolf hätte diese Höhle 1773 als Grundlage für ein Bild gedient. Andere denken, es sei ein andere in der Nähe gewesen.
Hier geht's zum Bild.
Am anderen Morgen warteten wir, bis der letzte Schauer vorbei war und zogen wieder los.
Wir machten eine Schlaufe durch den Jura.
Kamen an imposanten Gebäuden vorbei
an Bauernhofidyllen
und freilaufenden Mutterkühen samt Papa (ja, da hat's einen Zaun, aber der war offen und die Kühe haben sich erst langsam dahinter verzogen, nachdem wir sehr deutlich auf uns aufmerksam gemacht hatten).
und gelangten schliesslich an den Doubs, wo wieder Körperpflege angesagt war.
Über verschiedene Hügel gelangten wir nach Frankreich. Somit war ich zum ersten Mal seit mehr als einem halben Jahr wieder im Ausland. Das ist ganz schön lang für jemanden, der in der kleinen Schweiz wohnt.
Wir setzten dort aber keinen Fuss ab, sondern fuhren durch zurück in die Schweiz ins Laufenthal und von da nochmal kräftig hoch auf die Wasserfallen. Dort fanden wir Zuflucht vor dem Regen hinter/unter einem Wildbeobachtungsausguck, leider gibt es davon kein Foto. Am Morgen verbrachten wir die Zeit, bis es aufhörte zu regnen, mit kleinen Reparaturen.
Irgendwann mochten wir aber nicht mehr warten und wagten uns in den neblich-feuchten Tag.
Dabei blieben wir natürlich immer auf Radwegen - wohlgemerkt Radwegen, nicht Mountainbikewegen
und erreichten Olten.
Der Rest des Tages war mehr oder weniger Flussradwandern. Zuerst folgten wir der Aare bis Brugg.
Dort wechselten wir an die Limmat, doch der folgten wir nur sehr kurz, bevor wir links abbogen in Richtung Surb.
Anschliessend folgten wir der Glatt bis fast zu deren Quelle und liessen den Tag schliesslich am Zürichsee ausklingen.